Fanfic: B/V - Die wahre Geschichte

genug mit dem Frühstück fertig zu werden. Eine kurze Pause gönnte Bulma sich noch, als sie die Augen schloss und sich lächelnd ausmalte, wie sie nachher wieder mit Vegeta streiten würde. Sie zog eine Grimasse. Heute würde sie den verbalen Schlagabtausch wieder gewinnen, nahm sie sich vor und verdrängte vehement den Gedanken an die gestrige Niederlage, als sie nur stumm dagestanden war.

Das Rührei war rasch fertig, das Brot getoastet, sogar Orangen waren zu frischem Saft gepresst (Nicht dass Vegeta die Mühe gewürdigt hätte, aber ...). Schon seltsam, dachte Bulma und mixte noch Pfannkuchenteig zusammen, wenn Vegeta einem nicht im Nacken saß, machte das Kochen (für ihn) richtig Spaß. Ein kurzer Blick auf die Küchenuhr überhalb der Tür verriet, dass es bereits 8:07 Uhr war. Eigentlich hätte Vegeta schon da sein müssen. Da stand sie einmal früh genug auf, ein richtiges Frühstücksbuffet der Extraklasse (+ Masse) zu machen und der Depp kam nicht und nicht daher!

Sie wartete.

Danach deckte sie den Tisch ganz besonders schön, drapierte den Toast in einem Weidenkörbchen, das sie vorher mit einer bestickten Serviette ausgelegt hatte.

Und wartete.

Sie ging kurz in den Vorgarten, um ein paar Blumen zur Dekoration zu schneiden (vielleicht erlitt Vegeta ja einen allergischen Anfall und er überlegte es sich danach zweimal, sich so lange Zeit zu lassen) und arrangierte diese in einer blauen Kristallvase.

Dann wartete sie wieder etwas ...

So lange bis es ihr doch zu blöd wurde.

öõöõö

Wutschnaubend stapfte Bulma auf den GR zu. Was dachte der Kerl, dass er war, abgesehen von einem Prinzen und dem (Zweit) Stärksten Kämpfer des Planeten? Trainierte er da, wie es ihm passte und wenn er dann frühstücken wollte, sollte Bulma nach seiner Pfeife tanzen und kochen? Aber nicht mit ihr!

Entschlossen griff sie mit der rechten Hand nach der Türschnalle, wobei sie mit der linken den Gravitationsregler auf Eins stellen ... wollte.

Mit gerunzelter Stirn öffnete sie die Tür und trat in den GR.

Gähnend leer.

"Wo ist er denn jetzt?", fragte sie sich laut, "Unfassbar! Jetzt muss ich ihm hinterherlaufen und ihn suchen. Fehlt noch, dass ich ihm auch noch das Essen nachtrage ..."

Bulma wollte einen Blick in den GR der Raumkapsel werfen. Auf dem Weg dorthin schaute sie noch kurz in die Küche, vielleicht hatten sie sich ja irgendwie verpasst. Nein, weder Raumkapsel noch Küche konnte mit Vegetas Anwesenheit aufwarten. Bulmas nächstes Ziel war das Bad. Zögernd griff sie zur Klinke, entschied sich dann aber doch anders und klopfte laut, während sie einige Male seinen Namen rief. Keine Antwort, also trat Bulma ein. Keine Spur von ihm.

"Er wird doch wohl nicht irgendwo in ein Gebirge geflogen sein zu trainieren, oder?"

Das würde erklären, warum er nirgends zu finden war, obwohl, wenn er tatsächlich auswärts eine Einheit eingelegt hätte, hätte er doch noch früher die Küche betreten und sich von Bulma ein Bento machen lassen.

Langsam beschlich Bulma ein mulmiges Gefühl und machte sich in der Magengegend breit. Die Kacheln im Badezimmer schienen mit einem Mal mehr Kühle, Kälte auszustrahlen.

Verflucht! Wo zum Teufel noch mal steckte ...

