Als Akemi am nächsten Morgen aufwachte konnte sie noch den Schreck des Alb-traumes in ihren Gliedern spüren. Solche Albträume bekam sie fast regelmäßig, nach dem Autounfall ihrer Eltern. Aoi sagte immer zu ihr sie solle mal zum Arzt gehen. Akemi musste lächeln. Bei Aoi war der Arzt die Lösung für alles. Als zum Beispiel Hiromi mal Liebeskummer hatte, wollte sie sie auch zum Arzt schicken worauf Hiromi sie angeschrieen hat und gesagt hat sie solle sich ihren blöden Arzt sonst wohin stecken.
Nachdem Akemi sich gewaschen und ihr Bett gemacht hatte frühstückte sie noch schnell und schnappte sich ihre Schultasche und ihre Jacke die zur Schuluniform gehörte. Schnell warf sie noch einmal einen Blick auf ihren Wecker der auf ihrem Nachttisch stand und verließ dann die Wohnung. Kaum hatte sie abgeschlossen brüllte jemand hinter ihr: „ Wieso geht denn der verdammte Schlüssel nicht rein! Ich hab`s eilig!“ Mit einem Lächeln begrüßte Akemi Aoi die ihre Tür ausschimpfte, nur um festzustellen das sie den falschen Schlüssel in der Hand hielt. Als das nun endlich geklärt war sprinteten die beiden aus dem Haus und rannten den ge-wohnten Schulweg entlang. Akemi und Aoi wohnten beide in demselben Apart-menthaus, was auch der Grund war wieso sie gemeinsam zur Schule gingen. Akemi würde ansonsten wahrscheinlich nie mit Aoi zusammen zur Schule gehen, da diese fast immer zu spät kam und so rannten sie (wie jeden Morgen) panisch in Richtung Schule.
Als sie endlich angekommen waren warteten Hiromi und Reika bereits in der Nähe des Haupteinganges. Massen von Schülern strömten durch das Tor, sodass Hiromi und Reika gezwungen waren sich fünf Meter daneben an die Schulmauer zu stellen. Nachdem sie sich alle begrüßt hatten und Aoi und Reika schon den ersten Streit angefangen hatten betraten sie das Schulgrundstück. Die Schule bestand aus drei großen Gebäuden, wovon zwei jeweils drei Stockwerke besa-ßen. Das Gebäude gleich am Haupteingang war das Hauptgebäude in dem die ganzen Klassenräume, Fachkabinette und Schließfachräume waren. Das zweite Gebäude hatte keine Stockwerke und war eingeteilt in zwei große und vier klei-nere Sporthallen + mindestens zwölf Kabinen zum Umziehen. Das dritte Gebäu-de war nur für ganz besondere Schüler zugänglich. Schüle welche mit einem ge-wissen System kompatibel waren.
Dem Magiccolour - System (auch genannt MC- System)! Jungen die mit diesem System kompatibel waren nennt man Magier und Mädchen nennt man Magierinnen. Aoi, Akemi, Hiromi und Reika waren alle vier mit dem MC – System kompatibel und gingen deswegen jeden Dienstag zum Training in dieses Gebäude. Jetzt mussten sie aber erstmal zum Unterricht, schließlich schrieben sie heute die große Mathearbeit. Als sie endlich im Klas-senzimmer angekommen waren ging Akemi sofort zu ihrem Sitzplatz in der letz-ten Reihe und achtete darauf möglichst unauffällig auszupacken. Die meisten Leute aus ihrer Klasse saßen schon in Gruppen an ihren gewohnten Plätzen und wie üblich dauerte es auch nicht lange bis Hiromi, Aoi und Reika ihre Plätze ne-ben Akemis Tisch einnahmen. „Seht euch doch mal Naomi an!“, lästerte Aoi schon los. „Ja mit diesem neuen bauchfreien Top sieht sie voll nuttig aus!“, gab Reika ihren Senf dazu. „ Ihr seid doch nur neidisch, weil ihr euch das Top nicht leisten konntet als wir neulich in der Stadt waren!“, konterte Hiromi ruhig. „Bist du jetzt etwa auf der ihrer Seite?!“, redete sich Reika in Rage. Das ging das auf die übliche Streiterei heraus: Aoi und Reika waren empört über Hiromis Verhal-ten und Hiromi rollte nur die Augen und tat so als würde sie das Alles gar nicht interessieren.
