The way I love you
Memories, thoughts, feelings.
Worte sind Alles
Sayo wusste, dass etwas komisch war.
Er sah sie an. Sah ihr in die Augen. Aber es kam nichts. Sie sah ihn an, doch sie fürchtete sich etwas zu sagen. Bei seinem niederschmetternden Blick.
Keine Begrüßung. Keine freundlichen Worte wie früher. Nicht mal ein Mucks. Nichts und iweder nichts!
Enttäuschung machte sich in ihr breit. Das Mädchen zweifelte an allem, so sehr nahm es sie mit.
Der Regen ließ sie frieren, doch sie versuchte es ihm nicht zu zeigen.
"Bist du es?", fragte sie mit zittriger Stimme und hob ihre verletzte Hand, als würde sie etwas ergreifen wollen.
Sie hatte sich nur schwer unter Kontrolle, wollte kein Schwächling sein. Ihm gegenüber dürfte Sayo keine Schwäche zeigen. Er könnte es ausnützten, doch sowas erwartete sie gar nicht von ihm. Nein, er würde sowas nicht gegen seine alte Freundin ausnutzen!
Sie nahm all ihren Mut zusammen, räusperte sich und sah ihn entschlossen an.
"Ich habe dich etwas gefragt!", meinte sie mit einer klaren und bestimmenden Stimme.
Sayo war sich bei nichts mehr sicher. Sie wusste nicht, wie er reagieren würde. Nach zehn Jahren könnte sich alles verändern, nicht? Das war ihr klar, aber sie würde für ihre Gefühle kämpfen.
"Wer glaubst du, wer du bist?", zischte er zynisch und sie sah ihn skeptisch an.
Irgendetwas hatte sich gewaltig verändert und das spürte die Rothaarige nur zu gut.
"Wer glaubst du, bin ich?", murmelte Rothaarige darauf herausfordernd, doch sie war sich unsicher, bei dem, was sie tat.
"Ich kenne dich nicht.", brummte der Mann gegenüber von ihr.
Ein Stich ins Herz. Ein großer Riss in der Seele. Worte, die die Grünäugige immer hören würde, wenn sie an ihn denkt.
Die Tanaba durfte nun nicht schwächeln, doch ihr kamen die Tränen. Sayo durfte jetzt nicht weinen, doch sie tat.
Und all den Schmerz ließ sie raus. Der Unterschied, er sah sie. Er sah sie beim Weinen. Doch so, wie er auf alles reagiert hatte, würde er kein Verständnis haben.
"Warum weinst du?", fragte er kalt und plötzlich Sayo ein unglaublich großer Zorn.
Sie schnaubte. Machte sich auf eine große Rede und auf all die Vorwürfe bereit. Sie würde das sagen, was sich in den zehn Jahren zusammen gestaut hat.
"Warum bist du damals gegangen? Warum hast du mir in die Augen gesehen und hast gesagt, dass wir uns nie wieder sehen würden? Warum erkennst du mich nicht wieder? Hast du mich vergessen? Wir haben früher zusammen gespielt, weißt du noch? Ich verstehe dich nicht! Zehn Jahre sind es her, ich weiß, aber das hätte ich nicht in den schlimmsten Träumen erwartet! Und ich bin so dumm! Ich wollte dich auch noch suchen!", schluchzte das verzweifelte Mädchen schreiend und sah ihn wutentbrannt an.
Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte sie sich um und verschwand auf der großen Straße, die sie schnell hinter sich hatte.
Einige gingen noch Spazieren, andere bauten die letzten Stände ab und keiner bemerkte, wie Sayo weinend vorbeirauschte. Vielleicht sprangen fauchende Katzen weg oder wichen ihr mit einem kurzen 'Miau' aus.
Wie ein Schatten schlich sie sich in eine kleine Straße und glitt an der kalten Betonwand auf die Knie. Sie stützte sie ungeschickt mit ihrer heilen Hand ab und ließ sich auf ihren Hintern fallen. Ihre Augen waren rot geworden vom vielen Weinen und sie war überrascht, wie viele Tränen sie den gesamten Weg begleitet haben. Also versagten ihre Tränen doch nicht.
"Sayo, du bist so blöd.", sagte sie schmerzhaft lachend.
Die Rothaarige strich sich über die Augen und musste daran denken, wie sie ihn angeschrien hatte. Ihre Rede hatte zu nichts genutzt. Die Rede war in sich zusammen gebrochen und Sayos Rückzieher gab dem ganzen einen noch schlechteren Eindruck. Sie kniff ihre Augen fest zu, würde sich gerne kneifen und aus dem Albtraum aufwachen, aber es kein Traum. Es war die harte Realität, die ihr so große Hindernisse aufbaute.
