Fanfic: Stolz & Vorurteil

Kapitel: Auch Frösche haben Mut

„ Du solltest was essen Kleines.“ Bulmas Mutter schob ihrer Tochter liebevoll den Teller vor die Nase, als sie nach 10 Minuten noch keine Anstalten gemacht hatte, sich zu bedienen. Noch immer war es ihr ein Rätsel wie sie gestern Nacht in ihr Bett gekommen war.
Sie, die ständig versuchte alles auf rationalem, logischem Wege zu erklären stand vor einem Rätsel. Sie würde eine Hand dafür ins Feuer legen nicht selbst ins Bett gekommen zu sein und doch würde sie noch ihre zweite opfern, wenn es darum ging ob Vegeta sie gebracht hätte.

Stumm schüttelte sie den Kopf und sah überrascht auf, als ihre Mutter freudig aufsprang und in Richtung Tür eilte: „ Vegeta, Schätzchen? Du möchtest doch sicherlich auch etwas frühstücken, nicht wahr?“
Lächelnd hakte sie sich bei ihm ein und führte ihn zu Tisch. Er sah weitaus erholter aus, als er es gestern Nacht noch gewesen war. Doch in Anwesenheit von Mrs. Briefs wagte er es nie zu widersprechen, auch wenn die pochende Ader an seiner Stirn seine wahren Gefühle vermuten ließ. Und dabei müsste sie ihn zur Räson bringen.
Zufrieden platzierte sie ihn gegenüber von Bulma und offerierte ihm sämtliche Frühstückspeisen aus ihrem Repertoire. Vegeta, sichtlich verwirrt ließ ihren Redeschwall schweigend über sich ergehen und knurrte, als Mrs. Briefs sich zum Kochen in die Küche verzog
„Meine Mutter meint es nur gut.“ Bulma wirkte beinahe entschuldigend, als sie sich an ihn wandte. Vegeta schwieg.
Seufzend fuhr sie sich durch die Haare und versuchte zu lächeln: „ Dir geht es wohl schon besser. Das freut mich.“
Es war nur ein winziger Augenblick in denen Vegeta von ihrer Aussage überrascht zu sein schien, doch Bulma hatte es bemerkt: „Hör zu Vegeta, ich…..“
„Frühstück ist fertig!“ Bulma seufzte entnervt als ihre Mutter Vegeta den Teller servierte. Pfannkuchen, Omeletts, Spiegeleier. Sie hatte mal wieder gezaubert.
Erfreut rutschte sie zu Vegeta und tätschelte ihm liebevoll den Arm: „ Durch das viele Training sind sie sicher hungrig. Sie müssen essen, damit sie wieder zu Kräften kommen.“

Hätte Bulma sich zwischen Kino und zu Hause entscheiden müssen, so wäre sie Zu Hause geblieben. Sie amüsierte sich königlich. Auch wenn sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen, um Vegeta nicht noch weiter zu reizen. Seine Ader hob sich nun deutlich ab und doch ließ er Mrs. Briefs Tändeleien schweigend über sich ergehen.
„Was für starke Arme sie doch haben.“
Mit großen Augen strich Mrs. Briefs über die Konturen seiner Armmuskeln und entlockte Vegeta nun das entnervte Zucken des linken Auges.
Ein Schlag und er könnte das Theater beenden. Vegeta kochte und doch sträubte er sich innerlich auszurasten. Die Frau des Professors hatte die Kampfkraft einer Fliege und zudem verletzte sie ihn auch nicht in seinem Stolz. Auch der Prinz der Sayajin konnte sich benehmen.
„ Nun denn; „ Bulma erhob sich lächelnd, „ Viel Spaß euch beiden. Falls mich jemand sucht- ich bin am See.“
Tief im Innern dieses Mannes musste wie es schien auch noch ein Herz verborgen sein.

„ Möchtest du nicht mit ihr gehen?“ Mrs. Briefs lächelte Vegeta zuckersüß ins Gesicht, während sie den Tisch abräumte: „ Du brauchst doch sicher auch mal eine Pause von all dem vielen Training.“
Vegeta erhob sich schweigend und wandte sich zur Tür als Mrs. Briefs ihn noch einmal zurück rief: „ Bulma ist am nahegelegenen See. Sie geht immer dort hin, wenn sie nachdenken muss. Auch wenn ich nicht weiß….“
Doch Vegeta war bereits verschwunden.

Vegeta hatte den Vormittag in sein Training investiert, was war es dann also, dass ihn schlussendlich hier hergetrieben hatte? Er brummte und warf seine Stiefel zornig ins hohe Gras. Hatte er sich doch tatsächlich von dieser Kaffeetante manipulieren lassen! Er, der Prinz der Sayajin!
„Blödsinn.“ Wütend griff Vegeta nach seinem Shirt und zog es sich über den Kopf. Er hatte den ganzen Vormittag über trainiert und brauchte lediglich eine Pause.
Umso besser, dass diese Bulma nicht hier war. Er wollte lediglich kurz ins kalte Wasser tauchen um sich von seinen Blessuren abzukühlen.
Nachdenklich betrachtete er den klaren See und ignorierte das Gefühl der Wehmut dass ihn überkam. So hatte es auf dem Planeten Vegeta auch einmal ausgesehen.
In ihm war kein Platz für Gefühle. Sie machten schwach- Son Goku war das beste Beispiel.
„Was machst du denn hier?“
Überrascht hob Vegeta den Kopf und entdeckte Bulma die aus dem See aufgetaucht war. Weshalb hatte er sie nicht kommen gespürt!?

