Fanfic: Stolz & Vorurteil

Kapitel: Ein gemeinsames Bad

„Herrlich.“ Seufzend lehnte sich Bulma zurück und genoss das heiße Vollbad, dass sie sich soeben eingelassen hatte.
Den ganzen Nachmittag hatte sie damit zugebracht Vegeta hinter her zu rennen, um all jene Erfindungen wieder zu reparieren, die er als Trainingsobjekte missbraucht hatte. Lag es im Wesen eines Sayajin ständig sehen zu müssen, wie lange Haushaltsgegenstände durchhielten, ehe sie verkohlten?
Bulma brummte und nahm eine Hand voll Schaum um sie sich vor die Nase zu halten.
Nichts an Vegetas Verhalten deutete darauf hin, dass die Begegnung am See etwas verändert hätte. Bulma hatte nicht viel erwartet, doch nun war sie sich nicht einmal mehr sicher ob er sie anstatt mit ihr gelacht nicht ausgelacht hatte. Angestrengt legte sie ihre Stirn in Falten und versuchte sich an seinen Gesichtsausdruck zu erinnern. Er hatte gelacht, und doch hatte sich der Ausdruck in seinen Augen nicht verändert. Vegeta der Unnahbare.
Entnervt pustete sie den Schaum aus der Hand und tauchte vollends in die Badewanne. Sie musste eindeutig zu viel über ihn nachdenken. Zeit sich den Kopf wieder etwas rein zu waschen.

Vegeta brummte zufrieden als er die Trainingskapsel wieder auf die Schwerkraft der Erde zurückdrehte. 200G. Er konnte zufrieden sein. Für heute.
Bereits an der Treppe zog er sich sein Shirt über den Kopf und ignorierte Mrs. Briefs die ihm erfreut aus der Küche zuwinkte.
„Was für ein toller Waschbrettbauch, Vegeta!“ Sie fasste sich entzückt ans Gesicht und beobachtete ihn, bis er um die Ecke verschwand. Für sie war die hervortretende Ader an Vegetas Stirn nichts, dass ihr Sorgen machen müsste. Schließlich war sie doch schon immer da, wenn sie ihn antraf. Er schien sie zu pflegen wie andere ihren Bart.
Zumindest ließ ihre Tochter noch keine dieser Charakteranwandlungen erkennen. Zwei Frauen eines solchen Ausmaßes und er würde sich selbst den Todesstoß versetzen. Hier war auch ein Super-Sayajin vollkommen machtlos.
Vegeta verzog angewidert das Gesicht, als ihm der Geruch des T-Shirts in die Nase stieg. Es war eindeutig Zeit für eine Dusche.

Bulma hatte die Augen geschlossen und genoss die Stille die das Wasser um sie verbreitete. Neue Energie zu tanken, war genau das was sie jetzt brauchte. Wäre da nicht ein Kleidungsstück gewesen, das sich zu ihr in die Badewanne stahl und sie entnervt auftauchen ließ. Was war denn nun schon wieder?
Wieder flog etwas in ihre Richtung und Bulma sah sich fragend um. Ehe sie errötete.

Bulma war eine Frau von Format. Vielleicht hin und wieder etwas anstrengend, doch zudem unendlich stur und schlagfertig. Zwar brachte man sie schnell in Rage, aber selten vollends aus dem Konzept. Und doch starrte sie mit offenem Mund auf die Duschkabine deren Tür sich gerade schloss.
Vegetas Hintern. Ungläubig rieb sich Bulma die Augen ehe sie erneut in seine Richtung starrte. Sie musste wohl ertrunken sein. Hatte ihr Spiel die Luft anzuhalten zu weit getrieben und musste es nun büßen. Aber mit Vegeta? Was hatte sie gemacht um so bestraft zu werden? Seinen boshaften Charakter zu kennen, sein gutes Aussehen zu bemerken und dennoch merken zu müssen, dass sie eines nicht haben konnte?
„Da kannst du was erleben Gott!“
Wutentbrannt stand sie auf, als die Dusche mit einem Mal wieder ausging und Vegeta nach einem Handtuch hangelte. Resignierend ließ Bulma sich in die Wanne sinken und tauchte erneut unter. Konnte man zweimal sterben? Wenn ja, dann war Gott jetzt an der Reihe Wunder geschehen zu lassen.

Bulma begann sich zu wundern, als die Luft in ihren Lungen langsam wich und sie sich damit abfinden musste wieder aufzutauchen. Atmete man noch, obwohl man tot war?
„Hmmm.“ Nachdenklich seufzte Bulma und öffnete die Augen, als sie wieder frische Luft atmete. Nur um daraufhin direkt in die kalten Augen Vegetas zu blicken, der sie abwartend ansah. Seine Hände waren auf den Badewannenrand gestützt, sodass er sich vollkommen auf sie konzentrieren konnte: „ Ich dusche.“
Kurz und bündig. Was wohl auch hieß, dass er sie nicht im Bad brauchen konnte. Gerade jedoch als Bulma zu einer Entschuldigung ansetzen wollte, fiel ihr ein, dass sie ja zuerst im Bad gewesen ist. Kein Grund also um sich ihm zu beugen.
Sie blickte ihm herausfordernd in die Augen und versuchte einen ebenso gleichgültigen Tonfall anzuschlagen wie er es immer tat: „ Und ich bade wie du gerade siehst.“
Da war sie wieder. Diese ach so berühmte Ader, die langsam wieder zu pochen begann.
Das Spiel mit dem Feuer begann.

