Fanfic: B/V - Für eine gemeinsame Zukunft
blecherne Stimme der Personenerkennung.
Bulma hatte dieses Teil, bei aller Liebe zur Technik, nicht vermisst. *Ich muss
das mit den Komplimenten schnellstmöglich löschen*, nahm sie sich vor und fragte
den Computer wie viele Personen noch im Haus waren und wo sie sich befanden.
"Professor und Mrs. Briefs finden Sie im zoologischen Garten und Vegeta-san ist
in der Küche. Haben Sie sonst noch einen Wunsch, Bulma-san?"
"Nein, danke. Das war alles."
"Wenn ich dann noch sagen dürfte, dass die Farbe ihres Oberteils perfekt mit
ihren Augen harmoniert und, dass ..."
"Computer: Off!"
"Warum hast du ihn denn eigentlich so programmiert?", grinste Trunks und erntete
einen strafenden Blick Bulmas.
"Das ist jetzt doch wohl nebensächlich, oder? Also wir machen es so: Du gehst zu
deinen Großeltern und erklärst ihnen die Lage, wegen Wiedergeburt und so ...
[MS: Die zwei sind noch nicht so lange tot, darum kennen sie Trunks auch.] Ich
geh` in die Küche und rede mit deinem Vater. Wünsch mir Glück!"
Bulma lächelte noch einmal, aber es wirkte nicht echt. Dann verschwand sie in
einem der Gänge. Hastig lenkte sie ihre Schritte gen Küche, wo Vegeta noch keine
Ahnung hatte, dass er bald Besuch bekam. Vor der Tür zögerte Bulma kurz, dann
aber, von einem plötzlichen Energieschub erfasst, straffte sie die Schultern,
atmete tief durch und drückte die Klinke nach unten.
Die Tür glitt geräuschlos auf ... Vegeta, sitzend am Küchentisch ... eine Unzahl
von Tellern und Schüsseln ... atemberaubende Geschwindigkeit ... beinahe völlige
Konzentration ... ein abruptes Kopfheben ... Schlagartig erwachte Bulma aus
ihrer Tagträumerei, als sie den Ausdruck in seinen Augen sah. Nein, sie blickten
nicht verliebt, sondern ... undeutbar. Nicht wirklich warm, aber auch nicht so
kalt, wie sie es in Erinnerung zu haben glaubte. Ewigkeiten schienen zu
vergehen, da die beiden sich nur einvernehmlich schweigend ansahen, bis einer
die Stille durchbrach.
"Wie lange war ich tot?", fragte Vegeta.
"... 23 Jahre."
Vegeta brauchte einen Moment um die Zahl zu verdauen, er ließ die Stäbchen aus
seinen Fingern gleiten. "23 Jahre? Aber ..."
"Ja, ganze 23 Jahre. Es gab ein paar Probleme. Du weißt schon, die Jinzoungen
... Wir konnten sie erst vor kurzem besiegen. Piccolo starb und mit ihm Shenlong
und ... Ach, es ist eine lange Geschichte ..."
Bulma stand nach wie vor in der Tür, trat aber jetzt ganz in die Küche und
setzte sich ebenfalls an den Tisch.
"Du bist keine 23 Jahre älter", bemerkte Vegeta überflüssigerweise.
"Wir haben die meisten Menschen dank des Jungbrunnens verjüngen können. Nur
dadurch war es überhaupt möglich, alle wiederzuerwecken." Bulma fragte sich im
Stillen, wie sie ihm die Nachricht überbringen sollte. Direkt ins Gesicht oder
auf Umwegen, durch die Blume?
"Aha", murmelte Vegeta nur und aß anschließend weiter, sich durch Bulmas
Gegenwart nicht gestört fühlend. Auch wenn er äußerlich ganz ruhig und gelassen
wirkte, arbeitete sein Oberstübchen auf Hochbetrieb. 23 Jahre war er tot
gewesen! 23 Jahre! Soweit er wusste, konnte man doch nur nach einem Jahr wieder
erweckt werden ... Aber erst so spät konnten die Jinzoungen besiegt werden.
Vegeta ließ die Stäbchen erneut sinken. Nach dem Tod sämtlicher Z-Senshi war
niemand mehr auf dem Planeten, der die Menschen hätte verteidigen können. 23
Jahre Schreckensherrschaft von C17 und C18 ... Vegeta wurde bei diesem Gedanken
regelrecht übel. Seine Bulma, ganz auf sich gestellt, niemand, der sie
beschützte ... Aber sie hatte ja überlebt, sonst hätte sie ja nicht ... Wir
haben ... Wir? Wer war wir?
"Wer hat dir bei der Aktion geholfen?", wollte er dann laut wissen.
Bulma schluckte nervös und fühlte sich unbehaglich ertappt. Eigentlich hatte sie
ja gemeint, noch mindestens eine halbe Stunde zu haben, während Vegeta aß, um
sich auf das unliebsame Thema vorzubereiten.
"T ... Trunks", murmelte sie dann.
Vegeta runzelte die Stirn und wiederholte den Namen. Nein, den hatte er noch nie
gehört. "Wer ist das?", formulierte er dann auch seine nächste Frage, die
argwöhnischer klang, als ihm lieb war. Wer war dieser Trunks? Etwa ihr neuer
Freund, oder gar Schlimmeres? Vegeta spürte bei dem Gedanken einen feinen, aber
nicht ignorierbaren Schmerz im Herzen.
"Er ... er ist ...", stotterte Bulma, nicht wissend, wie sie weitermachen
sollte. Dann jedoch beschloss sie, einfach alle Register zu ziehen und den
Sprung ins kalte Wasser zu wagen. "Er ist ... mein Sohn."
