Fanfic: B/V - Die wahre Geschichte
giftig!"
"Vielleicht bist du das ja auch! Ich habe aber nicht vor, es auf einen Versuch ankommen zu lassen!"
"Hört, hört!", spottete Bulma, "Aber wer sagt dir, dass, wenn ich giftig bin, ich nicht auch das Essen vergifte, das ich dir serviere?"
"Deswegen lasse ich dich ja auch vorkosten, Kisama!"
Unwillkürlich musste Bulma lachen. Schnell ging sie, Vegetas wütende Zwischenrufe ignorierend, in die Küche voran.
Erst als sie dort ankamen, blieb Bulma stehen und drehte sich zu Vegeta um, der sie aus schmalen Augen musterte. Sie hatte sich einigermaßen von ihrem Lachkrampf beruhigt, atmete ein paar Mal tief durch und erwiderte seinen Blick so gelassen wie nur irgend möglich.
"Tut ... mir leid. Ich hab` dich nicht ausgelacht, ehrlich! Es ist nur ... du hast so ... ich würd` dich doch nicht vergiften!"
(Erstens, weil sie ja auch selbst davon essen müsste. Und zweitens, weil er es wahrscheinlich eh` überleben würde. Verzwickte Situation ...)
Vegetas Miene entspannte sich kaum merklich.
"Das will ich auch hoffen", knurrte er, "Deinetwegen ..."
Und schon war er an ihr vorbei in die Küche gegangen.
Ein leises Zähneknirschen und ein paar stumme Verwünschungen waren alles, das sich Bulma im Augenblick zu unternehmen wagte. Abgesehen von den Vorbereitungen in der Küche, die sie souverän und ohne Zwischenfälle erledigte, versteht sich.
öõöõö
Zufrieden besah Bulma ihr Werk. Hätte Vegeta nicht auf seine regelmäßigen Mahlzeiten bestanden (der Typ würde schon nicht gleich vom Fleisch fallen - wozu also der Aufstand?), wäre sie viel früher mit dem GR fertig geworden. Vegeta hatte wirklich null Weitsicht ...
Bevor Bulma dazu kam, einen Blick auf die Uhr an ihrem Handgelenk zu werfen, war ihr schon klar, dass es Zeit fürs Mittagessen war.
Keineswegs dezentes Gang - entlang - stampfen, begleitet von höchst unmelodischen, undefinierbaren Rufen, näherten sich ihr. Entweder war das eine Stampi oder ein hungriger Vegeta. Sie fragte sich, wovor sie mehr Angst haben müsste.
Die Antwort kam schneller als erwartet, als Vegeta die Tür zum GR beinahe aus den Angeln hob.
Wütend war nicht der richtige Ausdruck für Vegetas Gemütszustand, schätzte Bulma. Irgendetwas sollte sie unternehmen, um ihm von der Palme herunterholen, auf der er anscheinend thronte. Langsam wurde es ihr unheimlich, dass er gar nicht herumschrie, sie solle endlich zusehen, dass das Essen fertig werde.
Nein, wütend war wirklich nicht der richtige Ausdruck. Irgendetwas Neues schlich sich in Vegetas Miene und lockerte diese etwas auf.
Bulma kam nicht dazu, die Veränderung zu interpretieren.
"Ist er fertig?", fragte er und so etwas wie Ungeduld ließ sich nicht überhören.
Bulma lächelte etwas verwirrt, aber auch misstrauisch, und nickte langsam.
"Klar, ist er fertig. Wenn du willst, kannst du ihn sofort ausprobieren. Ich hol` dich dann, wenn das Essen fertig ist, ja? Die Handhabung ist schnell erklärt."
...
"Lass dir ruhig Zeit", war Vegetas letzte Bemerkung, ehe er Bulma aus dem GR schob, die Tür schloss und den Regler auf 80 G hochschraubte.
öõöõö
Bulma presste die Lider nieder und ermahnte sich zum wiederholten Male, nicht an Vegetas Lippen zu hängen. Wieso war er auch früher aus dem GR gekommen?! Sie hatte ihm doch gesagt, sie holte ihn zum Essen. Nie tat er, was man von ihm wollte, dieser Sturschädel. Ein Sturschädel mit dem verführerischsten Mund, der ihr je untergekommen war. Leider auch ein Mund, der, wenn er sich öffnete, alles ausspuckte - nur nichts Verführerisches.
Hastig wandte Bulma sich ab. Wenn Vegeta sie dabei erwischte, wie sie ihn so eingehend musterte, würde er wer weiß was von ihr denken. Und läge auch noch völlig richtig. Verflixt!
"Kein Gefauche? Sind wir heute nicht gut aufgelegt?", fragte Vegeta schmunzelnd.
"Wir sind gar nichts. Und überhaupt, das geht dich einen blassen Dunst an. Nur damit du das weißt!"
Vegeta widmete sich wieder seinem Teller und sah auch nicht danach aus, als würde er Bulma hindern wollen, den Raum zu verlassen.
"Pass nur auf, was du sagst", sagte er betont gleichgültig.
Bulma schnaubte und stapfte Richtung Werkstatt aus der Küche. Bevor sie aber im Gang war, legte sich eine Hand auf ihre Schulter und drehte sie herum. Sie sah geradewegs in Vegetas funkelnde Augen.
"Was ...?"
Bulmas Frage wurde erstickt, als Vegeta ihren Mund mit seinem verschloss.
"Und pass auf, wie du etwas sagst!", flüsterte er an ihrem Ohr, nachdem er ihre Lippen wieder freigegeben hatte.
Mit großen Augen starrte Bulma Vegeta an und als sie das kleine Grinsen auf seinen Zügen bemerkte, riss sie sich am Riemen.
