Unter dem Schein des Silbermondes
... werde ich dir sagen, was ich für dich fühle
Unter dem Schein des Silbermondes
Hallöchen~
soo, hiermit - vermutlich voller Fehler und Logiklücken - präsentiere ich euch das letzte Kapitel dieser FF. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, diese FF zu schreiben, auch wenn mich dieses letzte Kapitel selbst ein wenig in den Wahnsinn getrieben hat, bin ich trotzdem nun recht zufrieden damit.
Und natürlich hoffe ich, dass dieses Kapitel auch euch gefällt. ;)
Ich danke für jeden Leser, der diese Geschichte bis hierhin mitverfolgt hat und freue mich natürlich nach wie vor, mit dem Abschluss dieser FF sogar noch ein wenig mehr, über eure Meinungen und Reviews.
lg Ankh
4. Kapitel – Unter dem Schein des Silbermondes
Dunkle, verhauchende Schatten zogen vor das Abbild des silbernen Mondes, dessen heller Schein und das Licht tausender, kleiner Gestirne sich auf der lebhaften Wasseroberfläche des Flusses reflektierten. Mittendrin das schwache Glitzern von Gold, dem Schattenbild zu der Seele eines jungen Mannes, umrahmt von den hellen Schimmern einzelner, in der Luft tanzenden, silberner Haarsträhnen. Begleitet von der harmonischen Melodie der Nacht, dem Schweigen in der Dunkelheit des schlummernden Waldes.
Nur ein leises Flüstern, nicht mehr wie ein sanfter Hauch, surrte leicht durch die lauschende Stille, ließ den jungen Mann überrascht sein Antlitz von dem fesselnden Spiel auf der glitzernden Wasseroberfläche lösen und seinen Kopf zur Seite drehen. Nach dorthin, von wo er ihren süßen Geruch vernehmen konnte… wo er die Wärme ihre Nähe spürte.
„Entschuldige, was hast du gesagt?“
„Danke…“, drang das liebliche Murmeln ihrer sanften Stimme an seine empfindsamen Ohren.
„Wofür?“
Der Inuhanyo zuckte erschrocken zusammen und lehnte seinen Kopf ein wenig unbeholfen zur entgegengesetzten Seite, als er bemerkte, wie das Gesicht des gegen seine Schulter ruhendes Mädchens, unter einer fast unbemerkten schüttelenden Kopfbewegung, sich ihm ein klein wenig mehr näherte. Ihr langes, schwarzes Haar wehte wie auf sanften Wogen in der Luft, raubten Inu Yasha seines Blicks in ihr Gesicht.
„Bist du müde?“, fragte er unsicher nach, erhielt jedoch wieder nur ein leichtes, fast gar nicht existenzielles Kopfschütteln, was ihn leicht missmutig stimmte.
Besonnen war die Bewegung seines rechten Armes, den er zögernd nach den fließenden, schwarzen Haaren ausstreckte. Gerade in dem Moment bemerkte er eine unerwartete Regung und spürte das Gefühl von warmer Haut an seiner eigene. Er fühlte, wie sein Herz für einen Schlag aus den Takt gesprungen war, nur um in einen, für ihn viel zu schnellen und lauten Rhythmus weiterzuschlagen, als sich die weiche Wange Kagomes gegen seine Hand schmiegte.
„Kagome…“, murmelte er verwundert ihren Namen. „Schläfst du… wirklich?“
Keine Reaktion. Mit einem hinterhältigen Gedanken dachte er daran, sie zuerst aus ihrer Ruhe zu reißen, doch so flüchtig wie dieser gekommen war, verzog er sich auch wieder.
„Du hast dir einen… echt… unpassenden Moment dafür ausgesucht…“, seufzte der junge Mann leise und er beobachte sie eine Weile durch die Dunkelheit, spürte, wie sich ganz tief in seinem Inneren, da wo er so viele Jahre, für viel zu lange Zeit jegliches schöne Gefühl, jede Wärme zu verdrängen versucht hatte, ein zufriedener Hauch von Geborgenheit ausbreitete.