Wow! Das hatte gesessen. Sie ... seine Bulma, wie er sie zuvor noch - still,
klamm und heimlich - bezeichnet hatte, war also Mutter?! Na, wenn das keine
Neuigkeiten waren! Vegetas Miene wurde undurchdringlich, eine Maske aus
Ablehnung, aus Eis.
"Ach?", war alles, war er zu sagen hatte, begleitet vom Emporschnellen seiner
linken Braue.
Bulma runzelte die Stirn. Was hatte er denn auf einmal? Sie hatte ihm ja noch
gar nicht gesagt, dass er der Vater war. Weshalb gab er sich dann plötzlich so
unnahbar? Er tat glatt so, als hätte sie ihn persönlich angegriffen. Persönlich?
Nahm er es gar ... persönlich? Ging es darum, dass er glaubte, ein anderer wäre
der Vater ihres Sohnes und nicht er selbst? War er - Bulma wagte kaum zu hoffen
- eifersüchtig? Eifersüchtig auf den vermeintlich existenten anderen Vater von
Trunks, seinem eigen Fleisch und Blut?
Bulma unterdrückte mit aller Kraft das aufkommende Schmunzeln. Sie wollte ihn ja
wohl nicht noch mehr reizen, nicht wahr?
Vegeta verfolgte Bulmas Mienenspiel mit wachsamem Interesse und widmete sich
dann wieder seinem Essen.
Wer war der Vater von diesem Balg? Wie sollte er das herausbekommen, ohne zu
sehr sein Interesse zu verraten? Bulma war ja vielleicht - bei aller Eitelkeit -
hübscher als er, aber in Punkto logischer Gedankenfolge stand Vegeta ihr in
nichts nach. Also dachte er nach ... Wer konnte als Vater in Frage kommen?
Dieser Wüstenräuber Yamchu vielleicht? *Grr* Das hieße, sie wäre schwanger
gewesen, als die Jinzoungen angriffen. Hm ... Nein, mit dem Typen hatte sie
abgehakt. *Puh* Wahrscheinlicher war es, dass sie sich nach dem ersten Angriff
mit irgendeinem überlebenden Menschen zusammengetan hatte. Schon wieder dieser
Stich! Momentchen ... Er hatte doch etwas vergessen, nur ... was? ... Sie hatte
gesagt, ihr ... Sohn hieße Trunks, er hätte ihr geholfen, die Toten ... Wer
hatte die Jinzoungen denn nun eigentlich besiegt? Wir konnten sie erst vor
kurzem besiegen ... Wir ... vor kurzem ... Wie sollten die zwei denn die
Androiden besiegen, wenn es sogar ihm, dem Prinzen der Saiyajin, verwehrt
geblieben war? Hatte Bulma etwa etwas erfunden, das ihnen den Sieg brachte? Wohl
kaum, denn C17 und C18 waren leider auch extrem klug. Nie wären sie in eine von
Bulmas Technikfallen getappt. Wenn also sie die Jinzoungen nicht ausgeschaltet
hatte, musste es wohl dieser ominöse Trunks gewesen sein. Auch wenn der noch
klüger als seine Mutter wäre - was Vegeta sich nur schwer vorstellen konnte -
hätte er so die Bedrohung auch nicht abwenden können. Die offensichtlich nicht
offensichtlichste Möglichkeit fiel ihm erst zuletzt ein: *So wie ich*, dachte
er. *Mit Kraft.*
Das führte ihn zur ersten Frage zurück: Wer war denn nun der gottverdammte Vater
von diesem Trunks? Wie konnte Bulmas Sohn das schaffen, was ihm, dem ... Prinzen
... auf, unter, neben ... in ihr! ... Alles um Vegeta schien stillzustehen, die
Erde schien sich - wenn überhaupt - in Zeitlupe weiterzudrehen. Langsam legte er
die Stäbchen zum dritten Mal neben die Reisschüssel, da er Angst hatte, am
nächsten Bissen zu ersticken. Noch versuchte er die Erkenntnis mit aller Macht
hinauszuzögern, aber mit quälender Beharrlichkeit schlich sie sich seine
Gehirnwindungen entlang, bis sie wie ein Blitz einschlug: Er war der Vater ...
Er war der Vater? Und noch einmal für Vegetas schmerzenden Kopf: Er war der
Vater!
"Wie alt ist dieser Trunks denn?", fragte Vegeta so beiläufig wie möglich und
versuchte beinahe verzweifelt, seiner Stimme einen normalen Klang zu verleihen.
Bulma hatte die unterschiedlichen Ausdrücke auf seinem Gesicht interessiert zu
deuten versucht und auch geschafft ... Die Frage, die er ihr jetzt gestellt
hatte tat ihr Übriges und Bulma antwortete einfach: "Er ist 23, eigentlich 25,
aber das ist eine andere Geschichte."
Vegetas Kopf wurde bis auf einen einzigen Gedanken ganz leer, er vergaß sogar
das Essen, das vor ihm auf dem Tisch stand und nur darauf wartete, in seinem
Magen zu landen. Aber zurück zu dem Gedanken: Er war also der Vater ... und
stand kurz vor einem Kollaps. Einzig der Duft des gebratenen Fisches, der seine
Nase umschmeichelte und ihm neue Kraft einflößte, hielt ihn davon ab, vom Stuhl
zu kippen.
"Was sagst du dazu?", fragte Bulma leise.
Vegeta konnte beim besten Willen nicht sofort antworten. Das ging ihm alles ein
wenig zu schnell. Innerhalb von wenigen