Bevor sie sich vielleicht gar Sorgen machte, sollte sie vielleicht noch in seinem Zimmer nachsehen, oder? Die ganze Aufregung umsonst. Wieso nur war sie nicht schon vorher auf den Gedanken gekommen? Vielleicht, weil Vegeta tagsüber nie (keineswegs zu verwechseln mit ,so gut wie nie`!) in seinem Zimmer war - ausgenommen höchstens mal 5 Sekunden, um sich frische Klamotten aus dem Schrank zu holen. Deswegen!

Erneut flackerte eine Art Besorgnis in Bulma auf.

Sie sollte einfach in sein Zimmer gehen und herausfinden, was Sache war, sonst würde sie im Badezimmer noch verrückt werden.

Und das tat sie dann auch.

Vor Vegetas Tür zögerte sie kurz, lauschte, ob sie vielleicht etwas hörte ...

Nein, kein Geräusch. Bulma fasste sich ein Herz, klopfte kurz ... Keine Antwort. Rasch, bevor sie es sich wieder anders überlegen könnte, öffnete sie die Tür, einen Spaltbreit. Der Raum war stockdunkel. Da aber draußen die Sonne fröhlich vor sich hin schien, musste Vegeta also die Vorhänge zugezogen haben. Bulma schwenkte die Tür ganz auf, sodass wenigstens ein schwacher Lichtschein aus dem Flur, ihren Weg zum Fenster vorzeichnen konnte. Vorsichtshalber streckte sie beide Arme tastend nach vorne und setzte einen Fuß vor den anderen, um keinen Sturz zu riskieren.

"Wer weiß, was Vegeta so in seinem Zimmer am Boden liegen hat?" (Sie war noch nie in seinem Zimmer gewesen, aber wenn sie ehrlich war, rechnete sie nicht ernsthaft mit Schmutzwäsche, Büchern oder aufblasbaren Puppen ...)

Nach gut einer halben Stunde (so lange war es zumindest Bulma vorgekommen) ertastete sie den schweren Stoff der Vorhänge, die die Sonnenstrahlen bislang nach draußen verbannt hatten.

- Ratsch - Bulmas Augen mussten sich erst auf die Helligkeit, die durch die klaren Scheiben drang, einstellen. Jetzt fragte sie sich, weshalb sie nicht einfach den Lichtschalter betätigt hatte ... Vielleicht schlief Vegeta ja noch, vielleicht schlief er ja auch nackt, vielleicht wäre er aufgrund des abrupten, grellen Lichts aufgesprungen ... wär doch zu schön um wahr zu sein ...

Ein Geräusch ließ Bulma aufschrecken. Sie wand den Kopf Richtung Bett ... Und da lag er. Selbst aus der Entfernung konnte Bulma sehen, wie Vegetas Haut eine ziemlich ungesunde rote Färbung angenommen hatte, hören, wie schwer und unregelmäßig sein Atem ging. Jetzt biss er sich wieder auf die Lippe, um ein weiteres Stöhnen zu ersticken. Mit vier schnellen Schritten durchmaß Bulma den Raum und trat zu Vegeta ans Bett. Vorsichtig berührte sie seine Stirn.

"Glühend heiß ... Was hast du nur gemacht, Vegeta?", murmelte sie und überlegte schon, was sie alles brauchte, um ihn von was auch immer zu kurieren. Denn eines war sicher: Irgendetwas musste Vegeta haben, ein Saiyajin seines Kalibers war stets gesund und wenn er einmal sein Training sausen ließ (Möglicherweise hatte es etwas mit seiner Bewusstlosigkeit zu tun.), so musste es wohl etwas Schlimmes sein.

Bulma lief in die Küche um Tee aufzusetzen. Danach suchte sie eine Schüssel und ein frisches Tuch aus dem Schrank. In die Schüssel gab sie Eiswürfel und füllte daraufhin kaltes Wasser ein.

So schnell es das schwappende Wasser zuließ, eilte Bulma zu Vegeta zurück.