Mit den klauenähnlichen Fingern seiner Hand spielte er sacht mit den feinen Strähnen ihres langen Haares, ließ es vorsichtig durch die Innfläche gleiten, während er sich langsam ein wenig zu dem schlafenden Mädchen vorbeugte. Angetrieben von seiner Sehnsucht nach Wärme und Licht, dass ihn zu Nähe und Vertrauen bewegte.
„Kagome…“, sagte er nochmal, um sicher zu gehen, ob sie wirklich schlief, während er sich mit seinem Gesicht ein wenig mehr an ihr eigenes ran wagte.
Seine Finger berührten leicht unschlüssig ihre linke Wange, streichelten behutsam über ihre weiche Haut und er fühlte, wie sein Herz wieder ein Takt zu schnell zu schlagen begann, war erstaunt über die sanfte Empfindung unter seinen Fingern an sich. Er sah ihre von der Kälte leicht rosafarbenden Wangen, die schwarzen Haarsträhnen, die ihr immer wieder vor die geschlossenen Lider ihrer Augen fielen und ihre verführerischen, einen sachten Atem ausstoßenden, roten Lippen.
Und es war der Moment einer schönen Verzauberung, das Singen einer schon so lange unterdrückten Begierde, unschuldig und sanftmütig… ja, vielleicht auch menschlich, die die Spitzen seiner Klauen sanft über ihr Gesicht wandern ließ.
Wie wunderschön sie doch war. Jetzt, wo sie schlief, da kam sie ihm einfach nur noch wie ein umwerfender Engel vor.
Unter seinen Fingern fühlte er das Entstehen eines aufgeregten Kribbelns, das unaufhaltsam seinen Arm und bis zu seinem wild schlagenden Herzen zu wandern begann. Trotz seines rasenden Atems fühlte er sich irgendwie berauscht, während eine wundervolle, ihm so lange fremde Empfindung der Freude durch jede Faser seines Körpers schoss.
Alles um sich herum vergessend, selbst, dass sie zusammen auf den Ast eines Baumes saßen, beugte er sich noch etwas näher zu dem Mädchen vor. Was war das nur… so plötzlich und völlig rücksichtslos. Denn eigentlich kannte er dieses Gefühl, diesen wunderbaren Liebesbann, den sein Herz sich heimlich schon seit so langer Zeit wehrlos unterworfen hatte. Und trotzdem… es machte ihm Angst. Es ängstigte ihn mehr, als jede Kreatur des Grauen, jeder Dämon, die er bekämpfen musste, es würden alle auf einmal tun können. Sein Herz spielte einfach nur verrückt…
Sein Blick fiel auf Kagomes sinnlichen Lippen, deren Anblick ihn zusätzlich immer mehr den Verstand raubten, ihn in eine Welt entführten, in der sein Herz sich hemmungslos in immer mehr schurkische Gefilde stürzte.
„Kagome. Wenn du nicht bald aufwachst, dann…“
Inu Yasha überlegte kurz, dachte darüber nach, was er vielleicht sagen konnte, womit er Kagome verärgern könnte.
„Du musst morgen wieder gegen den Dämon ‚Prüfung kämpfen‘…“, sagte er und meinte darauf sogar einige Laute aus dem Mund des Mädchens vernommen zu haben.
„Und wenn du nicht rechtzeitig aufwachst, dann… dann…“
Vorsichtig beugte er sich noch ein Stückchen vor, ihrem Gesicht noch ein bisschen näher. Vielleicht ein wenig zu nah…
Zittrig strichen seine Finger weiter über die Haut ihres Gesichtes, berührten zaghaft ihre sanften Lippen. Inzwischen war er ganz froh darüber, dass sie schlief. Sollte Kagome jetzt aufwachen…
Genau in diesem Augenblick begann sie mit den langen Wimpern an ihren Lidern zu blinzeln, und der Inuhanyo fühlte, wie sein Herz aussetzte, als sich ihm zögernd das warme Braun zweier Augen offenbarte.
