Das Versprechen auf Glück
chapter four
Glück ist das einzige, was wir anderen geben können, ohne es selbst zu haben.
Carmen Sylva
Nachdem Hao gegangen war Atmete Anna zuerst einmal tief durch. Um sich dann mit einen schnauben ihrer Kleidung zuzuwenden die wegen Haos feurigen Temperament nun nicht nur trocken waren sondern sogar noch schön warm als würde sie etwas frisch gebügeltes anziehen.
Das sie Haos Fähigkeit in den entsprechenden Momenten vergessen hatte ärgerte sie maßlos! Wie konnte sie nur so dumm sein? Und dann musste sie sich wegen ihrer Kleidung auch noch zwei mal vor ihm blamieren. Einfach unglaublich!
Nachdem sie ihre Klamotten wieder an hatte klappte sie den Stoff hoch der eine Tür darstellen sollte. Um die Hitze die immer noch im Tipi hing entweichen zu lassen.
Dabei sah sie auch das es immer noch in Strömen Regnete. Anna wurde deshalb stutzig. Vor ihren Gespräch hatte er noch gemeint das er vorhatte den ganzen Tag im Tipi zu verbringen und plötzlich hatte er doch noch etwas zu erledigen? Die Vorstellung das Hao das was er erledigenden wollte vergessen hatte war laut Annas empfinden absurd! Was bedeutete das er sich während ihres kurzen Gespräches dazu entschieden haben musste besagtes zu tun.
Anna saß immer noch vor den Eingang des Zeltes und sah in den Regen hinaus als sie zwischen den Bäumen etwas bemerkte. Mit einen kleinen lächeln auf den Lippen schüttelte sie den Kopf.
„Er ist nicht hier.“ sagte sie dann zu Tomoko die zögerlich und vorsichtig auf das Tipi zu schwebte.
Das Geister Mädchen nickte. „Ich weiß, ich sah ihm mit seinen großen roten Geist weg fliegen. Sonst wäre ich doch niemals hier her gekommen! Ich bin mir nur nicht sicher ob du mich sehen willst, wo ich dich doch einen halben Tag unnötig durch den Wald geführt habe.“
Anna rutschte vom Eingang weg und rollte ihren Schlafsack zusammen, dabei sagte sie zur schwarz Haarigen. „Wenn du hier bist hältst du mich wenigstens vom grübeln ab.“
Tomoko strahlte Anna darauf hin sofort an und schwebte ins innere des Zeltes. „Dann darf ich dir ein wenig Gesellschaft leisten?“
Zögerlich nahm Anna auch Haos Schlafsack und packte ihm ebenfalls beiseite, dabei nickte sie dem Mädchen kurz zu.
„Dann erzähl doch mal!“ forderte Tomoko sofort. „Wie war es deinen Freund wieder zu treffen? Was hast du gesagt? Was hat er gesagt? Was ist passiert? Und wo fliegt er jetzt hin? Wann kommt er den überhaupt zurück? Ich bin nämlich nicht unbedingt versessen darauf noch hier zu sein wenn er zurück kommt. Achja wie heißt er den eigentlich? Wie habt ihr euch kennengelernt? Und wie...“
„Halt den Mund Tomoko!“ unterbrach Anna den Geist etwas lauter damit sie auch endlich still war. „Eins nach dem anderen, klar?“
Stürmisch nickte der Geist. „Wie habt ihr euch Kennengelernt und seit wann kennt ihr euch?“
„Beim Schamanen Kampf und er ist der Zwillingsbruder meines Ex- Verlobten.“
„Oh.“ entfuhr es Tomoko bevor sie zu lachen begann. „Hast du deinen Verlobten etwa auch aufgehängt? Weißt du um eine Verlobung zu lösen ist so etwas nämlich wirklich Ideal. Der Luftmangel ist nur ein wenig unangenehm. Aber das geht ja auch irgendwann wieder vorbei.“
„Wir haben uns einvernehmlich getrennt als Freunde und ohne böses Blut.“
Das Geister Mädchen legte den Kopf schief. „Sowas! Das das möglich ist hätte ich nicht gedacht. Wie heißt dein lang Haariger Freund jetzt eigentlich?“
„Hao Asakura.“ als Anna den Namen aussprach zuckte ihr gegenüber zusammen.
