- black chains -
in demon's arms
the contract
Ohne weitere Worte - viel Spaß beim Lesen ;)
Prolog: the contract
Mit schnellen Schritten rannte sie die verlassene Straße entlang, das gelbliche Licht der alten Straßenlaternen erleuchtete ihre nähere Umgebung nur spärlich. Das Rauschen vorbeifahrender Autos konnte sie hören, dennoch war alles um sie herum leer, wirkte verlassen und einsam. Ihr langes, braunes Haar wehte im kalten Herbstwind als sie plötzlich abstoppte. Mühevoll versuchte sie ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bringen, doch die Angst beherrschte ihren Körper. Sie hatte sich gegen die kahle Mauer gelehnt, versuchte das Zittern aus ihren Beinen zu bekommen. Für einen kurzen Augenblick nahm sie eine aufrechte Haltung ein und drehte ihren Kopf zur rechten Seite. Schlagartig weiteten sich ihre strahlendblauen Augen, denn der schwarze Mann befand sich am anderen Ende des Weges. Still stand er da, wie ein Raubtier, dass seine Beute im richtigen Zeitpunkt angreifen wollte. Bereits den gesamten Weg nach Hause wurde sie von dem in Schwarz gekleideten Fremden verfolgt. Wieder und wieder stellte sie sich gedanklich die Frage, was hier los sei, denn sie selbst verstand es nicht.
Keuchend stieß sie sich von der Ziegelmauer ab und setzte ihre Flucht eilig fort. Die Arme um den Oberkörper geschlungen um die Kälte abzuwehren, erkannte sie schon von weitem das erhoffte Ziel. Nun galt es die letzten Meter zu überwinden, über die Straße zu gelangen, dann wäre sie in Sicherheit.
Ohne zu zögern betrat sie den Zebrastreifen. Alles um sie herum war dunkel, kein Auto in Sicht. Sie setzte an, zum ersten Schritt, zum Zweiten. Doch bei der nächsten Bewegung erstarrte ihr Leib und ließ die junge Frau abstoppen. ‘Hana…‘ – eine fremde Stimme ließ sie hochschrecken. Ruckartig drehte sie sich um, doch niemand war zu erkennen. Selbst das Phantom, welches sie bis vor kurzem noch gejagt hatte, war nicht mehr zu sehen. Unsicher atmete die Braunhaarige aus, doch dann erweckte etwas anderes ihre Aufmerksamkeit. Licht, helles Licht und es kam näher und sie hatte keine Chance dem zu entkommen.
Sie öffnete ihre blauen Augen, ihr Körper fühlte sich leicht – fast schon schwerelos – an. Es brauchte einige Zeit bis sich ihre Augen an das verschwommene Bild, das scheinbar nicht ein Produkt ihrer Einbildung war, gewöhnt hatten. Schnell stellte sie fest, sie war umgeben von Wasser, doch fiel ihr das Atmen nicht schwer. Sie wollte sich bewegen, den Arm heben, doch durchzog ein stechender Schmerz diese Gegend. Sie schloss die Augenlider, hoffte, es sei nur ein Traum und als ihr die Bilder weniger Minuten zuvor einfielen fiel es ihr schwer zu Begreifen, dass dies die Realität war. Doch, sie war nicht tot, wie sie es erwartet hatte.
„Ich kann dein erbärmliches Leben retten, doch dafür gehört deine Seele von nun an mir.“, ertönte eine kalte, schon fast emotionslose Stimme. Sofort öffnete die Angesprochene ihre Augen und erkannte an der vermuteten Oberfläche einen Mann, weißes Haar hatte er. Seine roten Augen beobachteten interessiert die weibliche Gestalt unter ihm. Auf seinen Lippen hatte sich ein breites Lächeln gebildet, doch es wirkte kalt und keineswegs freundlich.
Sie öffnete den Mund, wollte Reden, doch kein Ton trat aus ihrer Kehle. Nickend gab sie ihm die erwartete Antwort. Ja, sie wollte leben, sie wollte noch so vieles erleben und ihre Ziele, Träume und Wünsche erreichen. Dafür war sie auch bereit ihre Seele zu verkaufen, wenn das bedeutete ihre Familie ein weiteres Mal sehen zu dürfen. Es brauchte viel Kraft, doch sie schaffte es den rechten Arm langsam hochzuheben, als wolle sie nach dem fremden Mann, der ihr in einer unglaubwürdigen Situation wie dieser ein Angebot machte, das sie nicht ablehnen konnte, greifen. Den Gedanken, das alles sei nur ein schlechter Traum, hatte sie bereits verdrängt, denn obwohl dieser Gedanke absolut absurd war, so führte kein Weg daran vorbei, dass es real war. Der Schmerz, das Verlangen nach Leben, dieser Mann, das musste alles echt sein.
„Gut.“, meinte der attraktive Weißhaarige unbeeindruckt von ihrem Entschloss und zog aus seiner umgehängten Tasche ein silbernes Messer. Mit einer schnellen, blitzartigen Handbewegung ließ er die scharfe Klinge über die Haut seines linken Armes wandern, sodass Blut aus der Schnittwunde trat. Er streckte diesen aus, die gefährlich roten Augen ließen nicht von seiner nächsten Marionette ab. Als der erste Tropfen Blut die Oberfläche des Wassers erreichte, färbte sich die gesamte Flüssigkeit in tiefstes Rot.
Erstaunt hielt die Frau den Atem an, denn nun schien die Grenze zwischen Realität und Fantasie durchbrochen worden zu sein. Wie aus dem Nichts tauchten aus dem schwarzen Ungewissen hinter ihr schwarze Ketten auf. Sie wickelten fest sich um ihre Gliedmaßen, ihren gesamten Körper. Es schmerzte, als sich diese in ihr Fleisch schnitten, doch kein Schrei war zu hören. Sie konnte den Druck der schwarzen Ketten spüren, ebenso vernahm sie diese Kraft, die nun jede einzelne Zelle durchströmte. Langsam wurde sie von den versklavenden Ketten in das schwarze Nichts unter ihr gezogen, ließen sie in eine neue, gefährliche Welt eintauchen, mit einem Monster als Meister.
So, hier endet es einmal ^^ Hoffe sehr, dass es euch gefallen hat. Im übrigen ist das erste Kapitel schon in Arbeit da ich zurzeit ein kreatives Hoch habe :D Zudem hat es mir die Story echt angetan :P
Cherry~