Fanfic: Kirschblüte

Untertitel: Die Geschichte von Aiko

Kapitel: Liebe

„DING DONG“
„Okay, die Stunde ist beendet!“
„Endlich!“ Ace schlug sich die Hände ins Gesicht. Ich ging zu ihm rüber er saß zwei Reihen hinter mir, was eigentlich nicht schlecht war. Er war im Unterricht schon immer sehr unruhig gewesen und ich konnte mich nie konzentrieren wenn er in meiner Nähe saß.
„Übrigens! Hast du nicht Lust heute Abend mit mir zum T.T. zu gehen?“, er schaute mich erwartungsvoll an. „Ähm, ja okay.“ „Spitze! Dann hol ich dich heute um .. 18 Uhr ab, geht das?“ „Ja das müsste gehen.“ Ich überlegte noch kurz aber ich hatte tatsächlich nichts vorgehabt. Ace packte seinen Kram in die Tasche und stand auf. „Also dann. Ich will jetzt nur noch nach Hause!“ Er seufzte und ging zur Tür. „Ja, ich auch.“, meinte ich und folgte ihm.

„Wo wollt ihr denn hin?“, meine Mutter guckte skeptisch. „Zum T.T.! Zum Tokyo Tower!“, ich verdrehte die Augen. „Achso. Gut dann viel Spaß.“, sagte sie und wandte sich wieder ans Geschirr. Meine Jacke lag bereits auf dem Tisch ich zog sie an und ging aus dem Haus. Ace wartete schon vor der Tür. „Ganz schön kühl heute, nicht?“ Er wühlte in seiner Jackentasche und zog ein Taschentuch hervor. Ich machte währenddessen schon ein paar Schritte auf die Straße zu. Er kam mir nach. Von meinem Haus bis zum Tokyo Tower war es nicht weit. Man ging von einer Seitenstraße, in der ich wohnte, bis zu einer Hauptstraße, ging unter einer Brücke hindurch, bog rechts ab, überquerte die Straße und durchquerte einen Park. Das mochte vielleicht sehr kompliziert klingen, aber für jemanden wie mich war das das reinste Kinderspiel. Ace wohnte ein paar Straßen weiter aber war dafür näher an der Universität.
Wir brauchten geschätzte 15 Minuten bis wir am Tokyo Tower ankamen. Der Aufzug fur in zwei Etagen. In der ersten Etage gab es ausschließlich Läden und Restaurants. Ich fragte mich ob wir danach hier zu Abend essen würden. Die zweite Etage war eine reine Aussichtsplattform. Wir fuhren in die zweite, sie war relativ leer und das wunderte mich.
Von der Aussichtsplattform konnte man sowohl den Fuji bei Tag, als auch die Sterne bei Nacht sehen. Ich schaute auf die Uhr es war 18:20Uhr. Die Sonne schien noch und ich konnte den Fuji auch sehen. Ich schaute durch das Fensterglas, diesen Anblick hatte ich schon immer geliebt. Ace stand neben mir. Er sah nervös aus aber ich wollte nicht wissen wieso. Wir starrten den Fuji an und die Plattform füllte sich langsam hinter unseren Rücken. Dann wendete sich er plötzlich an mich. „Also, kannst du dich eigentlich schon an etwas erinnern?“ Er schaute auf einmal verlegen und traurig zu gleich. „Nein. Ich kann mich an nichts erinnern“, antwortete ich während ich immer noch auf den Fuji schaute.
Vor acht Jahren hatten mich meine „Eltern“ auf der Straße gefunden. Ich war abgemagert und hatte seit Tagen nichts gegessen. Auch an meine Familie oder meine Herkunft konnte ich mich nicht erinnern. Damals war ich zehn Jahre alt gewesen und ich hatte mir vorgenommen es herauszufinden wenn ich alt genug war. Jetzt war es soweit, ich war jetzt 18 und damit alt genug selbst zu entscheiden was aus meinem Leben werden würde.
Ich schaute Ace an. „Ich werde von hier weg gehen. Ich glaube heute wird meine letzte nacht hier sein.“ Ace starrte mich an, dann packte mich an den Armen. „Was bitte meinst du damit? Du kannst nicht weg gehen! Hörst du! Ich brauch dich doch! Und wo um alles in der Welt willst du eigentlich hin?“ „Weiß ich noch nicht, aber das spielt keine Rolle. Ich will wissen wer ich eigentlich bin verstehst du? Und um das herauszufinden muss ich hier weg!“ Er lies meine Arme los und schaute mich an. Er hatte Tränen in den Augen; er wusste, dass ich es ernst meinte. „D-Das kannst du einfach nicht.“, er schüttelte den Kopf und legte seine Hände an mein Gesicht. „Hey, warte! Was-“ Ich versuchte ihn aufzuhalten aber es gelang mir nicht. Er küsste mich und drückte mich an sich. Obwohl ich das nicht gewollt hatte, schloss ich die Augen legte meine Hände an seinen Rücken. Ich hatte schon seit ich ihn zum ersten mal traf etwas für ihn empfunden. Ich wollte es nur nicht zugeben. Bei ihm war es genauso gewesen... das wusste ich jetzt.

Er löste den Kuss und sah mich an. Ich erwiderte seinen Blick und spürte wie ich rot wurde. „Ich liebe dich doch“, sagte er und wurde auch leicht rot. Die Röte kroch mein Gesicht entlang. „Ich dich ,... Ich dich doch auch“ Ich starrte auf den Boden, die Situation war wirklich eigenartig. Dann nahm er meine Hand und zog mich zum Aufzug. „Hast du Hunger?“ „Ja ein bisschen“, antwortete ich. „Dann lass uns in das neue Restaurant gehen, das sie unten aufgemacht haben. Es soll sehr lecker sein.“ Und wieder lächelte er. Es war fast wie Magie, denn jetzt musste ich auch lächeln.

„Man war das gut!“ Ace lehnte sich in seinem Stuhl zurück. Ich aß noch. „Wieso hast du eigentlich so eine kleine Portion bestellt?“ Er guckte mein essen schief an. Ich schluckte. „Ich esse eben nicht so viel wie du“, erwiderte ich und streckte meine Zunge leicht raus.
„Ja das stimmt.“, meinte er und lachte. Er lachte leise aber trotzdem drehten sich einige Gäste zu uns um. Ace guckte verlegen. „Oh.. ich war wohl zu laut.“, flüsterte er. Ich aß fertig und rief den Kellner. Ace bezahlte. Wir standen auf und gingen wieder zum Aufzug. Wir fuhren ins Erdgeschoss und liefen nach Hause.
„Danke nochmal für die Einladung.“, ich drehte mich zu Ace um, wir waren angekommen.
„Keine Ursache.“, er schaute zur Seite. Ich ging auf ihn zu und ohne zu wissen was ich tat küsste ich ihn. Er erwiderte den Kuss und wir verharrten eine Weile so. Dann drehte ich mich um und ging ins Haus. Ich sah ihn aus den Augenwinkeln lächeln.
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