Im Schatten der Zukunft

Im Schatten der Zukunft II

Hallöchen~

es hat ein klein wenig länger gedauert, als von mir vorgenommen, doch nun ist auch das 2 Kapitel endlich zur Veröffentlichung fertig. :)
Ich hoffe, dass es euch gefällt und man auch mit der Umwandlung zum Ende hin leben kann. Denn nun fängt diese FF an interesannt zu werden. :D

Ich wünsche wieder einmal viel Spaß beim Lesen. Über Meinungen und konstruktive Kritik freue ich mich selbstverständlich auch nach wie vor. :)

LG eure Ankh sun Amun





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2. Kapitel - Im Schatten der Zukunft II





Trotz seines Angriffs, dem Wind, der ihm bei der Ausführung in die Haut seines Gesichtes biss, konnte Noel erkennen, wie Lightnings Blick sich veränderte. Der Ausdruck in ihren ruhigen, eisblauen Augen wurde schärfer und zeigte Entschlossenheit, zeugte von Kämpferwillen. Ihr rechter Arm hob sich elegant in die Höhe und er konnte sehen, wie sie mit ihrer Hand nach hinten griff, vernahm das surrende Geräusch, welches entstand, als sie die Klinge ihres Schwertes aus der Befestigung an ihrem Rücken zog.

Sie würde sich also ernsthaft verteidigen. Das musste sie. Denn die Bewegungen des jungen Jägers waren schnell, unverhofft und von gezielter Tödlichkeit. Das wusste er, das wussten sie beide. Und er würde es der jungen Frau nicht leicht machen, nein, und ihr Leben verschonen schon mal gar nicht. Nein, er würde gewinnen, hatte gar keine andere Wahl. Er musste diesen Kampf einfach gewinnen… für Yul… den Traum einer besseren Zukunft.

Zu der Erfüllung dieses Traumes waren ihm alle Mittel recht. Sogar wenn er für so viele andere den Tod bedeutete. Auch wenn ihm bei den Gedanken daran, Lightning töten zu müssen, schlecht wurde, ein ängstliches, schwaches Zittern vor dieser Tat seinen ganzen Körper immer wieder von Neuem ergriff. Er konnte nicht mehr zurück. Zu viel hatte er bereits verloren, nichts mehr was ihn hielt in dieser Welt… außer die Erinnerungen an ein Versprechen, Worte der Hoffnung in der einsamen, himmellosen Dunkelheit, die er seit bereits viel zu langer Zeit alleine durchlitt.

Diese Worte der Hoffnung hatten ihn so lange am Leben erhalten, mit Wissen über so viele Vergangenheiten und Zukünfte beschenkt, dass er viel zu oft schon glaubte, dran zu Grunde zu gehen. Was hatte ihn all die Jahre nur vor dem völligen Verfall des Wahnsinns bewahrt? Wirklich sie? Das Mädchen, das ihren eigenen Tod vorhersah und als es starb, sein Herz in den vollkommenen Schmerz der Verzweiflung und Trauer riss? Die Hoffnung, irgendwo und nicht ganz verloren, dass sie doch irgendeines Tages wiedersehen würden?

Er würde Yul wiedersehen, koste es, was es wolle, er war jeden Preis, ja, sogar seine Seele, dazu zu zahlen bereit. Das Ende hatte seinen Anfang gefunden, hier und jetzt.

Hass, Trauer und Hoffnung trieben ihn voran und mit seinem rechten Fuß stieß er sich vom Boden ab. Nach einem kaum merklichen Augenblick in der Luft, setzte er zum Schlag an. Und der melodische Klang von zwei aufeinander treffenden Schneiden erklang, als die Schwertklinge in Noels rechter Hand auf die Lightnings traf, und er den Druck des Aufpralls durch seine Arme wandern spürte. Überrascht über diesen starken Widerstand, der Kraft, mit welcher die, schöne, junge Frau ihm standhielt, schoss sein Kopf in die Höhe und er blickte in das Gesicht seiner Gegnerin. Ein leiser, geschockter Laut verließ seinen Mund.