Die Mathearbeit war nicht so schwer wie angenommen, aber trotzdem hat Ake-mi Reika mehr als nur einmal dabei erwischt wie sie sich umgedreht hat und ver-sucht hat von Akemi oder Hiromi abzuschauen. Bei Aoi hätte sich das ja sowieso nicht gelohnt, denn Aoi ist nun, ja leider einfach nur dumm wenn es um Mathe geht. Dafür ist sie ein wahres Ass in Geschichte und Englisch, was sie leider im-mer wieder durch Faselfehler versaut.
Nun ja, auf jeden Fall war es dann in der Geostunde wieder soweit. Die Zeit blieb stehen! Durch die Lautsprecher meldete sich eine Stimme: „ AN ALLE MAGIER UND MAGIERINNEN: ES IST WIEDER SOWEIT, FINDET EUCH BITTE IN DEM DRITTEM SCHULGEBÄUDE EIN! DAS TRAINING BEGINNT!“ Dann war wieder alles ruhig. Die anderen und selbst die Lehrerin waren alle wie versteinert, wäh-rend Akemi, Aoi, Reika und Hiromi ihre Sachen stehen und liegen ließen und in Richtung des dritten Gebäudes gingen. Dabei konnte Aoi es sich nicht verkneifen die versteinerte Naomi mit ihrem Lippenstift einen Smiley auf Naomis Stirn. „Komm endlich!“, rief Akemi nach ihr.
Nachdem sie dann vor dem Tor des Gebäudes standen legten sie alle vier ihre Hände auf das große Metalltor. „Team4 ist eingetroffen!“, riefen sie alle gleich-zeitig und das große Tor öffnete sich. Sie betraten nun die riesige, mit weißen Marmor gesäumte Eingangshalle und gingen gerade aus auf die Tür die rechts von ihnen lag zu. Hinter dieser Tür befand sich ein Raum der voll mit der mo-dernen Technik ausgestattet war und mehrere Glasvitrinen besaß. Nun meldete sich wieder eine Stimme aus dem Lautsprechern die an der Decke befestigt wa-ren. „ Die Downloads sind abgeschlossen holt euch bitte eure MC- Systeme ab und begebt euch in die entsprechende Glasvitrine!“
Nun fuhr eine kleine Schublade von einem metallenen Schreibtisch auf und prä-sentierte vier unterschiedliche Armbänder aus Metall. Das waren die MC-Systeme. Aoi die die Magierin der Pflanzen war nahm sich das dunkelgrün glän-zende Armband, welches Rote Blätter als Muster trug. Hiromis Armband war dunkelblau mit hellblauen Wellen Mustern drauf, da sie die Magierin des Meeres war. Reikas Armband war orange und besaß braune Muster von Tieren. Akemis war im Gegensatz zu allen anderen MC-Systemen auf der ganzen Welt weiß und besaß verschlungene goldene und silberne Muster. Nachdem sich jeder sein MC-System abgeholt hatte, begaben sich alle in die beschrifteten Kapseln. Auf der von Aoi stand Fiona, auf der von Hiromi Elira, auf der von Reika Fauna und auf der von Akemi Silver. Das waren ihre Codenamen da niemand außer ihren Teamkameraden ihre wahre Identität erfahren durfte. „Bereit?“, fragte Aoi. „Be-reit!“, bestätigten die anderen und legten sich alle gleichzeitig die Programme um.
