Revival
Spin-Off der FF "Reborn".
Teil 2
Feinde und Freunde
„Kllllllllllllllll“, ertönte es plötzlich neben Bryan. Das Plötzliche und Überraschende Surren riss den Jungen blitzartig aus seinen Gedanken. Er sah sich verdutzt um und musste erst feststellen was um sich herum vor sich ging. Er war gerade durch einen schmalen Torbogen getreten, als das Geräusch einsetzte. Erst als ein uniformierter Mann mit einem mehr als merkwürdig aufsehenden Gerät vor ihm stand verstand er. Ohne dass es ihm aufgefallen war, war er durch den Apparat marschiert, der an jedem Flughafen aufgestellt war, um für Sicherheit zu gewährleisten. Es dauerte etwas bis Bryan einfiel, warum er ausgerechnet bei ihm angeschlagen hatte. Er musste etwas Metallenes bei sich tragen. Er entsinnte sich, dass ein Mann in Uniform ihn vor einigen Sekunden darauf angesprochen hatte, er aber nur den Kopf geschüttelt hatte. Das war nicht damit zu erklären, dass er sich sicher war keinen metallenen Gegenstand bei sich zu tragen, sondern einfach, weil er nur seine Stimme gehört hatte und nicht ihr Anliegen. Das passierte Bryan des öffteren. Wenn er sich in seine Welt der Gedanken verbarg, rückte seine Umgebung in den Hindergrund. Fremde sahen ihn dann argwöhnisch an und hielten ihn für einen Spinner. Bekannte bezeichneten Bryan dafür umso öfters als Träumer. Und dieser Begriff passte wie die Faust aufs Auge. Wenn sich der Mann von der Security sich nicht direkt vor ihn geschoben und ihn angesprochen hätte, wäre Bryan einfach weitergegangen. Der Angestellte des Flughafens wiederholte seine Frage, ob Bryan auch sicher keinen metallenen oder gar gefährlichen Gegenstand bei sich trug. Diesmal reagierte Bryan wacher und griff in seine Hosentaschen. Sein Koffer konnte nicht der Auslöser sein, da sich dieser auf einer Art Fließband befand. Er war geröntgt und für harmlos empfunden worden. Bei dessen Besitzer sah es anders aus. Bryan konnte nichts an sich finden, bis ihm sein Hals einfiel. Er trug schon seit seiner Kindheit einen Anhänger. Man könnte denken, dass doch niemand so vergesslich sein konnte, doch Bryan war nicht schwer von Begriff sondern eben nur verträumt. Er zeigte schnell auf seinen Anhänger und der Security Mann bat ihn das Schmuckstück abzunehmen. Damit hatte Bryan schon eher ein Problem. Er nahm ihn nie ab. Selbst wenn jemand gekommen wäre, ihm mit einem Messer gedroht und gesagt hätte „ Gib mir deinen Anhänger oder du wirst es bereuen!“, hätte Bryan nicht daran gedacht. Das hatte zwei einfache Gründe. Zum einem war er stark. Nicht stark, wie ein Muskelprotz der jede einzelne Stunde damit verbrachte sich in einem Fitnessclub Mukis anzutrainieren und Liter von Milchshakes trank, sondern anders. Bryan hatte eine Stärke denen normalen Menschen verborgen war. Er hätte sich dem