Um den Schlag zusätzlich an Kraft zu verleihen, hatte er mit seiner zweiten Waffe nachgesetzt, gehofft Lightning damit an Balance zu nehmen. Doch ohne auch nur ein kleines bisschen nachzugeben, blockte sie den Angriff des jungen Jägers einfach und hielt ihr Schwerte mit niedersinkender Klinge aufrecht vor ihren Körper. Einige, lange Strähnen ihres morganitfarbenen Haares tanzten sachte in der bewegten Luft, während sie mit kalten, leichten Spott tragenden Augen auf Noel niederblickte.

„Ist das alles, was du kannst?“, fragte sie unbeeindruckt und drückte den jungen Jäger leicht zurück.

Klirrend rieben sich ihre Klingen aneinander und Noel, der die Spannung der Schwerter zwischen ihnen beiden irgendwie zu lösen versuchte, stieß ein schwaches Knurren über seine Lippen, als er dabei mit seinen Füßen zurück zu rutschen drohte. Nachdem die junge Frau Noel gewaltvoll von sich stieß, nutze jener den Stoß, um sich sofort vom Boden abzustoßen und aus der Reichweite seiner Gegnerin zu gelangen.

Im Sprung hatte er sich leicht um sich selbst gedreht, um zu sehen, wo er wieder aufsetzte. Vor Anstrengung schnappte er kurz nach Luft, nachdem er wieder sicher auf seinen Füßen aufgekommen war und alarmiert, mit dem Gefühl der Gefahr hintern Rücken, wollte er sich sofort wieder richtig aufrichten. Doch er war zu langsam. Sein Kopf ruckte zur Seite, als er plötzlich einen Luftzug zu seiner Rechten vernehmen konnte. Schnell versuchte er sich herumzudrehen und seine meeresblauen Augen weiteten sich vor Unglauben, als er auf einmal und völlig unerwartet, die schemenhafte, bewegliche Silhouette Lightnings direkt neben sich erblickte.

Wie konnte das sein? Diese Frau war nicht nur unglaublich stark, nein, auch zudem ungewöhnlich schnell. Hatte er sich mit ihr als Gegnerin etwa zu sehr übernommen?

Dieser unerwartete Moment stellte den jungen Jäger beinahe handlungslos. Er regierte viel zu langsam, war viel zu überrascht und alles, was er tun konnte, war sein Schwert schützend hochzureißen, bevor die scharfe Klinge in der Hand der jungen Frau in wohlmöglich ernsthaft verletzte. Denn wie erwartet, schoss jene mit einer bedrohlichen Geschwindigkeit aus den Schatten hervor, traf kraftvoll und klirrend auf die, welche er fest in seiner rechten Hand hielt. So überrumpelt, wie Noel war, hatte er nicht viel entgegenzusetzen. Er hielt der Attacke nicht weiter Stand, und der Druck, den Lightning mit ihrer Waffe gegen seine Verteidigung ausübte, brach seine Schutzbarriere, worauf die präzis geführte Klinge singend an der seinen entlang glitt.

Alles, was er tun konnte, war mit seinen Oberkörper zurückzuweichen, fühlte dabei einen scharfen, beißenden Luftzug, der die Haut seiner linken Wange strich, als die Schneide des Schwertes an seinem Gesicht vorbei stieß. Unsanft wurde Noel von dem Druck, der sich bei dem Angriff entlud, nach hinten gedrängt und wagte einen rettenden Sprung aus Lightnings unmittelbarer Nähe.

Als er in sicherer Entfernung zu der jungen Frau auf dem Boden ankam, geriet er ins Straucheln und stolperte ein paar unkontrollierte Schritte zur Seite. Dieser Angriff forderte ein ungewöhnliches Aufgebot an Kraft, hatte ihn schon so sehr ausgelaugt, dass der junge Jäger plötzlich zu Boden fiel.

