Von Piraten, Schätzen und Echsen

Tut es weh?

Missmutig musterte Trafalgar Law das Echsenwesen in seiner Hand. Es hatte doch tatsächlich die Vorderpfoten eingeschnappt vor der schuppigen Brust verschränkt und sah ihn mit einer Mischung aus Trotz und Wut an.
»Wärst du wohl so freundlich und würdest mich wieder runter lassen?«, zischte der grünbraune Leguan genervt.
»Es ist soweit, ich höre Echsen sprechen.«, sagte Pinguin, der wie seine Kameraden näher an seinen Käpten herantrat um das Wesen genauer zu beäugen.
Genervt von der gesamten Situation ließ der Leguan die Glieder erneut hängen und verharrte so in der Hand von Law, der ihn immer noch am Nacken festhielt.
»Spreche ich eine andere Sprache?«, fragte der Leguan nun leicht gereizt. »Ich will wieder runter! Ich beiße!!«
Law sah das Kriechtier ungläubig an. Wo kämen wir denn hin wenn er schon Befehle von Echsen annahm?
»Wie war dein Name doch gleich?«, fragte nun Law spitzbübisch grinsend.
Ein verstehendes Grinsen breitete sich auf den Gesicht des Leguans auf und er schüttelte den schuppigen Kopf.
»Nee, nee, mein Lieber. Das Spiel kenn ich.«, entgegnete die Echse und hob drohend einen Vorderfuß.
»Naja, umso besser. Lebewesen ohne Namen lassen sich besser zubereiten.«, sagte er nüchtern und wies seine Leute an zurück an Bord zu gehen.
»Wie? Zubereiten?«, fragte das Tier nun kleinlaut. Da machte es bei dem Leguan KLICK.
»Moment!!! Ich bin zäh und so ziemlich ungenießbar!!«, sagte es nervös und versuchte sich aus den Griff los zu strampeln.
»Mein Koch ist kreativ was das angeht.«
»Du kannst doch nicht wirklich ein so kleines Tierchen wie mich essen wollen, oder?!«, sagte das grünbraune Schuppentier und sah ihn mit seinen gelben Augen flehend an.
»Klein?«, sagten Pinguin und Casquette wie aus einem Mund.
»Wenn er sich wieder etwas größer macht, könnte er die Crew für eine Woche ernähren.«, sagte Jean Bart nüchtern und trug die andere erlegte Beute.
Nun wurde es dem Leguan ganz anders.
»Ihr zieht wirklich in Erwägung mich zu verputzen? Ich bin doch nur Schuppe und Knochen.«
»Auch Schuppen kann man kochen.«, sagte Law gemein grinsend.
»Verschlucken sollst du dich an mir, BASTARD!!«, keifte der Leguan erneut und strampelte so wild das er genug Schwung bekam um sich mit allen vieren an Laws Arm festzukrallen. Schnell schlang er noch seinen langen Echsenschwanz um seinen Unterarm und hielt sich fest.
»Was wird das denn?«, fragte Law weniger beeindruckt. Doch schon in dem Moment biss der Leguan ihn in die Hand. Mehr überrascht als verletzt zuckte Law reflexartig zurück und öffnete die Hand. Der Leguan fiel daraufhin zu Boden wo er schnell versuchte sich im Unterholz zu verkriechen, doch da hatte er die Rechnung ohne den Käpten der Heart- Piraten gemacht. Sauer über die Bisswunde die leicht blutete, machte Law einen kleinen Schritt und trat mit seinem Fuß auf den langen dünnen Schwanz der Echse.
»MISTKERL!!! GEH VON MIR RUNTER!!!«, schrie die Echse ihn an.
»Du freches kleines Ding hast doch echt gebissen.«, sagte er und inspizierte die Bisswunde.
»Ich sagte doch ich beiße.«, entgegnete es und streckte ihn die Zunge entgegen. »Tut es weh? Ich hoffe es tut weh!«
Bedrohlich beugte sich Law zu dem Schuppentier runter und packte es erneut grober und bestimmter im Nacken.
»Käpten, lass ihn doch laufen.«, sagte Casquette. »Jean, hat doch was erlegt und die anderen haben sicher auch etwas gefunden.«
»Darum geht es nicht.«, knurrte ihr Käpten und hielt den Leguan auf Augenhöhe. Dieser sah ihn spottend ins Gesicht und hatte wieder die Arme vor der Brust verschränkt.
»Nachtragend?«, fragte die Echse trocken und es schien als hebe sie eine Braue. »Und? Willst du mich immer noch essen, oder ist dir der Appetit vergangen?«
Doch statt zu antworten holte Law nur tief Luft und schluckte jegliche Bemerkung runter.
»Zurück zum Schiff.«, knurrte er verärgert und seine Leute folgten ihm.

Als sie am Gelben U-Boot artigen Schiff ankamen fing der Leguan der die Zeit über ruhig war wieder an zu strampeln und zu fluchen.
»Mensch, was willst du den nur von mir?! Lass mich doch einfach wieder laufen!!«
In seiner Kajüte angekommen setzte Law den Leguan in ein großes Glasgefäß.
»Hey!!«, rief dieser aufgebracht als er herausklettern wollte aber an der glatten Oberfläche abrutschte. »Das ist unfair, dich setz ich auch nicht in ein Glaskasten!!!«
»Du bist doch kein gewöhnlicher Leguan, oder?«, sagte Law nun sachlich und setzte sich auf einen Stuhl vor das Terrarium, den Stuhl falschherum gedreht das er die Arme verschränkt auf die Rückenlehne lege konnte. Mit kritischer Miene musterte er den Leguan.
»Und du kein normaler Mensch. So nun ist es raus, wir sind alle komische Lebewesen.«, entgegnete die Echse und sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um.
Laws Blick wurde ernster.
»Was ist das für eine Insel?«
Der Leguan sah ihn überrascht an.
»Wie, du hast noch nie was von dieser Insel gehört?«, fragte er verdutzt.
»Nein, sollte ich?«
»Das ist „Green Little Paradise“ .«
»Wie bitte? Ach Unsinn… das würde ja heißen ….«
Die Echse sah ihn schmunzelnd an.
»Na was denn?«
»Das ist unmöglich DIE grüne Insel. Sie ist ein Mythos, ein Teil einer Geschichte die man kleinen Kindern und Greisen erzählt um sie bei Laune zu halten.«
Der Leguan grinste unheilvoll.
»Na also, … du kennst die Insel ja doch.«
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