Vegeta musterte sie prüfend ehe er sich umdrehte: „ Du hast zwei Minuten aus dem Bad zu verschwinden. Und keine Sorge, ich werde hier stehen bleiben bis du aus dem Bad bist. Es gibt nichts, dass es sich zu sehen lohnen würde.“
Das Lächeln auf Vegetas Gesicht konnte Bulma nicht sehen, als sie die Seife nach ihm schleuderte. Doch wäre es wohl auch zu schön, könnte sie ihm so in die Knie zwingen.
Trotzig begann Bulma noch tiefer in die Wanne zu rutschen und schaufelte genügend Badeschaum um ihren Körper um Vegeta die Durchsicht zu erschweren. Auch wenn es ihn nicht interessierte. Zu Sehen gab es dann mit Sicherheit auch nichts.
„Ich gehe nicht.“ Ihre Stimme war trotzig die Augen blickten stur gerade aus. „ Da du ja sowieso schon aus der Dusche bist, kannst du ja auch gleich gehen.“
Vegeta lachte und blickte sie herausfordernd an: „ Deine Sturheit wird dir noch leid tun.“
„Sturheit?“ Bulma lächelte: „ Auch ich habe meinen Stolz Vegeta. Und zumindest das Bad werde ich verlassen, wann ICH es für richtig halte.“

Die Ader an Vegetas Stirn pochte. Und doch war da auch etwas anderes. Er stand noch immer mit dem Rücken zu ihr und empfand beinahe etwas wie Achtung. Sie hatte tatsächlich den Mut nicht nachzugeben. Sie war verrückt eindeutig, doch warum nicht? Immerhin ein Mensch der es wagte sich ihm in die Weg zu stellen. Diesen Kampf im Bad austragen zu müssen, ließ er in seinen Gedanken außen vor.
Ein Handgriff und er hätte was er wollte. Das wusste er, ebenso gut wie sie. Doch warum sich nicht ein Spiel daraus machen? Sie legte es ja förmlich darauf an.
Seine Augen blitzen für einen Moment belustigt auf, ehe er sich gegen die Wand lehnte und dort in die Hocke ging: „ Ich kann warten.“
In Bulmas Augen sprach die Angriffslust als sie ihre Hand unter Wasser zur Faust ballte: „ Ich auch.“
„Wir müssen daraus kein Spiel machen.“
Bulma schnaubte:“ Wer sagt, dass das hier ein Spiel ist?“

Vegeta knurrte und schloss die Augen. Dann brachte er die Zeit eben damit zu sich an einigen Konzentrationsübungen zu versuchen. Er hatte Zeit.
Er konnte förmlich spüren das Bulma von Minute zu Minute unruhiger wurde. Das Wasser wurde langsam kalt. Doch als sie zum Wasserhahn greifen wollte, öffnete er die Augen und durchbrach die Stille: „ Nana, wir wollen doch nicht die Spielregeln missachten.“
Bulma schnaubte doch Vegeta ließ sich zu keiner Reaktion herab: „ Du könntest es mit einem Satz beenden. Ich reiche dir auch ein Handtuch.“
Kopfschüttelnd starrte Bulma auf ihre Hände die merklich vor Kälte zu zittern begannen, ebenso wie ihre Lippen. Sie war drauf und dran sich anständig zu erkälten doch was würde sie dafür geben Vegeta nicht wieder eine solche Genugtuung zu verschaffen?
Lange würde sie es nicht mehr aushalten. 5, maximal zehn Minuten.
Vegeta hatte seine Augen geschlossen und doch spürte er eine jede ihre Bewegungen. Nahm das Zittern ihrer Lippen und Beine war. Konnte sehen wie Kälte sich in ihren Körper schlich.
Sie war eine Menschenfrau. Glaubte sie tatsächlich sich mit ihm messen zu können?
Würde sie von selbst Klein bei geben?

Bulma biss klappernd die Zähne zusammen. Es war soweit. Sie musste wohl zugeben keine Chance zu haben. Auch wenn es hier schon lange nicht mehr um die Frage ging wer denn nun das Bad bekäme. Doch Vegeta kam ihr zuvor. Sie japste erschrocken auf als er sie an den Hüften packte und nach draußen hievte, um sie gleichzeitig in ein übergroßes Handtuch zu hüllen. Ohne auf ihre Widerworte zu achten, hob er sie hoch und stellte sie unter die Dusche. Drehte das Wasser dabei heiß auf und sah zu wie sie begann wieder langsam aufzutauen.
Auf einen fragenden Blick ihrerseits zuckte er die Schultern: „ Nicht empfehlenswert, wenn man seine Grenzen nicht kennt.“
Bulma brummte und entlockte Vegeta damit ein leichtes Zucken um seine Mundwinkel:“ Du bist immer noch eine Menschenfrau.“

Schweigend ging er aus dem Bad und überließ es Bulma um sich wieder auftauen zu können.
„Aber eine sehr starke Frau“ , murmelte er in Gedanken ehe er sich wieder dem Training widmete. Er beschäftigte sich eindeutig zu viel mit Dingen, denen er noch nicht mal den Hauch einer Beachtung schenken durfte.

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So meine Lieben. Das war mal ein kleiner Vorgeschmack auf meine Fanfiction. Damit ich überhaupt weiß wie es ankommt und ob ihr überhaupt wollt, dass sie weitergeht würd ich mich natürlich sehr über Reviews freuen! Das brauch schließlich jeder Schreiberling wie die Luft zum Atmen. Bis dahin Lg an alle =))
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