Security Menschen widersetzen können, doch er hielt es für das beste, ruhig zu bleiben. Er nahm den Anhänger ab und setzte zwei Schritte zurück, sodass er wieder vor dem Torbogen stand. Er machte einen großen Schritt, doch diesmal blieb das Surren aus. Nicht nur Bryan war zufrieden, sondern auch der Security Mann. Dieser reichte Bryan den Anhänger, welcher ihn in Eiltempo schnappte. Dass as den Security Mann merkwürdig vorkommen könnte, interessierte Bryan nicht. Das lag an Grund Nummer Zwei. Es handelte sich um ein aufklappbares Schmuckstück. Es war eines dieser, in dessen Inneren sich Platz für zwei verschiedene Bilder finden ließ. Bryan hing sich Kette schnellstmöglich um den Hals und schritt weiter. Doch der Security Mann rief ihn abermals zurück. Bryan knurrte, da er sich provoziert fühlte. Als er jedoch sah, dass der Mann seinen Koffer in den Händen hielt, presste er seine Lippen zusammen und brachte ein knappes Dankeschön heraus. Er hasste sich für seine ständigen Träumereien, aber gleichzeitig gab es für ihn auch nichts anderes. Nein halt! Das war nicht ganz korrekt. Natürlich gab es noch etwas anderes für ihn. Dieses „Anderes“ befand sich in seiner Kette. Er klipste sie auf und überprüfte ob sich auch nicht beschädigt war. Der Anhänger war geradezu kreisförmig, bei einem Aufklappen jedoch konnte ergaben beide Hälften ein Herz. Bryan war natürlich zur Genüge damit konfrontiert worden. Einiges Jungen aus seiner alten Schule grinsten hämisch während die Mädchen es einfach nur romantisch fanden. Für Bryan hatte es eine andere Bedeutung. Die Bilder in Inneren waren – wie zu erwarten – er und das Bild eines Mädchens. Beide Bilder waren nicht besonders groß und die Zeit hatte ihrer Qualität auch nicht gut getan. Aber Bryan fand sie ok. Hätte jemand gesagt, er solle von sich und seiner Freundin ein neues Bild schießen hätte Bryan nur abgewinkt und gelächelt. Er trug die Kette seit er 10 Jahre alt war. Mit anderen Worten sein halbes Leben. Er war erst vor ein paar Tagen 18 geworden, was er mit seiner Freundin gebührend feiern wollte. Das war ein Grund warum er seine Koffer gepackt, in das nächste Flugzeug gestiegen und ohne Zwischenstopp nach London geflogen war. Aber wie gesagt, es war ein Grund. Es gab mindestens Zehn wichtigere, weswegen er seine Ferien unterbrochen hatte. Nun gut, einer war natürlich seine Freundin wiederzusehen, was schon mal ein sehr guter war. Allerdings wusste er auch, dass er nicht nur ihr in London über den Weg laufen würde.
Es war vor genau zwei Tagen als ihn Carol anrief. Wie bei jedem Anruf hatte ihr Bryan sofort das Wort abgeschnitten und ihr gesagt wie sehr er sie liebte und vermisste. Das war für Bryan fast schon ein Ritual. Es kam ihm nicht peinlich vor, den er wusste, dass Carol genauso fühlte wie er. Für gewöhnlich erwiderte sie seine Sätze, aber nicht an diesem Montag. Als er ihr Zögern bemerkte, begann sein Herz zu rasen. Noch bevor er etwas in den Hörer rufen konnte, ergriff Carol das Wort. „Mir geht es gut. Ausgezeichnet sogar.“,
beeilte sie sich zu sagen. Das erleichterte Bryan ungemein, doch er gab sich nicht zufrieden. Irgendetwas lag im Busch. „Was ist passiert?“, fragte er nun. Carol zögerte abermals. „Wie schnell kannst du zu mir kommen?“, hatte sie gefragt. Bryan erwiderte, dass er bereits in zwei Tagen bei ihr sein konnte. Ursprünglich war sein Flugticket auf nächste Woche registriert, doch er konnte es umbuchen lassen. Allerdings musste es einen Grund für Carols plötzliche Bitte geben. „Es hat nichts mit uns zu tun.“, meinte sie langsam. Jemand der das Gespräch belauscht hätte, hätte sicht verstanden was damit gemeint war. Anders Bryan. Er wartete schon einige Zeit auf so einen Anruf. Dass er jedoch von Carol kam überraschte und entsetzte ihn. Er hatte erwartet eine unbekannte Stimme zu hören, doch nun schien Carol diesen Part zu übernehmen. „Er hat dich kontaktiert?