Fanfic: ♪ ƒσяgινє, ƒσяgєт, ƒσя ℓσνє ♪
Kapitel: Prolog
Die Kapuze hatte sie sich tief ins Gesicht gezogen, als wolle sie ihre braunen Augen unter allen Umständen verstecken. Doch das brauchte sie nicht. Ihre roten Haare versteckten ihr Gesicht und somit auch ihr überlegenes Grinsen. Ausnahmsweise hatte sie nicht ihre schwarze, brüchige Maske, mit den roten, verschlungenen Strichen an. Trotzdem war sie als ‚Sukiyo‘ hier. Nicht als Skandi Itoe.
Sie wusste, wo man in Pura das Herz versteckte. Das Herz, auf den sie seit Jahren ein Auge geworfen hatte. Im kleinen Schrein, an der Küste, vor den Bergen. Wie lange hatte sie darauf gewartet? Zu lange!
Skandi kämpfte sich wacker durch die aufgebrachte Menge der Dorfbewohner und schien sich darum zu kümmern, wieso und weshalb sie so in Panik waren. Wie ein Geist in dunklen Umhängen gehüllt wandert sie an den vielen Gebäuden vorbei, überschritt die schöne Brücke, unter dem der kleine Fluss lief, der in das Meer führte und watete durch das hohe Gras, vor der Küste.
Als die Rothaarige den Schrein in der Ferne erblickte, nahm sie tief Luft und fing an lächeln. Schnell tapste sie in ihren Sandalen über den roten Sand, für den Pura bekannt war und blieb vor den Treppen der Heiligenstätte stehen.
Die Kapuze schob sich runter, der Umhang fiel zu Boden. Ihre rote Haarpracht stand wirr in Hülle und Fülle ab, während ihre braunen Augen vor Gier und Begeisterung strahlten. Sie band sich die Haare zusammen und trappte die Stufen hoch, dann suchte sie sich ein Kunai und ließ es in ihrem Ärmel verschwinden.
Ihre leisen Schritte hallten ebenso leise in der großen, verdammt großen Haupthalle nach. Ihr Blick schweifte über die Steinsäulen, bis er abrupt am gegenüberliegenden Ende stoppte. Da war die Kiste aus Gold. Darin war das Herz. ‚Das Herz aus Platin‘.
Skandi seufzte wohlwollend, doch lange hielt die Ruhe nicht an.
Sie hörte den Schwung Eisens. – Sie hielt die Luft an und wich augenblicklich nach rechts aus und warf das Kunai geschickt in die Richtung des Angreifers.
Die Itoe hörte ein qualvolles Stöhnen, darauf kippte er um. Sie hatte einen Schwachpunkt des Menschlichen Körpers getroffen, die Halsschlagader. Sich den Staub von ihren Sachen abklopfend, richtete sie sich wieder auf.
Gerade als sich die Braunäugige wieder dem Tatendrang zu wenden wollte, um endlich diese verdammte Kiste in den Händen zu halten, fuhr sie herum, als zwei Männer auf sie zu rannten. Mist, wieso mussten die sie unbedingt stören? War das nötig?
Doch Skandi war kein großer Fan von Blutgemetzel. Zu viele Spuren, zu viel Dreck. Also erledigte sie es auf ihre Art: Möglichst immer Ausweichen, sich hinter den Gegner schleichen und ihm entweder das Genick brechen, mit aller Kraft oder sie am Hals packen, bis sie keine Luft mehr kriegen. Zudem war das ein schneller Tod und keiner musste lange leiden.
Aber die junge Frau hasste das Knacksen der Knochen. Das Fletschen von Fleisch. Das Tropfen von Blut. Sie war unvorsichtig gewesen. Eine tiefe Verletzung am linken Oberschenkel, ein ausgekugelter Rücken und zwei tote Männer. Sie konnte es nicht positiv sehen: Je mehr Dinge hier lagen, die nicht hierher gehörten, desto mehr Spuren hinterließ sie.
Skandi nahm tief Luft und tastete ihre Schulter ab, ehe die drei toten Ninja in die Ecke der Haupthalle schleppte und nochmal überprüfte, ob sie wirklich tot waren. Wenn nicht, würde das noch ein langer, langer Tag werde… Und das hatte sie echt nicht nötig.
Okay und nochmal. Sie drehte sich um, sah fixiert auf die goldene Kiste und schritt langsam auf sie zu. Wieder lief sie eine kurze Anzahl an Stufen hoch und blieb vor dem altarähnlichen Gestein stehen, worauf sich die Kiste befand. Die Rothaarige hatte ihre Hände ausgestreckt, wollte gerade über das Gold streichen, da hörte sie das laute Zufallen der schweren Türen.
