Fanfic: Unnamed 1 by Nihao (part five)

Kapitel: Unnamed 1 by Nihao (part five)

TOM-TOM-TA-TOM

*Trauermarsch*

*Quo Vadis-Musik*



Ich weiß ich weiß, entsetzlich dramatisch, aber irgendwie war mir so. Also entschuldigt die Geschmacklosigheit, die euch hier erwartet. Ich wünsche euch dennoch allen viel Lesespaß und vielleicht mögt ihr mir ein paar Kommis schreiben.

Euer Nihao





*****



„Ranma?“

In der Tür stand ein Mädchen. Ihr blauschwarzes Haar reichte nicht einmal bis zu den Schultern und ihre braunen Augen sahen Ranma mit einer Mischung aus Überraschung, Trauer und Wut an. Sie trug eine Schuluniform, wie sie die Mädchen an seiner Schule trugen und sah darin sehr gut und auf eine schwer zu beschreibende Art schön aus. Irgendetwas an ihr berührte Ranma’s Herz, aber er wusste nicht, was es war.

„Wer bist du?“, fragte er sie.





:::::.



Genma Saotome fuhr mit einem Ruck aus dem Schlaf, als ein entsetzlicher Krach das Tendo-Anwesen erbeben ließ. Er fuhr aus dem Bett und stürzte Richtung Küche. Auf halben Wege stieß er beinahe mit seinem Freund Soun zusammen, der, in Begleitung seiner zwei älteren Töchter auf dem selben Wege war. Ohne Zeit mit einem Gruß zu vergeuden, rannten sie zusammen weiter. Der Krach war eben so schnell verklungen, wie er begonnen hatte. Als sie in die Küche kamen, prallten die beiden Männer zurück, Kazumi stieß ein ersticktes Keuchen aus und ihre jüngere Schwester erstarrte mit weit geöffnetem Mund.

Die Küche war ein Schlachtfeld. Das gesamte Mobiliar war zertrümmert, Scherben, Fetzen und Splitter lagen durch den gesamten Raum verstreut und in den Wänden klafften mehrere kopfgroße Löcher und langgezogene Risse. Das einzige Möbelstück, das unbeschädigt schien, war eine große Truhe, in der Kazumi einige Hand- und Geschirrtücher aufbewahrte und auf diese Truhe gestützt, den Kopf gesenkt und schwer atmend stand Ranma. Sein Hemd war zerrissen und sowohl seine Arme als auch sein Gesicht wiesen einige prächtige Schürfwunden auf.

“Sohn! Was ist hier passiert?!“

Jegliche Freundlichkeit war aus Genma’s Stimme gewichen und er betrachtete die Verwüstung und seinen Sohn mit kalten Blicken. Ranma sah auf. Sein geschundenes Gesicht war schweißüberströmt und in seinen Augen stand ein gehetzter und verwirrter Ausdruck.

“Vater!“, stieß er zwischen zwei keuchenden Atemzügen hervor; „Hier ist eine Verrückte eingebrochen! Auf einmal stand sie in der Tür und als ich sie gefragt habe wer sie ist und was sie hier zu suchen hat, hat sie mich auf einmal angebrüllt! Ob es mir noch nicht genügen würde und ob sie noch nicht genug erdulden müsste, oder so was ähnliches. Und dann ist sie wie eine Furie auf mich losgegangen und hat mich wie eine Irre malträtiert. Ich war so verblüfft, dass ich mich erst gar nicht gewehrt habe. Sie hat gekämpft wie...wie...ich finde gar keinen Ausdruck dafür!“

„Wo ist sie jetzt?“, fragte Genma, der furchtbares befürchtete.

“Hier!“ meinte Ranma schlicht und klopfte auf die Kiste. Wie als Antwort begann das Möbelstück plötzlich wie lebendig auf und ab zu hüpfen und eine gedämpfte Stimme schrie in seinem inneren Worte und Sätze, die glücklicherweise durch das dicke Holz unverständlich wurden. Dennoch erkannte Genma die Stimme und wollte Ranma schon packen, aber Soun kam ihm zuvor. Mit einem Aufschrei stürzte er sich auf die Kiste und schlug mit beiden Fäusten auf sie ein. Mit tränenerstickter Stimme brüllte er immer wieder den Namen seiner jüngsten Tochter.

Genma hatte sich nur noch mit großer Mühe unter Kontrolle.

“Den Schlüssel!”, stieß er zwischen den Zähnen heraus.

”Aber Vater, du kannst doch nicht! Das Weib ist gef...”

”JETZT!!!!!” Genma schrie es.

Schweigend und verstörter als je griff Ranma in die Tasche und zog den Schlüssel heraus. Sein Vater riss ihn ihm aus der Hand und schritt schnell zur Truhe. Einige hektische Bewegungen und der Deckel sprang auf. Akane schoss wie ein Schachtelteufel heraus und schlug Genma die Faust mit solcher Wucht ins Gesicht, dass er rückwärts gegen die Wand flog. Mühsam rappelte er sich auf. Akane war mitten in ihrer Bewegung erstarrt, die glänzenden Augen auf Ranma gerichtet.

”Du!”

Obwohl es nur ein Flüstern war, lag aller Vorwurf und jegliche Trauer darin, die das Mädchen empfinden konnte. Entschlossen richtete sich Genma auf, schritt auf seinen Sohn zu und packte ihn an den Schultern. Mit seiner Beherrschung war es vorbei.

”Was soll das bedeuten?”, donnerte er, “Hast du noch nicht genug angerichtet! Hast du Akane noch nicht genug angetan???”

Aber in den Augen seines Sohnes war keine Scham und kein Trotz, nur eine grenzenlose Verunsicherung.

”Akane?”, brachte er hervor, “Wer ist Akane?”

