Fanfic: ATHRAVAN 01-Teil3

Kapitel: ATHRAVAN 01-Teil3

Kapitel 5: Rote Augen

[Titelbild:. Auf einem Stein im Vordergrund sitzt ein sechsjähriger Ranma,

er guckt traurig. Über ihm schwebt ein paar gigantsiche rote Augen, was

besorgt auf ihn herunterblickt. Ein ebenfalls sechsjähriger Ryoga steht

daneben und schaut zum Horizont, mit einem nachdenklichen Gesichtsausdruck.]





Kenji fasste sich an den Kopf und fing an in Gedanken zu schreien.



<Kamisama! Ich habe meinen Verstand veloren! Erst lande ich auf einer

anderen Welt, treffe einen Pseudo-Dämonen und einen perversen Martial Arts

Großmeister, und dann werde ich auch noch verflucht mich mit kaltem Wasser

in eine erwachsene Version von mir zu verwandeln und eine Stimme in meinem

Kopf zu hören.

Aber das ist ja noch nicht genug!

Neeeinnn, Kenjis Stimme im Kopf denkt von sich auch noch, sie sei tot!>





Kenji lachte inzwischen völlig wie ein Idiot, was ihm komische Blicke von

den Leuten auf der Straße einbrachte.





„Hahahaha….eine Stimme…*kicher*…eine Stimme glaubt sie sei tot…wie kann eine

Stimme tot sein? Hahahaha!!!“





Eine Stimme kann glücklicherweise keinen „sweatdrop“ produzieren, denn dazu

fehlt ihr einfach der Kopf.





<Kouma> Uhm, könntest du damit aufhören? Die Leute gucken schon…“





Kouma wurde nicht beachtet.



Kenji lachte weiter.





Dann schlug sich Kenji mit seiner Faust selbst ins Gesicht.





<Kouma> HALT DEINE BLÖDE KLAPPE!!!!



<Kenji> HEY!! WIESO HAST DU DAS GEMACHT!?



<Kouma> Es war einfach eine Befriedigung dir in deine blöde Fresse zu hauen…



<Kenji> DU MIESER HUND! DAS WIRST DU NOCH BEREUEN!





Die Leute auf der Straße sahen den jungen Mann komisch an, der gerade damit

beschäftigt war, sich selbst zusammenzuschlagen.



#####



Zehn Minuten später...



Die Sonne ging schon langsam hinter den schneeweißen Bergen unter, was eine

für den Betrachter sehr schöne Ansicht hervorbrachte.



<Kenji> Lass mich das mal zusammenfassen. Du bist ein Mitglied der Familie

Saotome, eine reiche Familie in Japan, nach meinen Berechnungen seit 300

Jahren tot und bist jetzt in meinem Kopf gefangen...



Kouma schien sich an der Tatsache, dass er tot war überhaupt nicht zu

stören.

<Kouma> Yep!





Kenji hatte bessere Tage gesehen.





Erst bekam er einen Fluch, dann stellte sich heraus, dass dieser Fluch darin

bestand eine Stimme in seinem Kopf zu hören.



Aber es war keine normale Stimme! Ohh Neeinn!

Die Stimme gehörte Kouma Saotome, wie sich herausstellte der direkte

Vorfahre der Saotome Linie. Und er war für 300 Jahre tot gewesen!



Und mit diesem Kerl hatte er sich eben geschlagen, in seinem eigenen Körper!



Kenji tat alles weh. Er atmete schwer. Überall blaue Flecken, vielleicht

sogar etwas schlimmeres.



Kenji hatte definitiv bessere Tage gesehen.



<Kenji> Okay, wie kommst du in meinen Kopf hinein? Ich kenne die

Auswirkungen eines Jusenkyo-Fluches, und Stimmen zu hören gehört nicht dazu!



<Kouma> Ich hab’ doch selbst keine Ahnung! Im ersten Moment kämpfe ich noch

gegen eine Horde von aufgebrachten Ehemännern und bin gerade dabei sie so

richtig zusammenzuschlagen, und im nächsten Moment wache ich in deinem Kopf

auf.



<Kenji> Was wollten die Kerle von dir? Ehemänner? Du hast wohl ihre Frauen

verführt, oder?



<Kouma> NEIN!!!! NÄTÜRLICH NICHT!!! Sowas würde ich nie machen!!!



Kenji blinzelte. So einen mentalen Aufschrei hatte er nicht erwartet. Kouma

WAR Ranmas Vorfahre, daran bestand kein Zweifel.



<Kenji> Warum haben sie dich sonst angegriffen?



<Kouma> Ich...



Koumas Erklärung wurde durch das Weinen eines kleinen Kindes unterbrochen.



„Schnief.... MAMA! PAPA! I-ICH W-WILL N-NACH H-HAUSE!“

#####



Ryoga Hibiki war kein glücklicher sechsjähriger.



Seine Mama und sein Papa hatten ihn zu seinem sechsten Geburtstag auf eine

Reise zum Disneyland in Paris mitgenommen. Das war jetzt schon ein halbes

Jahr her, und würde wahrscheinlich durch den allgemein schlechten

Orientierungssinn in der Familie noch ein halbes Jahr länger dauern. Bis

dahin wäre er sieben Jahre alt.



