Setzt die Segel! [MM-FF]
Treffen
Renga saß in der Spelunke „Fliegende Schildkröte“ und aß ein Schnitzel, es war der dritte Tag in Folge an dem er hier saß und aß, aber was sollte er tun. Quib war ein winziges Dorf und deshalb war dieses verlodderte Restaurant die einzige Möglichkeit überhaupt Leute zu treffen. Also ging er Tag für Tag hierher und hoffte, dass nun endlich jemand kommen würde. Unten am Pier trieb ein kleines Boot im Wasser, es war der alte Fischkutter des Wirts den er nicht weiter brauchte. Der Kutter hieß „Turtle“ und wurde in den letzten zwei Wochen einigermaßen restauriert. Er hatte sein bestes gegeben und zumindest war die „Turtle“ nun seetauglich. Jetzt saß er eben da, an einem kleinen Tisch, neben ihm ein Seesack mit seinem Hab und Gut. Er war zu jeder Zeit abfahrbereit und hoffte nur darauf, dass bald jemanden kommen würde den er für tauglich hielt.
Julie Edwards blickte den Hügel hinab auf dem sie stand. Wenn sie der Straße weiter folgte würde sie endlich das Dörfchen Quib erreichen. Es lag auch im Eastblue und somit war ihre Reise nicht so weit, allerdings brauchte sie einige Zeit ihren Eltern die Erlaubnis abzunehmen die Welt zu bereisen, was besonders bei ihrem Vater von der Marine ein Problem war. Letztendlich hatte sie es geschafft, denn sie war hier und schritt nun den Hügel hinab immer näher in Richtung des Dorfes. °Vielleicht werde ich ja irgendwann auf dieser Reise meinen Bruder wiedersehen? Hoffentlich° Sie grinste und ging weiter.
Ein junger Mann ging den Strand entlang, in kurzen Hosen und einem halboffenen Hemd, in seinem Gürtel steckte eine gold-glänzende Pistole. Sein Name war Daniel und er war auf dem Weg zum Küstendorf Quib. Dort wollte er in einer Piratencrew anheuern, nachdem er bereits ein paar Jahre allein auf See gereist war. Nun aber hatte er keine Lust mehr aufs allein sein und wollte einer Crew beitreten. Der Aufruf per Flugblatt dieses jungen Typen namens Renga, hatte ihn überzeugt, also machte er sich ohne zu zögern auf den Weg um ihn kennenzulernen.
„Danke!“ rief Ginny und sprang hinunter vom Schiff ins Wasser. Sie winkte dem Schiff noch einmal zu und schwamm dann den Rest des Weges in Richtung Küste. Ein alter Bekannter hatte sie auf seinem Schiff hier an der Küste Quibs abgesetzt. Nun watete sie durchs Kniehohe Wasser in Richtung Strand und schüttelte ihr langes rotes Haar. Sie warf es nach hinten über ihre Schultern und versuchte sich dann einen Überblick über das Dorf zu schaffen. °Ziemlich mickrig,° dachte sie sich °ob der wirklich HIER ist?° Sie ging weiter, einem Pfad folgend ins Dorf hinein.
Leonora sah sich um. In einen dunklen, bis zum Boden reichenden Mantel gehüllt stand sie auf einem kleinen Fischmarkt in Quib. Sie ging auf einen groß gewachsenen, bärtigen, alten Mann zu, dem ein Auge fehlte, aber trotzdem fröhlich dreinblickte. „Hallo,“ fing sie an „können sie mir sagen wo ich einen… Renga finden kann?“ Der Mann nickte bedächtig „Jaa… jaa… der Halunke hält sich in letzter Zeit oft in der fliegenden Schildkröte auf, gleich da hinten,“ er deutete auf ein Haus „hat er wieder was ausgefressen?“ „Nein… ich will ihn nur… sehen. Danke.“ Leonora lief in Richtung „fliegende Schildkröte“, auch wenn das mit ihren Beinattrappen gar nicht so einfach war.
