Love Sucks
First Met
Kapitel 1: First Met
(Lunas Sicht)
Bereits beim Aufwachen war ich richtig aufgeregt. Heute war mein vierzehnter Geburtstag und dieser war etwas Besonderes. Heute werde ich nämlich vollwertiges Mitglied meines Clans. Im Rahmen der Aufnahmezeremonie sollte ich meine Tätowierung bekommen, die nicht nur zeigte zu welchem Clan ich gehöre, sondern auch meine Aufgabe und Rolle in diesem. Ich bekam die Tätowierung der Hohepriesterin des Schlangen-Clans, da ich die Tochter der amtierenden Hohepriesterin war und in einigen Jahren ihre Nachfolge antreten würde. Wir waren ein kleiner und auch nicht sehr einflussreicher Vampirclan und blieben im Verborgenen. So sehr sogar das wir bei den Anderen Clans nur als Legende abgetan wurden. Aber mir war das nur recht. So konnten wir in Ruhe Leben. Das wir nicht ganz in Vergessenheit geraten waren, lag vor allem an der Fähigkeit der Hohepriesterinnen unseres Clans. Diese hatten nämlich seherische Fähigkeiten. Ich somit auch Die anderen, vor allem einflussreichen, Clans wären sicher interessiert an meinen Fähigkeiten. Ein weiterer Grund warum ich froh war im Verborgenen zu bleiben.
Nach meiner Zeremonie war das große Samhainfest. Darauf freute ich mich auch schon. Ich liebte es die Feiertage zu Feiern. Die Rituale dazu waren immer etwas Besonderes.
Aber das sollte alles heute Abend stattfinden. Zuerst musste ich irgendwie den Rest des Tages rumbringen um nicht vor Aufregung zu sterben. Wäre heute Schule hätte ich wenigstens eine kleine Ablenkung. Aber nein heute musste Sonntag sein.
Ich streckte mich genüsslich und stand auf. Ich ging zu meinem Schrank und suchte mir Klamotten für heute raus. Meine Wahl fiel auf eine dunkelblaue Bootcutjeans und einen schwarzen Strickpullover mit Kapuze. An den Bändeln waren schwarze Bommeln und auch an der Spitze der Kapuze war eine. Auch hatte sie eine Bauchtasche. Nach dem Anziehen verschwand ich im Bad und schminkte meine Augen, wie jeden Tag, schwarz und kämmte meine Haare.
Unten in der Küche saßen meine Eltern bereits am Frühstückstisch. Ingrid Engström, meine Mutter und unsere Hohepriesterin, schmierte sich ein Brötchen, während Nils Engström, mein Vater und unser Clanoberhaupt, die Zeitung las. Ich setzte mich an den Tisch und wünschte einen guten Morgen, welches mit einem alles Gute zum Geburtstag erwidert wurde. Das Frühstück verlief richtig gemütlich. Danach gaben mir meine Eltern mein Geburtstagsgeschenk. Voller Ungeduld fummelte ich die Schleife von der recht großen und sehr schweren Schachtel. Diese enthielt mehrere Dinge. Oben drauf lag ein brandneues iPhone. Meine Eltern waren wohl der Ansicht, dass ich nun alt genug wäre ein Handy zu haben. Aber mein Hauptaugenmerk lag auf dem Athamen, mit einem wunderschön verzierten schwarzen Holzgriff. Dieses lag auf einem sehr dicken in Leder gebundenen Buch. Auf der Vorderseite war ein Pentagramm eingeprägt und die Seiten bestanden aus handgeschöpftem Papier. Dieses Buch war für meine eigenen Aufzeichnungen zum Thema Magie gedacht. Durch diese Geschenke wurde mir erst richtig bewusst das heute Abend meine Ausbildung als Hohepriesterin richtig beginnen würde. Das machte mich nur nervöser. Trotzdem fiel ich meinen Eltern dankbar um den Hals.
