Fanfic: Max in Love
Kapitel: Geständnis oder Schweigen?
Leena riss genervt ihren Kleiderschrank auf, sie wusste nicht, was ihr Bruder ihr an Kleidung mitgebracht hatte. Sie hoffte nur, dass er etwas halbwegs Brauchbares eingesteckt hatte. Heute musste sie ausnahmsweise gut aussehen, sonst war es ihr relativ egal. Aber heute sollte Max sie besuchen kommen. Es war das erste Mal, dass er sie allein besuchen würde, ohne die Anderen im Schlepptau.
Ray hatte dafür gesorgt, dass die Anderen keine Zeit hatten. Zumindest sagten das alle.
Leena war dankbar dafür, es war ihr zwar unangenehm, dass alle Bescheid wussten, aber sie wusste, dass ihre Freunde es nur gut meinten.
Endlich erblickte sie das Objekt ihrer Begierde. „Jason du bist der Beste!“ sagte sie fröhlich in den Schrank hinein und zog ihren Lieblingsrock heraus. Er war schwarz und reichte ihr bis fast zu den Knien. Der Stoff war in Falten gelegt und sehr angenehm zu tragen, genau das richtige für einen so warmen Tag wie heute.
Dazu schnappte sie sich noch ein grünes Oberteil, das eine Schulter freiließ und trotzdem so was wie einen Ärmel hatte.
Zufrieden mit der Auswahl wandte sie sich nun ihrer Freundin zu, die alles mit einem breiten Grinsen beobachtet hatte. „Warum grinst du denn so?“ Wollte Leena empört wissen. Sie fühlte sich ertappt, Nicki wusste bestimmt schon, warum sie sich zu Recht machte. Eine Nuance röter im Gesicht fragte sie Nicki: „Was soll ich mit meinen Haaren machen? Irgendwie gefallen sie mir offen nicht.“
Nicki musste lachen. „Doch sie gefallen dir! Du hast nur Schiss, dass es Max nicht gefällt. Hmmm lass mich überlegen…. “ Dann kramte Nicole in ihrer Schublade herum und holte eine silberne Schmetterlingsklammer hervor. „Hier versuch es damit!“ Sie warf die Haarklammer ihrer Freundin zu. Diese machte sich einen Pferdeschwanz und klemmte ihre Haare mit dem Schmetterling nach oben. Unsicher sah sie sich im Spiegel an. „Ich glaube das ist gar nicht mal so schlecht.“ Freudig drehte sie sich zu Nicole um die lächelnd den Daumen nach oben hob.
„Vielen Dank, ich gebe sie dir dann heute Abend zurück!“ Leena viel ihrer Freundin um den Hals und beide lachten.
„Wenn du mir die Haarklammer wiedergeben möchtest musst du schon zu mir nach Hause kommen.“ Sagte Nicole belustigt und fügte hinzu: „Ich werde heute entlassen und darf nach Hause. Wenn du von deinem Date wiederkommst bin ich längst weg.“
Leena freute sich für ihre Freundin und versprach Nicole, sie zu besuchen sobald sie selbst aus dem Krankenhaus entlassen würde.
Das jüngere Mädchen verschwand nun im Bad um sich umzuziehen. Währenddessen packe Nicole ihre Sachen zusammen. Es ärgerte sie, dass sie heute Abend nicht gleich erfahren würde wie das Date ihrer Freundin lief. Sie würde sich wohl gedulden müssen bis Leena sie anrief. //Moment! Hat sie überhaupt meine Handynummer?// Schnell schrieb sie die Nummer und ihre Adresse auf einen Zettel und legte ihn auf dem Nachttisch ihrer Freundin ab. Leena kam aus dem Badezimmer und versicherte sich bei ihrer Freundin noch einmal über die Zustimmung zu ihrer Kleidungswahl.
„Du siehst gut aus Leena. Man könnte denken du erwartest heute ein Liebesgeständnis von ihm.“ Kicherte Nicole.
