Der Augenblick ist Zeitlos
Advent, Advent...
Türchen VIII. – Mein bester Freund
Er war aufgeregt, furchtbar nervös, hibbelig, gespannt und neugierig.
Nicht einmal der braune Stoffhund mit zotteligem Fell in seinen Armen half ihm, ruhig zu bleiben.
Gleich war es so weit. Gleich würde seine Mutter über die Schwelle treten, würde den Schnee und den Wind von draußen mitbringen und sein vorweihnachtliches Geschenk natürlich auch. Oh, wie er sich freute.
Eigentlich war es ein Geschenk zu Weihnachten, aber seine Mutter meinte, sie könnte es nicht solange unter dem Weihnachtsbaum verstecken.
„Warum nicht? Schmilzt es? Ist es etwa Schokolade?“, hatte er prompt gefragt.
„Nein, mein Liebling“, damit streichelte sie ihm unendlich liebevoll den Kopf und kicherte leise. „Ich bringe es dir bald mit und dann kannst du es sehen.“
Jetzt war es bald. Es war endlich soweit. Jeden Augenblick würde seine Mutter...
„Wau, wau, wau“
Wie erstarrt blieb er stehen, hörte auf, im Zimmer herumzutigern.
Hatte er sich da gerade… verhört?!
Konnte das wirklich… sein?!
„Mamiiiii“, jubelte er mit einem Blick aus dem Fenster, hastete die Stufen herab, rutschte draußen unglücklich aus und landete mit einem lauten „Rums!“ auf der vereisten Einfahrtstraße.
Er hatte gar nicht mal richtig Zeit, seinen Schock vom Sturz zu verarbeiten, weil ihm urplötzlich etwas Nasses, Klebriges und Feuchtes über das Gesicht und die Hände schleckte.
„Frohe Weihnachtszeit, Kibaschatz…“, lächelte seine Mutter warm, als er ihren Blick suchte.
„Danke… Mum…“, hauchte er, streichelte seinem neuen, besten Freund über den Kopf und rief prompt: „Ich habe einen Namen für dich, mein Kleiner.“
Zufrieden kuschelte sich der Hund auf seinen Schoß und sah ihn aus seinen großen Hundeaugen erwartend an.
„Ja…“, lächelte Kiba da. „Du bist ab heute Akamaru… Mein Akamaru… Ist das Nicht schön?“
„Wau, wau…“, bellte Akamaru da und wedelte aufgeregt mit dem Schwanz, als hätte er verstanden, was Kiba soeben gesagt hatte.
Das brachte Mutter und Sohn zum Lachen und ihr Lachen war bis ans Ende der Straße zu hören – so gleißend hell, wie das Licht der Sterne.