„Ja sag mal spinnst du vollkommen?“ schrie Tomoko. „Du bist mit dem schlimmsten Schamanen zusammen den die Welt je hervor gebracht hat?“
„Wir sind nicht zusammen, noch nicht zumindest. Und dafür das du deinen Wald noch nie verlassen hast, bist du gut Informiert.“
„Also bitte solche Sachen kann man gar nicht überhören! Oder glaubst du die Geister reden nicht untereinander?“ winkte sie ab und sah Anna dann nachdenklich an. „Weißt du so gemein, kalt und abweisend du am Anfang zu mir warst würde ich sogar sagen das ihr zusammen passt. Du und der Killer Schamane.“
Bevor Anna überhaupt die Möglichkeit hatte über das eben gehörte nachzudenken stelle Tomoko auch schon die nächsten Fragen.
„Was hat er den in Aokigahara verloren? Warum ist er in meinen Wald?“
„Das weiß ich noch nicht.“
„Mhh? Und wie war es jetzt eigentlich ihm wieder zu treffen? Ich mein ich kann mir ja nicht vorstellen das der überhaupt nett sein kann. Wenn man glaubt was die anderen Geister über ihn erzählen dann....“
„Es war wie erwartet.“ unterbrach Anna sie, da sie sonst befürchtete ihren Monolog nicht mehr unterbrechen zu können.
„Dir muss man auch wirklich alles aus der Nase ziehen.“ seufzte der Geist. „Was meinst du mit erwartet?“
Anna zuckte mit den Schultern. „Er hat nicht damit gerechnet das ich auftauchen würde und war deshalb erstaunt.“
„Hast du den gar keine Angst vor ihm? Ich meine er könnte dich doch einfach verbrennen lassen. Sein Feuer Geist ist doch unheimlich stark. Es soll ja einer der fünf Großen Elementar Geister selbst sein. Stimmt das? Wenn ja dann solltest du ihn besser nicht wütend machen Schätzchen. Mit dem ist nicht...“
„Er würde mir nichts tun.“ musste sie Tomoko erneut unterbrechen.
„Ja aber was wenn doch? Seine taten sind bei uns Geistern ja geradezu Legendär.“
„Er tut mir nichts.“
„Aber was wenn...?“
„Nein. Hao würde mich niemals verletzten.“
Erneut seufzte der Geist. „Du bist wirklich erstaunlich selbstsicher. Nun ich schätze das musst du ja auch sein wenn du...“ das Mädchen unterbrach sie diesmal selbst. „Willst du das etwa wirklich? Ich meine so mit ihm...? Du und er? So richtig?“
„Das ist eine Interessante frage.“
Als Tomoko hinter sich die Stimme hörte hastete sie sofort Schutz suchend hinter Anna und sah Hao, der vor dem Zelt stand, furchtsam an.
Natürlich war er nicht nass und der Regen der auf ihm einprasseln sollte wurde durch eine Art rot durchsichtige Kuppel abgewiesen.
Als er durch den Eingang des Tipis stieg lächelte er die beiden an. „Anna es ist sehr unhöflich von dir deiner Freundin nicht auf ihre Frage zu Antworten.“
Ohne Hao aus den Augen zu lassen meinte sie zu Tomoko. „Es wäre besser du gehst jetzt.“
„Wenn du gehst ohne das Anna geantwortet hat frisst dich Spirit of Fire.“
Der Geist zuckte heftig zusammen. „Ich will nicht gefressen werden! Ich bin doch viel zu jung dafür!... Bitter, ja! Ich bin viel zu verbittert und schmecke sicher auch viel zu bitter! Ich würde deinen Geist gar nicht schmecken und bekommen. Es wäre äußerst...“
„Sei still Tomoko.“ seufzte die Itako.