Nun drehte sich jede von ihnen in einem schimmernden Funkenregen und nahm eine ganz andere Gestalt an. Akemis lange blonde Haare wurden weiß( was ihr auch den Codename Silver besorgt hatte) und ihre Ohren wurden spitzer, ihre blauen Augen wurden geschlitzt und das verschlungene Muster von ihrem MC-System verbreitete sich auf ihrem ganzen Körper. Auch trug sie jetzt andere Sa-chen und zwar trug sie nun ein helltürkises kurzes Kleid das hinter ihrem Rü-cken zusammen lief und eine weiße Leggins. Das MC-System hatte sich inzwi-schen in eine Armschiene verwandelt das ein schwarzes Display besaß, welches die Akemis Zauberkraft regulierte. Dazu war es ja auch eigentlich nur da, denn es gab viel mehr Leute mit Zauberkraft als man denkt. Nur leider sind nur sehr wenige davon mit dem MC-System kompatibel. Jene die es nicht sind ist es verbo-ten Magie einzusetzen da das für sie mit dem sicheren Tod enden würde, weil sie die Magie ja nicht kontrollieren könnten, deshalb erzählt man den meisten noch nicht einmal von ihrer Zauberkraft.
„Oh man! Wie ich diesen Aufzug hasse!“, rief Reikas verärgerte Stimme Akemi aus ihren Gedanken. Reika trug ein bauchfreies Top, welches orange war genau wie der dazugehörige Rock. Das Einzige was ihr an der Verwandlung nicht gefiel war das ihre Haare ihr nun nicht mal mehr bis über die Schulter reichten. An Hi-romis und Aois Haaren hatte sich gar nichts geändert, obwohl der Seitenzopf bei Aoi sehr fremd wirkte, aber perfekt zu dem kurzen, dunkelgrünen Kleid passte. Hiromi hingegen trug ein längeres Kleid mit langen Ärmeln und einem Hell-blauen Stoffgürtel an der Taille. „Seid ihr bereit Team 4?“, fragte wieder die Stimme aus dem Lautsprecher. „BEREIT!“, riefen alle vier im Chor und sie lösten sich in den Glasvitrinen auf!
Als Akemi wieder die Augen öffnete fand sie sich in mitten einer großen Arena wieder, die vollkommen aus Metall bestand. „Welche Trainingseinheit nehmen wir heute?“, fragte Aoi. „Ich würde gerne mal die 8 probieren!“, schlug Akemi vor und faltete die Hände zu einem lautlosen „Bitte“ zusammen, da sie die Einzige war die überhaupt mit Trainingseinheit 7 zurechtkam. „Och man! Womit haben wir das verdient?!“, schimpfte Reika die noch mit Trainingseinheit 6 nicht klar kam. „Probieren geht über studieren!“, unterstützte Hiromi Akemi. „Dann wäre das ja geklärt! Trainingseinheit 8, bitte!“, rief Aoi in die Halle und wartete bis eine Stimme sagte: „ Ready! Trainingseinheit 8! Start!“
Sofort schossen rote Leuchtkugeln aus allen Ecken der Halle. Geschickt wichen alle vier ihnen aus, auch wenn Hiromi und Aoi ihnen nur knapp entkamen, da sie nicht so schnell waren wie Reika und Akemi. „Formation 4!“, rief Akemi. Alle rannten so schnell und vorsichtig es ging zur Mitte der Halle, nun stellten sie sich Rücken an Rücken auf und schlossen die Augen, sie verließen sich nun ganz auf ihre Ohren und stellten somit die Richtung der Lichtkugeln fest. „Ich begin-ne! Haltet euch die Ohren zu!“, rief Reika. Aoi, Hiromi und Akemi hielten sich sofort die Ohren zu und Reika streckte die Hände in die Richtung von ein paar anfliegenden Lichtkugeln und rief: „Schallwellen der Fledermaus!“ Daraufhin gab ihr MC-System ein: „Ready my Master!“ von sich und leitete die nötige Magie in Reikas Hände. Als Akemi nun die Augen öffnete, sah sie wie die Lichtkugeln verblassten und ihre Quellen nach und nach explodierten. „Ich schaffe nicht