Leena errötete und flüsterte: „Das wäre mir auch lieber als Andersrum. Schließlich wüsste ich dann, dass ich keinen Korb bekomme.“
Nicole sah ihre Freundin an: „Ich glaube nicht, dass er dich nicht liebt. Immerhin ist er jeden Tag hier gewesen um dich zu besuchen.“
Kleinlaut gab Leena zurück: „Aber wieso hat er nichts gesagt wenn er doch schon weiß, dass ich Gefühle für ihn habe?“ Jetzt war Nicole etwas verwirrt. „Wieso glaubst du, dass er es schon weiß? Meinst du einer der Jungs hat es ihm verraten?“
Leena schüttelte mit dem Kopf: „Du hast doch gesagt es wissen schon alle, zumindest fast alle. Er ist nicht dumm. Tyson ist doch der Einzige der von nichts eine Ahnung hat!“
Die Ältere lächelte: „Oh Tyson weiß Bescheid. Der Ahnungslose in der Runde ist diesmal ausnahmsweise nicht er sondern dein Max.“
Leena wurde blass. //Soll das heißen er weiß es doch nicht? Aber dann muss ich mir doch Gedanken machen wie ich es ihm sage. Ich hatte gedacht, wenn er es schon weiß kann ich es ihm auch gleich direkt sagen. Es würde ihn sicher nicht überraschen. Und nun wäre er sicher total geschockt…hmmm….und wenn ich gar nichts sage? Dann kann sich auch nichts ändern. Dann bekomme ich keine Abfuhr und kann ganz normal mit den anderen weiter bladen ohne dass es komisch wird. …Aber Ray wollte doch…..Ach! Er ist nicht in deiner Situation! Er weiß gar nicht wie schwer so ein Geständnis ist.//
In ihren Gedanken hin und her gerissen merkte sie gar nicht, dass Nicole versuchte mit ihr zu reden. Nicole legte ihre Hände auf Leenas Schultern und rüttelte sie leicht. Doch diese verzog ihr Gesicht als hätte sie unerträgliche Schmerzen. „Au! Das tut echt weh.“ Jammerte Leena.
Erschrocken sah Nicole ihre Freundin an. „Es tut mir leid, ich wollte dir nicht weh tun. Aber ist mit deiner Schulter alles in Ordnung?“ Voller Sorge erwartete sie eine Antwort aber Leena sah stumm auf den Boden. Dann sagte die Angesprochene: „Es ist nicht schlimm. Es heilt nur nicht so schnell wie normalerweise. Das könnte an einer alten Verletzung von mir liegen. Als ich klein war hatten meine Mutter, mein Bruder und ich einen Autounfall, dabei wurden meine Schulterknochen zerschmettert und der Bruch heilte nur sehr langsam. Beim jetzigen Unfall hat es dieselbe Schulter erwischt und die Ärzte können nicht richtig sehen welche Risse alt und welche neu sind.“
Das ältere Mädchen brauchte einen Moment um zu verarbeiten, was Leena ihr gerade gesagt hatte und fragte dann: „Darfst du noch bladen?“ Nachdem sie ein Kopfnicken vernahm war sie sehr erleichtert. „Ach Leena, du hast mich ganz schön erschreckt.“
Die Freundinnen redeten noch eine halbe Stunde, bis es dann für Nicole an der Zeit war zu gehen. Sie stand schon in der Tür als sie Max kommen sah und ihrer Freundin noch schnell zurief: „ Sag es ihm! Er ist ein Junge und die kapieren erst das ein Mädchen sie mag, wenn es zu spät ist. Also sei mutig und trau dich! Nur ein Moment genügt und du wirst Gewissheit haben.“
Dann war sie aus dem Zimmer verschwunden.