Sie tauchte das Tuch ins Eiswasser und legte es auf seine Stirn. Die Decke war ein wenig verrutscht und als Bulma sie wieder zurecht ziehen wollte, bemerkte sie, dass sie schweißfeucht war. Das bedeutete einerseits, dass sie die Decke wechseln sollte (das Leintuch würde sie nicht erneuern können), aber auch, dass Vegeta schon selbst mit der Bekämpfung der Krankheit Fortschritte machte. Nachdem sie das Tuch noch einmal ausgewaschen auf Vegetas Stirn gelegt hatte, lief Bulma in ihr Zimmer, das gleich nebenan lag, bezog ihre Decke neu und brachte sie zu Vegeta. Gerade als sie den Raum betrat, ertönte ein Pfeifen - der Tee war fertig.

In der Küche füllte Bulma das heiße Getränk in eine Thermoskanne. Sie durchsuchte die Regale nach Honig, konnte aber keinen finden, also schnappte sie kurzerhand den Süßstoffspender. Zuletzt nahm sie noch eine Tasse und machte sich zurück zu Vegeta auf. Sie stellte alles auf dem Nachtkästchen ab und zog Vegetas verschwitzte Decke weg. Zum Glück schlief Vegeta wie gewöhnlich (woher sie das weiß?) nur in einer Pyjamahose. Das machte es für Bulma leichter, wenigstens seinen Oberkörper (Nicht dass es ihr etwas ausgemacht hätte, ihn auszuziehen, aber es wäre vielleicht etwas zu schwer für sie geworden) vom Schweiß zu befreien und zu kühlen. Gerade als sie ihn an der Schulter packte, ihn etwas anzuheben, um seinen Nacken zu waschen, da zuckte Vegeta kurz zusammen und biss die Zähne fester aufeinander.

Irritiert umfasste sie seinen Oberarm und versuchte ihn zur Seite zu drehen. Sie hatte ihm doch unmöglich weh tun können, oder?

Erschrockene, nein entsetzte Augen weiteten sich unter dem Anblick, der sich ihnen bot.

Was hatte dieser verdammte Trottel denn da schon wieder angestellt? Und dann sagte er auch noch keinen Mucks?!

Wahrscheinlich hatte er sich im Training verletzt und nie im Leben damit gerechnet, dass sich das entzünden könnte, was es zum Glück auch nicht wirklich hatte. Immerhin aber hatte er ziemliches Fieber und die Wunde natürlich.

"Noch nie was von Jod gehört, was?!", fragte Bulma wütend, auch wenn sie von Vegeta keine Antwort erhoffte, "Oder von mir ..."

Sie drehte ihn ganz auf den Bauch, um seine Wunde, die eindeutig von einer, wenn auch kleinen, Energiekugel stammte, zu verarzten. (Schießt sich der Depp selber ab - beinahe bemitleidenswert ...) Jetzt war sie froh, dass sie ziemlich gute Erste-Hilfe-Kenntnisse besaß, welche sie sich im Laufe der Zeit angeeignet hatte - in der Werkstatt konnte immerhin ständig etwas passieren.

Die Luft war etwas stickig, nicht sehr förderlich zur Genesung, also öffnete Bulma das Fenster zum Lüften. Dann deckte sie Vegeta mit der sauberen Decke zu (achtete darauf, dass er genug Luft bekam), schnappte die verschwitzte Decke und brachte sie ins Bad, wo sie aus dem Arzneischränkchen alles Nötige herauskramte: Aspirin plus C, Ibudolor 400, Wasserstoffperoxydlösung, Bandagen, Leukoplast, Wattepads.

So bewaffnet lief Bulma wieder zu Vegetas Zimmer. Zuerst tränkte sie einen Wattepad mit der Wasserstoffperoxydlösung und reinigte dann die gerötete Stelle an seiner Schulter. Deutlich schärfer sog er die Luft durch die Lunge ein, doch Bulma blieb unerbittlich. Wenn er
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