Ich brachte die Geschenke in mein Zimmer, als es schon an der Türe klingelte. Ich schnappte mir meine Tasche und eilte nach unten. Dort rief ich noch einen Abschiedsgruß während ich meine Jacke und meine Winterboots anzog.
Als ich das warme Haus verließ, fröstelte ich einen Augenblick. Man konnte schon den nahenden Winter spüren. Aber ich gewöhnte mich schnell an die Kälte und fror nicht mehr.
Vor der Türe wurde ich von ein paar meiner Klassenkameradinnen begrüßt. Meine Freundschaft die mich mit ihnen verband war aus meiner Richtung sehr oberflächlich. Ich hing mit ihnen in der Schule ab und ging mit ihnen ab und an weg, so wie heute. Mehr war da nicht. Zu gerne hätte ich eine richtige Freundin, der ich alles erzählen kann die einfach für mich da ist wenn ich mal Hilfe brauche. Aber ich bezweifelte das ich so jemanden unter den Menschen fand. Menschen haben sich in den letzten Jahrhunderten zu sehr egoistischen und oberflächlichen Wesen entwickelt. Einer der Hauptgründe warum wir lieber unter uns blieben. Sicher gab es Ausnahmen, aber die musste man erst mal finden.
Auch meine "Freundinnen" waren ziemlich oberflächlich. Sie redeten nie über wirklich wichtige Themen und achteten mir einen Tick zu sehr auf ihr aussehen. Ich sag mal so. Ich schminkte mich zwar auch aber ich benutzte kein Makeup oder Puder. Auch war ich nicht der Meinung morgens zwei Stunden im Bad zu stehen nur um mich zu frisieren.
Immerhin dachten sie an meinen Geburtstag und luden mich zur Feier des Tages ins Kino und zu meinem lieblings Chinesen ein.
Dafür nahmen wir den Bus der uns in die nächstgrößere Stadt, in der auch unsere Schule lag, bringen würde.
Ein Stunde waren wir unterwegs bis wir an unserem Zielort waren.
In der Stadt hatte ich mittwochabends immer Gesangs- Klavier- und Geigenunterricht. Montags und freitags hatte ich hier abends Capoeiratraining, das ich auf Wunsch meines Vaters aufgenommen hatte, damit ich mich vor Werwölfen und Vampirjägern verteidigen könnte.
Erst gingen wir Essen. Der Film würde nämlich erst abends anlaufen. Da wir nach dem Essen noch Zeit hatten gingen wir noch etwas shoppen. Auch ich fand etwas für mich. Es war eine schwarze langärmlige Strickjacke, die mir bis zu den Kniekehlen ging. Das Teil liebte ich jetzt schon.
Der Film war nicht schlecht, allerdings waren ein paar stellen etwas langweilig. In dem Film wurden viele Nachwuchsschauspieler eingesetzt. Keiner der Namen oder Gesichter sagte mir nämlich etwas.
Zu Hause angekommen warteten meine Eltern bereits mit dem Abendessen auf mich.
Anschließend ging ich ins Bad um zu Duschen.
Meine Nervosität wurde immer schlimmer je näher der Zeitpunkt zum Gehen rückte.
Es war soweit meine Eltern und ich zogen unsere schwarzen Ritualkutten an und verließ gemeinsam die Stadt.
Nach einem etwas längeren Fußmarsch erreichten wir unseren Ritualplatz, der mitten in Wald auf einer schönen Lichtung lag. Der Rest unseres Clans war bereits da.
Peter, einer unsere Mitglieder, entzündete ein Lagerfeuer, welches die Lichtung in ein diffuses Licht tauchte, dann ging es los.
Wir stellten uns im Kreis auf.
Meine Mutter trat in die Mitte um das Treffen und die Zeremonie zu eröffnen.
"Ich Grüße euch meine Brüder und Schwestern. Heute erheben wir unser jüngstes Clanmitglied zu einem vollwertigen. Luna komm bitte zu mir", Begann meine Mutter.