"Warum weinst du?" Sie sah auf und musste blinzeln, als es plötzlich so hell wurde.
Und da stand er. Vor ihr. Nun konnte sie ihn ganz genau sehen.
"Warum weißt du nicht, wer ich bin?", meinte die Angesprochene scharf und setzte sich gerade hin.
Ihre verletzte Hand legte sie auf ihr Knie, das sie noch gebogen hatte. Das andere Bein hatte sie ausgestreckt. Ihr nasses Kleid klebte an ihrer kalten Haut, der kalte Wind wehte durch ihre feuchten Haare, aber jetzt zählte mehr der Augenblick. Und es war ihr auch egal, ob der Boden nass war und sich ihre Kleidungen mit dem Regenwasser vollsogen. Schließlich war sie jetzt schon nass genug.
Die Tanaba sah ihn mit einem leichten Grinsen im Gesicht an. Wie sie jetzt auch noch grinsen konnte, unvorstellbar. Sayo selber wusste nicht, was sie da machte. Aber sie tat es, aus einem einzigen Grund.
Sein Blick war undefinierbar. Aber ich sah die Kälte! Ich sah es!
Ich kannte ihn gut genug, um es zu sehen. Aber so wie ich ihn kannte, kannte er mich auch. Auch so gut, wie ich ihn.
Nur der Unterschied liegt hier wo anders. Er hat sich verändert, doch ich hänge an Erinnerungen. Er scheint keine Gefühle zu haben und ich werde von ihnen überschwemmt.
Was für ein schmerzhafter Anblick...
Er wich ihren Blicken aus, aber Sayo konnte genauso wenig die Lage ertragen. Das Einzige, was es ihr einfacher machte, war ihr Durchsetzungswille.
"Sieh mich an!", befahl sie entschlossen und stand auf, mehr oder weniger geschickt.
Er reagierte nicht. Er sah immer noch weg.
"Ich sagte, sieh mich an!", schrie sie wütend und er tat, was ihm gesagt wurde, wenn auch nur langsam.
"Itachi, sieh mir in die Augen und sag mir, ob wir uns kennen. Sag meinen Namen." Sie sah ihn aufrichtig an.
Für Sayo war Augenkontakt alles. Ein leichtes Spiel für die Rothaarige - so war es jedenfalls früher. Und so ist es auch immer noch mit Personen in ihrem Umfeld, doch mit ihm hatte sie schon immer Schwierigkeiten. Er kannte das Spiel, beherrschte es eben so gut und nun spielten sie es zu zweit.
Ihre Unterlippe zitterte leicht, doch ansonsten hatte sie sich gut unter Kontrolle. Besser als erwartet, schließlich war es eine kalte Herbstnacht.
"Es ist zehn Jahre her. Alles hat sich geändert.", fing er ruhig an.
Ihr Blick hängte an ihm. Das Mädchen musterte ihn ganz genau.
"Sayo.", fügte er leise hinzu.
Sie lächelte. Erleichtert, glücklich und überrascht. Diese Worte waren in ihren Ohren die Melodie, die sie schon lange suchte. Doch um es zu vervollständigen brauchte sie noch etwas, damit sie vollkommen zufrieden sein konnte. Sie vergaß Regen, Kälte und Trauer. Sie war glücklich.
Mein Name. Mein Name, das war alles. Ich wollte es hören und du hattest es gesagt.
Aber warum hast du gezögert? Ich verstehe dich nicht. Aber früher tat ich das auch nicht.
Du bist ein ungelöstes Rätsel. Ein Rätsel, das ich lösen möchte. Ein Geheimnis, das ich lüften möchte.
Steh mir also nicht im Weg. Ich will dir nur helfen!
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Jetzt wieder ein neues Kapi! Ha, das geht aber auch iwie langsam^^ xD
So. Und damit ich mir merken kann, wer eine Benachrichtigung will, wenn das neue Kapitel da ist, werde ich eine PM-Liste anlegen. So fällt es mir auch einfacher^^ :P Wer will, einfach im Kommi erwähnen!
Ich hoffe, euch hat auch diese Kapi gefallen und ich kriege wieder einpaar Kommis^^
Achtung!: Also... eh... Ja, ich denke mal, es macht euch wenig aus, wenn ich von der eigentlichen Story abweiche^^ Wenn es ja, dann einfach Bescheid geben, dann plane ich um, was eigentlich auch den ganzen Verlauf umändert... Und falls es Jemanden gibt, dem der Verlauf der Geschichte gar nicht passt, würde ich gerne seine Meinung hören. ;)
Also dann. Nächtes Kapitel folgt! ;)
Lg Light