Fanfic: Ist sie das wirklich wert? (7)

erzählen.


„Er sagte, wenn er einmal sterben würde, dann müssten wir uns auflösen! Es sei denn...“


Arare schien schon wieder eine Starre zu haben. Okoro führte nun weiter.


„Es sei denn, wir finden jemanden, der genauso aussieht wie er!“


Ranma sah alle an, als ob sie sich gerade über seine nächtlichen geheimen Träume lustig gemacht hätten! Sie bemerkten es.


„Es ist die Wahrheit! Er sagte, wir sollten nach Nerima gehen, wenn wir jemanden suchen!“


Das war zu viel für Ranma. Woher sollte dieser Reiku denn wissen, wo er zufällig einen Doppelgänger hatte! Das war ja absurd! Da hätte man ihm gleich unter die Nase reiben können, Mousse mit seinen versteckten Waffen wäre der Weihnachtsmann! Er sah die drei misstrauisch an. Diese seufzten nur leicht und senkten die Köpfe. Es war klar, dass Ranma ihnen nicht glaubte! Von vornherein! Sie hatten Reiku bei seiner Bitte ja auch ausgelacht! Es für einen Scherz gehalten, aber es war sein Ernst gewesen! Wieder seufzten sie. Unheimliche Stille herrschte. Ein Blick aus dem Fenster sagte Ranma, dass es Zeit war zu gehen. Der Himmel färbte sich schon etwas dunkler. Schnell stand er auf.


„Ich gehe dann!“


Alle sahen ihn erwartungsvoll an. Ranma kämpfte mit seinem Ego.


„Bis- bis morgen!“


Er hörte ein leichtes Aufatmen, als er die Tür hinter sich schloss und hinausging. Sein Blick streifte den Flur entlang, in dem er stand. Eine kleine Kommode verengte den Durchgang. Irgendetwas zog ihn an. So eine arme einsame Kommode! Was da wohl drinnen war? Langsam ging er darauf zu und öffnete die Schublade. Ein Haufen bunter staubiger Stofffetzen blickte ihm entgegen. Nichts interessantes also! Er wollte die Schublade gerade schließen, als er eine Ecke aus der Öffnung eines besonders grässlichen Wollstrumpfes hervorstehen sah. Er griff danach und zog ein Kästchen heraus.


*Was das wohl ist?*


Langsam öffnete er es und lugte hinein.


*Was ist denn das?*


Ein kleines Fläschchen mit Wasser, so sah es aus, und ein weiteres Kästchen lagen darin. Ranma konnte nichts damit anfangen.


*Dann muss ich wohl noch mal rein! Das gehört bestimmt Arare oder einem der beiden anderen!*


Er machte kehrt und riss die Tür auf. Ein Knall, so als ob etwas gerissen war, kam ihm entgegen. Okoro fluchte.


„Kannst du nicht anklopfen!? Wegen dir ist die Saite gerissen!“


Fluchend zeigte er auf einen gekringelten Draht, der lustig hin und herschwenkte. Ranma ging nicht auf ihn ein, sondern schnurstracks zu Arare und hielt ihm das Kästchen unter die Nase.


„Was ist das?“


„Das wollte ich dich fragen! Ich habe es im Flur gefunden!“


Arare nahm das Kästchen entgegen und öffnete es. Er prüfte den Inhalt. Ein verblüfftes Geräusch entwich seiner Kehle.


„Das- das sind Kontaktlinsen! Und sie sind lila!“


„WAS!?“ schrieen Okoro und Keri gleichzeitig. Ranma stand nur mit verschränkten Armen da und sah sie bedeutungslos an.


„Na und?“


Arare sah ihn entgeistert an.


„Was heißt hier na und? Weißt du, was das bedeutet!?“


Ranma schüttelte den Kopf.


„Reikus Augen waren nicht lila!“




„Danke Ryoga! Nett, dass du mir beim Einkaufen geholfen hast!“


„Hab ich doch gerne gemacht Akane!“


„Willst du noch mit reinkommen?“


Ryoga schüttelte den Kopf.


