Fanfic: B/V - Die zweite Chance A
Ob es ihre jugendliche Hochsteckfrisur war,
die rosige Haut, das immerwährende Lächeln oder vielleicht alle Faktoren
zusammen, das konnte man nicht genau feststellen.
"Nun ja ..." Damit fing Bulma an ihrer Mutter vom heutigen Tag zu berichten,
ohne dabei aber näher auf die Tatsache einzugehen, dass sie sich von Yamchu
getrennt hatte. "Wo ist denn Papa?", fragte Bulma, als sie gerade drauf und dran
war, zu essen anzufangen. "Der ist in der Werkstatt", gab ihre Mutter zur
Antwort. "Schon?" - "Schon, schon wieder, noch immer. Wo ist da der
Unterschied?", bemerkte Mrs. Banira trocken. "Ja, er könnte bestimmt deine Hilfe
gebrauchen. Aber zuerst iss etwas!", fügte sie freundlich hinzu. Bulmas Mutter
war doch eine seltsame Person. Immer lächelnd, aber wie ernst sie etwas meinte,
wenn ihre Kommentare, wie gerade eben, sarkastisch wurden, konnte man nur schwer
ausmachen.
Keine zwei Minuten brauchte Bulma um das Mittagessen zu beenden und sich
sogleich auf den Weg zur Werkstatt zu machen.
"Hallo Papa!" Ein gesetzter Mann, um die fünfzig, mit glattem, fliederfarbenen
Haar, antwortete wie folgt: "Hallo! Na, wie geht es meiner Süßen? Bist du
gekommen, um mir wieder zu helfen?" Bulmas Vater hockte vor einem großen
Blechkasten, aus dem eine Unzahl Drähte wirr herausstanden. Ohne eine Antwort zu
geben (es war ohnehin eine rhetorische Frage) beugte sich Bulma neben ihrem
Vater zu der neuen Erfindung hinunter, um sie eingehender zu betrachten. "Was
ist das?" Mit ein paar Sätzen einschließlich Dutzender Fachwörter erklärte
Bulmas Vater, dass es sich um eine Art Hologramm - Apparatur handelte. Nachdem
Bulma aufgeklärt war, machte sie sich an die Arbeit den Fehler zu finden und zu
beheben. *Wäre doch gelacht!* Nach ein paar Versuchen waren die Übeltäter, 2
falsch verbundene Kabel und eine lose Schraube, gefunden.
-ratter ratter- Eine 3D - Kopie von Elvis tanzte in der Luft.
"Super gemacht. Ich hab wirklich eine talentierte Tochter", meinte Mr. Banira,
während er seine Hände vom Maschinenöl befreite. Bulma hörte dieses Lob sehr
gerne und quittierte es mit einem Grinsen. "Du hast bestimmt Hausaufgaben! Hast
du sie schon gemacht?" - "Muss das jetzt sein? Ich würde dir viel lieber hier
bei deiner Arbeit helfen!" Sie sah ihren Vater mit ihrem süßesten Lächeln an.
"Schule geht vor! Hush Hush!" Er senkte den Kopf um gegen ihren Blick gewappnet
zu sein. Laut seufzend ging sie auf ihr Zimmer und setzte sich an ihren
Schreibtisch. "Womit fange ich an? Hm. Zuerst die einfachen Fächer - also
Mathematik." Zwei bis drei quadratische Gleichungen und einige
Folgenberechnungen waren im Handumdrehen gelöst. Anschließend nahm sie die
übrigen Fächer der Reihe nach durch. Physik, Chemie, Englisch und Biologie. Nach
vier weiteren Stunden war sie fertig mit dem Lernen und ging dann, nachdem sie
noch ein Bad genommen und etwas gegessen hatte, zu Bett. Vor dem Einschlafen
grübelte sie noch eine Weile über die Ereignisse dieses Tages nach, vor allem
die neue Klasse und besonders über ihren neuen Sitznachbar. *Wie hieß der noch
gleich? Kinomi, richtig. Hat der keinen Vornamen? Der scheint mir ein
schwieriger Geselle zu sein. Trotzdem muss ich mit ihm auskommen. Ich sollte
vielleicht versuchen mich mit ihm anzufreunden - nun ja, ich sollte langsam
vorgehen.*
Kurz darauf war Bulma schon eingeschlafen.
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Dunkelheit. Nichts als Dunkelheit drang in sein Auge. Eisige Krallen hielten ihn
gefangen im ewigen Nichts ...
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Der nächste Tag verlief wie gehabt: Bulma stand um 7 Uhr auf und machte sich,
nach duschen und frühstücken, auf zur Schule. Diesmal benutzte sie ihr Auto, das
nach wie vor in einer Hoipoi-Kapsel ruhte. Auf der Fahrt fiel ihr ein Auto vor
ihr auf, das den selben Weg zu haben schien. Knappe 10 Minuten später war das
Rätsel gelöst. Es war dieser Kinomi, der anscheinend in Bulmas Wohngegend zu
Hause war. Sie versuchte ihr Glück mit einem freundlichen "Guten Morgen!"
Kinomi, der zuerst probiert hatte, Bulma einfach zu ignorieren, brummte nur ein
leises "Hallo", ohne sie jedoch auch nur eines Blickes zu würdigen, und
verschwand in Richtung Klasse.
Der Rest des Tages brachte keine großartigen Ereignisse mehr hervor. Als Bulma
um halb sieben zu Hause ankam (es war ein langer Schultag), aß sie nur noch eine
Kleinigkeit, lernte noch 2 Stunden und ließ sich, nach einem heißen Bad,
erschöpft in die Federn sinken.
