Fanfic: B/V - Neue Erfahrungen 1b

Bestellung, aber da war sie gerade 15 Jahre alt und noch nicht mit Ruhm bekleckert. Sie konnte nur hoffen, dass jetzt alles gut ging, sie die Rohstoffe früh genug bekam und dass der Indikator als `Herz` akzeptiert wurde. Andernfalls ... Nein, daran wollte sie lieber nicht denken.

ΩΩΩ

"Sie haben Post!", ertönte es aus den Lautsprechern als Bulma ihr Mail-Konto ansteuerte.

Mittlerweile waren drei Wochen vergangen, die sie wohl bedacht genutzt hatte, um alle Vorkehrungen für den Bau des neuen Dragonradar zu treffen und alle Rohstoffe, die hier erhältlich waren zu beschaffen.

Ungeduldig hatte sie mindestens zehn mal täglich ihre E-Mail-Eingänge geprüft - und jetzt war es soweit.

"Und was ... wenn es ...?", nagte ein kleiner Zweifel, den sie aber sofort wieder resolut von sich schob.

Einen Doppelklick und ein wenig Lesearbeit später, konnte Bulma es kaum fassen.

Ruhm, Prestige, Anerkennung ... Alles wertlos, wenn die Rohstoffe ausgingen.

"Das ist doch nicht möglich ...", murmelte Bulma entsetzt. Was sollte sie jetzt tun? Drei Wochen lang hatte sie sich mit allen Vorkehrungen herum geschlagen, inständig gehofft, bei der Zusammensetzung möge alles gut gehen. Und jetzt das. Alle Hoffnungen zerschlagen. Es war ... vorbei. Sie konnte nichts mehr für ihn tun. Ohne die Materialien konnte sie keinen Dragonradar nachbauen und ohne ihn würde die Suche nach den Kugeln ewig dauern - wenn nicht länger.

Schwerfällig erhob sie sich aus dem Bürosessel. Ein wenig Aufräumen würde sie ablenken und beschäftigen, denn in ihr Schlafzimmer wollte sie noch nicht.

Die Disketten waren fix geordnet, Kapseln frisch beschriftet und der Boden gekehrt. Zuletzt fuhr Bulma mit einem Fetzen über den Labortisch.

"Fast kann ich ihn noch sehen ... meinen Radar", bemerkte Bulma für sich selbst. "Ach hätte ich nur gleich einen zweiten gebaut! Dann wäre mir alles erspart geblieben ... Hätte ich den Radar nur früher kalibriert. Zeit genug hatte ich ja gehabt. Verdammt, es ist alles meine Schuld!"

Bulma ließ den Kopf hängen und konnte sich der Tränen nicht erwehren, die unaufhörlich aus ihren Augen quollen.

"Was ...?", Bulma war gerade ein Gedanke gekommen, der ihr zwar offensichtlich, aber dessen Bedeutung ihr nicht ganz bewusst war.

"Ich ... ich hab den Radar nicht kalibriert, weil ich an dem Tag keine Zeit hatte!"

Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitzschlag. Nachdem Dende die neuen Dragonballs erschaffen hatte, zeigte der Radar sie nicht mehr an, sodass Bulma ihn neu einstellen musste. Das war aber nicht geschehen. Demnach war er für diesen Cyborg wertlos.

"Moment!", unterbrach Bulma sich. "Wenn der Radar nicht funktioniert, warum hält der Cyborg ihn dann nicht für falsch? Über drei Wochen sind vergangen. Also hatte er massig Zeit ihn zu testen und ...", Bulma lehnte sich mit dem Rücken an den Schreibtisch, "... Natürlich! Er muss denken, dass die Dragonballs Steine sind! Das ist es ... Nur, wie bekomme ich den Radar wieder zurück?"

Das war eine weitaus schwierigere Aufgabe, doch Bulma ließ sich nicht unterkriegen. Immerhin war sie ein Genie und sie würde Vegeta wieder erwecken. Egal, wie lange es dauern würde ...

Nun gut, höchstens 48 Wochen durfte sie sich lassen.

ΩΩΩ

"Keine Angst. Nicht mehr lange ..."

Bulma strich über die Verglasung einer überdimensionalen Röhre. Etwas Frost trübte ihre Sicht auf Vegetas Leichnam, der in der kühltruhenähnlichen Vorrichtung `frisch` gehalten wurde. Es war das erste Mal, dass Bulma in den ansonsten leer stehenden Raum gekommen war, um ihn zu sehen. Ganze fünf Wochen war er nun schon da gelegen und noch immer war das münzgroße Loch in seinem Hemd zu erkennen.

"Ich weiß, wie ich den Radar zurück bekomme."

Auch wenn sie wusste, dass er sie nicht hören konnte, war es tröstlich jetzt in seiner Nähe zu sein und ihren Plan einmal laut auszusprechen.

"Ich hoffe es zumindest ... dass alles klappt. Es ist zwar ein bisschen riskant, aber keine Sorge ... Ich ... ich will ja schließlich nicht draufgehen ... Wer soll denn dann ... die Dragonballs suchen und dich ... wieder erwecken?"

Bulma kicherte, doch das ließ sich nicht lange halten. Schließlich brach sie erneut in Tränen aus und bettete ihre Wange auf dem kühlen Plexiglas.

"Warum ...", mit den Fäusten schlug sie mehrere Male gegen die durchsichtige Trennwand, "Warum hast du mich verlassen? Du bist aber auch ein ... Vollidiot, verdammt noch mal! Du bist so toll! Du bist ... so stark! Und was ... was hat es dir gebracht, hä?! Gar nichts!"

Heftige Schluchzer ließen sie verstummen. Langsam und vorsichtig strich sie dann mit der flachen Hand über das Plexiglas und murmelte: "Komm zurück! Ich brauch dich doch ..."

