Fanfic: The Prevented Love
Kapitel: Ein Verrat fliegt auf
5 Jahre zuvor:
In meinem Leben war einfach alles wunderbar und vor allem heil.
Meine Eltern führten eine gute Ehe, obwohl sie immer sehr beschäftigt waren und deshalb oft nicht so viel Zeit für mich hatten. Ich besaß viele Freunde und auch einen festen Freund.
Selbst in der Schule gab es keinerlei Probleme, denn das Lernen machte mir Spaß und trotzdem freute ich mich natürlich auch auf die, für die letzten acht Tage des Abschlussjahres, geplante Abschlussfahrt in das etwa 400 km entfernte Tokio.
Die Reise sollte in 5 Tagen losgehen und so hatte ich noch so zu tun was Einkäufe, einen Besuch in der Bücherei und das Packen anbelangte.
Deshalb musste ich dann auch eine Verabredung mit Koji, meinem Freund, auf einer Party absagen. Diese wurde von seiner besten Freundin Yachiro ausgerichtet, die ihren siebzehnten Geburtstag angemessen feiern wollte. Ihre Eltern besaßen so viel Geld, dass es für Kojis beste Freundin ein leichtes war eine riesige und vor allem angesagte Party zu organisieren.
Es tat mir furchtbar leid, dass ich meinem Freund absagen musste, besonders weil ich in letzter Zeit nicht so oft mit ihm zusammen war, wie es eigentlich sein sollte. Aber es gab wichtige Gründe dafür, nämlich die Abschlussprüfungen. Es war mir damals unheimlich wichtig sehr gute Ergebnisse zu erzielen, weil ich unbedingt meine Chance bekommen wollte Journalismus an einer angesehenen Universität zu studieren
Endlich war der von allen lang ersehnte Tag der Abreise nach Tokio da und obwohl es erst 6 Uhr morgens war, waren alle putzmunter und fröhlich.
„Huhu!!! Crystal, träumst du?“, rief Lilian, meine beste Freundin, während sie wie wild geworden, mit ihren Händen vor meinem Gesicht rumfuchtelte.
„Hey ist doch gut! Was hast du denn nun schon wieder?“
Ich war schon leicht genervt, denn Lilian neigte zur Hysterie, wenn ihrer Meinung nach etwas nicht perfekt lief oder Probleme machte, denn leider war sie dazu noch eine unverbesserliche Perfektionistin. Diesen Tick hatte sie schon so lange ich sie kannte, also schon mehr als 10 Jahre.
Wie sollte es auch anders sein, befand sie sich auch diesmal kurz vor einem Zusammenbruch. „Hast du meine Eltern gesehen? Ich war noch nie allein von zu Hause weg und ich hab mich doch noch nicht von ihnen verabschiedet. Wo sind…“.
In diesem Moment unterbrach ich sie schnell, bevor sie sich gar nicht mehr beruhigen ließ.
„Bleib mal ganz ruhig, Süße und sieh mal! Dort hinten sind sie doch und sie scheinen dich auch zu suchen.“
„Oh ja stimmt.“, grinste Lilian etwas peinlich berührt, ehe sie wieder so schnell verschwand, wie sie aufgetaucht war.
Puh, das wäre geschafft, dachte ich mir. Ich hatte mich schon am Abend zuvor von meinen Eltern verabschiedet, da sie arbeiten mussten, wie immer. Sie waren manchmal sogar so sehr beschäftigt, dass ich sie tagelang nicht zu Gesicht bekam und um dies wettzumachen, überschütteten sie mich jedes Mal mit unnützen Geschenken, die mich eigentlich überhaupt nicht interessierten.
Ehe ich aber auch nur noch einen weiteren Gedanken an meine Familie verschwenden konnte, wurden mir die Augen zugehalten. Ich wusste sofort wer da hinter mir stand.
