Fanfic: B/V - Für eine gemeinsame Zukunft
Minuten war er wieder am Leben, bei
Bulma in der Küche und Vater eines 25jährigen Jungen geworden. Wie ging denn
das? Er war doch selbst erst 34 Jahre alt! Rein rechnerisch gesehen ... Sein
Kopf tat allmählich ernsthaft weh, also ließ er es bleiben mit den Zahlen zu
jonglieren und konzentrierte sich stattdessen auf die nächste Frage: Warum
schien es ihm - abgesehen von dem Beinahe-Kreislaufzusammenbruch - nichts
auszumachen, einen Sohn zu haben? Vielleicht weil Bulma die Mutter war? Sie
beide waren ... Eltern?! Eltern ... Vater ... Mutter ... Sohn ... Nein,
beängstigend war der Gedanke nicht, nur neu und überraschend.
Vegeta wandte sich langsam der wartenden und sichtlich nervösen Bulma zu, und
grinste ... lächelte ... es war eine Art Mittelding.
"Mein Sohn hat die Jinzoungen besiegt?!"
Bulma nickte mit feuchten Augen. Dann erregte eine Bewegung, die Vegeta aus den
Augenwinkeln wahrnahm, seine Aufmerksamkeit. Die Tür war, wie zuvor auch,
lautlos aufgeglitten. Nur stand diesmal jemand im Bogen, den er noch nie gesehen
hatte. Ein junger Mann, Mitte zwanzig, in schwarzer Trainingshose und grünem
T-Shirt. An der Art wie seine Aura flackerte, erkannte Vegeta, dass der Junge
ziemlich aufgeregt sein musste. Und noch etwas fiel ihm auf: Er hatte die Haare
von dem Professor, die Augen von Bulma und das Grinsen, das er jetzt zum Besten
gab, stammte offensichtlich und ohne jeden Zweifel von ihm, Vegeta, seinem
Vater.
"Otou-san?", fragte Trunks hoffnungsvoll.
"Ja?", antwortete dieser und fügte noch ein "Musuko?" hinzu.
Bulma verfolgte die tiefgreifende Unterhaltung, sie war so angespannt, dass sie
es kaum zu atmen wagte. Er hatte Trunks ,Sohn` genannt, und das nicht nur hinter
seinem Rücken. Er hatte ihn somit anerkannt, als Nachfolger und Vertreter der
Saiyajin.
Noch hatte sich keiner der beiden gerührt. Vater und Sohn - das erste
Zusammentreffen - Bulma musste mit Mühe die aufsteigenden Tränen unterdrücken.
Ein Bild wie aus einer Hollywood-Schinkenproduktion. Nein, sie würde nicht
weinen! Was hatte sie sich damals, am Tag vor dem Aufbruch nach Namek, im Bett
geschworen? Nie mehr Tränen um ihn, wegen ihm! Also hielt sie sich daran und
stieß Vegeta mit dem Fuß unter dem Tisch leicht an, dass dieser aufstand.
Zögerlich erhob sich der Prinz der Saiyajin aka frisch gebackener Papa vom
Stuhl. Was war aus dem schrecklichen Senshi geworden? Der Mann ohne Angst?
Fürchtete Vegeta Zurückweisung? Von Trunks hatte er das nicht zu befürchten.
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Vater und Sohn, zum ersten Mal vereint. Vegeta und Trunks, Goku und Goten.
Freunde, Familie ... alle wieder am Leben, gesund und munter. Bulma hatte
nichts, worüber sie sich beklagen könnte, außer vielleicht, dass sie nicht
sicher sagen konnte, wo sie und Vegeta im Augenblick standen ... zueinander. Ja,
er akzeptierte die Tatsache, dass er einen Sohn hatte und dass sie die Mutter
war. Aber war er nur an seinem Sohn interessiert oder auch an ihr, an ihr als
Frau? War er willens ...? Nun, allzu abgeneigt konnte er ja wohl nicht sein, was
damit bewiesen wurde, dass sie beide ja miteinander ein Kind gezeugt hatten.
Bulma musste sich wohl etwas überlegen ... Wie sie Vegeta kannte, war er wohl im
GR und trainierte. Trunks hatte sie auch schon seit Stunden nicht mehr gesehen.
Vielleicht trainierte er ja mit seinem Vater? Auf jeden Fall würde Vegeta in
knapp drei Stunden die Dusche belegen und danach die Küche unsicher machen. Zeit
genug also sich ihren ,Schlachtplan` zurechtzulegen, demzufolge sie Vegetas Herz
im Sturm erobern würde ... Immer vorausgesetzt, es lief nichts schief.
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Im ersten Moment war Vegeta beinahe geblendet, dann legte sich das brennende
Sonnengelb und wechselte zu einem matteren Goldgelb. Neid, Eifersucht, Missgunst
wichen in Sekundenschnelle dem puren Stolz. Stolz auf seinen Sohn. Sein Sohn,
der ihn aus seinen nunmehr grünen Augen unsicher anblickte.
Unglaublich! War er doch selbst schon ein Mann von 25 Jahren, doch in Gegenwart
seines 9 Jahre älteren Vaters, fühlte Trunks sich wie ein ängstlicher
Schuljunge, der nicht wusste, ob er gut genug war, seines Vaters Ansprüchen zu
entsprechen. Ängstlich? Nicht gerade das passende Adjektiv für einen Super
Saiyajin der Stufe II. Ein Saiyajin, der die Jinzoungen C17, C18 und Cell
ausgeschaltet hatte. Ein Saiyajin, der seinem Gegenüber, rein technisch gesehen,
weit überlegen war, und trotzdem Respekt vor ihm und seinem Urteil hatte.
