Fanfic: B/V - Liebe und andere Schwierigkeiten
Kapitel: B/V - Liebe und andere Schwierigkeiten
SHIBAI
Denn sie kann`s nicht lassen. Die vierte FF (selbstverständlich VB!) ist ein
Drama. Nun ja, es sollte eins werden. Ob es gelungen ist?
Die ersten Sonnenstrahlen fielen durch das, nur teilweise durch die Vorhänge
verdunkelte, Fenster.
Vegeta hatte die Arme hinter seinem Nacken verschränkt und starrte abwesend an
die Decke des Zimmers. Sein Blick wanderte auf den Polster neben sich.
Bulma lag seitlich in ihrem Bett und starrte mit leerem Blick zum Fenster. Sie
kam sich nackt vor und das nicht nur deswegen, weil sie es war.
Vegeta wand sich aus dem Bett und zog seinen Trainingsanzug an. Dann verließ er
das Zimmer.
Bulma drehte sich auf den Rücken und ließ ihre Finger auf die andere Bettseite
gleiten. Es war leer. Doch es war noch warm.
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Bulma stand vor dem Herd und bereitete das Mittagessen zu. Mit eisernem Griff
hielt sie den Kochlöffel fest und rührte mit mechanischen Bewegungen in einem
der Töpfe um. Immer wieder glitt ihr Blick zum Fenster, in dem sich der
Küchentisch spiegelte. Der Stuhl, auf dem Vegeta zu sitzen pflegte, war leer.
Wie so oft.
Obwohl sie allein im Raum war, wagte sie es nicht zu seufzen. Was hätte ihr das
auch gebracht? Bulma redete sich ein, dass sich so viele Überlegungen nicht
auszahlten. Sie und Vegeta hatten eine Affäre. Mehr nicht. Na und? Zwei
erwachsene Menschen, die sich physisch zueinander hingezogen fühlten. Mehr
nicht.
Bulma würzte den Oden mit Safran und Ingwer.
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Keuchend trocknete Vegeta sein Gesicht. Drei Stunden lang befand er sich bereits
im GR. Unzählige Schweißtropfen glitzerten auf seinem nackten Oberkörper. Wieso
strengte ihn das Training in letzter Zeit mehr an als gewöhnlich? Zugegeben,
drei Stunden bei 150facher Schwerkraft war kein Zuckerschlecken, aber Vegeta war
ja auch kein Anfänger, sondern in seinem Element. Der einzige Ort, an dem er
uneingeschränkten Zugang genoss.
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Bulma saß an ihrem Schreibtisch und arbeitete an den ersten Skizzen für eine
verbesserte Raumkapsel. Mindestens doppelt so viel Volumen, verstärkter Antrieb,
wirtschaftlichere Rohstoffnutzung. Sie ging in ihrer Arbeit auf und konnte alles
um sich herum vergessen. Nichts existierte, hatte mehr Bedeutung. Bis aufs
Äußerste konzentriert, entstand Linie um Linie auf dem Millimeterpapier, bis der
komplette Rohentwurf auf dem Tisch lag. Nein, so hatte sie es sich ganz und gar
nicht vorgestellt. Also begann sie von Neuem.
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Langweilig schmeckte der Oden diesmal. Lag das an der Person, die ihn zubereitet
hatte oder an der, die ihn aß? Vegeta wusste keine Antwort und er war zu hungrig
um sich noch länger darüber Gedanken zu machen. Irgendwann war er satt.
Die Stille umhüllte ihn, in der einsamen Küche. Das Ticken der Uhr an der Wand
wurde lauter und lauter und unerträglich. Vegeta musste sehr an sich halten um
sie nicht zum Stillstand zu überreden.
Schwerfällig stand er auf und verfrachtete das schmutzige Geschirr in die
Spülmaschine. Bulma hatte, wie üblich, alles schon eingestellt und auch die
Reinigungsmittel eingefüllt, sodass Vegeta nur noch den grünen Knopf betätigen
musste.
-Klick-
Es durchdrang die Stille wie ein Blitzschlag - und war genauso schnell wieder
verschwunden.
Zeit für die 2. Trainingseinheit.
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Bulma warf einen Blick auf die Uhr. Es war Zeit mit den Vorbereitungen für das
Abendessen anzufangen.
Weit war sie noch nicht gekommen, mit dem neuen Raumschiff.
Sie nahm sich vor, die Nacht durchzuarbeiten, um wenigstens den Rohentwurf in
den Händen zu haben.
Sie verließ den Arbeitsraum und ging in die Küche.
Dort fing sie an zu kochen. Gemüse putzen, Reis zustellen, Fleisch anbraten. Das
Öl brutzelte während sie mit einer Fleischgabel die Steaks wendete - immer
wieder.
Kurze Zeit später war die ganze Küche erfüllt mit den leckersten Düften. Bulma
nahm etwas Gemüse und Reis zu sich und stellte den Rest warm. Daraufhin zog sie
sich wieder zu ihrer Arbeit zurück.
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Vegeta stand im harten Strahl der Dusche. Abwechselnd ließ er heißes und kaltes
Wasser auf sich hernieder prasseln. Das heiße Wasser lockerte seine Muskeln, das
kalte kühlte seine erhitzte Haut und das Wechselbad kurbelte seine Durchblutung
an. Nach dem Abendessen würde er noch eine Schicht im GR einlegen. Er fühlte
sich weder müde noch ausgepowert.