„Nein! Ich muss sofort auf Reisen!“


Akane lächelte.


„Aber komm mal wieder vorbei ja?“


Ryoga nickte heftig. Dann drehte er sich ohne ein weiteres Wort um und verschwand. Akane sah ihm mit einem Lächeln nach. Es war lustig mit ihm! Sie hatten sich zwar 4 oder 5 Mal verlaufen, aber dann doch noch alles gefunden, was sie wollten. Ryoga nahm es nicht so ernst, wenn sie etwas falsches machte. Er konnte darüber lachen! Aber Ranma...Er musste sie immer gleich auslachen oder beleidigen!


*Apropos Ranma! Wo ist er nur? Den ganzen Tag war er weg! So ein Idiot! Na vielleicht ist er ja inzwischen wieder da!*


Akane öffnete die Tür zum Haus, trat ein, streifte sich die Schuhe ab und hastete in die Küche.


„Frau Saotome! Ich bin wieder da! Ist Ran- ko wieder da? “


Ranmas Mutter drehte sich lächelnd um.


„Nein! Noch nicht!“


„Aha.“


Er war also noch nicht wieder zu Hause. Merkwürdig!


„Können wir anfangen?“


Mutig nickte Akane. Das Herz klopfte wild und laut. Dieser Kuchen musste einfach gelingen! Er musste! Nichts durfte schief gehen! Ranma musste dieses eine Mal zufrieden sein! Sie nur einmal loben. Mehr wollte sie nicht!


Sie machten sich ans Werk. Eifrig versuchte Akane das zu machen, was Frau Saotome ihr vorgab.


„Und jetzt Zucker...Nein Akane! Das ist Mehl! – JA! Das ist Zucker! Und jetzt- nein kein Salz! – Akane! Das ist Pfeffer!- Curry gehört nicht in einen Kuchen!“




Ranma riss die Augen auf. Kontaktlinsen?


„Ja- aber- welche Augenfarbe hatte denn dann Reiku?“


Alle zuckten mit den Schultern.


„Keine Ahnung! Ich kenne ihn nur mit lila Augen!“


*Das wird immer merkwürdiger! Erst sieht er genauso aus, wie ich und dann hat er auch noch Kontaktlinsen getragen! Wer war dieser Kerl!?*


Arare und die anderen Mitglieder von ORKA schienen auch nicht mehr zu wissen als er! Deshalb überließ er sie ihren Gedanken und verschwand.


Langsam ging er durch die Straßen, Richtung Tendo Dojo. Den Zopf hatte er mittlerweile wieder gebunden und seine Kleidung gewechselt. Er hatte beschlossen immer erst zu dem geheimen Unterschlupf der Gruppe zu gehen und sich dort umzuziehen. Dementsprechend waren seine Sachen, die er als Reiku trug nun dort. Irgendwie fühlte er sich wohl, wieder in seiner alten Haut zu sein! Voller Energie trat er um sich und sprang über die Dächer. Jetzt konnten die stärksten Gegner kommen, er hatte Lust zu kämpfen!


*Vielleicht kann ich Akane zu einem kleinen Trainingskampf überreden!*


Der Gedanke an Akane brachte das bis vor kurzem im Hintergrund stehende Ereignis wieder zum Vorschein. Seine Augen blitzten wieder in Eifersucht auf. Wie sie Ryogas Hand gehalten hatte! Richtig sanft! Aber was hatte sie gesagt? Sie waren nicht zusammen! Ranma jubelte lautlos. Wenigstens etwas gutes! Er war so in Gedanken, dass er die alte Frau am Straßenrand nicht bemerkte und lief blindlings in einen Wasserschwall. Wie ein begossener Pudel stand Ranma- chan da.