Mit einem Schrei sagte Akane zusammen und blieb am Boden liegen. Ihre Schultern zuckten. Kazumi, die bisher reglos in der Tür gestanden war, lief nun auf ihre kleine Schwester zu und legte die Arme um sie. Soun stand hilflos daneben, das Gesicht in den Händen vergraben und Nabiki musste sich am Türpfosten festhalten vor Wut.

”Du gehst jetzt auf dein Zimmer...”, Genma musste eine Pause machen, so sehr zitterte seine Stimme, “ ...und bleibst da, bis du gerufen wirst.”

“Aber Vater...”, versuchte Ranma sich zu verteidigen.

Genma schlug ihn.

Es war keiner der Kampfhiebe, die er seinem Sohn während des Trainings oft versetzte, sondern eine Ohrfeige, wie man sie kleinen Kindern gibt. Ein gerader Schlag mit der flachen Hand ins Gesicht. Er war nicht einmal mit besonders viel Kraft ausgeführt, aber er hatte eine größere Wirkung, als alle Karateschläge, die er Ranma bis zu diesem Tage gegeben hatte, zusammen. Ranma starrte seinen Vater einen Moment lang ungläubig an, drehte sich dann auf dem Absatz herum und verlies die Küche.

Genma sah ihm nach, bis er durch die Tür war und stützte sich dann schwer auf die von Rissen durchzogene Küchentheke. Auf einmal fühlte er sich wie ein sehr alter Mann.



:::::



Ranma saß auf seinem Bett und dachte verzweifelt nach. Aber wie er es auch drehte und wendete, die Geschehnisse des Morgens ergaben keinen Sinn. Eigenartige Gewohnheiten, die er nicht erklären konnte, ein eigenartiger Fernsehbericht, den er nicht erklären konnte, ein fremdes Mädchen das aus einem Grund mit ihm kämpfte, den er nicht erklären konnte und dann das eigenartige Verhalten der anderen nach seinem Sieg, dass er sich auch nicht erklären konnte. Entschieden zu viel eigenartige Dinge, die ihm unerklärbar waren.

*Akane*

War das der Name des Mädchens? Aber warum kannte er sie nicht? Warum kannten sie alle anderen? Wo kam sie her? Wer war sie? Was hatte er falsch gemacht? Und verdammt! Warum hatte er so ein eigenartiges, irgendwie „leeres“ Gefühl bei der Sache?

Fragen über Fragen. Und nicht eine davon konnte er auch nur teilweise beantworten.



Die Türe öffnete sich. Er erwartete seinen Vater, aber es war Kazumi. Aber von ihrer üblichen, warmen und freundlichen Art war nichts geblieben. Kalt und hart erschien sie ihm.

“Komm mit.“

Mehr sagte sie nicht.

Schweigend und ohne Wiederspruch folgte ihr Ranma. Sie ging nicht, wie erwartet zurück in die Küche, sondern nahm in mit, durch den Garten und betrat das Dojo. Ranma folgte ihr.

Im inneren des Trainingsgebäudes hatte man einen länglichen Tisch aufgestellt um den herum die Familie saß. Auf der einen Seite Soun und Nabiki und auf der anderen Seite Genma und das fremde Mädchen, das Soun Akane genannt hatte. Kazumi setzte sich neben Nabiki aber als Ranma ebenfalls Platz nehmen wollte, sah er, dass sein Kissen nicht da war. Also blieb er stehen, verwirrt und unschlüssig.

Einen Moment lang herrschte Stille in dem Gebäude. Dann erhob sich sein Vater und sprach:

„Ranma, wir haben Familienrat gehalten, bei dem man mich freundlicherweise teilnehmen lies. Betrachte dich als vor Gericht gestellt!“

Ranma wunderte sich über gar nichts mehr. Stumm und wehrlos stand er am Fußende des Tisches, die Arme hingen schlaff an seinen Seiten, den Blick hielt er gesenkt. Er fühlte sich schuldig, ohne genau zu wissen, wofür. Genma sprach weiter:

„Du hast dich seit Akane’s Rückkehr aus Tibet unmöglich verhalten. Du hast sie gekränkt, beleidigt, bedrängt und verletzt. Außerdem hast du die Küche zerstört und Akane auch noch körperliche Gewalt angetan.“

Ranma fuhr auf. „Aber ich kenne sie doch gar nicht! Sie hat mich angegriffen, begreif das doch! Wer ist sie eigentlich??? Ich habe...“

Genma unterbrach ihn mit lauter Stimme.

„Es ist genug! Du hast eben bewiesen, dass du sie nicht wert bist. Wäre die Lage etwas anders, würde ich nun mit dir dieses Haus verlassen und weggehen. Aber! Aber ich habe meinem Freund Soun versprochen, dass mein Sohn eine seiner Töchter zur Frau nimmt. Dieses Versprechen muss ich halten. Da aber du dich offenbar dafür entschieden hast, allen durch dein Verhalten zu schaden und jeden, insbesondere deine Verlobte zu verletzen, bleibt mir nur noch eine Wahl.“

Er sah Ranma einem Moment traurig an. Soun hatte den Kopf auf den Arm gelegt und schluchzte lautlos. Kazumi und Nabiki sahen starr zu Ranma und das fremde Mädchen, Akane hatte den Kopf gesenkt, sodass Ranma ihr Gesicht nicht erkennen konnte.

Genma schluckte laut, dann hob er die rechte Hand und legte die linke auf’s Herz.

Und auf einmal wusste Ranma, was er tun würde. Aber es war zu spät. Hart und scharf wie ein Dolch schnitt Genma’s Stimme Wunden in den Raum, die nie mehr heilen würden.

„Ich, Genma Saotome, schwöre hiermit bei meiner Ehre und der Ehre meiner Familie,
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