~*Roter Stern*~
First Night
Ein großer Tag stand bevor.
Es war der 14. März des dritten Jahres dieser Zeit.
Alle die bereits entstanden waren, warteten nun sehnsüchtig auf die Ankunft eines Jemands.
Wir saßen im Gras, saftig grün war es, und starrten hinauf zum sternenbehangenem Himmel. Der Mond leuchtete so hell dass alles in silbernes Licht getaucht war. Es war so friedlich. Ab und an erklangen im Hintergrund Geräusche, kichern der Kinder, eine Grille die ihr Lied sang, oder einfach nur Leute die sich unterhielten.
Die Spannung in unseren Gliedern stieg, als plötzlich einer der Sterne anfing heller zu leuchten. Die Geräusche verstummten und alles sah zum Himmel hinauf. Der Stern leuchtete immer heller, überbietete selbst den Mond, mit seinem schönen Licht. Es sah aus als würde er in Flammen aufgehen. Das weiße Licht des Mondes musste dem roten funkeln des Sternes weichen. Es wurde so hell das ich es kaum noch ertragen konnte, so hielt ich mir eine Hand vor die Augen um sie vor dem Licht zu schützen.
Es blitzte einmal grell, und blutig rot, und der Stern fiel…
Plötzlich war alles in hellem Aufruhr. Alle sprangen sie von ihren Plätzen, rannten hin und her und riefen sie müssen ihn finden. Ich folgte einem kleinen Mädchen das trotz der Hektik die auf einmal entstanden war die ruhe bewahrte. Zielsicher ging es in die Richtung in der der Stern verschwand.
Wir liefen über Felder, durchquerten kleine Flüsse und Bäche und kletterten über Felsen.
Der Ort den wir suchten, zeigte sich als riesigen Krater in dem noch die steine glühten und heiße Rauchschwaden hinaufstiegen. Doch auch davon ließ das Mädchen sich nicht beirren. Es ging einfach durch die Schwaden hindurch, also folgte ich ihm, denn es würde schon wissen was es tat. Kaum hatte sich der graue Schleier vor meinen Augen gelöst, hatte ich das Gefühl ihnen nicht mehr trauen zu können. Vor mir saß ein wunderschöner junger Mann, Haar so weiß wie Schnee und Augen so blau wie der Nachthimmel, mit einem Schimmer darin wie nur die Sterne ihn haben. Er saß da, in der Mitte des Kraters, von Glut und Aschewolken umgeben die seine reine Haut beschmutzen wollten. Und er war völlig nackt… hatte den Blick eines hilflosen Kätzchens dass zu früh aus dem Nest gefallen war. Mit ruhigem Schritt ging das kleine Mädchen weiter auf ihn zu.
Er sah sie an, wieder mit diesem funkeln in den Augen. Sanft legte sie die Hand an seine Wange.
„Hier bist du nun, wie du es gewünscht hast, mein Sohn. Nun zeige mir was du meintest, als du sagtest Menschen können auch Gefühle haben.“, sprach das Kind, doch es klang wie eine alte Frau, dabei war es so niedlich. Der junge Mann lächelte, so schön, das nicht einmal ein Engel es könnte und antwortete mit einer Stimme, deren klang ich nie vergessen werde. Samtig weich und wohltuender, als jede Geige… schön wie Vogelgezwitscher, und das Rauschen der Blätter im Wind. Tief und hoch zu gleich, ein ton den man unmöglich in eine Note zwängen konnte.
„Vielen Dank, Mutter.“
Da löste sich das süße Kindchen in sternenstaub auf, während sie ihm einen Kuss auf die Stirn gab.