Fanfic: Ghost Whisperer
Kapitel: Prolog
Hallo ihr Lieben :)
Naja, die Idee spukte schon eine Weile in meinem Kopf und jetzt kommt sie raus^^
Vielleicht gefällt es ja jemanden :)
Wünsche euch viel Spaß :)
Liebe Grüße <3
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Prolog
Die Sonne stach gnadenlos auf die endlose Wüste hinunter. Es war wohl einer der heißesten Tage, die das junge Mädchen erlebt hatte, oder es kam ihr zumindest so vor. Vielleicht verbrachte sie auch gerade einfach zu viel Zeit in der Sonne oder trank zu wenig. Jetzt wo sie so drüber nachdachte, fühlte sich ihr Mund wirklich ziemlich ausgetrocknet an. Wie lange war es her, dass sie was getrunken hatte? Eine Stunde? Vielleicht auch nur eine halbe? Sie konnte es nicht sagen, seit einigen Tagen konne sie schon nichts mehr sagen. Fühlte sich machtlos. Das genaue Gegenteil von dem, was sie sonst war. Sie wusste sich durchzusetzen, sagte offen ihre Meinung gegenüber ihrem Vater und führte auch sonst ein relativ selbstbestimmtes Leben. Doch nun wurde ihr diese Freiheit genommen. Zwar eines der seltenen Male, aber es war eine wichtige Entscheidung.
Das schwarze Pferd, auf dem sie ritt, schnaubte angestrengt, auch ihm war es wohl viel zu heiß. Beruhigend und lobend tätschelte sie seinen Hals, bat ihn leise doch noch etwas durch zu halten, da es nicht mehr lange dauern könnte bis sie an ihrem Ziel waren – oder eher am Ende. So fühlte sich Adile – als würde sie gerade auf das Ende einer viel zu kurzen Reise zu steuern. Ein Seufzen überkam ihre Lippen, als sie an die ganzen Geschehnisse dachte. Heiraten sollte sie. Genau das, was sie seit vielen Jahren erfolgreich verdrängte. Ihre Eltern eröffneten ihr diesen „Befehl“ schon vor längerer Zeit, gaben ihr allerdings die Möglichkeit, sich ihren Mann selber auszusuchen und so was will natürlich gut überlegt sein. An jedem Bewerber, der sich vorstellte, fand sie einen Makel: zu groß, zu klein, nicht die richtige Haarfarbe, keinen Humor, nicht die selben Leidenschaften. Die Liste war endlos. Sicher war ihr klar, dass sie selbst auch alles andere als perfekt war und wenn man es wollte auch an ihr unzählige Fehler finden würde, aber wenn man nicht heiraten möchte, dann missfällt einem alles. Und jetzt war es an der Zeit, dass doch ihre Eltern das Ruder in die Hand nahmen und einfach einen Mann wählten. Einen völlig Unbekannten, den wohl noch nicht mal die beiden getroffen hatten. Die einzige Information war, dass er wohl ein Pharao war und somit in Ägypten lebte.
Wie so oft in den letzten zwei Tagen blickte Adile über ihre Schulter, zurück zu ihrer Heimat. Ägypten war viel zu weit weg für ihren Geschmack. Sie waren nun seit zwei Tagen unterwegs, rasteten möglichst nur in der Nacht und brachen morgens so früh wie möglich auf. Das Mädchen hatte bereits jetzt schon Heimweh. Nie wieder könnte sie einfach so ihre Familie besuchen, ihre Stadt, ihr Volk. Ihr geliebtes Meer war auch unendlich weit weg, liebte sie es doch sich in seine Fluten zu stürzen und die schönsten Steine und Muschelschalen mit nach Hause zu nehmen, wo sie bereits eine beachtliche Sammlung hatte.
Alles was sie hier sah war die Wüste, durch deren Mitte sich ein breiter Fluss mit blühenden und gedeihenden Ufern schlängelte. Es war schon eine ganz nette Aussicht, dennoch nichts gegen ihre Heimat und daran hielt sie fest.
Aus den Augenwinkeln sah Adila, wie sich eine Hand ihrer näherte und sich schließlich auf diese legte. Ihre Augen folgten dem Verlauf der Hand, über den Arm, hoch zu dem Gesicht ihres Vaters, der sie besorgt und entschuldigend ansah. Dafür war es zu spät. Er entschuldigte sich schon so oft und in ihrem Inneren wusste sie ja, dass sie selbst schuld an dieser Situation war, dennoch hatte sie einen Sturkopf, der immer noch das Gegenteil behauptete.
„Es ist das Beste, Liebes“, sprach er mit sanfter, ruhiger Stimme zu ihr und drückte die Hand seiner Tochter fester. „Du wirst dort gut aufgehoben sein. Die Leute erzählen nur Gutes von ihm.“ Adila rollte die Augen. „Sicher... welches Volk würde es auch wagen schlecht von seinem Herrscher zu reden?“ Keines. Jeder, der das tat, wurde bestraft. So waren nun einmal die Gesetze und Regeln, von daher konnte jeder noch so grässliche König oder Kaiser als überaus gütig und großzügig dargestellt werden.
Insofern tappte sie gerade blindlings in eine Falle. Sie kannte ihn nicht, musste ihn kennen lernen, konnte sich auf rein gar nichts einstellen. Ein ungutes Gefühl begann sich in ihrem Bauchbereich auszubreiten und in alle Körperregionen auszustrahlen. Ihr Herz pochte schneller und zum ersten Mal verspürte sie eine ungewohnte Unsicherheit. Was sollte sie tun, wenn es nicht klappte? Konnte sie dann einfach wieder gehen? Oder musste sie das durch ziehen? Vielleicht konnte sie ihn auch einfach wegekeln, sodass er sie in Ruhe ließe.
Adile zog ihre Hand weg und klammerte sich wieder an die Zügel ihres Pferdes. Am Ende des Horizonts konnte sie kleine weiße Türme ausmachen und nach und nach zeigten sich auch kleine Häuser. Sie schluckte hart. Nun waren sie da, jetzt gab es kein Zurück mehr. Nie wieder würde sie das Leben leben können, dass sie kannte, liebte und schätzte. Jetzt gab es neue Regeln und Bedingungen, neue Verpflichtungen... aber nur ihre Heimat würde sie lieben.