Hoshiko

Prolog

Schmerzen… Etwas anderes konnte Kimiko nicht mehr spüren. Seit mehreren Stunden lag sie in den Wehen und versuchte ihren Sohn auf die Welt zu bringen. Es musste ein Sohn sein. Die Sterne hatten es ihr versprochen und die irrten sich nie. Kimiko spürte, wie sie die Kräfte verließen aber sie wollte ihm die Chance geben um zu leben, um glücklich zu werden. Nur deshalb hielt Kimiko durch. Durch den Schleier des Schmerzes erinnerte sie sich, wie sie den Vater des Kindes kennen gelernt hatte. Er war ein Soldat des Königs gewesen. Die Priesterin hatte sich in ihn verliebt aber hatte nie zu hoffen gewagt, dass er dasselbe für sie empfand. Doch als er ihr seine Liebe gestanden hatte, war sie die glücklichste Frau im ganzen Universum gewesen. Drei Monate Glück und Zufriedenheit hatte Kimiko mit ihm, drei Monate in denen der Standesunterschied zwischen der Priesterin und dem Krieger wie fortgewischt waren. Bis er in einer Schlacht fiel. Ein paar Wochen danach merkte Kimiko, dass sie ein Kind erwartete und musste den Tempel verlassen. Sie war nicht mehr rein genug um den Sternen zu dienen, doch die Sterne ließen die junge Frau dennoch nicht im Stich. Sie versprachen ihr, dass sie sich um die ehemalige Priesterin und um den Sohn kümmern würden und daran hielt sich Kimiko in den Stunden des Schmerzes fest. Die Sterne hatten sie noch nie belogen oder betrogen. Nach einer endlosen Zeit voller Schmerzen und Qualen, konnte Kimiko Kindergeschrei hören. Die Schmerzen wurden weniger und sie wusste, dass er auf der Welt war. Die alte Frau, die Kimiko während der Geburt beigestanden hatte, gab ihr das kleine Bündel Mensch und die junge Frau hielt ihren Sohn fest in den Armen. Das war das Einzige, was für Kimiko noch zählte. Sie hatte einen schönen und gesunden kleinen Jungen zur Welt gebracht. Bitte.. , bat sie die Sterne als sie spürte, wie die Kräfte sie immer mehr verließen. Lasst ihn nicht im Stich. Er hat nur noch euch.Ein warmes Gefühl umfing sie, wie immer, wenn die Sterne mit ihr sprachen. Hab keine Angst... Er wird unser Schutzbefohlener sein. Er wird unser Lieblingssohn sein.
Kimiko lächelte leicht und murmelte leise seinen Namen. Neflite.. So sollte er heißen. Die alte Frau nickte und nahm ihr das Kind ab. Die junge Frau sah ihrem Sohn in die Augen und ließ sich von dem Blau seiner Augen hypnotisieren. Er war so schön. Vorsichtig drückte sie ihre Lippen auf seine Stirn und schloss die Augen. Kimiko spürte, wie ihr die Sinne schwanden und sie sich leicht fühlte. Sie spürte, wie ihr Körper und ihr Geist sich auflösten und ewige Ruhe finden wollten. Doch ihr Sohn blieb ihr immer noch in ihren Gedanken.
Sie wollte ihn nicht alleine lassen aber wie sollte sie bei ihm bleiben?
Mondkönig, hörst du mich? Ich habe dir und den Sternen gedient und nun bitte ich dich um einen Gefallen. Hilf mir, damit ich meinen Sohn helfen und beschützen kann., murmelte ihr Geist. Als die Mondkönig auftauchte, war Kimiko geblendet
aber sie wusste, dass sie ihr mit dem Silberkristall helfen wollte. Hab keine Angst, mein Kind.
Du wirst bei ihm bleiben können und ihm in Gestalt eines Sternes raten können.
Kimiko lächelte.
Sie spürte, wie sie starb aber im selben Moment auch wieder geboren wurde. Als sie auf die Erde sah,
erblickte sie ihren kleinen, schönen Jungen. Sie würde immer für ihn da sein. Kimiko lächelte.
Sie wusste, dass er ihre Gabe hatte und mit den Sternen sprechen und ihre Kraft nutzen konnte.
Eine tiefe Ruhe erfüllte sie und sie wachte über den Schlaf ihres Sohnes.
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