Renga seufzte, noch immer war niemand gekommen und er wollte sich gerade erheben um wieder Heim zu gehen, als sich die Tür des Restaurants öffnete. Ein Mädchen, ein paar Jahre jünger als er selbst und in seinen Augen wunderschön, stand da in der Tür. Sie schaute die wenigen Gäste des Lokals an als würde sie jemanden suchen. „Wer…“ erhob sie ihre Stimme etwas zaghaft „…wer ist Renga?“
Renga grinste °Endlich! Und ohh man, ist sie schön° Er wusste kaum wie ihm geschah, hob aber die Hand zum Zeichen der Bestätigung. „Ich“, sagte er, ging auf sie zu und reichte ihr die Hand. „Ich bin Julie“ antwortete sie und schlug ein. Er gab ihr ein Zeichen ihm nach draußen zu folgen. Dort stieß sie mit dem jungen Mann vom Strand zusammen, Daniel. „Hey!“ meckerte sie und blickte dann auf. Plötzlich fing sie an zu schreien „Aahhh! Du bist es! Was machst du hier? Du… weißt du wie wütend ich auf dich bin? Ohh du Fiesling!“ Sie umarmte ihn heftig und einige Tränen kullerten über ihre Wangen, während sich ihre Augen weiter röteten.
Daniel erwiderte die Umarmung und streichelte ihren Kopf. Ewigkeiten hatte er seine Schwester nicht gesehen, aber das Schicksal wollte wohl das sie sich treffen indem sie beide Rengas Ruf folgten. Daniel musterte den etwas verwirrt dreinblickenden Jungen mit den blonden Haaren. „Du bist Renga? Wie ein fähiger und starker Kapitän siehst du aber nicht aus…“ „Teste mich doch,“ gab dieser schnippisch zurück „am besten alle beide. Gleichzeitig!“ Renga grinste und bewegte nur einmal kurz seine Hand in seine Tasche, hatte danach aber beide wieder parat. Daniel sah ihn noch einmal an. °Ein Test ist keine schlechte Idee, dann weiß ich zumindest ob es sich lohnt unter seiner Flagge zu segeln.° Er flüsterte seiner Schwester ins Ohr „Du auch! Wir zeigen was wir können.“ Sie nickte stumm, drehte sich um und raste auf Renga zu. Ihr Arm verflüssigte sich und mit drei Schritten war sie bei Renga. sie holte mit einer Art Wasserpeitsche aus, die aus ihrer Schulter floss und wohl mal ihr Arm war. Renga streckte bloß eine Hand aus und griff nach ihrer Schulter. Schlagartig fiel Julie auf die Knie und blieb kraftlos hocken.
Renga, machte zwei Sätze auf Daniel zu, welcher gerade nach seiner Pistole griff. „Naughty Run“ schrie Renga, sprang im Zick-Zack auf Daniel zu, täuschte einen Schlag auf den Kopf an, landete hinter Daniel und rammte ihm seinen Ellbogen zwischen die Schultern. Daniel stürzte nach vorn.
„Überzeugt?“ fragte Renga und half erst Julie, dann Daniel hoch. „Du bist Teufelsfruchtnutzerin, richtig?“ Sie war noch immer blass aber nickte. „Dann sei nicht verwirrt“ er zog einen Kettenhandschuh aus seiner Tasche. „Das Metall, aus dem die Ketten sind ist aus geschmolzenen Seesteinen gefertigt. Kein Wunder das es dich umhaut. Dieser Handschuh ist einer meiner vielen Geheimwaffen.“ Daniel nickte würdigend. „Und der Naughty Run, mit dem ich dich ausgetrickst habe, ist auch eine. Der Run ist eine vollkommen chaotische Bewegung des Körpers, absolut unübersichtlich und schwer einzuschätzen, ich hoffe es war nicht so arg?“
Die Edwards waren baff, Renga hatte was auf dem Kasten, keine Frage. Leonora hatte sich das alles aus der ferne angesehen und kam nun vorsichtig applaudierend auf die Drei zu. „Ich heiße Leonora und ich will auch in die Crew.“ Sie lächelte die Drei an. „Ich auuuuch!“ kam von hinten ein Schrei. Ginny rannte auf das Grüppchen zu „Bin ich schon zu spät? Wird ich nicht mehr genommen? Mist. Verdammt.“ Sie keuchte und holte tief Luft. Renga schaute die zwei Zuzügler an grinste und sagte dann „Es gab doch gar kein Zeitlimit, natürlich seid ihr alle dabei, wenn ihr das wirklich wollt“ „Jaa!“ riefen alle vier aus einem Mund. „Vielleicht sollte ich euch dann mal mit unserem… Schiff vertraut machen…“ Er räusperte sich und konnte sich ein weiteres Grinsen auf dem Weg nicht verkneifen. °Na der erste Tag lief doch bombig.°
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Das war das erste Kapitel. Natürlich werden weiterhin neue Mitglieder bzw. Anmeldungen gerne gesehen. Kommentare sind nicht nur erwünscht sondern gewollt. Bis zum nächsten Kapitel (:
Masa