Das war nicht das schlimme. Ryoga war solche Reise gewöhnt, er selber

brauchte ja Tage um die Toilette seines Hauses zu finden. Bis er sie

gefunden hatte, hatte er sich den schon mehrmals in der freien Natur

erleichtert. Und dann mussten Mama und Papa ihn suchen.



Nein, Ryoga hatte andere Probleme. Er war gerade um eine Ecke gebogen, als

er seine Eltern aus den Augen verloren hatte.

Und das war das Schlimmste, was einem Hibiki passieren könnte! Ryoga konnte

sein Ziel finden, solange er es sehen konnte. Konnte er es nicht sehen,

würde er auf der Suche danach in Timbuktu landen.



Er würde seine Eltern für Jahre nicht wieder sehen! Nur, weil er sie nicht

finden konnte! Verdammter Orientierungssinn!



Aber er musste es versuchen. Wenn seine Eltern ihn nicht sehen konnten,

vielleicht konnten sie ihn dann hören.



„Mama? Papa? Wo seid ihr? B-bitte, sagt doch was?!“



Keine Antwort. Ryoga fing an zu zittern. Er wollte nicht wieder alleine

sein. Er war in einem Dorf voller Leute, die er nicht kannte und die ihn

nicht kannte.



Anscheinend interessierte es die Leute, die momentan auf der Straße waren,

auch nicht, dass ein kleines und verängstigtes Kind seine Eltern verloren

hatte. Sie gingen einfach weiter und redeten über den kommenden Jahrmarkt.



Ryoga ging ein paar zögerliche Schritte vorwärts. Seine Knie wurden weich.

Langsam entwickelten sich Tränen an seinen Augenrändern.



Dann stolperte er über seine kleinen Beine.

Er landete mit einem leisen *thud* auf der Straße.



Kurze Zeit war alles still.



Ryoga versuchte wirklich es zurückzuhalten, wirklich! Er musste stark sein,

schon für seine Eltern! Mama und Papa machten sich immer Sorgen um ihr

einziges Kind, dass er verloren gehen würde und dann Angst bekäme. Er musste

ihnen zeigen, dass er ein starker Junge war!

Doch die Einsamkeit, die Angst, Depression…all das war zuviel für den

sechjährigen.



Ein leises Schluchzen entkam seiner Kehle, was langsam immer lauter wurde.



Heiße Tränen stömten Ryogas Gesicht hinab.





An diesem Tag wusste er nicht, dass sein sehnlichster Wunsch in Form eines

jungen Mannes in Erfüllung gehen würde.



Der Wunsch, nicht mehr einsam zu sein.



„Schnief... MAMA! PAPA! I-ICH W-WILL N-NACH H-HAUSE!“

#####



Kenji sah zu der Queller der Geräusche.



Ein kleiner Junge, nicht älter als sechs Jahre, lag auf seinem Bauch. Das

komische an ihm war, dass er einen Wanderrucksack auf dem Rücken trug, der

fast doppelt so groß war wie, auf dem ein roter Bambusregenschirm gebunden

war.

Nach den Schluchzgeräuschen zu schließen weinte er.



Der Jusenkyo-Verfluchte näherte sich ohne es eigentlich zu wollen dem Kind.



<Kouma> Er hat wahrscheinlich seine Eltern verloren. Komm schon, sein ein guter Kerl und hilf ihm! Er hat bestimmt Angst!



Kenjis Körper bewegte sich wie von selbst ein paar Schritte nach vorn.

Der stemmte sich jedoch dagegen.



<Kenji> OHHHH, NEIN! Hör sofort mit dem sentimentalen Mist auf! Ich habe

schon genug Probleme im Moment, ich werde auf gar keinen Fall diesem kleinen

Balg hel...



Ryoga hatte zwischen seinen Schluchzern leise Fusstritte gehört. Er blickte

auf. Vielleicht konnte ihm diese Person ja helfen.



Kenji fror mitten im Schritt ein. Unschuldige, hoffnungsvolle braune Augen

blickten zu ihm auf. Das Gesicht des Kindes war tränenüberstömt und er

bemerkte, dass seine Haare von einem gelben Bandana mit schwarzen Tupfen

hochgehalten wurden.



<Kenji> Oh, das ist mies!



Er seufzte. Niemand, nicht einmal der böseste aller bösen Bösewichte konnte

der gefüchteten Puppy-Dog-Eyes-Attacke wiederstehen! Manche Leute nannten

sie sogar einen psychokinetischen Angriff.



Kenji lächelte. Egal, wie viele Probleme er hatte, dieses Kind hatte

offenbar mehr als er. Der grün-äugige Junge kniete neben Ryoga nieder.

„Hallo, Kleiner. Hast du dich verlaufen?“



Ryogas Laune verbesserte sich schlagartig. Diese Person, die ungefähr 17-18

Jahre alt war, zerzauste Haare und die tiefsten grünen Augen, die er je

gesehen hatte, wollte ihm wirklich helfen!



„J-ja, ich h-habe mich w-wirklich verlaufen!“

Ryoga wischte sich mit dem Ärmel seines gelben Pullovers die Tränen vom

Gesicht.

„I-ch habe meine E-eltern verloren. K-können Sie mir helfen, sie

wiederzufinden?“





Es ist komisch, wie ein einziges Wort den Verlauf einer
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