Lavendelblüte
Besuch...
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„Kommen wir zum nächsten Patienten.“ Ich höre die Stimme des Stations leitenden Arztes schon bevor er meine Tür öffnet.
Ich ziehe an dem Monitor, welcher 24 Stunden am Tag meine Herz Lungen Funktion überwacht. Er rollt auf mich zu, ich bin froh das ich dafür nicht viel kraft brauche, denn ansonsten würde ich das nicht so einfach schaffen. Ich ziehe den Stecker der die Elektroden, die auf meinem Körper kleben, mit Strom versorgt. Automatisch ertönt ein „Piiiiiiiiip.“ Und ich stelle mich tot. Tot stellen, dabei weiß ich nicht einmal wie es sich wirklich anfühlt.
Die Tür wird aufgerissen und ich höre die panische Stimme des Stationsarztes, der den Assistenzärzten befiehlt, den Defibrillator einzuschalten. Ich höre das einer lacht.
Ich weiß schon wer es ist, es ist der mit dem ich das hier abgesprochen habe.
Ich öffne die Augen und Rufe laut „Ich Lebe!!!“ Die Assistenten die gerade den Defibrillator an meinem Körper ansetzten wollen bekommen einen Schreck und ich werde böse angesehen, genauso wie derjenige der gelacht hat.
„Ich denke der Herr Uchiha macht für heute Feierabend. Und Ichigo ich bin… unglaublich.“
Zornig stapft er aus dem Zimmer, die Assistenten hinterher.
Nur der eine bleibt und schaut mich mit einem breiten lächeln im Gesicht an.
„Du hattest recht, ich bekomme wirklich Feierabend wenn ich lache.“
Ein müdes lächeln schleicht sich auch auf meine Lippen. Sasuke heißt er und ist der einzige der mir in meinen Tot nicht reinreden will.
Er stellt sich neben mich und stöpselt die Elektroden wieder ein, so gleich ertönt ein gleichmäßiger Piepen. „Kannst du mit mir rausgehen?“ Frage ich ihn nach dem er sich erschöpft neben mir auf einen Stuhl hat fallen lassen. „So was fällt dir auch erst ein wenn ich schon sitze.“ Ich nicke leicht und er schwingt sich aus dem Stuhl und holt meinen Rollstuhl. Er stöpselt also die Elektroden wieder aus und in einen kleinen Überwachungsmonitor ein, den er wenn ich ihm Rollstuhl sitze, in die Tasche der Rückenlehne tun kann. Ohne dieses Monotone Piepen bei mir zu haben fühle ich mich mittlerweile noch nicht einmal mehr wohl. Ich brauche es zum einschlafen oder überhaupt um einfach nur so vor mich hin zu vegetieren.
Er zieht mir die Decke von meinem Körper. Ich trage ein Nachthemd. Nicht so eines was hinten nur an einem Bändchen zusammengebunden ist, sondern ein ganz normales. Darauf habe ich bestanden, ich will mit Würde sterben und nicht mit nackigem Popo, so wie man es häufig in Krankenhausserien sieht. Wäre ich jetzt Hauptdarstellerin in einer dieser Serien würde ich überleben, solche Serien haben immer ein Happy End damit der Zuschauer, bevor er weiß das alles gut geht, immer schön heulen kann und sich dann denkt „Hach wie schön.“ Und denkt dann auch noch wirklich im realen Leben würde es genau so ablaufen.
Pah, das ich nicht lache. Der Tod begleitet mich schon fast mein ganzes Leben lang, zuletzt gab mein Zwillingsbruder den Kampf gegen ihn auf. Vielleicht ist auch das der Grund dafür, warum ich keine Angst habe zu sterben. Die Hoffnung darauf ihn wiedersehen zu können. Oder auch nicht? Gibt es überhaupt ein Leben nach dem Tod?
Sasukes besorgter Blick liegt auf meinen Beinen, die in den letzten neun Wochen wirklich sehr dünn geworden sind.