"Ich dachte, du würdest solche, wie du es nennst ,primitiven und billigen` Methoden, nicht anwenden", fauchte sie und tat so als würde sie ihren Mund abwischen, "Was hat dich denn veranlasst, deine Meinung zu ändern?"
"Aug um Aug, Kuss um Kuss. Heißt es nicht so? Auf jeden Fall sind wir jetzt quitt, Kisama!"
Sprach`s und ging an der noch immer verdutzt dastehenden Bulma vorbei.
Zitternd. Nicht vor Angst oder vor Kälte. Zitternd eher aufgrund einer Mischung aus Wut (Was bildete sich der Kerl ein, sie zu küssen?) und der Nachwirkung der Erregung (Was bildete sich der Kerl ein, sie auch noch so gut zu küssen?)
Sie stampfte mit dem Fuß am Boden auf und verzog sich jetzt wirklich in die Werkstatt.
öõöõö
Bulma konnte sich nicht ganz auf ihre Arbeit konzentrieren. Immer wieder ertappte sie sich dabei, dass sie abschweifte. Genervt biss sie sich auf die Unterlippe. Die Daten mussten noch heute eingegeben werden - und es waren nicht gerade wenig.
Weshalb auch immer brachten Bulmas spitze Zähne auf ihrer Unterlippe nicht die gewünschte Wirkung. Vielmehr kam die Erinnerung wieder hoch ... Fester bohrten sich ihre Zähne in die Lippe, bis sie Blut schmecken konnte. Mit der Zunge leckte sie es schnell ab ... ein paar Mal.
Verflucht!
Schnell klemmte Bulma einen Bleistift zwischen ihre Zähne, damit waren sie beschäftigt und die Zunge bewegungstechnisch eingeschränkt.
Rasch einen konzentrierten Gesichtsausdruck aufgelegt und schon tippte sie weiter.
Langsam rutschte der Bleistift zwischen ihren Lippen immer weiter nach rechts, bis sie nur noch das Ende im Mund hatte. Geistesabwesend ließ sie ihre Zunge um den Stift kreisen. Als Bulma bewusst wurde, was sie da tat ...
Verdammt!
Verzweifelt suchte sie ihren Overall nach einem Kaugummi ab. Ja, zum Glück hatte sie noch einen für Notfälle. Irgendwie kam sie sich so vor, als wollte sie sich das Rauchen abgewöhnen.
Eine Sekunde später kaute sie auf dem Gummi herum und versuchte zur Entspannung ein paar Blasen zu bilden.
Bulma schloss die Augen und redete sich ein, sie habe das gerade nicht gedacht. Anscheinend hatte sie ein paar Stufen übersprungen.
Ein Geräusch ließ Bulma zusammenzucken und wie ertappt spuckte sie den Kaugummi aus. Nein, da war niemand, wahrscheinlich ein Blatt oder so, das am Fenster angekommen war. Vielleicht aber auch nur ihre Nerven.
Bevor Bulma mit der Abtipparbeit fortfahren konnte, musste sie zuerst einmal den Monitor von dem Kaugummi befreien. Der saß ziemlich fest, sie musste ihn wie einen Torpedo abgeschossen haben.
Verflixt!
öõöõö
"Was ist denn jetzt schon wieder?", fragte Bulma mehr als nur ein wenig genervt. Sie mühte sich ständig in der Küche ab und Vegeta, der wohl gerade selbsternannte Gourmet, hatte nichts Besseres zu tun, als seinen Teller misstrauisch zu beäugen!, "Es ist nicht vergiftet, falls du das (schon wieder) denkst!"
Vegeta warf ihr einen wütenden Blick aus schmalen Augen zu.
"Ich fragte mich nur, ob es auch genießbar ist. Sieht jedenfalls nicht danach aus!", meinte er.
Bulma sog scharf die Luft ein und stieß sie dann mit folgender Retourkutsche aus: "Keiner zwingt dich davon zu essen. Wenn du seit neuestem zu den Feinschmeckern konvertiert bist, bitteschön", sie machte eine ausladende Handbewegung durch den Raum, "du kannst dir gern dein eigenes 4 - Sterne - Menü zubereiten. Die Küche gehört dir!"
Zu ihrem eigenen Erstaunen beließ es Vegeta diesmal mit einem warnenden Blick, der ihr tatsächlich durch Mark und Bein ging, und griff dann nach seinen Stäbchen, um das Unausweichliche hinter sich zu bringen. So jedenfalls sah es für Bulma aus, seinem Gesichtsausdruck zu urteilen.
Bulma schaufelte ihre Portion schnell in den Mund, das Kauen wurde mehr oder weniger ausgelassen. Nein, so schlecht schmeckte es doch gar nicht, eigentlich war es doch ganz gut. Unergründbare Tiefen eines Saiyajin-Magen!
Nach dem Essen klopfte Bulma Vegeta auf die Schulter und bemerkte beschwichtigend: "Na, war doch nicht so schlimm, oder?"
Vegeta wischte ihre Hand mit einer lästigen Bewegung weg.
"Kümmere dich um deinen eigenen Mist. Jetzt lass mich endlich in Frieden! Wie oft soll ich das noch sagen?", grollte er.
Bulma wollte partout keine schnippische Antwort einfallen und so giftete sie ihn lediglich aus den Augen an.
öõöõö
Fröhlich pfeifend machte Bulma gerade das Frühstück. Sie nahm einen Schluck Tee und seufzte wohlig. So gut hatte sie sich schon lange nicht mehr gefühlt. Ihre Eltern würden in knapp einer Woche wieder kommen und Vegeta würde sich erst in schätzungsweise 40 Minuten, also nach seiner 1. Trainingseinheit, blicken lassen.
Zeit genug. Zeit