"So konntest du also die Androiden besiegen, ja?", fragte Vegeta, nicht wenig
beeindruckt von Trunks` Aura. "Wie konntest du so stark werden?"
Trunks grinste und wechselte in seinen Normalstatus. "Gohan hat mich zuerst
trainiert. Als er starb, war ich zwar bereits SSJ I, aber das reichte nicht
...", er begann mit ein paar Lockerungsübungen, "Mein zweiter Trainer ... warst
du ...", als Vegeta daraufhin fragend die linke Braue hochzog, lachte Trunks
kurz auf, "Genauer gesagt war es Kako Vegeta. Also dein Ich in der
Vergangenheit. Wir haben zusammen ein Jahr im Raum von Geist und Zeit verbracht
... eine sehr lange Geschichte ... Soll ich dir zeigen, was du mir beigebracht
hast?"
"Aber immer doch!", grinste Vegeta und sammelte seine Energie. Nein, für einen
Super Saiyajin reichte es noch nicht, aber bald ... sehr bald schon. Mit der
Hilfe seines Sohnes ... Vegetas Grinsen wurde breiter. Seit wann ließ er sich
denn helfen und dann auch noch ausgerechnet von seinem eigenen Sohn?! Gehörte
das nicht normalerweise umgekehrt? ,Vater ist stärker als Sohn. Vater trainiert
Sohn`? Aber egal.
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Stunden später verließ ein total verausgabter Vegeta den GR und trottete langsam
Richtung Bad. Eine heiße Dusche hatte er sich redlich verdient. Hoffentlich war
der Massagestrahl noch intakt, denn ansonsten wäre er am nächsten Tag zu nichts
zu gebrauchen.
Trunks, sein Sohn - Vegeta hatte sich schon einigermaßen mit diesem Gedanken
angefreundet -, war schon früher aus dem GR verschwunden. Jetzt, da das Leben
wieder geregelten Bahnen folgte, musste er auch wieder zur Schule gehen und für
Prüfungen büffeln.
Im Bad angekommen, zog Vegeta seinen verschwitzten Sentoufuku aus - ein durchaus
schwieriges Unterfangen, da das Teil ja auch trocken recht schwer abzustreifen
war -, und betrat die Duschkabine. Das heiße Wasser massierte seine schmerzenden
Muskeln. Mit einem Anflug von Melancholie griff Vegeta nach dem
Sandelholz-Duschgel. Wie oft hatte er sich nach dem Training damit gewaschen?
Wie oft war er lange Zeit einfach nur im Duschstrahl gestanden und hatte seinen
Gedanken nachgehangen? Und wie oft nach dem ,Zwischenfall` mit Bulma? Kein
einziges Mal. Er hatte ihr nicht gegenübertreten wollen, nein, ... können.
Feige, ja, feige war er gewesen, war er einfach weggelaufen, hatte er sich nicht
mit dem ,Problem` auseinandergesetzt, das sie beide hatten. Das Problem, das er
gehabt hatte. Das Problem, das er noch immer hatte. Warum denn, wenn nicht
deswegen, weil er feige war, verbrachte er seine Zeit im GR, ging ihr aus dem
Weg, anstatt herauszufinden, woran er bei Bulma war? Vegeta kam wohl nicht darum
herum ... Aber zuerst griff er nach dem Gel und verteilte es auf seiner Haut.
*Feigling!*, wisperte eine kleine Stimme in seinem Hinterkopf.
"Ja, ja, schon gut", murmelte Vegeta zurück und spülte rasch den Schaum ab. In
Sekundenschnelle war er abgetrocknet und frisch eingekleidet.
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Bulma stand in der Küche und stellte gerade das Backrohr aus.
Ihre Eltern waren bereits zu Bett gegangen, Trunks war auf seinem Zimmer und
lernte, nur Vegeta und sie selbst hatten noch nichts gegessen. Sie hatte divers
gefüllte Pastetchen zubereitet ... Immerhin hatte sie auch lange genug üben
können, ihre Kochkunst auf ein höheres Level zu bringen. Spaghetti,
Spinatauflauf und Consommé komplettierten das ausschweifende Menü.
Bulma warf einen kurzen Blick auf die Uhr, feststellend, dass Vegeta jeden
Moment kommen könnte. Der Tisch war gedeckt, das Essen fertig, alles war bereit.
Wirklich alles? War sie es auch? Ihrem rasenden Herzen zufolge nicht. Aber ...
Nein, sie hatte schon genug Aufschub gehabt. Heute Abend würde Bulma keinen
Rückzieher mehr machen. Gerade als sie diesen Vorsatz in ihren Gedanken
formuliert hatte, schwang die Küchentür auf und Vegeta erschien.
"Hi! Du kommst gerade recht. Das Essen ist gerade fertig", versuchte Bulma ihre
Nervosität durch einen Redefluss zu überspielen.
"Sehr gut! Ich bin am Verhungern", grinste Vegeta und selbst er wusste, dass er
völlig unnatürlich wirkte.
"Setz dich doch", forderte sie ihn auf.
Es war eine unwirkliche Situation. Vegeta ließ sich langsam auf einem Stuhl
nieder und beobachtete Bulma dabei, wie sie das Abendessen auftischte.
Unaufgefordert half er ihr dann mit dem schweren Suppentopf. Bulma lächelte
dankbar und ließ sich auf ihren Sessel gleiten. Wer saß ihr da gegenüber? War es
noch der selbe Vegeta, der jetzt geradezu appetitlos in seinem Teller
herumstocherte?
"Was