Sichtlich erschöpft, mit einigen tiefem Holen nach Luft, stütze er sich auf das Schwert in seiner linken Hand ab. Seine Wange, die Stelle, an der er zuvor den schneidenden Luftzug gespürt hatte, brannte und er fühlte, wie eine warme, dünne Flüssigkeit die Haut dort benetzte.

„Verdammt… dein Gott hat dir Wahnsinnskräfte geschenkt.“, brachte Noel unter einigen, schweren Atemzügen hervor.

‚Verdammt, steh auf. ‘ stachelte er sich zudem gedanklich an, als er bemerkte, wie Lightning sich langsam auf ihn zubewegte. Doch es wollte ihm nicht gelingen, sein Körper entwich seiner Kontrolle und verlangte ihm Moment nach nichts weiteren von ihm, als Luft zum Atmen, einer kurzen Erholung.

„Ich würde sagen, er segnete mich mit einem Fluch.“, hörte er Lightnings nach wie vor sanfte Stimme sagen.

„Mächtiger denn je, doch für welchen Preis?“

Durch den fransigen Schatten einzelner, blondbrauner Haarsträhnen, welche ihn immer wieder vors Gesicht fielen, konnte er erkennen, wie die die junge Frau mit den feinen Fingern ihrer freien Hand den schwarzen Stoff über ihrer Brust berührte.

„Ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt noch ein Mensch bin.“

„Kein Mensch?“, brachte Noel leicht angestrengt hervor, und sein Kopf war unter dem Gesagten Lightnings beunruhigt in die Luft geschossen.

„Was bist du dann, Lightning?“

Wenn sie kein Mensch mehr war… was war sie dann? Hatte Bhunivelze sie letztlich… vielleicht selbst gottesgleich gemacht?

Göttin Lightning, bekannt als die Erlöserin und Bringerin einer neuen Welt. Bei diesem Gedanken musste Noel innerlich trotz seiner Situation leicht schmunzeln, denn er stand ihr. Erinnerte ihn an den Tag, als er sie das erste Mal in Walhalla traf. Würde den Glanz von Anmut, Stolz und Kraft, den sie damals ausstrahle, wohl nie vergessen. Und eigentlich… nach all der Zeit, ganzen fünfhundert Jahren, hatte sie davon kein kleines bisschen was verloren.

„Wenn ich das nur wüsste.“, erklärte Lightning, während sie ihren Kopf ein wenig senkte und auf die Finger sah, welche nach wie vor auf ihrer Brust ruhten.

„Ich habe mehr Leben genommen, als ich zählen kann. Mit auch nur einen Rest Menschlichkeit in mir, wäre ich an den Schuldgefühlen bereits zerbrochen.“

Mühsam versuchte der junge Jäger sich wieder aufzurichten, als er die leichten Schritte vernahm, mit welchen Lightning sich langsam weiter auf ihn zubewegte.

„Doch sehe ich etwa zerbrochen aus?“, meinte die junge Frau, hatte eine auf einmal untypische, leicht herrische Tonlage in ihrer Stimme.

„Ich werde Serah wiedersehen. Dafür bin ich bereit so lange wie nötig zu kämpfen und alles aufzugeben. Wenn es sein muss, sogar meine Menschlichkeit.“

Noel wusste weder, was er denken, noch was er fühlen sollte, als er Lightnings Worte vernahm. Die junge Frau suchte nach Serah… ihrer Schwester. Er konnte spüren, wie der Name einen leicht stechenden Schmerz durch sein Herz jagte, Erinnerungen weckte. Serah… auch sie war eine Seherin gewesen, genauso wie Yul. Auch sie hatte die Zukunft und ihren Tod vorausgesehen… genauso wie Yul. Und auch sie war in seinen Armen gestorben… genauso wie Yul.

Sein Herz klopfte unangenehm in
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