„E-eh… eh, nein…“, stolperte der junge Mann überfordert über seine eigenen Worte, als er sah, wie die Augen des Mädchens sich plötzlich weiteten und ihr Blick langsam zu der Hand, wanderte, dessen Finger sie noch immer knapp unterhalb ihrer Unterlippe berührten.
Inu Yasha glaubte zu erstarren, als er vernahm, wie Kagome tief nach Luft schnappte, war noch immer nicht dazu fähig seine Hand zurückzuziehen oder sich in irgendeiner anderen erdenklichen Weise zu rühren, bis auf einmal ein für ihn ohrenbetäubender und ihn seinen Kopf nachklingender Schrei ertönte, dicht gefolgt von einem energischen „Mach Platz!“.
Den magischen Worten dieser grausamen Unterjochung völlig ausgeliefert, fühlte er eine unnatürliche Macht an seinen Körper ziehen, einen Bann, der ihn unterwürfig machte; egal ob er wollte, oder nicht. Der Inuhanyo wurde niedergerissen und ein stumpfer Schmerz durchzuckte sein Gesicht, als er, mit der Nase voran, gegen die harte Rinde des dicken Astes krachte.
„Aua…“, jaulte er leise auf.
„Tut- tu… tut mir leid, Inu... Inu Yasha…“, stotterte die aufgebrachte Stimme Kagomes, die sich klammernd an den Stamm des Baumes festhielt.
„Was? Warum hast du es denn getan?“, sprach er knurrend gegen die kalte Rinde vor seiner Nase.
„Ich… Ich habe mich nur erschrocken…“, antworte sie und der junge Mann stieß ein missgelauntes Brummen aus, zuckte nebenbei überrascht mit seinen Ohren, als es kurz darauf gefahrenvoll in dem Holz unter ihnen knackte.
„Oh nein!“, rief er erschrocken aus und streckte panisch seine Hand nach Kagome aus, worauf der Ast mit einen abscheulichen Bersten gewaltvoll auseinander brach.
Haltlos fiel der Inuhanyo in das kalte Nass. Das wilde Plätschern der aufgescheuchten Wassermenge und das dadurch ausgelöste, laute Tosen dröhnte unangenehm in seinen Ohren und er riss erschrocken die Lider seiner Augen auseinander. Durch den wellenden, hellen Schein des Mondes, welches durch die Oberfläche des Gewässers brach, entdeckte er die trübe Silhouette Kagomes direkt vor sich. Und er wollte sofort etwas sagen, hatte jedoch ganz und gar vergessen wo sie sich befanden, worauf ihm ein dünner Wasserwall aus dem Mund quoll.
Und es war ein flüchtiger, so völlig unbedachter Augenblick,, der Inu Yasha auf einmal gefangen nahm, ihn nicht auf Anhieb verstehen ließ, was gerade geschah, als er die sanfte und unschuldige, durch das Nass doch so sündige anfühlende Berührung von feinen Fingern auf seiner rechten Wange fühlte. Er war zu überrascht über die angenehme Empfindung auf seiner Haut, dass er nicht einmal die Gelegenheit hatte, sich zu fragen, was er selbst hätte tun sollen, als er das unverhoffte Gefühl von weichen Lippen auf seinen eigenen spürte.
Dieser Moment, er war nicht in Worte zu fassen…
Die Lippen Kagomes gegen seine, so berauschend, so unglaublich… nicht mehr als ein zarter Hauch, und trotzdem traute er sich nicht zu rühren, war zu berauscht von diesem wundervollen Gefühl, das sich in seine Seele zu brennen schien…
Sachte, wie von einer magischen Schwinge getragen war dieser Moment, ihre Lippen nur zaghaft aufeinander