„Hi, Crys! Na bereit für die lang ersehnte Reise?“, erkundigte sich Koji bei mir mit einem fröhlichen Lächeln und ich nickte nur um mich dann nahe zu ihm zu stellen, um ihn zu küssen. Irgendetwas war aber anders als sonst. Ich wusste nur nicht was, aber wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein.
Kurz darauf rief unser Lehrer die Klasse zusammen um dann nicht viel später mit uns allen den Zug gen Tokio zu besteigen. Während der Fahrt bekam ich allerdings nicht mehr viel mit, denn ich schlief fast die ganze Zeit über an Koji gelehnt der mir einen Arm um die Schultern gelegt hatte.
In Tokio angekommen, machten wir uns schnurstracks auf den Weg in die Pension, die nicht weit vom BBA- Zentrum entfernt lag. Dies war für mich einfach nahezu perfekt, da ich hoffte dort ein paar Profis beobachten zu können.
Unsere Unterkunft sah schon von draußen unheimlich einladen aus. Es war ein Haus im Fachwerkstil mit einem riesigen Garten. In diesem befand sich viele tolle Sachen, wie eine Tischtennisplatte, ein Basketballkorb und sogar ein Platz zum Beybladen. Das war einfach zu perfekt für mich. Jetzt konnte ich sogar an Ort und Stelle trainieren und brauchte meine Lieblingsbeschäftigung für die Zeit unseres Aufenthalts nicht vergessen
Meine Klassenkameraden, insbesondere die anderen Mädchen, teilten meine Freude an diesem Sport nicht. Sie interessierten sich nur für die „ach so süßen Blader“, wegen ihres Ruhmes, doch mich zogen ihre sportlichen Fähigkeiten viel mehr an, als ihr Aussehen und so war ich trotz meiner vielen Freundschaften und Koji schon immer ein halber Einzelgänger, denn ich hatte noch nie jemanden getroffen der meine Leidenschaft teilte.
Nicht einmal Koji tat mir zu liebe so als hätte er Interesse daran und so zog ich in unserer freien Zeit allein los um mich im Zentrum der BBA umzusehen. Doch leider war dieses auf Grund eines kleinen Turnieres geschlossen. Es sollte am nächsten Tag stattfinden und jeder, Lust hatte durfte daran teilnehmen. Das war eine riesen Chance für mich, um meine Fähigkeiten zu testen, denn ich hatte noch nie gegen wirklich starke Gegner gekämpft. Das tollste war aber, dass ich endlich einmal meine großen Vorbilder sehen konnte. Die Bladebreakers, als amtierende Weltmeister, sollten nämlich auch zugegen sein.
Ich war völlig aus dem Häuschen, konnte einfach nicht an mich halten und wollte es unbedingt Koji erzählen, in der Hoffnung, dass er sich mit mir freuen und vielleicht auch als Zuschauer an meiner Seite sein würde.
Ich wusste natürlich, dass ich erst bei unserem Lehrer um Erlaubnis fragen musste, doch ich sah keinerlei Schwierigkeiten. Wir sollten sowieso den folgenden Tag zu unserer freien Verfügung haben und uns mit Ding beschäftigen, die uns persönlich interessierten und das war für mich nun einmal das Beybladen.
Dies waren meine vor Freude überschwänglichen Gedanken auf dem Weg in die Unterkunft. Plötzlich wurde ich aber in meiner Überschwänglichkeit gestört, als ich mir wohl bekannte Geräusche vernahm. Ich befand mich gerade in einem kleinen Park in dem sich zu diesem Zeitpunkt einige andere Blader ein paar Matches lieferten. Natürlich konnte ich nicht anders als zuzusehen und dann auch einige Kämpfe mit Dancer zu beschreiten, die ohne mein Wissen aus einiger Entfernung beobachtet wurden.
