Fanfic: B/V - Neue Erfahrungen 1b

Vater rächen. Versprochen, okay?"

Bulma nickte, unfähig auch nur ein Wort aus ihrer wie zugeschnürten Kehle zu pressen. Sie schnappte sich die vorbereitete Tasche, verstaute noch die Kugel darin und eilte dann mit Trunks im Schlepptau in den Garten des Briefs`schen Anwesens.

Aus der Hosentasche fischte sie ihren neuen Überschallgleiter in Hoipoi-Form und ließ ihn mit einem -Plopp- frei.

Der kleinen Versammlung, bestehend aus Mrs. Briefs, dem Professor und Bra, wurde einmal zugewinkt, dann stiegen Bulma und Trunks in den Aeroplan und waren im Nu verschwunden. Nur ein dünner werdender Wasserdunstfaden erinnerte an ihre Anwesenheit.

"Hoffentlich geht alles gut", flüsterte Bra und starrte wie gebannt in den Himmel.

Mrs. Briefs nahm die Kleine auf den Arm und strich ihr beruhigend über den Kopf. "Da passiert schon nichts. Deine Mutter ist sehr schlau und dein Bruder wird sie beschützen, wenn es nötig wird. Lasst uns reingehen."

ΩΩΩ

"Das wird er ... er ... er mir büßen. Wie konnte ich ... ich nur denken, dasssss ... Verdammt! Rache! Auch wenn ich ihn einst Vater nan ... nannte."

Jins Erbauer, Professor Kashikoi, hatte nach Jins zweiwöchigem Ausflug die Systemdateien des Cyborgs gecheckt. Alles deutete auf einen Absturz durch Nässeeinwirkung hin. Leider hatte Jin nicht daran gedacht, seinen Gedächtnischip zu `überarbeiten`. Und so war der Professor hinter das Geheimnis des kleinen Trips gekommen. Daraufhin hatte er seinen, ohnehin zu gewalttätigem Eigenleben neigenden, Cyborg deaktiviert und auf die Deponie gebracht. Professor Kashikoi hätte aber sicher gehen sollen, dass Jin nicht vorgesorgt hatte, indem er ein Programm installierte, dass die Deaktivierung zu umgehen imstande war. Denn nun hatte der Professor den Zorn seines Cyborgs auf sich geladen, der ihn zuvor abgöttisch verehrt hatte.

"Zum Glück hat er ... er mich nicht zerstört", dankte Jin allen Göttern und schraubte mit seinem Schraubenzieherfinger das Verdeck seines linken Oberschenkels ab und befreite den Dragonradar, den er dort in weiser Voraussicht versteckt hatte.

Danach machte er sich daran, seinen kleinen Sprachfehler auszubügeln, der entstanden war, da die Deaktivierung zu lange angehalten hatte.

"So. Test. Test", beendete Jin seine Reparatur knappe fünf Minuten später und widmete sich dann dem Dragonradar zu. Zu seiner großen Überraschung blinkte da ein Punkt auf der Anzeige.

"Ein Dragonball!", stieß er aufgeregt und gleichzeitig noch ein wenig ungläubig aus.

Nachdem er ein paar Mal den kleinen Knopf am oberen Ende des Radars betätigt hatte, waren ganze sieben Punkte auszumachen, die allesamt gar nicht so weit entfernt voneinander waren. Das kam ihm natürlich sehr gelegen.

"Was für eine Ironie! Gestern noch brauchte ich die Dragonballs um meinen Vater zu erfreuen und um ihn stolz zu machen. Heute allerdings sieht das ganz anders aus. Hätte er meinen Gedächtnischip nicht komprimieren müssen, wäre nichts geschehen, aber so ... Jetzt weiß er, dass dieser Vegeta, der Kerl von Bulma, die wiederum die Tochter eines seiner besten Freunde ist, tot ist. Dummerweise habe ich jetzt keinen UV-Reflektor mehr. Außer ...", er wühlte noch einmal in seinem hohlen Schenkel und fand, was er suchte, "... Da ist es ja. Eine Ampulle. Das ist nicht viel, aber vielleicht brauche ich es später ja noch ..." Jin schraubte sein Bein wieder zusammen. "So, jetzt wird`s aber Zeit", sagte er, hob auf in die Lüfte und steuerte auf den Punkt zu, der ihm am nächsten war.

ΩΩΩ

"Kannst du etwas spüren?", drängte Bulma zu wissen. Trunks bedachte sie mit einem genervten Blick und erwiderte, wie schon seit drei Stunden im Minutentakt: "Nein, ich fühle nichts."

Der Cyborg ließ ganz schön auf sich warten und so langsam wurde die enge Höhle, in der Bulma und Trunks sich versteckt hielten, um den falschen Dragonball, den sie verschanzt hatten, im Auge zu behalten, ungemütlich.

Trunks unterdrückte seine Aura und Bulmas Handgelenk zierte der Aura-Eliminator, eine etwas ältere Erfindung ihres Vaters. Somit waren sie für den Cyborg nicht ausnehmbar, wenn er nur endlich aufkreuzen würde.