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Schwarz. Schwarz und kalt war es hier. Er fühlte sich unwohl. Noch unwohler, als
wenn er wach wäre. Plötzlich war eine Stimme zu hören. Jemand rief etwas, doch
er konnte weder feststellen wer der Sprecher war, noch was derjenige zu sagen
versuchte. Zu weit weg schien die Person zu sein. Irgendwie kam ihm die Stimme
angenehm vor. Je mehr er sich konzentrierte, herauszufiltern, was die Person
sagte, desto verschwommener wurde der Traum.
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-ring ring- Mit einem Schlag war Bulma wach. Nach einem herzhaften Gähnen und
einer kalten Dusche, um wach zu werden, ging sie frühstücken. Anschließend
verließ sie das Haus und fuhr mit ihrem Auto Richtung Highschool. Was Bulma
nicht bemerkte, war, dass ihr ein silbernes Auto folgte.
Da war sie ja schon wieder, diese Banira Bulma. Musste sie auch unbedingt zur
selben Zeit fahren wie er? Jetzt würde er ihr schon wieder begegnen, und das
auch noch vor der Schule. War es nicht schon genug, dass sie ihm während des
Unterrichts nervte? Er schob den Gedanken beiseite, bog in die letzte Straße
nach links ab und parkte sein Auto.
*Hoffentlich sieht sie mich nicht ...* "Hallo Kinomi! Guten Morgen wünsch ich
dir!" Pech gehabt. Etwas genervt massierte er seine linke Schläfe, ehe er Bulma
fragte: "Was hab ich getan, dass du mich dauernd anquatschen musst?" - "Ich
wollte doch nur grüßen, ich dachte ..." wollte Bulma antworten, doch sie wurde
rüde von Kinomi unterbrochen. "Falsch! Du hast eben nicht nachgedacht! Hättest
du es nämlich getan, hättest du mich auch nicht angesprochen. Und jetzt geh mir
aus dem Weg, ich hab keine Lust mehr, mich mit dir abzugeben." Schon war er an
Bulma, die völlig perplex da stand, vorbeigegangen.
*Hä? Was ... was fällt dem ein?* Das konnte sie, wieder etwas zu sich gekommen,
nicht auf sich sitzen lassen! "Keine Angst!", schrie sie ihm nach, "Mit so
jemanden wie dir, will ich mich ohnehin nicht freiwillig abgeben! Du ... du
eingebildeter Protz! Argh!" Wütend stapfte sie ihm nach.
Der Schultag schien sich ewig zu ziehen, was wohl eher daran lag, dass Bulma
ihren Sitznachbar nicht ertragen konnte. Aber auch der längste Tag geht mal zu
Ende und schließlich ertönte das Zeichen, das jeden Schüler aufatmen lässt -
Gong -
Auf dem Weg nach draußen unterhielt sich Bulma mit Ikuko Samba, mit der sie sich
- trotz ihrer ständigen Müdigkeit - mittlerweile etwas angefreundet hatte.
"Du, sag mal, wer ist das eigentlich und warum ist er so komisch drauf?" Bulma
deutete mit einem Nicken auf Kinomi.
"Der? Der Kerl kann einem echt leid tun. Es heißt er wohnt ganz alleine in einem
riesigen Haus. Seine Mutter ist bei seiner Geburt gestorben. Sein Vater nahm
sich vor ein paar Jahren das Leben. Er hat keine anderen Verwandten und auch
keine Freunde. Manche glauben, er habe übernatürliche Kräfte. Schwachsinn! Die
verbreiten Gerüchte über ihn, ihn scheint es jedoch nicht zu stören. Nun ja, er
redet kaum, nur das Nötigste. Aber er ist recht schlau."
So war das also. Kinomi war ein Außenseiter, ein richtiger Verstoßener. Er tat
ihr richtig leid. "Wo wohnt er denn genau?", wollte Bulma wissen, da er ja in
der Nähe zu Hause zu sein schien.
"Das ist hier ganz in der Nähe, Richtung Norden, keine 5 Minuten zu Fuß.
Deswegen braucht er ja auch kein Auto."
"Was? Aber ich hab doch gesehen, dass er mit dem Auto zur Schule kommt!"
"Unmöglich", beteuerte Ikuko, "er hat nämlich keinen Führerschein."
"Hä? Sicher?" Bulma verstand das Ganze nicht mehr, bis ... "Von wem redest du?"
"Von Yasai", meinte Ikuko etwas verwirrt, "von wem sonst?" Yasai ging neben
Kinomi und bog jetzt Richtung Norden ab.
"Ach so, ich meinte ja eigentlich Kinomi!"
"Sag`s doch gleich! Also der ist wohl noch stranger als Yasai. Er kam erst
voriges Jahr in unsere Klasse. Über den gibt es fast nichts zu sagen. Der Typ
ist total verschlossen, lässt niemanden an sich ran. Nicht der Klügste. Keine
Ahnung wo der genau wohnt, mit wem oder ob er gar auch allein wohnt."
"Aha. Was mich nur noch interessieren würde, ist, wie er mit Vornamen heißt."
"Tja, das mit seinem Vornamen ist so eine Sache. Ehrlich gesagt, hab ich keine
Ahnung. Also, ich weiß es nicht genau. Er soll Vege oder Vegi oder so ähnlich
heißen. Er wird eigentlich Kinomi gerufen, die Lebensmüden nennen ihn ,Veggie`"
"Wieso lebensmüde?", wollte Bulma wissen.