Dancer war mein Bitbeast, welches aussah, wie ein weißes, geflügeltes Pferd, das in Flammen stand. Ich liebte sie und hatte mich damals riesig gefreut, als sie aufgetaucht war. Ganz von selbst hatte sie mich gefunden und sich zu mir gesellt. Es war an einem Tag, als ich noch relativ am Anfang meines Trainings stand. Ich war nicht besonders gut, aber dafür umso ehrgeiziger und hoffnungsvoller. Stundenlang trainierte ich voller Begeisterung, als es dann am besagten Tag passierte. Ich übte wie immer, als auf einmal wie aus dem Nichts ein helles, blendendes Licht auftauchte. Es schoss ohne Vorwarnung in meinen Blade und dann hörte ich eine körperlose Stimme. „Ich bin Dancer und es freut mich dich kennenzulernen. Es ist sehr bewundernswert, wie viel du trainierst. Ab sofort werde ich dir dabei helfen und deine Partnerin sein.“ Seit dem waren wir unzertrennlich.
Ein Tag später:
Ich hatte Koji am vorhergehenden Abend von meinen Plänen für den nächsten Tag erzählt und er hatte wie immer nur Desinteresse gezeigt. Zum Glück hatte ich schon lange gelernt das zu ignorieren. Danach ging ich dann, zwar etwas bedrückt, zu meinem Lehrer, um ihn um Erlaubnis zu fragen. Diese bekam ich auch ohne Probleme und der Zusage, dass er vorbeischauen würde .
Da ich beim Wettkampf eine gute Figur machen wollte, trainierte ich schon früh am Morgen noch einmal, um danach sofort in das Zentrum zu gehen. Vorher machte ich mich aber auf um meinem Freund auf Wiedersehen zu sagen. Ich hatte immer noch die Hoffnung er würde es sich doch noch einmal anders überlegen und mitkommen. Allerdings konnte ihn nirgends entdecken. Das war eigentlich total untypisch für ihn, denn normalerweise stand er immer im Mittelpunkt des Geschehens. Ich befragte viele meiner Mitschüler nach seinem Verbleib, aber niemand konnte mir helfen.
Ich entschloss mich deshalb einfach noch in seinem Zimmer nachzusehen. Ich klopfte, wie es die Höflichkeit verlangte an seine Tür. Niemand reagierte auf mein Klopfen. Ich fragte mich, ob er vielleicht nicht sogar noch schlief und öffnete vorsichtig die Tür. Nachdem ich aber Zimmer stand, bereute ich dies sogleich wieder. Ich traute meinen Augen nicht. Ich fühlte mich verraten und zutiefst verletzt.
Koji lag auf seinem Bett, aber nicht allein. Sondern mit Yumiko im Arm, einem der Mädchen, die mich so oft wegen meiner Liebe zum Beybladen und zu Dancer ausgelacht hatten.
Er war gerade dabei sie innig zu küssen als Yumiko mich bemerkte. Siegessicher lächelte sie und schob ihn dann von sich, um gespielt entsetzt auf mich zu deuten.
Bloß schnell weg, war mein erster Gedanke, aber da hatte er mich schon bemerkt und folgte mir.
Nachdem Koji mich eingeholt hatte, wollte er reden, aber mich interessierte nur eins und so fragte ich ihn tonlos:
„Wie lange geht das schon und hattest du überhaupt vor mir irgendetwas davon zu sagen?“
Er versuchte natürlich alles nur abzuschwächen und seine Unschuld zu beteuern, doch ich für meinen Teil glaubte ihm kein Wort. Er stotterte immer weiter und das machte ihn nicht gerade glaubwürdiger.
„Sag mir endlich die Wahrheit!“, schrie ich deshalb ohne jegliche Vorwarnung und so fing er an zu erzählen.
Alles hatte auf der Party seiner besten Freundin Yachiro begonnen, die allerdings nicht in unsere Klasse ging, aber trotzdem sehr gut mit Yumiko befreundet war.
Dies war der Tag an dem ich Koji kein einziges Mal