Bulma war erstaunt ihn hier zu sehen und überlegte eine Weile ehe sie aus dem Wasser kam und sich zu ihm gesellte: „ Es ist schön hier, nicht wahr?“
„ Bis vor kurzem war es auch noch ruhig.“ Vegetas Stimme war schneidend, doch Bulma ließ sich nicht beirren: „ Nun wir müssen uns auch nicht unterhalten.“
„ Ich sollte gehen.“ Bulma seufzte doch entgegen ihrer Vermutung tauschte Vegeta die Flucht mit dem kühlen Nass und tauchte in den See. Was hatte ihn nur zu dem werden lassen, dass er war?
„Hmmm“ Nachdenklich ließ sich Bulma in das hohe Gras sinken und beobachtete die Wolken, die über ihr dahin zogen. Sie wusste nicht wie lange es dauerte bis er wieder auftauchte, doch er schien überrascht zu sein, sie noch hier zu sehen.
„Sind alle Frauen auf der Erde so wie du?“
Bulma blickte fragend zu ihm auf und biss sich zögernd auf die Lippen, als er sie abwartend anstarrte. Musste er denn auch so verdammt gut aussehen?
„ Wie denn?“
Vegeta hob die Brauen und versuchte sich auf ihr Gesicht zu konzentrieren: „ So Anstrengend.“ Bulma schnaubte, ehe süffisant zu grinsen begann: „ Du machst es mir ja auch nicht gerade leicht.“
„Ihr Erdenmenschen seid doch alle verrückt.“

Seufzend beobachtete Bulma ihn, ehe sie leise antwortete: „ Sie könnte dein neues Zu Hause werden“
Vegeta schnaubte verächtlich: „ Ich brauche kein zu Hause mehr.“ In ihm schien etwas aufzuwallen, das Bulma einige Meter zurückweichen ließ. Die Aura um ihn wurde stärker und er schien völlig überwältigt von seinen Gefühlen zu sein. Ihn ständig auf so etwas anzusprechen schien wohl keine gute Idee zu sein. Besorgt lehnte Bulma sich gegen die Felswand an ihrem Rücken und beobachtete Vegeta der sich ihr näherte. Seine Hände zu Fäusten geballt. Was hatte er nur vor?
Tief durchatmen, dachte sie sich. Einfach nur tief durchatmen:„ Ich habe keine Angst vor dir.“
Vegeta knurrte: „ Das solltest du aber“
Bulma versuchte zu lächeln: „ Du bist nicht so abgrundtief böse, wie du uns Glauben machen willst.“
„Legst du es darauf an?“
„ Mich kann nichts mehr erschüttern. Wenn du mal alles aus der Perspektive eines Frosches sehen musstest!“
Bulma erklärte dies mit einer solchen Inbrunst das Vegeta innehielt. Ein verächtliches Lächeln zuckte um seine Mundwinkel: „ Wie bitte?“
Bulma seufzte und verschränkte trotzig die Arme vor der Brust: „ Wie du wohl weißt hat Ginyu auf Namek seinen Körper mit mir getauscht.“
Vegeta hob fragend die Augenbraue als Bulma ihn abwartend anstarrte. Irrte er sich oder war es Stolz der in ihrer Stimme mitschwang?
„ Nur zu.“ Ihr Ton war herausfordernd „ Du hattest keine Ahnung was ich durchmachen musst, du kannst mir also keine Angst machen. Du hast nicht im Körper eines Frosches gesteckt.“
Bulma hatte mit vielem gerechnet, doch nicht damit, dass Vegeta in lautes Lachen ausbrach.

Er lachte. Hatte sie ihn jemals lachen sehen? Bulma starrte ihn aus großen Augen an, als seine Lippen sich zu einem Grinsen verzogen und er sich ihr weiter näherte. Abwartend stützte er seine Hände am Felsen ab, das Lächeln in seinem Gesicht blieb: „ Das muss sicher schrecklich für dich gewesen sein.“
Lag da etwa Spott in seiner Stimme? Bulma schnaubte und blickte ihn herausfordernd an:“ Mach dich nicht über mich lustig!“
Vegeta grinste und rückte noch ein Stückchen näher: „ Was dann? Deine Erfahrungen als Frosch helfen dir sicher, dich aus dieser Situation herauszuwinden.“
Bulma schnaubte, als er sie nachdenklich musterte: „ Du könntest versuchen vor mir wegzuhüpfen. Lassen wir es auf einen Versuch ankommen?“
Lachend stieß er sich vom Felsen ab und gab Bulma so den Weg frei. Doch anstatt zu gehen baute sie sich wütend vor ihm auf und tippte ihm zornig gegen die nackte Brust: „ Mach dich nie wieder über mich lustig. Hast du gehört?!“
Doch Vegeta lächelte nur, der Blick in seinen Augen blieb jedoch weiterhin ernst: „ Ich muss wieder trainieren. Und du solltest wohl wieder in deine Bevorzugte Umgebung zurückkehren.“
Bulma hob fragend den Blick, als Vegeta sie grinsend an der Hüfte packte und unsanft in das kühle Nass beförderte: „ Frösche leben doch bevorzugt im Wasser, wenn ich mich nicht irre?“
Und damit verschwand er.
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