Lachend ließ sich Hao vor ihr nieder. „Da hast du aber einen sehr vorlauten Geist gefunden.“
„Sie hat mir den Weg durch den Wald gezeigt.“
Verstehend nickte er. „Also lag ich mit meiner Vermutung richtig, du bist wirklich nur wegen mir hier her gekommen.“
„Sieht so aus.“ nickte Anna.
„Ähm, Itako no Anna? Weißt du ich fühle mich hier nicht besonders wohl. Ich mag Feuer nicht. Wirklich nicht. Es ist heiß und kann verdammt weh tun. Darf ich bitte bitte wieder gehen?“
Hao schenkte dem winselnden Geist keinerlei Beachtung. „Weiß Yoh darüber Bescheid das du jetzt bei mir bist?“
Zögerlich nickte Anna. „Wir haben die Verlobung einvernehmlich gelöst.“
„Was hat mein Bruder dazu gesagt?“
Interessierte ihm das wirklich oder wollte er nur Smalltalk betreiben? Fragte sich Anna im stillen. „Ich musste ihm versprechen das ich versuchen würde Glücklich zu werden.“
Nachdenklich sah Hao sie einige Herzschläge lang an und sah dann zu den schwarz Haarigen Geist der immer noch Schutz hinter ihr suchte.
„Tu ihr nichts.“ zögerlich und auch mit einen widerwilligen Unterton fügte sie leise „Bitte.“ hinzu.
Wegen Annas letzten Wort zog der lang Haarige eine Augenbraue hoch.
Sie hatte es nicht befohlen wie es sonst ihrer Art entsprechen würde, sondern sie hatte ihm gebeten! Anna wusste selbst nicht wann sie irgendjemanden um irgendetwas das letzte mal gebeten hatte, aber nun hatte sie es getan.
Der Asakura registrierte das ebenfalls und quittierte mit einen lächeln. „Du kannst verschwinden.“
Tomoko begann zu strahlen, schlug die Hände zusammen und neigte vor Hao unterwürfig den Kopf. „Danke! Danke! Dankeschön!“
Leiser flüsterte die schwarz Haarige dann. „Viel Glück Itako no Anna.“ damit flog sie hinter Anna durch den Stoff des Zeltes, um ja nicht an ihm vorbei zu müssen und verschwand so schnell sie konnte im dichten Unterholz des Waldes.
„Weil du so nett Bitte gesagt hast.“ grinste er sie dann an bevor er die immer noch geöffnete Klappe des Tipis hinunter ließ.
Danach fragte er. „Warum hast du nicht eher gesagt warum du hier bist?“
Anna verschränkte die Arme vor der Brust. „Weil ich es dir nicht einfach so auf die Nase binden wollte.“
„Lass mich das mal kurz Rekapitulieren.“ bat er dann. „Yoh und du habt euch einvernehmlich getrennt.“
Auch wenn es keine frage war nickte sie.
„Dann hast du dich auf dem Weg gemacht um mich zu suchen.“
Wieder ein nicken.
„Hier in Aokigahara hast du diesen Geist getroffen der dich zu mir geleitet hat und hast mich jetzt sogar um sein Leben gebeten.“
Erneut stimmte sie stumm zu.
„Und jetzt hast du mir gesagt das du mit mir zusammen sein willst.“
Diesmal wartete Hao sogar bis sie nickte was er zuvor nicht getan hatte, zögerlich tat sie es dann auch.
„Wie bist du auf die Idee gekommen das, gerade ich dich glücklich machen könnte?“
Anna seufzte. Sie hasste es über ihre Gefühle reden zu müssen. Konnte er sich nicht einfach damit abfinden und es gut sein lassen? Andererseits verstand sie Hao aber durchaus wieder. Schließlich war er auch alles andere als Emotional. So das dieses Gespräch wahrscheinlich,