Fanfic: Zwei Streithähne als Ersatzeltern (I)
Kapitel: Zwei Streithähne als Ersatzeltern (I)
Vielen Dank an FirebirdDE, jenjen, süße akane 14, irrational und Seyma für die netten Kommentare bei "Ein Abenteuer beginnt... und endet."
Ich bin euerem Ratschlag gefolg und hab was Neues angefangen. Ich hoffe Idee ist nicht schon mal da gewesen. Ich wollte nicht kopieren.(nervösguck) Schreibt mir bitte bitte wieder ein paar Kommis!
Freitag Nacht, 23.00 Uhr. Auch um diese Uhrzeit herrschte noch immer reger Betrieb im Krankenhaus von Nerima. Die Krankenschwestern hetzten durch die Gänge und hatten alle Hände voll zu tun, den Bedürfnissen ihrer Patienten nachzukommen. Ärzte rannten plötzlich los, als sie angepiepst wurden und die Stationsschwester wies lautstark das Aushilfspersonal ein. Auch wenn alles den Eindruck machte, als sei es ein heilloses Chaos, so war doch alles von vorne bis hinten gut durchorganisiert.
Zwischen diesem Wirrwahr saß, im 3. Stock vor OP 2, ein Junge mit schwarzem Haar, bekleidet mit rotem chinesischen Hemd und einer schwarzen Hose. In seinen Armen schlummerte, eingewickelt in eine Wolldecke, ein kleines Mädchen, kaum älter als sieben Monate. Ranma betrachte die Kleine genau, noch so klein, süß und unschuldig. Von den ganzen Strapazen bekam es am wenigsten mit. Und das war auch gut so. Überhaupt ist es ein Wunder, dass sie diesen Unfall nahezu unbeschadet überleben konnte. Vorsichtig krabbelte Ranma mit dem keinen Finger über die Stupsnase der Kleinen, worauf diese sich reflexartig seinen kleinen Finger krallte und diesen festhielt.
Plötzlich öffnete sich die Tür des OP-Saals und der diensthabende Chirurge kam mit betroffenem Gesichtsausdruck auf Ranma zu. Ranma blickte erwartungsvoll zu dem Mann hoch. Doch als er schon den Ausdruck auf seinem Gesicht sah wusste er, dass es keine guten Neuigkeiten gab. Als der Arzt dann auch noch verbittert die Lippen zusammenpresste und leicht mit dem Kopf schüttelte hatte Ranma Gewissheit. Die Mutter des kleinen Kindes war ihren Verletzungen erlegen.
Betroffen blickte er wieder auf das kleine Mädchen in seinen Armen. Nun hatte sie keine Mutter mehr. Und Ranma wusste nur zu gut, was es heißt, ohne Mutter aufzuwachsen.
Zwei Streithähne als Ersatzeltern (Teil I)
Dabei hatte dieser Tag eigentlich ganz normal begonnen. Vielleicht war es Schicksal, dass Ranma anschließend bei dieser Sache dabei war.
---Flashback---
Wie üblich wurde Ranma von Akane lautstark aufgeweckt: „RANMA! JETZT KOMM, WACH ENDLICH AUF!“ Erschrocken schoss der Junge nach oben und blickte um sich her, bis er begriff, dass Akane ihn so eben „ganz vorsichtig und liebevoll“ aufgeweckt hatte. „Mann! Du blödes Machoweib... Kannst du denn nicht wenigstens versuchen mich normal zu wecken?“ fauchte Ranma seine Verlobte an. Doch gab die ihm im passenden Ton postwendend eine Antwort: „Das ist bei einem Perversen wie dir unnötig. Du hast es nicht anders verdient.“ Mit einem letzten „Pah!“ verließ Akane das Gestezimmer und stiefelte ins Wohnzimmer, um zu frühstücken.