Er hebt mich ohne Probleme aus dem Bett und setzt mich in den Rollstuhl.
Er legt noch eine dünne Decke über meine Beine und fährt dann mit mir in den kleinen Park, der genau am Krankenhaus liegt. Krankenhäuser liegen immer an irgendwelchen Parks oder diese werden künstlich erzeugt. Der Park der an diesem Krankenhaus liegt ist künstlich erzeugt. Es gibt hier fast nur die gleichen Bäume, keine Mischwälder, wie ich sie schon immer gerne mochte.
Die ganze Zeit wird mir etwas erzählt, doch ich achte nicht darauf, erst als meine Freunde fallen.
„Sie waren gestern hier, du hast sie verschlafen. Alle machen sich ziemliche sorgen um dich.“
„So ist das, was soll man machen? Meine Freunde sind mir sehr ans Herz gewachsen... aber mein Herz... geht gerade kaputt.“ Sage ich darauf und hole einmal tief Luft.
Ich schaue mir die Botanik an und Sasuke schweigt.
Ich kenne ihn noch von früher, seine Eltern sind Freunde meiner Eltern, außerdem waren wir zusammen auf der Schule. Aber wirklich viel miteinander zu tun hatten wir nicht.
Erst als ich 15 wurde haben wir angefangen manchmal was zusammen zu machen, da war er noch 18. Jetzt haben wir viele gemeinsame Freunde, was ganz gut ist, denn so erfahre ich immer den neusten Klatsch, wenn er mich Interessiert.
Jetzt bin ich 20 und Sasuke bereits 24. Er ist gerade mit seinem Medizinstudium fertig geworden und arbeitet seit 14 Tagen hier im Krankenhaus. Sein Bruder ist auch öfters mal hier um mich zu besuchen.
„Ichigo-chan.“ Ertönt eine Stimme von weiter weg und erregt meine Aufmerksamkeit.
„Sasuke, ist das Naruto?“ Er antwortet mit einem Ja und das auch noch ein paar andere dabei sind.
Ich sehe den Blondschopf auf mich zu laufen, genau vor mir kommt er zum stehen.
„Da haben wir ja Glück das du wach bist.“ Lässt er mit einem lächeln im Gesicht erklingen.
Kurz schaue ich ihn an und dann nach rechts zur Seite. Dort steht ein Lavendelstrauch und ein kleiner Marienkäfer krabbelt gerade eine der länglichen, lila Blüten entlang. Es wird Frühling.
„Man Sasuke, dein weißer Kittel steht dir echt gut. Du siehst super seriös aus.“
Besorgte Blicke liegen auf mir, zum einen von Naruto und zum andern von Sasuke.
Eine Frauenstimme die ziemlich laut spricht fällt mir auf und ich schaue nach vorne.
Es sind Sakura und Sai, sie scheinen sich zu streiten. Warum ist mir egal.
Ich winke den beiden einmal kurz und widme mich dem Lavendel.
Plötzlich sagt keiner mehr was, was mir aber auch nicht passt und so frage ich Sasuke ob er mich in den Halbschatten schieben könnte, ich würde gerne ein kleines Nickerchen halten.
Er nickt auf diese Frage und schiebt mich unter einen Baum, durch dessen Krone noch etwas Sonne fällt. Es sieht so friedlich aus. Sasuke stellt sich vor mich und zieht die Decke etwas höher. Er schaut mir in die Augen und streicht mir dann ein paar Strähnen aus dem Gesicht, hinter mein Ohr. Dann setzt er sich zu den anderen auf eine Bank.
Ich beobachte ihn, wie er sich setzt und sich dann erschöpft mit der Hand durch sein Gesicht fährt.
Liegt wahrscheinlich an der Nachtschicht die er vor kurzem noch hatte.
Langsam schließe ich die Augen und schlafe ein.
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Hmmm iwie, naja ich weiß nicht, ich bin nicht wirklich zufrieden. Vielleicht überarbeite ich das Kapitel noch einmal^^
Wie fandet ihr es denn?
Liebe Grüße
Rini