Fanfic: B/V - Neue Erfahrungen 1a
gut. Vielleicht hat ja irgendeine Satellitenschüssel extraterrestrische Strahlen eingefangen ... Ist ja jetzt auch egal ...", meinte Bulma und wandte sich zum Gehen, um das Abendessen vorzubereiten.
In dem Moment kam etwas in das Blickfeld des Eindringlings. *Da ist es ja! Das gesuchte Objekt! Gleich gehörst du mir!*
Auf Samtpfoten näherte er sich der Werkbank, griff danach ...
Da entsann sich Bulma anders, machte auf dem Absatz kehrt und angelte sich rasch den Dragonradar, den sie neu kalibrieren wollte.
Vegeta stand derweil vor einem Pult und betrachtete die Pläne zu einer neuartigen Kampfdrohne etwas genauer. Es konnte ja nicht schaden, wenn er sich ein bisschen damit auskannte, oder? Kleinere Reparaturen konnte er dann selbst vornehmen und wäre nicht mehr wegen jedem Problemchen von Bulma abhängig. In die Pläne und das Entschlüsseln des Fachchinesisch` vertieft, bekam er nicht mit, was sich hinter seinem Rücken abspielte.
Der Eindringling zog seine Hand zurück und starrte erbost auf Bulmas Finger, die das begehrte Objekt umschlossen. Ein rascher Blick und er ging davon aus, dass Vegeta momentan keine Gefahr darstellte.
Ein schwacher, kaum aber doch wahrnehmbarer, Windhauch jagte einen eiskalten Schauer über Bulmas Rücken. Erschrocken hielt sie die Luft an und sah sich angestrengt um, aber ihre Augen konnten nichts sehen. Etwas erleichtert atmete sie aus, tat einen Schritt nach vorne ... da zerrte etwas an dem Dragonradar in ihren Händen.
"Was ...?", flüsterte sie verwirrt und hielt das Gerät fest.
"Hm?", brummte Vegeta ohne aufzusehen.
Der Eindringling hatte genug. Wenn diese Frau unbedingt draufgehen wollte. Bitte. Das konnte sie haben. Er würde nicht eher verschwinden ehe der Dragonradar in seinem Besitz war. Er durfte keine Zeit mehr verlieren. Und so sammelte er unterdrückt seine Kraft und ließ sie dann mit einem Mal frei. Just in dem Moment als seine Energie für Vegeta fühlbar wurde und er sie abfeuerte, glitt der Radar aus Bulmas Fingern. Der Strahl schoss durch den Raum, brach durch alle Fremdkörper, die im Weg standen hindurch und entkam letztendlich durch das geschlossene Fenster, welches augenblicklich in Tausende Scherben zerbarst.
Leicht zitternd und noch etwas benommen fiel Bulma auf die Knie und konnte kaum das dumpfe Geräusch wahrnehmen, das dieser Bewegung folgte. Sie suchte nach dem Ursprungsort des Strahls, konnte aber nichts ausmachen. Erst langsam begriff sie, was gerade geschehen war: Irgendjemand oder irgendetwas hatte versucht sie (vorsätzlich hin oder her) umzubringen! Ihre Finger tasteten auf dem Boden.
"Nein!", stöhnte sie frustriert. Der Dragonradar war verschwunden.
ΩΩΩ
"Das war lustig!", rief Bra noch ganz aufgebracht. "Das müssen wir bald wieder machen, ja? Bitte!"
Mrs. Briefs musste über die Hartnäckigkeit ihrer Enkelin lachen und nickte schließlich.
"Einverstanden, aber das nächste Mal lasse ich das Achterbahnfahren aus. Mir wird jetzt noch schwindelig, wenn ich daran denke ... Ach!" Theatralisch führte sie ihren Handrücken zur Stirn und seufzte übertrieben auf.
"Das war doch das beste von allem", widersprach Bra und sah dann ihrer Großmutter, die an diesem Tag nicht nur einmal für ihre große Schwester gehalten wurde, zu, wie sie die Tür zur C.C. aufsperrte.
"Ich muss Mama gleich alles erzählen!", rief die Kleine ungeduldig und war im nächsten Augenblick schon davon gespurtet.
Mrs. Briefs sah ihr lächelnd hinterher und bückte sich dann nach dem Teddybären, den Bra heute beim Dosenwerfen gewonnen hatte.
Sie hob ihn auf und strich sanft über das weiche Fell. Sekunden später zuckte sie kurz zusammen, als sie Glas zersplittern hörte, dachte sich aber nichts dabei. Schließlich war sie die Frau eines genialen Wissenschaftlers, da gingen auch mal - trotz aller Genialität - ein paar Scheiben zu Bruch. Solange nichts Schlimmeres passierte.
Der Teddy durfte es sich auf der Couch bequem machen und Mrs. Briefs eilte in die Küche. Da sie feststellte, dass Bulma noch nicht gekocht hatte, machte sie sich ans Werk.
ΩΩΩ
Bulma saß noch immer mit weichen Knien am Boden und suchte nach dem Dragonradar - vergeblich. Er war weg. Frust überkam sie. Der Radar war ihre erste richtige Erfindung gewesen. Sie liebte ihn und jetzt war er ihr gestohlen worden. Bevor sie sich jedoch ganz in ihrem Selbstmitleid suhlen konnte, hörte sie ein leises Geräusch. Bulma blickte auf und sah ihre Tochter, die im Türbogen stand und irgendwie blass wirkte.
Was für ein Bild mochte Bulma wohl gerade abgeben? Zitternd, den Tränen nahe und am Boden kauernd!
Da fiel ihr auf, dass Bra sie scheinbar gar nicht wahrnahm. Ihr Blick richtete sich auf einen Punkt hinter Bulmas Rücken.