Ranma unterdessen quälte sich aus seinem Bett und ging leise fluchend ins Bad: „Mann, dieses blöde Machoweib! Manchmal könnte ich...“ Ranma blieb kurz stehen und schluckte seine Wut herunter: ~Nein, das könnte ich nie. Ich werde ihr niemals weh tun, egal wie gemein sie ist.~ „Pump ab, Ranma! Du bist es doch nicht anders gewöhnt.“ sagte er noch zu sich selber und betrat dann das Bad.
Nach einer gründlichen Morgentoilette erschien dann auch Ranma unten zum Frühstücken. Gerade wollte er nach seiner Reisschüssel greifen, als er von Akane gepackt wurde: „Zum Essen hast du keine Zeit. Wir müssen uns sputen, sonst kommen wir zu spät.“ Ranma zappelte wild hin und her und protestierte: „Ich kann doch nicht mit leerem Magen zur Schule.“ „Dann musst du eben demnächst früher aufstehen.“ meinte Akane grinsend, schnappte einen Reisball aus der Schüssel und stopfte ihn Ranma in den Mund. „Mamakanejemtzwardochmal.“ Ranma kaute den Reisball schnell durch und wollte Akane folgen. „Prima! Nicht mal in Ruhe essen kann ich.“
Da trat Kasumi an ihn heran und reichte ihm lächelnd sein Frühstück für die Pause. Zusätzlich gab sie ihm noch zwei weitere Reisbällchen mit auf den Weg. Ranma lächelte ihr dankend zu: „Danke, Kasumi. Du bist wirklich das ganze Gegenteil zu diesem Machoweib.“ Da hörte Ranma hinter sich ein paar verkrampfte Finger knacken und drehte sich um. Akane stand wieder hinter ihm und blickte ihn sauer an: „Dann heirate doch Kasumi, wenn sie dir um so vieles lieber ist!“ Ranma lächelte, drehte sich um und beugte sich langsam zu Akane runter. Mit einem gemeinen Grinsen antwortete er: „Wer weiß? Vielleicht mach ich das sogar.“ Damit ging er schnellen Schrittes an seiner Verlobten vorbei und verließ das Haus.
Grummelnd stand Akane noch einen Moment da und versuchte sich zu beruhigen. „Keine Sorge, Akane. Das war bestimmt nur ein Spaß. Also sei nicht eifersüchtig, ja?“ „Wegen diesem Idioten bin ich nicht eifersüchtig, Kasumi.“ antwortete Akane ihrer älteren Schwester, drehte sich um und verließ dann ebenfalls das Haus. Kasumi grinste noch einen Moment und ging dann wieder in die Küche. ~Oh doch, Schwesterchen. Du bist sogar sehr eifersüchtig.~
Nach ein paar Minuten Fußmarsch erreichten die Beiden das Gelände der Schule. Natürlich kamen sie nicht mehr pünktlich. Das Schultor war bereits verschlossen. „Toll. Nur weil du dich nicht ausmähren konntest.“ maulte Akane ihren Verlobten an, der ein paar Schritte hinter ihr Stand.
Doch Ranma nahm es gelassen. Statt wieder einen Streit anzufangen, zog er Akane von hinten die Füße weg. Kreischend fiel Akane nach hinten und fand sich einen Moment später wieder in seinen Armen. Mühelos sprang Ranma nun mit Akane auf den Armen über das Schultor und setzte sie auf der anderen Seite wieder ab. „Damit wäre meine Schuld beglichen.“ meinte Ranma etwas sarkastisch und blickte über seine Schulter. Akane strich sich den Rock glatt und warf Ranma einen bitterbösen Blick zu: „Das war ja auch wohl das Mindeste...“ Grummelnd stapfte sie an Ranma vorbei ins Schulgebäude. Ranma folgte ihr ebenso schlecht gelaunt: ~Mann! Ein einfaches „Danke“ hätte auch genügt.~
Erfreulicherweise hatten Akane und Ranma Glück. Denn auch der Lehrer, der sonst auf Pünktlichkeit großen Wert legte, hatte sich heute mal verspätet und kam kurz nach den Beiden in den Klassenraum. So verlief der Schultag bis zur großen Mittagspause ohne besondere Zwischenfälle.