Ich folgte ihrer Aufforderung und trat zu ihr in die Mitte.
"Ich frage dich: Bist du bereit die vollen Rechten und Pflichten eines Clanmitglieds zu tragen und die Gesetze der Vampirwelt zu achten?", fragte meine Mutter an mich gewandt.
"Ja ich bin bereit", antwortete ich ohne Zögern.
"dann setzt dich", wies sie mich an.
Ich gehorchte.
Mein Vater reichte ihr die Tätowier Nadel und dann setzte sie sich mir gegenüber.
"gib mir deine linke Hand", verlangte unsere Hohepriesterin.
Ihrem Wunsch folgeleistend reichte ich ihr diese.
Sie hielt sie mit ihrer Linken fest. Unter ihrer Kutte schaute ihr eigenes Tattoo hervor. Dabei handelte es sich um eine Schlange, die in Schwarz-weiß gehalten war und sich um ihr Handgelenk schlang, wobei der Kopf der Schlange genau auf der Mitte des Übergangs vom Handgelenk zur Hand lag. Das einzig farbige waren die Augen. Bei mir würden sie grün werden, wie bei meiner Mutter. Die Farbe der Hohepriesterin. Bei meinem Vater und seinen beiden Stellvertretern waren sie rot und bei den restlichen Mitgliedern waren sie blau.
Meine Mutter schob den linken Ärmel meiner Kutte nach oben und setzte die Nadel an.
Die Stiche waren extrem unangenehm. Ich konnte unter dem Geruch der Farbe etwas von meinem eigenen Blut riechen.
Der Umriss war fertig als ich plötzlich einen fremden Geruch und ein Rascheln des Herbstlaubes wahrnahm. Dem Geruch nach war es ein Mensch.
Die Anderen schienen das ebenfalls wahrgenommen zu haben. Denn sie drehten sich alle in die Richtung aus der der Geruch und das Geräusch kamen.
Am Rand der Lichtung tauchte ein Mädchen auf. Sie war etwa in meinem Alter.
Auf einen Wink meines Vaters wurde das Mädchen gepackt.
Sie quiekte panisch auf. Oh ja sie hatte Angst. Ich konnte das Adrenalin genau riechen.
Sie wurde zu uns gebracht.
"Luna, da sie deine Aufnahmezeremonie gestört hat, sollst du entscheiden, wie wir mit ihr verfahren sollen", meinte mein Vater.
Ich stand auf und ging auf das Mädchen zu. Eigentlich verlangte das Gesetzt, dass Menschen in so einem Fall als "Snack" zu dienen hatte, sofern dieser Mensch in keinerlei Beziehung mit einem Vampir stand.
Ich wusste nicht warum, aber meine Intuition sagte mir, dass ich sie laufen lassen sollte.
Ich schaute ihr direkt in ihre azurblauen Augen. Ihr Blau war heller als meins.
Ich strich ihr sanft über die Wange und lächelte sie an um ihr zu zeigen, dass sie keine Angst haben musste. Nachdem sie bei meiner Berührung erst zusammenzuckte entspannte sie sich etwas. Ihr Blick huschte kurz zu meiner unfertigen Tätowierung. Warum wusste ich nicht. Ihre Haut war wärmer als meine. Das war aber normal, da Vampire eine etwas geringere Körpertemperatur hatten als Menschen.
Ich wollte wissen wer sie war und was sie nachts im Wald verloren hatte.
Daher drang ich in ihren Geist ein.
"Wer bist du?", fragte ich.
Sie schaute mich nur mit großen Augen an. Ich wiederholte meine Frage aber wieder antwortete sie nicht.
Verstand sie mich nicht?
Ich stellte meine Frage noch einmal auf Englisch.
"Ich heiße Amy Nikolajewna ", antwortete sie auf Englisch.
Sie hatte mich wirklich nicht verstanden.
"Was willst du hier?", fragte ich sie weiter aus.
"Ich war