“, fragte Bryan unsicher. Carol bestätigte es langsam. Bryan knurrte. „Und ich dachte er wäre bereits verreckt.“ Carol ermahnte ihn schnell nicht so etwas zu sagen. „Er hat uns unsere Kraft und unser Leben geschenkt!“, redete sie stur auf Bryan ein. Dieser wusste das nur allzu gut. „Er war bei dir?“, fragte Bryan stotternd. „Nein“, erwiderte Carol. „Das heißt…. Nicht persönlich. Es war ein Mädchen. Sie war so alt wie ich. Vielleicht eine Spur älter, jedenfalls… „
„War sie eine von uns?", unterbrach Bryan sie. „Ja…“, antwortete Carol schwach. „Was hat sie genau gesagt?“, fragte Bryan weiter. Carol musste kurz überlegen, um alles genau so wiederzugeben wie ihre Besucherin es gesagt hatte. „Die Zeit der Zusammenkunft sei gekommen. Alle 6 von uns würden bald an einem Ort zusammentreffen. Ich solle dich herholen, sie und… ER wollen dich sprechen.“, erzählte sie. „Hmm.“, fiel Bryan im Moment nur ein. Dann holte er tief Luft und sprach weiter. „Er will bestimmt dass wir unsere Fähigkeiten nutzen und kämpfen. Er hat bestimmt einen Gegner mit dem er nicht persönlich fertig wird, deswegen will er uns. Falls dieses Mädchen nochmals erscheint sag ihr, dass ich auf dem Weg bin. Und dass sie dich nicht mithineinziehen soll. Egal welcher Gegner mich auch erwartet, ich werde nicht zulassen dass du verletzt oder gar getötet wirst.“, sagte Bryan so bestimmt, dass es Carol für einen Moment die Sprache verschlug. „Komm so schnell du kannst.“, hatte sie noch gesagt bevor sie auflegte. Normalerweise hätte sie ihm noch ein „Ich liebe dich“ oder ein „Pass auf dich auf“ zugeworfen, doch diesmal vergaß sie es. Auch Bryan schaffte es nicht mehr es zu sagen. Er donnerte den Hörer auf die Gabel und marschierte aufgeregt in sein Zimmer. Drei Jahre war es her seitdem er das letzte Mal mit „ihm“ gesprochen hatte. Er hatte damals gesagt. „Es ist einiges geschehen, was ich euch nicht erklären kann. Aber jetzt geht meine Kinder. Führt euer eigenes Leben, ich will euch nicht aufhalten.“ Bryan dachte er würde „ihn“ niemals wiedersehen, doch nun trat das Gegenteil ein. „Er“ würde ihn in London erwarten. Er hatte Bryan und Carol zu sich bestellt.
Bryan holte erstmal tief Luft, als sich die Schiebetür hinter ihm geschlossen hatte und er ins freie trat. Er hatte das Terminal des Flughafens hinter sich gelassen und betrat nun wieder seine alte Heimat. Bis vor drei Jahren hatte er in London gelebt. Zusammen mit Carol. Dann musste seine Familie jedoch umziehen, wogegen Bryan sich mit Händen und Füßen gewehrt hatte. Aber er musste folgen. Er und Carol telefonierten, chatteten und mailten sich so oft es ging. Bryan konnte von sich zwar nicht behaupten, dass er besonders reich war, dennoch besuchte er die Liebe seines Lebens regelmäßig. Der Junge winkte sich ein Taxi, von denen Stückweise am Flughafen-Ausgang parkten. Er schleuderte seinen Koffer auf die Rückbank bevor er selbst einstieg. Er nannte dem Fahrer die Adresse von Carol und das Taxi startete.
„Ok, Sie hatten den Milchshake und Sie Cola!“, stotterte Jas als er die Gläser vom Tablett abstellte. Eines wackelte sogar,