*Warum. Gerade. Jetzt?*


Fluchend und grummelnd zog sie den Gürtel um ihre Hose enger und lief nun als Mädchen weiter. Sie öffnete wütend die Haustür und wollte gerade Richtung Bad stapfen, als ihr eine fröhliche Stimme entgegen kam.


„Ranko! Da bist du ja!“


Das Mädchen wirbelte herum.


„Ma- Frau Saotome!“ siel lächelte nun auch.


„Komm mit! Akane hat eine Überraschung für dich!“


Ranmas Mutter verschwand in der Tür zum Wohnzimmer. Ranko stand völlig überrumpelt da.


*Für mich?*


Langsamen Schrittes folgte sie und trat ins Wohnzimmer. Ihr Blick schweifte umher. Da entdeckte sie auf dem Tisch etwas merkwürdiges, braunes. Daneben saß Akane und hielt schüchtern den Kopf gesenkt.


*Süß!* durchfuhr es Ranko.


„Was ist denn nun?“


Akane sah auf, in Rankos blaue Augen. Auch wenn diese jetzt ein Mädchen war, empfand sie dasselbe für ihn. Für Ranma.


„Wo bist du denn die ganze Zeit gewesen?“ fragte Akane giftig.


Ranko erwiderte im selben Tonfall.


„Geht dich nichts an!“


„Warst du wieder bei- einem Verlobten?“


Akane hatte sich beherrschen müssen nicht Verlobte zu sagen. Ranma sah sie nun böse an.


„Nein! War ich nicht! Im Gegensatz zu anderen Personen, die Händchenhaltend durch die Stadt rennen!“


Das hatte sie nicht sagen wollen, vor allem nicht vor ihrer Mutter, die gerade reinkam. Diese sah Akane erstaunt an.


„Ist Ranma zurück, oder mit wem läufst du Hand in Hand durch die Stadt?“


Akane wurde rot.


„Nein! Es war nicht Ranma! Den würd ich nicht mal an der Hand halten, wenn er mich retten würde! Nicht mal dann!“


Frau Saotome sah entsetzt auf. Ranko auch. Wollte sie ihn vor seiner Mutter zur Schnecke machen?


„Ist er so ein Ekel Akane?“


Akane rang sichtlich mit sich. Sie hätte liebend gern ja gesagt! Aber das wollte sie Ranma nicht antuen.


„Nein.“ Sie senkte die Stimme.


„Es ist nur- er- er ist so oft weg!“


Sie hatte nicht mal gelogen, denn Ranma war in den letzten Tagen wirklich sehr oft fort.


„Er lässt mich alleine!“


„Ach Akane! Er trainiert!“


Akane schielte zu Ranko, die puterrot angelaufen war.


„So! Und nun vergesst den Streit und stürzt euch auf Akanes Kuchen.“


Ranko war sichtlich schockiert. Man sah ihr an, wie sie um eine Ausrede kämpfte. Doch Akane hielt ihr schon einen Teller mit einem Stück Kuchen darauf unter die Nase. Ranko hob den Blick und sah in Akanes herausfordernde Augen.


*Sie hat wunderschöne Augen!*


Gedankenverloren nahm Ranko den Teller entgegen und setzte sich auch an den Tisch.


Mit zittrigen Fingern führte sie die Gabel an den Kuchen. Schweiß tropfte von ihrer Stirn, denn wer weiß, wie dieser Kuchen schmeckte! So, wie er aussah vielleicht? Hoffentlich nicht! Nun hatte sie ein winziges Stück auf ihrer Gabel und führte diese langsam zum Mund. Die Hand fing immer heftiger an zu zittern.


*Hoffentlich überleb ich das! Hoffentlich überleb ich das!*


Nun war der Bissen im Mund versenkt. Sie hielt den Atem an, schluckte. Weg war er. Und sie fiel nicht in Ohnmacht!?


*Wow! Ich falle gar nicht tot um!*


Wagemutig nahm sie ein größeres Stück auf die Gabel und steckte
Suche
Profil
Gast
Style