Infinity
Prologue
Du hast mir versprochen du würdest da sein, hast versprochen an meiner Seite zu wachen… von jetzt an bis ans Ende aller Tage. Doch du hast mich verlassen, bist gegangen ohne ein Wort zu sagen, einfach verschwunden aus meinem Leben. Du hast mein Herz mit dir genommen als du gingst, ehrlich? Ich weiß nicht ob das gut oder schlecht ist… Alles was ich weiß, ist, dass ich mir schrecklich dämlich vorkomme dir immer diese Briefe zu schreiben, die dich wahrscheinlich niemals erreichen werden. Ich weiß nicht wo du bist oder was du vorhast, aber ich hoffe du kommst wieder und ich hoffe du hast mich nicht vergessen. Ich weiß nicht was ich dir heute erzählen könnte, außer das, was du eh schon weißt, ich habe Angst, so schreckliche Angst und ich fühle mich so alleine. Gefangen in diesem Leben, in dieser Welt ganz ohne dich… ohne jemanden, dem ich mich anvertrauen könnte. Bei jedem Schritt krampft sich mein Herz zusammen und die Erinnerung an dich zerreißt mich, bitte bitte komm! Ich weiß nicht wie lange ich das noch aushalte…
In Liebe,
dein Herz
Damit legte sie den Füllfederhalter beiseite und faltete das Blatt fein säuberlich zusammen, bevor sie es in den Umschlag steckte. Die junge Frau hatte es grade noch rechtzeitig geschafft ihre Schrift zu vollenden, bevor die erste salzige Perle das Blatt berührt hatte. Schnell wischte sie ihre Träne mit dem Handrücken von der Wange und erhob sich von ihrem Stuhl. Das kostbare Gut verstaute sie in ihrer Tasche und machte sich auf den Weg an den Ort an dem die beiden sich das erste Mal begegnet waren.
Sanftes Glockengeläut begleitet sie als sie sich an dem Platz in der Nähe einer kleinen Kapelle einfand, welch himmlische Fügung, dass die beiden sich hier das erste Mal trafen oder war es doch mehr ein banaler Zufall? Nein. Sie hatte seine Anwesenheit schon lange vorher gespürt bevor er sich gezeigt hatte. Stets war er ihr gefolgt, hatte sie begleitet und wie sie später erfuhr auch bewacht. Langsam bückte sie sich, der letzte Hauch einer warmen Sommerbrise umschmeichelte sie und mit der Gewissheit, dass er den Brief finden würde insofern er sich denn noch hier in dieser Welt befände, legte sie den Brief neben die schwarzen Lilien. Sie blickte auf in den Himmel. “Lächerlich“, dachte sie [i]"als ob ich ihn da finden könnte“.
Sie wandte sich ab dabei streifte sie der typisch herbsüße Geruch dieser außergewöhnlichen Blumen, doch sie war sich gewiss, dass er ihren Duft an dem Brief erkennen würde. Zarte Vanille mit einem Hauch Sommer und einen Touch von wilder Lilie. hatte er immer gesagt.
Ein Leben ohne dich… das will ich mir nicht vorstellen, doch du hast mich dazu gezwungen….