"Schau mal, da ...", wies Bulma ihren Sohn auf einen glänzenden Punkt am Himmel hin, der immer größer wurde und allmählich Gestalt annahm, "... Was ... Ist er das?"

Trunks konzentrierte sich, konnte aber keine Aura orten. Wie gebannt starrten die beiden auf den Cyborg, der jetzt etwas entfernt über ihnen schwebte und etwas in der Hand hielt.

"Mein Radar", entfuhr es Bulma und Trunks konnte sie gerade noch zurückhalten, ehe sie eine Dummheit begehen konnte. Er legte eine Hand beruhigend auf ihre Schulter und flüsterte: "Ich hole ihn zurück. Du bleibst hier, egal was passiert, okay?!"

Bulma musterte ihren Sohn aus zusammen gekniffenen Augen und erwiderte schließlich zerknirscht: "Okay!"

Trunks nickte und wand sich dann wieder dem Cyborg zu. Er wartete so lange, bis Jin die Kugel unter einem weichen Erdhaufen lokalisiert hatte und anfing zu graben. Der Cyborg kniete mit dem Rücken zu der Höhle und war ganz in seine Beschäftigung versunken, dass Trunks wagte, langsam aus seinem Versteck hinaus zu gleiten und geräuschlos an Jin heranzuschweben.

Bulmas Nerven waren bis aufs äußerste gespannt, sie verfolgte jede Bewegung des Cyborgs und schickte Dutzende Stoßgebete zu Dende, dass nur nichts schief gehen möge.

Ein leichtes Vibrieren an ihrem Handgelenk hielt sie von ihren weiteren Überlegungen ab. Bulma hatte das nervige Piepen gegen einen Vibrationsalarm ausgetauscht, der anzeigte, dass ...

*Nein!*

ΩΩΩ

Jin konnte sein Glück kaum fassen. Da war er, der letzte der sieben Dragonballs. Bald schon würde Shenlong seinen Wunsch erfüllen und seine Rache ermöglichen. Die Demütigung, die ihm widerfahren war, nährte seinen Durst nach Genugtuung.

"Da bist du ja", murmelte der Cyborg und rieb die letzten Erdbröckchen von der kühlen, glatten Oberfläche der Kugel. Danach verstaute er sie bei den restlichen sechs in seinem rechten Bein.

"Eines muss man ihm lassen. Bei der Konstruktion hat er sich wirklich selbst übertroffen mit dem Platzsparen. Natürlich entschuldigt das nicht ..."

Jin hielt inne. Was war das? Er konnte es genau fühlen. Größer als eine Eidechse aber viel kleiner als ein Saurier ... ein Mensch? Hier in der Einöde? Moment, das war doch ... Eindeutig, diese Aura war leicht wiederzuerkennen! Wenn sie also ihrem Mann folgen wollte, sollte er ihr doch behilflich zur Seite stehen, oder nicht? Halt! Da war noch etwas anderes. Dank seines ausgeprägten Gehörsinnes konnte Jin wahrnehmen, dass sich die Luft irrational brach. Da war etwas, das sich ihm näherte. Etwas ... oder jemand, der seine Aura zu unterdrücken vermochte. Ganz gewiss. Wahrscheinlich irgendein Freund von diesem Vegeta, der sich nun rächen oder aber den Dragonradar für seine Auferstehung an sich bringen wollte. Aber nicht mit ihm! Jetzt, da Jin alle sieben Kugeln hatte, benötigte er den Radar nicht mehr und so fasste er kurzerhand einen Entschluss. Wenn er sich nicht verrechnet hatte, blieben ihm noch exakt 112 Sekunden, ehe der `Angreifer` bei ihm angekommen war. So schnell es ging, öffnete Jin seinen linken Oberschenkel und holte die Ampulle mit dem UV-Reflektor heraus. Dann befeuchtete er den Radar gründlich, bis nichts mehr zu erkennen war und ließ ihn in das zuvor ausgehobene Loch plumpsen. Und nun wartete er bis Trunks nahe genug an ihn herankam ...

Die letzten Meter schwebte Trunks noch langsamer und schließlich verebbte seine Bewegung ganz. Er hatte nicht lange Zeit seine Energie zu sammeln und sie unbemerkt abzufeuern. Außerdem musste er auf den Radar achten. Das hatte höchste Priorität.

Trunks positionierte sich und konzentrierte seine Energie, ohne seine Aura zu aktivieren.

Was er leider nicht sehen konnte, war, dass Jin in seiner rechten Hand bereits einen Energieball gebildet und seine Position längst erfasst hatte.

Kurz darauf geschah alles Schlag auf Schlag.

Bulma war aus der Höhle gekrochen und hatte sich lautlos einige Meter nach vorne gearbeitet. Nun drückte sie den Knopf der Hoipoi-Kapsel und warf sie vor ihre Füße.

"Flieh!", schrie sie so laut sie es vermochte.

Sie tat das Richtige, auch wenn Tränen ihre Wangen netzten. Ihren Sohn durfte sie nicht auch noch verlieren.

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