strange storys of some idiots
Seltsame Mini-One-Shots
Fall from the bridge
Es war laut. Das kam ihr als erstes in den Sinn, als sie ihre Augen öffnete. Um sie herum Lichter, hunderte von ihnen und die meisten waren auf sie gerichtet. Ihr Kopf schmerzte fürchterlich. „Miss, alles in Ordnung?“ fragte sie ein junger Mann. Verwirrt schaute sie ihn an und brachte nur ein: „Was ist passiert?“ über die Lippen.
„Eine Passantin hat sie hier gefunden, sie waren bewusstlos.“ Sie sah sich erstaunt um. Sie lag auf einer Brücke, weit weg von ihrem zu Hause. Wie war sie hierhergekommen? „Miss, kennen sie diesen Mann hier?“ fragte er und zeigte ihr einen jungen Mann. Ihr Herz setzte aus und der Boden fing sich an zu drehen. „Ja ich kenne ihn. Es ist mein Bruder,“ hauchte sie.
Einige Stunden zuvor. Ein junger Mann stand vor dem Spiegel, in seinem Zimmer. Sein Gesicht war eine starre Maske, ließ keine Gefühle zu, während er sich ankleidete und sich bereit machte. Er fühlte sich gut, denn er tat etwas auf das er schon lange gewartet hatte.
Das schmale Lächeln auf seinen Lippen, war kalt. Er verließ die Wohnung und fuhr mit dem Aufzug nach unten. Der schwarze Mercedes glänzte im Schein der Neonlampen. Keine zehn Minuten später fuhr er durch die Straßen New Yorks.
Er war auf dem Weg ins dunkelste aller Viertel. In der Garage eines Bürogebäudes* stellte er das Auto ab. Seine Wege führten ihn in den Untergrund.
In der Bahn waren zwei weitere Männer, sie lachten und hatten sichtlich Spaß mit, nun sagen wir hässlichen Dingen. Ein alter Mann hatte sich über seine Zeitung gebeugt, ein widerlicher Geruch umgab ihn.
Unser junger Mann setzte sich auf einen Platz in der Mitte und starrte gebannt auf die vorbeiflitzenden Mauern, er musste sich konzentrieren, heute würde er einen Supergau produzieren. Erneut trat das so markante schmale Lächeln auf.
Vier Stationen weiter stieg er aus. Als er den Bahnhof verließ, empfingen ihn vollgekritzelte Wände, alter zerfallener Gebäude. Eine Gegend in der niemand leben wollte und doch so viele leben mussten.
Er lief durch die Straßen, streunte umher, schlich um die Gangster herum, die überall anzutreffen waren und landete schließlich in einem ganz miesen Teil. Hier war es ganz Still, kein Geräusch, keine Stimme, einfach nichts. Seine Schritte hallten wieder.
Seine Hand glitt in die Jackentasche, die andere in die Hosentasche, die Zigarette gab ihm erneut Ruhe.
Es waren nicht viele Schritte bis er abbog und eines der bereits Einsturz gefährdeten Gebäude betrat. Drinnen stank es nach Moder, angewidert zog er die Nase hoch.
Dann endlich blieb er stehen und öffnete die Tür. Dort inmitten von Rauch und Alkohol, saß er. Derjenigen um den es schon seit Ewigkeiten ging.
„Jack, schön dich zu sehen“, sprach die rauchige Stimme und ließ den jungen Mann zwei Schritte vortreten. Er erkannte das vernarbte Gesicht von Rick.
„Hör auf zu schleimen, Rick“, antwortete er kalt, das Lachen das folgte ließ ihn unmerklich erzittern.
„Hast du Zeugs dabei?“ fragte Rick schließlich. Jack nickte und warf ein Päckchen auf den Tisch.
„Gut, hast du was dagegen wenn ich es selbst nehme.“
Jack zuckte mit den Schultern und setzte sich auf einen Stuhl. Rick lachte leise. Er packte aus und füllte das Pulver in ein Röhrchen um es dann in eine Flüssigkeit zu leeren und mit dieser eine Spritze auf zu ziehen.
Dann legte er die Spritze an den Arm und injizierte die Flüssigkeit direkt in eine Ader. Er seufzte. Es dauerte nicht lange da ging der Plan auf.
„Was ist los?“ fragte Rick, alles veränderte sich, er war High, aber nicht so wie er es wollte. „Du bist kein richtiger Dealer wenn du dein Zeugs selbst verbrauchst“, antwortet ihm Jack leise. Rick sah ihn an und erkannte nur ein Monster. Ein wimmern entfuhr ihm als es seine Zähne bleckte.
„Lass uns spazieren gehen.“ Jack packte ihn am Arm und zog ihn hinter sich her. In die Bahn, er stieg erst Haltestelle Brooklyn Bridge aus. Dort führte er ihn ganz hinaus. Um diese Uhrzeit fuhren nur wenige Autos und es war stockdunkel.
Als er die Mitte erreicht hatte, hob er die Hand und ein weiterer junger Mann tauchte auf, auf der Schulter hatte er eine junge Frau.
„Mary, Mary Liebes“, begann Rick zu wimmern.
Der junge Mann legte die Frau auf dem Boden ab. Und während die Droge langsam ihre volle Wirkung einsetze, fraß das Monster seine Schwester. High wie er war drehte er sich um, wollte zu ihr, in diesem Moment verloren seine Füße den Halt und er stürzte hinab.
Ein Schuss ertönte, Schmerzen durchzogen seine Schulter. Ein Knacken, als er auf die Wasseroberfläche auftraf.
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Idee 1 Version 1
* Ursprünglich hieß der Satz: "In einem Bürogebäude stellte er das Auto ab." sehr doppeldeutig ;)