„NA WARTE, DU ALTER KNACKER! DIESMAL NICHT.“ hörte Akane einen aufgebrachten Ranma schreien. Sie stand gerade mit ein paar anderen Mädels in der Umkleide und wollte sich umziehen. Sekunden darauf wurde die Tür aufgerissen und Happossai kam herein gesprungen, gefolgt von einem Ranma, der eigentlich nur das Schlimmste verhindern wollte. Schon fingen auch die Mädchen an, wütend aufzuschreien und schlugen nach Happossai. Doch zum Leidwesen von Ranma trafen sie mehr ihn, statt den Meister. Das Ende vom Lied: Happossai ging als strahlender Sieger hervor und hatte seine stolze Sammlung ein weiteres Mal aufstocken können.
Ranma lag, von den zahlreichen Schlägen der Mädchen, am Boden und versuchte sich still und leise zu verdrücken. Doch dummerweise stellte sich Akane ihm in den Weg: „Jetzt machst du schon gemeinsame Sache mit diesem alten Ferkel. Wie tief bist du eigentlich gesunken?“ Ranma wurde hellhörig und sprang auf. Aufgebracht über Akane`s Worte schrie er zurück: „Wieso denkst du so was von mir? Ich hab doch versucht ihn aufzuhalten.“ Akane deutete auf seine Schulter, wo noch ein BH lag, den Ranma bei dem ganzen Chaos abbekommen hatte. Wütend krallte er das Stück Stoff und schmiss es arglos nach hinten mit den Worten: „Also bitte... Wieso sollte ich hier herein kommen? Hier hat doch eh keine Einzige was Sehenswertes.“ „Wie bitte?“ fauchte eines der Mädchen hinter ihm und wirbelte wütend einen Besen durch die Luft. Dummerweise hatte der Spruch den gegenteiligen Effekt erzielt, den er eigentlich erzielen sollte. Denn nun hatte er nicht nur Akane, sondern gleich alle anwesenden Mädchen beleidigt. Sein letzter Rettungsversuch, durch die offenstehende Tür zu flüchten schlug fehl und so wurde Ranma nach Strich und Faden zusammengeschlagen.
Irgendwann am Nachmittag kam Ranma wieder zu sich. Noch immer lag er in der Mädchenumkleide. Ranma fuhr mit der Hand über seine Kopf: ~Autsch. Ne dicke Beule.~ Dann schaute er sich kurz um, aber in der Umkleide war er der Einzige. ~Das sind ja alles solche Machoweiber.~ fluchte Ranma in sich hinein und verließ dann die Umkleidekabine. Langsam schlich er über den Schulhof und schaute auf die große Schuluhr. „Was? Schon 16.00 Uhr. Dann ist der Unterricht schon längst vorbei.“ ~Wundert mich, dass mich keiner vermisst hat.~ Ranma ging noch mal hoch in seinen Klassenraum zurück und holte seine Schultasche. Dann macht er sich ebenfalls auf den Heimweg.
Leise vor sich hin fluchend ging Ranma seinen üblichen Heimweg. ~Blöde Akane! Ständig versteht sie alles falsch. Als ob ich so ein perverser Spanner wäre. Frag mich nur, warum die anderen mich auch noch verhauen haben.~ Wie immer stand Ranma ein bisschen auf der Leitung und hatte nicht mitbekommen, dass er mit diesem einen Satz gleich alle Mädchen beleidigt hatte. An einer roten Ampel blieb Ranma stehen und schaute auf. Neben ihm standen ein paar Passanten, unter ihnen eine junge Frau mit Kinderwagen. Sie spielte vergnügt mit ihrem Baby und lauschte fröhlich dem Lachen ihres Kindes. Sie blickte kurz zu Ranma und lächelte ihn an. Ranma lächelte etwas verschmerzt zurück. Er erinnerte sich in diesem Augenblick, dass er