schüttelte
sie sanft, bis sie die Lider etwas hob. Sie öffnete die Lippen und versuchte
etwas zu sagen, doch ihr Hals war wie ausgetrocknet und selbst das Atmen kratzte
schmerzhaft in der Kehle. Vegeta zog sie halb auf seinen Schoß und tastete auf
der Werkbank nach der Thermoskanne, in der Bulma stets Tee zu haben pflegte. Er
war zwar schon ziemlich abgekühlt, aber immerhin flüssig. Vorsichtig träufelte
er ein paar Tropfen auf ihre geöffneten Lippen - solange, bis Bulma genug hatte
um etwas zu sagen: "Ich ... sterbe ..."
"Du übertreibst maßlos", meinte Vegeta kopfschüttelnd, "du hast wahrscheinlich
nur diese Sommergrippe, die zur Zeit umgeht. Es hieß, da fühlt man sich schwach,
müde und so weiter. Geht`s wieder?" Bulma nickte und versuchte sich
aufzurichten, sank aber gleich wieder zurück gegen Vegetas Brust. "Keine ...
Kraft ...", schnaufte sie erschöpft und schloss die Augen.
Vegeta seufzte, hob Bulma auf die Arme und trug sie so ins Schlafzimmer. Dort
bettete er sie auf das weiße Laken, deckte sie zu und fragte, ob sie etwas zu
essen wolle. Bulma schüttelte schwach den Kopf und war sogleich eingeschlafen.
Vegeta legte seine Hand auf ihre Stirn ... nun, Fieber schien sie keines zu
haben, obwohl sie etwas schwitzte. Rasch besorgte er einen Lappen, hielt ihn
unter kaltes Wasser und wusch damit ihr Gesicht. Mehr konnte er im Moment nicht
tun, also ging er ins Esszimmer, um Bulmas Eltern über ihren Zustand
aufzuklären. Überrascht erblickte er Trunks, der eigentlich erst am Abend kommen
wollte. "Chichi meinte, Goten solle endlich wieder etwas lernen." Erklärung
genug.
"Bulma hat doch diese Grippe erwischt, von der in den Nachrichten die Rede war.
Sie ist jetzt im Bett und schläft. Ich seh` nachher noch nach ihr."
"Mama ist krank?"
"Eine Sommergrippe ist nicht weiter schlimm", versuchte Mrs. Briefs Trunks zu
beruhigen, "Das Ganze dauert meist nur ein paar Tage. Sie muss sich jetzt viel
ausruhen. Dann ist deine Mama bald wieder auf dem Damm."
Gleich nach dem Essen brachte Vegeta frischen Tee und Hühnersuppe zu Bulma. Doch
sie war nicht, wie eigentlich erwartet, im Bett. Gerade wollte Vegeta alles
abstellen und nach ihr suchen, da trat sie aus dem angrenzenden Bad. Am ganzen
Körper zitternd hielt sie den Türgriff krampfhaft fest. Nur noch ein paar
Schritte, dann war sie wieder im weichen Bett. Einen Fuß vor den anderen, sie
wankte leicht ...
"Bulma!", rief Vegeta aus, kam ihr zu Hilfe, indem er sie hochhob und zum Bett
trug. "Was machst du denn?!" Er zog die Decke zurecht und stellte das Tablett
mit ihrem Mittagessen auf ihren Schoß ab und Bulma, die mit dem Rücken am
Kopfende des Bettes angelehnt aufrecht saß, griff langsam nach dem Löffel und
lächelte entwaffnend: "Mir war ... übel."
"Du bist auch ganz blass, und zwar ... hier", meinte Vegeta und tippte auf
Bulmas Nasenspitze. Ein kleines Grinsen huschte über ihre Züge und sie begann
den Teller gemächlich auszulöffeln.
Vegeta setzte sich zu ihr auf das Bett und strich ihr die schweißfeuchten Haare
aus der Stirn. "Trunks ist schon da. Ich hab` ihm gesagt, du brauchst Ruhe und
du willst sicher auch nicht, dass er sich ansteckt, nicht?"
"Du hast Recht." Bulma legte den Löffel zur Seite und murmelte erschöpft: "Ich
bekomme nichts mehr hinunter. Lass mir nur den Tee da, ja? Ich möchte nur etwas
schlafen." Sie legte sich wieder hin und Vegeta nahm den noch halbvollen Teller
Suppe wieder mit. Bevor er das Zimmer verließ, bemerkte er noch leise: "Sleep
well and have sweet dreams [Schlaf gut und hab gute Träume]."
+++++
Wie lange hatte sie geschlafen? Nach einem Blick auf die Uhr stellte Bulma
entsetzt fest, dass es bereits vier Uhr nachmittags war. So lange ... Nun, jetzt
konnte sie ja wieder an die Arbeit gehen. Das Schwindelgefühl, die Schwäche und
die Übelkeit waren verschwunden. Sie fühlte sich topfit und pudelwohl. Bis auf
die Tatsache, dass ihr Magen vernehmlich knurrte. "No surprise at all [Überhaupt
keine Überraschung]", murmelte sie und strich sich mit der flachen Hand über
ihren Bauch, "Hab` ja auch seit in der Früh` nichts mehr gegessen, das ich nicht
mal bei mir behalten habe." (Von den 3 Löffeln Suppe mal abgesehen ...)