Max ging den Flur entlang. Er konnte Nicole schon sehen und winkte ihr freudig zu. Sie schien etwas ins Zimmer zu rufen. Er konnte es aber nicht verstehen. Dann kam sie auf ihn zu:“ Hallo Max, heute ist ein guter Tag um ihr deine Liebe zu gestehen.“ Sie zwinkerte ihm zu und ging weiter ohne seine Reaktion abzuwarten. //Wie meinte sie das?// rot wie eine Tomate blieb er stehen. Sein Herz klopfte wie wild und er war sichtlich nervös. //Heute sind wir nur zu zweit, ich weiß gar nicht worüber ich mit ihr rede soll....'Heute ist ein guter Tag um ihr deine Liebe zu gestehen'....vielleicht sollte ich ihr wirklich sagen was ich fühle....aber sie wird es sicher nicht erwidern. Es ist schließlich meine Schuld das sie hier im Krankenhaus liegt....// „Nur Mut“ sprach er zu sich selbst und klopfte an die Tür des Krankenzimmers.
//'Nur ein Moment genügt und du wirst Gewissheit haben'....Hat sie sich mit Jason verbündet? Immer dieses 'Habe Mut' Gerede ist sonst immer seine Art. Die haben alle leicht reden!//
Es klopfte an der Tür und Max kam ins Zimmer. Er lächelte verlegen und hielt dem Mädchen einen kleinen Blumenstrauß entgegen. Es waren rote Gerbera. Total überrascht sah Leena ihn an. „Woher wusstest du, dass das meine Lieblingsblumen sind?“ Sie strahlte nun über beide Ohren und nahm den Strauß um ihn in eine Vase zu stellen. Als sie wieder kam sah sie ihren Teamkollegen an. „Und bekomme ich noch eine Antwort?“ Sie stupste ihn an und lächelte. //Sie sieht verdammt heiß aus. Der Rock steht ihr wirklich gut.// dachte der Junge.
„Oh entschuldige! Ich hab mal gehört wie du und Hilary euch darüber unterhalten habt. …..Du siehst übrigens gut aus...“ Bei diesem Satz wurden beide rot und Leena antwortete verlegen: „Dankeschön...“ //Wow, er ist aufmerksamer als ich dachte. Kaum zu glauben, dass er nichts von meinen Gefühlen gemerkt haben soll.// Sie sah aus dem Fenster und fragte ihn nach einem Spaziergang.
Beide gingen zum Fahrstuhl und als die Tür sich schloss wollte Max wissen, wohin sie gehen sollten. Seine Begleiterin erzählte ihm von dem kleinen Park hinter dem Krankenhaus. Er war nicht besonders groß und hatte nur fünf Parkbänke und einen kleinen Springbrunnen in der Mitte, aber sie war eh noch nicht fit genug für weite Strecken.
Im Park angekommen begann Max erneut das Gespräch: „Wurde Nicole heute entlassen?“ Das Mädchen nickte und fügte hinzu: „Die Glückliche! Ihre Schwester hat unten im Foyer auf sie gewartet. Ich wünschte mich würde auch jemand abholen, dann müsste ich meine schwere Tasche nicht selbst schleppen.“ Sie lächelte und sah ihrem Gesprächspartner seine Neugier an. Belustigt sagte sie: „Ich werde wohl nächsten Donnerstag entlassen. Aber weil sie das Zimmer schon nach dem Mittag brauchen, muss ich vormittags raus. Meine Eltern arbeiten zu der Zeit Jason wird nicht mehr im Land sein. Wenn ich mich nicht irre ist sein nächstes Konzert in London.“ Max konnte sehen, dass es sie doch ein bisschen traurig machte und überlegte, wie er sie aufheitern könne. Dann sah er einen kleinen weinenden Jungen, der einen Baum anheulte. Leena hatte ihn ebenfalls gesehen und ging zu ihm. Sie hockte sich zu ihm herunter,streichelte seinen Kopf und fragte was los sei. Der kleine Junge zeigte auf einen Ast und die Beiden konnten sehen, dass dort ein Ball fest hing. Das Mädchen winkte Max zu sich. „Heb mich hoch!“ forderte sie ihn auf und flüsterte verlegen: „Aber nicht gucken!“ Der Junge verstand zuerst nicht was sie damit meinte, nahm seine Freunde jedoch wie befohlen auf seine Schultern. Sie