Bulma suchte nach dem Punkt, den Bra fixierte und vergaß plötzlich zu atmen. Sofort fasste sie sich soweit wieder, dass sie sich halbwegs aufrichtete und ihre Tochter aus dem Zimmer schob und die Tür verschloss. Nur eine Sekunde zögerte sie, dann stolperte sie mehr als sie lief Richtung Fenster und fiel auf ihre Knie.
"Ich bin so ein ... Idiot", murmelte sie heiser und strich mit dem Zeigefinger über Vegetas Wange bis zu seinem Mundwinkel, aus dem ein dünner Blutstreifen rann.
"Vegeta ...?", flüsterte sie beklommen. Eine schreckliche Vorahnung überkam sie und ließ sie mit vor Verzweiflung zitternden Händen seinen Puls am Handgelenk suchen ... und nicht finden.
Bulma hielt es nicht mehr länger aus und sie ... kicherte. Jeder müsste sie für verrückt halten, in so einer Situation hysterisch loszugackern. So plötzlich ihr Kicheranfall gekommen war, so schnell verschwand er auch wieder und machte ihrem leisen Schluchzen Platz. Tränen trübten ihre Sicht und liefen über ihr Gesicht. Ihr Blick fiel auf Vegetas Brust, die sich nicht hob und senkte, wie sie es doch normalerweise tun sollte. Mit einer hilflosen Geste wischte Bulma mit ihrem Hemdärmel die Augen trocken und sie konnte wieder annähernd scharf wahrnehmen. Aber nur so lange, bis sie ein kleines ausgefranstes und leicht rötlich umgebenes Loch in seinem Hemd sah. Sie schob den Stoff, der direkt über seinem Herzen gelegen hatte, zur Seite und erkannte gerade noch eine münzgroße Wunde, aus der aber kein Blut kam. Es schien fast so, als wäre sie mit einem Laser versiegelt worden ... oder einem Energiestrahl.
Über Bulmas Geist legte sich ein dichter Schleier und sie sackte kraftlos in sich zusammen, kippte nach vorne und kam halb über Vegetas Brust zum Liegen. In ihrem Kopf dröhnte und hämmerte es unerbittlich, aber das Klopfen drang nicht von seinem Herzen. Das Herz, das längst aufgehört hatte zu schlagen.
ΩΩΩ
Noch bevor Bulma ihre Lider hob oder ein Geräusch in ihr Bewusstsein drang, wusste sie, wo sie war, und das war nicht das Labor.
Sie lag in ihrem Bett ... das Doppelbett, das sie mit ihm geteilt hatte.
Trotz der sommerlichen Temperaturen fror Bulma und auch die Decke, in die sie sorgfältig eingewickelt war, konnte die Kälte, die die Leere in ihrem Herzen mitgebracht hatte, nicht lindern oder gar vertreiben.
Sie wollte die Augen nicht öffnen, wollte nicht feststellen, dass sie allein in dem Bett lag, das für sie viel zu groß war und ihr auf einmal seltsam ungemütlich erschien. Nicht, dass es oft vorkam, dass Bulma nicht allein aufwachte, aber ... An diesem Tag war es etwas anderes. So lag sie still, die Augen fest geschlossen und gab keinen Ton von sich, in der Hoffnung, dass sich alles als böser Albtraum herausstellen möge und Vegeta in diesem Moment neben ihr lag und noch schlief.
Wider aller Vorsätze stahl sich eine einzelne Träne aus ihrem Augenwinkel und bahnte sich einen Weg über ihre Wange, um letztendlich, kaum hörbar, auf das Kopfkissen zu tropfen.
"Hör auf zu weinen!"
Freundlich und zuvorkommend wie eh und je, hätte er reagiert, wenn er Bulma jetzt in diesem Zustand sehen könnte. Aber wenn er sie sehen könnte, müsste sie ja nicht weinen.
Sie riss die Lider hoch und starrte blicklos an die Decke über ihr, die wahrscheinlich wieder einen neuen Anstrich brauchen könnte. Vielleicht sah es auch nur so aus, denn Bulmas Blick wurde von einem wahren Strom Tränen getrübt. Sie schien es selbst gar nicht mitzubekommen, dass der Polster schon beinahe nass war.
"Jetzt hör schon auf! Das bringt doch nichts."
Nicht mehr ganz so wütend. Vielleicht auch ein bisschen erschreckt?
Das wäre mehr, als sie je zu hoffen gewagt hätte.
Den Mut sich zur Seite umzudrehen, musste sich Bulma aus den letzten Winkeln ihres Selbstbewusstseins kratzen und selbst dann noch war es alles andere als leicht.
Sie wischte ihr Gesicht mit den Handflächen trocken, blinzelte einige Male heftig, atmete die Luft tief ein und stieß sie dann kraftvoll und gleichmäßig wieder aus den Lungen. Bevor sie es sich hätte anders überlegen können, wand sie den Kopf nach links. Der Polster war leer. Vegeta saß aufrecht und betrachtete sie, ohne dass sein eigener Gesichtsausdruck deutbar gewesen wäre.
Aber das war für Bulma doch auch gar nicht von Bedeutung. Wichtig war einzig, dass er es war. Von Neuem verschwamm alles vor ihren Augen und erleichtert ließ sie sich zurücksinken.
Ein Stein, ein Fels, ach was, eine Megalithensammlung rollte von ihrem Herzen und endlich konnte sie wieder normal atmen. Er war nicht ... fort, sondern lag neben ihr. Seine schnoddrige Art hatte sie schon richtig vermisst. Wenn Bulma daran zurück dachte, was sie ... geträumt hatte ...
Was musste Vegeta nur von ihr denken? Erst