Gerade zog sie die Decke zur Seite und schwang die Beine halb aus dem Bett, da
fiel ihr freudig überrascht auf, dass ihr jemand Zwieback und ein paar Birnen
auf das Nachtkästchen gestellt hatte. Sie griff nach einer Scheibe Zwieback und
biss erst ein kleines Stückchen ab. Nach zwei Scheiben Zwieback und einer Birne,
war sie halbwegs satt, wollte sie ihren Magen ja auch nicht gleich
überanstrengen. Nach ihrer Mahlzeit ließ sie sich zurück in die Kissen sinken.
Es würde Bulma ohnedies nichts nutzen, jetzt aufzustehen, denn wenn ihre Mutter
sie erwischte, würde sie sie sofort zurück in die Federn stecken. Da verstand
Mrs. Briefs keinen Spaß.
Bulma lächelte und schloss die Augen.
+++++
Trunks half Mrs. Briefs im Garten. Die Unterhaltung der beiden hätte sich als
ziemlich schwierig herausgestellt, hätte Vegeta nicht in weiser Voraussicht
seinem Sohn den Lingualtranslator mit den Worten: "Den wirst du bestimmt
brauchen" ausgehändigt. Tatsächlich hätte Trunks kein Wort seiner Großmutter
verstanden. Er selbst wechselte allerdings die Sprache kein einziges Mal. Das
kam ihm etwas seltsam vor, deshalb suchte er, natürlich erst nachdem der Rasen
gemäht, der Kies geharkt und das Gras gerecht war, seinen Vater auf. Dieser
begrüßte ihn gleich mit einem "Buonos Dias, hijo [Guten Tag, Sohn]."
Zum Glück konnte Trunks schon etwas Spanisch, sonst wäre er schon bei diesen
drei Worten aufgeschmissen gewesen. Er erzählte Vegeta, dass er, Trunks, immer
Deutsch sprach, doch alle um ihn herum ständig die Sprache wechselten. Vegeta
runzelte die Stirn und versuchte sich einen Reim darauf zu machen ... schlechte
Wortwahl.
+++++
Bis Schlag Mitternacht hatte der Fluch noch Wirkung. Die nächsten Tage
vergingen, ohne dass die Hexe von sich Reden machte. Das beunruhigte Vegeta umso
mehr. Was sie wohl wieder vor hatte? Ob das neue ,Projekt` so viel Vorbereitung
bedurfte? Er wollte lieber nicht daran denken.
Bulma ging es wieder besser, doch ihre Mutter achtete streng darauf, dass sie
sich nicht überanstrengte. "Bloß keinen Rückfall riskieren!", war Mrs. Briefs
Motto. Trotzdem konnte Bulma bequem vom Bett aus, Trunks` Geburtstagsparty
organisieren. Block, Stift und Telefon waren ja in Griffweite.
KAKUTOKU TO SONSHITSU - GEWINN UND VERLUST
Zwei Tage vor Trunks` 12. Geburtstag war Bulma wieder kerngesund. Beim Frühstück
schaffte sie es auch ganz alleine das Marmeladenglas zu öffnen. Das verflixte
Glas, an dem ihr Vater gescheitert war ...
Vegeta, der bereits drei Stunden trainiert und danach selbstverständlich
geduscht hatte, trat gegen 8 Uhr in die Küche um zu Frühstücken.
"Wieder gesund und ganz bei Kräften, Bulma?"
"Ja, yes, oui, si, hai, da, oo oder wie auch immer. Danke der Nachfrage. Schau!
Ich hab` das Marmeladenglas ganz allein aufbekommen", meinte sie ironisch
lächelnd.
"Bemerkenswerter Kraftzuwachs", stichelte Vegeta weiter.
Bulma versuchte zwar mit einem giftigen Blick zu kontern. Das ging aber etwas
schief und sie brach in schallendes Gelächter aus. Als sie sich wieder beruhigt
hatte, setzte Vegeta an: "Jetzt hatten wir ja ein paar Tage Ruhe vor der Hexe.
Bin mal gespannt, wann es wieder los geht. Ach ja, Trunks hat mir etwas
Interessantes erzählt, und zwar, dass er selbst und auch Goten und Co von den
Flüchen nicht betroffen waren. Scheint also ein lokaler Zauber zu sein. Seltsam,
nicht? Ich frage mich nur, weshalb er dann unbedingt in unserer Gegend sein
muss. Zufall?"
"Ich glaube kaum, dass das Zufall ist. Zumal sie ja nur dir im Traum erschienen
ist."
Bulma bestrich ein Brötchen mit Marmelade und Vegeta goss Kaffee in seine
Tasse.
"Was macht die Molekularanalyse und -syntheseapparatur?", fragte Vegeta um das
Gespräch nicht ins Stocken geraten zu lassen.
"Fortschritte. Keine weltbewegenden, aber es geht immerhin voran. Wenn es erst
einmal fertig ist, bau` ich es ins Raumschiff ein."
"Kann man damit wirklich alles und jedes materialisieren? Auch ... zum Beispiel
einen Kugelschreiber, ein Sauriersteak oder ... was weiß ich ... Seife?"
"Ja klar! Wirklich alles - außer lebende Organismen versteht sich. Zuerst musst
du das gewünschte Objekt in den Computer eingeben. Du kannst auch verschiedene
Stoffe analysieren um sie danach zu synthetisieren. Das MAS speichert übrigens
die Daten, sodass es, wenn du zwei oder mehrmals dasselbe materialisieren
willst, sofort auf die schon vorhandenen Daten zurückgreift. Okay, also nach der
Analyse beginnt die Synthese. Dabei werden die vorher zum Recycling gegebenen
Altstoffe in ihre Einzelteile zerlegt und ihre Atome zu dem gewünschten Objekt