Sie erschreckte und verharrte wie Stein in ihrer Bewegung. Irgendetwas – das nennt sie gerne weibliche Intuition – sagte ihr, dass es keine gewöhnlichen Personen, wie die vorher, waren. Nein, ganz sicher nicht.
Itoe drehte sich zögernd um und glaubte, sie würde nicht mehr den Unterschied zwischen Realität und Einbildung kennen. Ihr stand der Schock ins Gesicht geschrieben und in dem Moment wünschte sie sich ja doch die Maske von ‚Sukiyo‘ aufzuhaben. Die Maske aus Stein, wie man so schön sagte.
Skandi krächzte etwas Unverständliches, etwas was sich wie ‚So eine Scheiße‘ anhörte. Aber vielleicht brabbelte sie nur etwas in sich hinein, was einfach keinen Sinn haben sollte. Ja, vielleicht.
Obwohl sie gegen jeden Feind und Gegner kämpfen muss, traute sie sich aus ungebändigter Angst nicht, ein Kunai rauszuholen. Keine Fingerzeichen, kein Jutsu. Nicht einmal eine Fluchtaktion! Aber wirklich, so eine Scheiße. Das hatte sie wahrscheinlich gemeint. Sogar ihr über alles geliebtes Katana konnte sie nicht aus der Schwertscheide ziehen und auf sie richten.
Zwei Personen. Überall gesucht. Was dachte sie sich? Ging es darum, dass sie überall gesucht waren? Das waren Akatsukimitglieder! Die waren natürlich gesucht! Aber ging es wirklich darum, dass es Akatsuki war? Skandi hatte keine speziellen Probleme mit ihnen, beziehungsweise waren sie sich nie konkret über den Weg gelaufen, wenn man es so sagen möchte.
Aber die eine Person, die vor ihr stand – Jahre hatte sie ihn nicht gesehen. Jahre. Wie seltsam, dass sie beide hinter dem ‚Herz aus Platin‘ her war oder war das nicht sein Anliegen? Sie wusste es nicht, konnte es wie immer auch nicht deuten. Das Sprichwort ‚Die Augen sind die Spiegel der Seele.‘ traf nicht wirklich auf ihn zu, so konnte sie sein Vorhaben auch nicht aus seinen Augen lesen. Das konnte sie nie und so gesehen, sah sie nur ungerne anderen Menschen in die Augen. Sie hasste aus irgendeinem Grund Blickkontakt. Sie hasste es wie die Pest.
„Was machst du hier?“, brachte sie überrumpelt raus und löste sich aus der Starre.
Die Itoe legte ihre Hand behutsam auf das Kästchen und strich nervös über die verzierten Ränder. Sie wendete den Blick ab. Wirkte fast schon gekränkt und durcheinander, was unüblich für sie war. Sonst war sie gut durchdacht und hatte immer einen zweiten Plan parat.
„Dasselbe wie du.“ Seine Stimme hallte nach.
Sie schüttelte den Kopf und krallte sich die Geldschatulle besitzend. Das war ihre Beute. Für alte Freunde machte sie keine Ausnahmen. Nein, er würde sie nicht kriegen.
Mit ihrer freien Hand hatte sie ein Kunai gezückt und hielt es griffbereit, für den Fall der Fälle. Aber dabei wollte sie nicht kämpfen – zum einen, weil sie wusste, dass er ihr haushoch überlegen war und da lohnte es sich so wieso nicht, zum anderen, weil sie es selber nur ungerne tun würde.
Skandi hob wacker den Kopf, sah als erstes den großen Mann neben ihn an, dann sah sie zu ihm und ließ ihre Waffe geschlagen fallen. Sie hatte ihm in die Augen gesehen. Herr je, wieso war sie so unvorsichtig?! Wieso sah sie ihm gerade in die Augen? Gott, wie dumm konnte man denn sein.
Kurz dachte sie daran, dass es das erste Mal, dass sie seinem Sharingan zu Opfer fallen würde. Eine Tränen ran ihre Wange runter und tropfte auf den Marmorboden des Schreines. Ihre Beine gaben nach, ihre Sinne versagten, sie kippte einfach um. Sie kippte in die umhüllende Schwärze, die ihr so kalt und trostlos vorkam, wie der eisige Wind auf einer verwahrlosten Landschaft im Winter.
Nur war es kein eisiger Wind auf einer verwahrlosten Landschaft im Winter – es war die knallharte Realität.
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Souuu... Hehe, willkommen zu meiner ersten FF. xD
Hoffe sie gefällt euch und ihr hinterlasst mir ein paar Kommentare.
Wenn ihr auch wollt, kann ich für Skandi auch ein Stecki anfertigen. :))
Queeni