Die Vergessene Welt
Harvest Moon x YuGiOh
Back to Nature
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„Du, Seto“, fragte Mokuba seinen großen Bruder, als der sich gerade voll und ganz in einem Apparat, nämlich ein SOS-Gerät vertieft hatte und starrsinnig weiter behauptete er käme hier schon wieder weg und man könne die Firma doch nicht unbeaufsichtigt lassen.
„Diese Nanali. Die finde ich ganz nett.“, erzählte der Schwarzhaarige und sah aus dem Fenster, wie viele der Leute die heute morgen mit ihnen gestrandet waren aufgeregt philosophierten, was jetzt alles so schlimm war und was zu tun wäre oder was sie tun würden wenn ihre Freundin oder ihr Freund gestorben wäre.
Nanalis Reaktion war viel erwachsener und auf der anderen Seite auch irgendwie unnatürlich.
Das war doch nicht normal, oder?
„Seto?“, fragte er, nachdem sein Bruder ihm nicht geantwortet hatte, bekam aber nur ein „Beschäftigt.“, zur antwort.
„Na gut, ich geh dann mal auf die Mineral Ranch von Clair.“, beschloss er.
Und wartete gar nicht auf eine Antwort.
Seto hatte ihn wahrscheinlich ohne hin nur halb oder gar nicht wahrgenommen.
Den Wegweisern folgend würde er sein Ziel schon finden.
Wegen dem morgendlichen Aufruhr sind viele Anwohner in ihrem Zeitplan ein gutes Stück zurück gefallen.
Unter Anderen auch Clair, der Nanali hell auf begeistert so schnell eine Möglichkeit gefunden zu haben ihr Praktikum wie sie es nennt anzufangen, angeboten hat ihr unter die Arme zu greifen.
Wissbegierig wie sie war, ließ sie nicht eine Möglichkeit aus etwas zu lernen.
Weder über die Pflanzen noch über die Tiere.
Sie wollte alles haarklein wissen.
Am liebsten hätte sie Clair sofort nach ihrem Handbuch gefragt, aber so weit wollte sie nicht gehen.
Stattdessen rannte sie ihr lieber mit Zettel und Stift hinterher und kritzelte alles auf ihr Blatt Papier was Clair ihr beigebracht hat.
Wort für Wort.
„Dich interessiert das wohl?“
Nanali wollte nicht sofort sagen, dass sie plante beim nächsten Bauernvergleich, von dem Clair ihr erzählt hatte, ihr als Konkurrentin gegenüber zu stehen.
„Ich finde es eher unverschämt, dass die anderen, die von dir Hilfe bekommen haben und sonst noch hier schlafen dürfen, jetzt im Dorf über irgendwas unterhalten, anstatt dir bei deiner Arbeit zu helfen.“
„Ach was. Ich kann ihnen ja auch nur eine Scheune mit Stroh zum schlafen anbieten und ein paar Decken. Außerden hilft mir ja Stainer normal.
Der ist nur heute nicht in Mineralstadt.“
„Ist das dein Freund oder nur ein Kollege?“, fragte Nanali.
Sie wusste inzwischen, dass die Dorfbewohner hier sehr aufgeschlossen und freundlich waren.
„Uhm, sagen wir ein Kindheitsfreund, den ich sehr gerne habe. Mehr sage ich noch nicht.“, gab Farmerin zu und kratzte sich verlegen an der Wange.
„Ok, dann frag ich auch nicht mehr.“, kicherte die Aushilfe.
„Wenn du dich aber doch mal dafür interessierst, dann empfehle ich dir, in die Bibliothek hier zu gehen. Da das hier das zentralgelegenste Fleckchen der Insel ist, sammeln sich hier allerlei Wissen aus allen acht Dörfern.“
Nanali lauschte aufmerksam den Erklärungen der Farmerin.
Besonders gefiel ihr die scheinbar harmonische Gemeinschaft zwischen den Dörfern und den Bewohnern jedes Dorfes.