ΩΩΩ

Der Plan lautete wie folgt: Stufenweise Abgewöhnung beziehungsweise Reduzierung der Trainingsdauer, die täglich beinahe 14 Stunden betrug. Der erste Schritt war, morgens nicht mehr mit den Hühnern aufzustehen.

Da lag er nun und wusste nicht so recht, was er mit sich anfangen sollte.

Während Vegeta noch weiter überlegte, was er außer trainieren zu tun vermochte, drang Bulmas leises Atmen in sein Gehör. Fast fünfzehn Jahre schon schlief er jede Nacht in einem Bett mit ihr, doch ihren Anblick hatte er noch nie richtig genossen. Wie oft waren sie gemeinsam aufgewacht? Die Häufigkeit ließ sich aller Wahrscheinlichkeit nach an einer Hand abzählen.

*Aber das war gestern, und zwar Schnee von gestern. Heute ward ein neuer Vegeta geboren!*

So weit so gut. Also jetzt ... Nähe schaffen! *Gute Idee*, lobte er sich selbst und rutschte näher zu Bulma rüber, die nach wie vor mit dem Rücken zu ihm lag und schlief, und nur hin und wieder leise seufzte. Was sie wohl träumte?

Vorsichtig schob er seinen rechten Arm unter Bulmas Kopf und legte den linken über ihre Taille.

*Puh. Ganz schön schwierig. Ist ja auch schon länger her ... Hoffentlich hab ich sie jetzt nicht geweckt.*

Vegeta schmiegte seine Wange an ihre Halsbeuge und atmete tief ihren Duft ein, der erfrischend an Sandelholz erinnerte.

Bulma seufzte wohlig und kuschelte sich enger an ihn. Vegeta hielt den Atem an. Sie war doch wohl nicht wach, oder? Oh, was hatte er sich nur dabei gedacht ... Wie sollte er jetzt wieder ... Und überhaupt, was mochte sie wohl jetzt ...?

*Mal langsam!*, rief er sich zur Ruhe. *Das war ja wohl ein Seufzer, wenn ich Glück hab`, ein halbes Stöhnen, also kein Protestlaut. Außerdem leben wir wie Mann und Frau - halt ohne Trauschein, aber was soll`s? - unter einem Dach, schlafen in einem Bett und haben zwei Kinder. Genau! Wer nicht wagt, der nicht gewinnt!*

Mit diesem Gedanken hauchte Vegeta eine Spur prickelnder Küsse von Bulmas Schulter bis zu ihrem Ohrläppchen, an dem er nun zärtlich knabberte. Beinahe konnte er fühlen, wie sie nach und nach erwachte und sich eine Art angespannte Vorfreude in ihr aufbaute. Überrascht keuchte sie auf, als sie plötzlich Vegetas warme Hand sanft über ihren nackten Bauch gleiten fühlte. Wie immer eigentlich trug sie einen dünnen Zweiteiler, der ihr heute sehr gelegen kam.

Geschickt drehte Bulma sich in Vegetas Armen um und lächelte so tiefgründig wie geheimnisvoll.

Worte waren längst überflüssig und so ließen sie ihre Körper sprechen.

Noch viel später, als die Morgensonne schon fröhlich vom Himmel lachte, lagen die beiden in den Armen des anderen. Geborgen. Beschützt. Geliebt ... Befriedigt.

Das war doch schon ein äußerst angenehmer Start in den Tag. Darauf hätte Vegeta auch früher kommen können.

Bulma räkelte sich zufrieden und drückte ein Küsschen auf seine Lippen.

"Hi", murmelte sie mit einer noch etwas belegten Stimme.

"Morgen", kam es zur Antwort. "Wollen wir langsam aufstehen?"

"Nein."

ΩΩΩ

"3, 2, 1 ... und an", zählte Bulma den Countdown und aktivierte ihre neueste Erfindung. Zufrieden beäugte sie ihre `Dragon-Lookalike-Balls`, die wie ihre Vorbilder, gelbe Kugeln mit orangen Sternen waren. Unzählige Stunden schweißtreibender Arbeit und wenig Aussicht auf Erfolg hatten Bulma nicht abgehalten, ihre Bocciakugeln umzufunktionieren. Nicht gerade billig sind die gläsernen Kugeln gewesen, denen sie in an Besessenheit grenzendem Fleiß, winzige Mengen eines synthetischen, eigens entwickelten, strahlenaussendenden Präparates injiziert hatte. Zum Glück hatte Bulma noch alle Unterlagen, die sie angelegt hatte, als sie die alten Dragonballs und ihre Emissionen untersucht hatte. Damit war es kein Problem gewesen die Strahlenquelle künstlich nachzubauen. Leider hatte Bulma keine Möglichkeit, nachzuprüfen, ob ihr Radar auf die falschen Dragonballs ansprang - sie hoffte es jedenfalls.

Sechs der sieben Kugeln hatte Bulma schon vor ihrer Aktivierung in menschenleeren Gegenden versteckt und den letzten hielt sie nun in ihrer Hand.

"Fertig?", wollte Trunks ungeduldig wissen. "Wir müssen hier weg. Wer weiß, mit welcher Kugel er anfängt. Ach ja, hast du die Lampe? Und vergiss den Fixierer nicht!"

"Keine Angst, Trunks. Ich hab alles im Griff", beruhigte Bulma ihren Sohn, der sie beim zweiten Schritt ihres Vorhabens unterstützen würde. Allein könnte sie es wohl kaum mit einem Cyborg aufnehmen, der es geschafft hatte ...

"Nicht ... Mama", sagte Trunks beruhigend und zugleich eindringlich. "Mit diesem Cyborg werde ich schon fertig. Ich werde
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