Friendships

Forgotten

Forgotten Friendships


Immer war ich an deiner Seite, kann mich nicht mal mehr daran erinnern wie es ohne dich gewesen sein soll.
Deine Mama legte mich einst in deine Wiege. Sie nannte mich deinen Begleiter, dein gute Träume Bringer, dein Schutzengel. Ich sah dich an, sah die grün-braunen Äuglein und ein zartes Lachen. Damals begann unser Weg.

Ich war da als du das erste Mal auf dem Bauch lagst, als du dich zum ersten mal hinsetzen konntest, die ersten tapsigen Krabbelversuche. Gott was war ich erschrocken, als du beim ersten Aufstehen mit dem Wohnzimmertisch wieder umgefallen bist.
Schnell hatte Mama einen neuen stabilen Tisch besorgt, denn unserem Engel darf nicht passieren. Dann kamen die ersten Schritte, gefolgt vom ganzen Unfug, den du jetzt noch einfacher vollziehen konntest und mich hast du immer mitgenommen.

Du hast Sandkuchen für mich gebacken und auch wenn ich die Wäsche nicht leiden konnte, ich war glücklich.
Du bist mit mir Rutschen gegangen und wie oft lag ich dann unter deinem Po.
Schaukeln, sich frei wie ein Vogel fühlen, ja das wollten wir.

Der erste Tag im Kindergarten. Ach was hast du dich an Mama geklammert, aber dann war ich da, blieb mit dir dort und wir lernten Lisa kennen. Sie hatte eine Katze. Ich weiß noch genau wie sie hieß, denn Mausi fand ich damals schon lustig,
Aber Mausis Geschichte machte mir Angst, sie meinte du würdest mich irgendwann nicht mehr wollen und wegwerfen, denn das wäre unser Schicksal.

Ich schüttelte den Kopf wollte das nicht glauben, aber irgendwann kam der Tag. Ich weiß du warst grade in die Schule gekommen und sagtest zu Mama du wärst jetzt zu alt für mich. Ich solle auf das Regal.
Ich war traurig, aber schon am Abend hörte ich wie du den Stuhl verschiebst, spürte zierliche Finger, die mein Fell kraulten und mich mit ins Bett nahmen. Ja ich durfte dich nicht mehr überall hin begleiten, aber in der Nacht warst du für mich da.

Leider vergingen die Tage so schnell du wurdest größer, ich struppiger und nur noch wenn du traurig warst durfte ich an deiner Seite sein. Ich tröstete dich so gut ich konnte, aber es war nicht genug, denn irgendwann gabst du mir einen Kuss, sagtest Lebe wohl und es wurde dunkel um mich herum.

Was habe ich falsch gemacht? Ich will es besser tun, aber tu mir das nicht an. Ich höre dich. Du lachst, aber ohne mich. Du weinst, doch ich kann dich nicht trösten. Wie sauer du doch werden kannst. Wer hätte das gedacht.

Du redest davon auszusortieren, umzuziehen, weil dein Studium beginnt. Würde Mausi am Ende Recht behalten?
Um mich herum wird es unruhig. Wie lange ist es her das ich bewegt wurde?
Du fragst dich was wohl in der alten, verstaubten Kiste ist und es wird hell.

Ich sehe dich. Sehe in grün-braune Augen und ein strahlendes Lachen.
„Da bist du ja! Also du kommst mit!“

Jetzt lange Zeit später sitze ich auf deinem letzten Bett, deine knochige, faltige Hand hält mein Ohr. Langsam verliere ich die Füllung und doch drückst du mich. Ja ich weiß irgendwo drückst du mich.
Ein letztes Mal wird es dunkel werden und Erde legt sich auf uns, so wie einst über Mama.
Ich war mal vergessen und wurde wiedergefunden.
Jetzt bin ich hier, immer bei dir.

Denn ich bin dein erstes Kuscheltier.
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