Jeder packte mit an und unterstützte den anderen, wenn er Hilfe brauchte.
„Wir sind eine so kleine Insel, dass es gar keinen Sinn machen würde, sich gegenseitig auszubeuten, weil jeder von der Arbeit des anderen profitiert.
Wir brauchen einander. Also helfen wir auch einander.
Weder wirst du hier verhungern, noch wirst du anderweitig im Stich gelassen.“, hatte Clair ihr ganz zu Anfang beschwichtigend gesagt, damit sie keine Angst bekäme.
„Wow. Das klingt echt wahnsinnig interessant alles. Erhlich gesagt, gefällt mir diese Insel jetzt schon.“, meinte Nanali freudig und überlegte kurz.
„Tiere machen mir ehrlich gesagt noch etwas Angst. Naja, was heißt denn Angst. Ich habe Respekt vor ihnen. Mich interessieren Pflanzen eben einfach mehr. Vielleicht geh ich wirklich mal in die Bibliothek und lese mich durch die Weltgeschichte.“, überlegte sie laut.
„Andernfalls-“, begann sie noch mals und wollte Clair eigentlich nicht alleine mit der Arbeit lassen, als die Tür in die Scheune aufging und jemand mit Schirmkappe, rotem Halstuch und brünetten Haaren zu den zwei Blondinen trat.
„Stainer, wo kommst du denn schon her?“
„Drüben sind einige Schiffsbrüchige gemeldet worden und Claus direkt nach Mineralstadt gebeten worden, um dort Untersuchungen durchzuführen um zu garantieren, dass niemand schwerwiegende Verletzungen erlitten hat, da bin ich hellhörig geworden und sofort zurück gekommen. Dachte du kannst die Hilfe jetzt besser gebrauchen.“
Clair lächelte ihm zu und während sie sich über eine mögliche Arbeitsteilung unterhielten, um wieder in ihren Zeitplan zurück zu finden, verabschiedete Nanali sich Richtung Bibliothek.
Auf halbem Weg kam ihr der schwarzhaarige Wuschelkopf entgegen.
„Ah! Nanali, dich habe ich gesucht.“
Nanali sah ihn mit ihren azurblauen Augen fragend an.
„Ach ja? Weiß Seto, dass du hier alleine unterwegs bist? Wieso hast du mich denn gesucht?“
Mokuba zuckte mit den Schultern.
„Kein Plan, ob er es weiß. Wenn er zu gehört hat, dann ja. Wenn er schon so in seinem Versuch die Notrufsprechanlage zu reparieren, dass er die ganze restliche Welt ausblendet, dann nein.“
Nanali lächelte verschmitzt.
„Ich verstehe. Dann war die langweilig und du dachtest, du suchst du dir einzige gestrandete Person, mit der du dich ja zumindest schon mal unterhalten kannst, und lenkst dich etwas ab.“
Mokuba nickte und Nanali erzählte ihm von ihrem Vorhaben, über den er grummeln muss.
„Du blendest mich dann aber nicht auch einfach aus, oder?“
Über diese Frage brach die junge Frau jetzt aber in schallendes Gelächter aus.
„Ich werde mir alle erdenkliche Mühe geben, dich nicht auch einfach auszublenden.“, erwiderte sie amüsiert.
„Na, dann ist ja gut.“
„Was hältst du davon, mir stattdessen zu helfen, oder wäre dir das zu langweilig?“
„Ne, gar nicht. Wir müssen uns ja in Zukunft etwas hier zurecht finden. Seto wird sich tot ärgern, wenn er am Ende herausfindet, dass wir hier gestrandet sind und das für immer und er hinter den anderen zurücksteht, weil er seine Zeit verschwendet hat. Also muss wenigstens einer der Kaibabrüder auf dem laufenden bleiben.“
Nanali stimmte zu und sie verschanzten sich für ungewisse Zeit in der Bibliothek.
In der sie als sie durch die große Eichentür eintraten, Mary kennen lernten.
„Hier war nichts als Unkraut.“, murmelte sie und kritzelte auf einem Stück Papier herum.
„Was schreibst du denn da?“, fragte Mokuba.
Mary schrack augenblicklich über den Besuch hoch.
Es war nicht üblich, dass jemand in die Bücherei kam.
Die meisten Bewohner der Stadt hatten immer so viel zu tun, dass ihnen keine Zeit blieb vorbei zu kommen.
„Nun also, ich...“, verhaspelte sie sich.
Nanali die Verständnis für ihre plötzliche Unsicherheit hatte, lenkte ein.
„Gute Tag. Mein Name ist Nanali. Ich und mein Freund Mokuba sind hier, weil wir uns etwas schlau lesen wollen, wäre das in Ordnung?“
Mary die sich wieder etwas beruhigt hatte, stand nun hinter dem Tresen von ihrem Stuhl auf um sich ebenfalls vorzustellen.
„Mein Name ist Mary. Ich bin die Bibliothekarin hier. Einst war diese Bücherei hier nur dafür da, die Bücher die mein Vater über die Pflanzen auf der Insel schrieb, aufzubewahren. Aber plötzlich begann jeder sein Wissen aufzuschreiben, damit es erhalten bliebe. Ich dachte, es würde nicht schaden ebenfalls etwas zu schreiben. Ihr könnt natürlich alles lesen, wenn ihr wollt.“
Die beiden Mädchen lächelten sich an, während Mokuba immer noch darüber brütete, das Nanali ihn einen Freund genannt hatte, obwohl sie sich kaum kannten.
Irgendwie freute ihn das.
Jemand wie sie täte Seto bestimmt auch gut.
Jetzt wo er keine Firma mehr hatte und niemand mehr denken würde es wäre gut etwas mit ihm anzufangen, weil er Geld hat, würde er sich vielleicht auch nicht mehr jedem Mädchen verschließen.
Angenommen er würde je wieder von diesen Gerätschaften weg kommen.
„Sag, wo finde ich … Ah, ich brauche so viel. Kann ich dich denn mit all dem belästigen. Ich würde mich in dieser großen Bibliothek tot suchen.“
Mokuba sah sie mit großen Augen an.
„Um Gottes willen, was willst du denn alles lesen?“
„Eh, also ich brauche viele verschiedene Bücher über Botanik. Von den Feldfrüchten, über die Sammelkräuter bis hin zu ihrer Verarbeitung. Dann eine Sammlung von Zeitungsberichten über die letzten Jahre hinweg, wenn ihr so was habt und schlussendlich Bücher die allgemein umfassen, was es zu den verschiedenen Dörfern der Insel zu wissen gibt.“, zählte Nanali auf.
Ihr fiel noch gut ein dutzend weitere Themen ein, aber es wäre sicher nicht gut zu viel durcheinander zu lernen. Sie würde es langsam angehen.
Mokuba indes, fragte sich ob es eine so gute Idee war ihr Gesellschaft zu leisten.
„Was ist denn, kleiner Kaiba? Ich dachte du wolltest Vorarbeit leisten, für die Zeit in der dein Bruder verzweifelt.“
Mokuba atmete tief durch.
„Na, dann los. Ich bin doch schon Feuer und Flamme, wann wollen wir denn endlich anfangen?“
Nachdem Mary ihnen also ein bisschen was an einfacher Lektüre, bestehend aus unter Anderen Kilogramm schweren Werken, deren Pergament schon alt und zerfleddert war und rund tausend Seiten umfasste, herausgesucht hat, rüstete sie die beiden mit vielen Blättern und mindestens drei Kugelschreiber für jeden aus.
Die wollten bis heute Abend leer geschrieben werden.
„Oh, im Rathaus der Zwillingsdörfer findet morgen ein Musikfest statt. Interessiert dich so was?“, fragte Mokuba.
„Ich liebe Musik. Bei so was wäre ich echt gerne dabei. “
Mokuba hatte sich dran gemacht herauszuschreiben Welche acht Dörfer es in der Vergessenen Welt gab und welche