Nachdem Vegeta sich abgetrocknet und einen frischen Overall angezogen hatte,
betrachtete er nachdenklich sein Spiegelbild.
Er hatte es sich selbst zuzuschreiben, dass es soweit gekommen war. Niemals
hätte er damit gerechnet, doch jetzt war es passiert. Es war zu spät.
Ein paar Spritzer eiskaltes Wasser spülten den letzten Hauch von etwaiger
Müdigkeit aus seinen Augen.
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Ruckartig schlug Bulma die Augen auf. Ein Blick auf das Handgelenk verriet, dass
es 6 Uhr morgens war. Sie war also eingeschlafen. Noch immer saß sie an ihrem
Schreibtisch. Ihr Nacken tat weh und auch das bisschen Massage, das sie an sich
selbst ausführen konnte, brachte keine nennenswerte Linderung.
Nach dem Frühstück würde sie sich ein ABC-Pflaster besorgen.
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Lange nach Mitternacht war Vegeta zu Bett gegangen, in seinem Zimmer. Noch nicht
wirklich ausgeschlafen betrat er um 8 Uhr die Küche. Von Bulma war keine Spur zu
sehen. Vegeta setzte sich an den Tisch und überlegte, ob sie ihm vielleicht aus
dem Weg ging. Aber war nicht auch er fest dazu entschlossen gewesen, die letzte
Nacht im GR durchzumachen? Warum, wenn nicht deswegen, weil er Bulma nicht sehen
wollte? Wo auch immer ...
Vegeta stillte seinen Hunger und beschloss später weiter zu überlegen.
Der Gravitationsraum rief.
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Endlich konnte Bulma dazu übergehen die Daten in den PC einzugeben. Nach vier
Anläufen waren die Entwürfe endlich zufriedenstellend gewesen. Als die letzte
Datenreihe eingegeben war, hielt sie inne. Vor ihrem geistigen Auge sah sie das
fertige Raumschiff. Warum hatte sie es noch einmal entworfen? Ach ja, für
Vegeta. Für seine geplante Trainingsreise durchs All. Das alte Raumschiff war
nicht groß genug, um sich so richtig auszutoben.
Den ganzen letzten Tag hatte Bulma ihn nicht zu Gesicht bekommen. Er hatte wohl
genug von ihr. Nun, das sollte ihr nur Recht sein.
Mit ausdrucksloser Miene widmete sie sich wieder ihrer Arbeit.
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Bereits um 11 Uhr brach Vegeta die 1. Trainingseinheit ab. Unbewusst wollte er
so vielleicht sicher gehen, dass er und Bulma sich auch sahen.
Nach einem Zwischenstopp im Bad ging er in die Küche.
Obwohl Bulma mit dem Rücken zur Tür stand, konnte sie genau spüren, wann Vegeta
den Raum betrat. Die Wärme und Kraft, die von seinem Körper ausgingen, waren
überdeutlich präsent. Ohne sich umzudrehen, goss Bulma die Nudeln ab und
schmeckte alles ab.
Lautlos war Vegeta hinter sie getreten und hielt ihr nun zwei Teller entgegen,
in die sie Nudeln und Pastasauce füllte.
Stillschweigend saßen sie sich am Tisch gegenüber und aßen.
Ohne einen einzigen Blickkontakt.
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Voller Elan stürzte sich Vegeta in sein Training. Die etwas verkürzte erste
Einheit hatte ihm sichtlich gut getan. Vielleicht lag es auch am Pasta Asciutta,
das Bulma zubereitet hatte. So gut wie heute hatte es ihm schon lange nicht mehr
geschmeckt. Bestimmt hatte sie ein neues Rezept ausprobiert. Er sollte sie
einmal fragen, was die geheime Zutat war ...
Doch zunächst widmete er sich wieder der Verbesserung seiner Kondition.
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Leise summend ließ Bulma einige Simulationen am PC ablaufen. Das ABC-Pflaster
hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Die Verspannung im Nacken war gelöst. So
konnte sich Bulma wieder voll und ganz ihrer Arbeit widmen.
Sieben Stunden später ging sie sich unter der Dusche erfrischen, ehe sie das
Abendessen vorbereitete.
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Als Vegeta gegen 22 h zum Essen erschien, war Bulma weit und breit nicht zu
sehen. Sie hatte wieder seine Portion warm gestellt und war dann gegangen. Mit
einem Mal hatte er gar keinen richtigen Appetit mehr. Das Abendbrot wurde mehr
hinuntergewürgt als sonst was, da das andauernde -Tik-Tak- der Küchenuhr gehörig
an Vegetas Nerven zehrte.
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So vergingen die Tage, die Wochen. Bulma und Vegeta verbrachten nicht viel Zeit
im selben Zimmer und auch das Bett wurde nicht mehr von ihnen geteilt. Ab und zu
kam es vor, dass Vegeta das Training früher beendete oder Bulma später als
gewöhnlich mit dem Kochen begann. Bei solchen Gelegenheiten aßen sie dann
schweigend gemeinsam oder liefen sich einfach nur so über den Weg.
An diesem einen Tag aber ...
Vegeta stand in seinem Zimmer und zog sich an.
Bulma stand unter der Dusche und seifte sich ein.
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Seine Haare tropften nur noch ein wenig, als er einen Sweater über seinen Kopf
zog.
Vegeta hatte beschlossen heute nicht weiter zu trainieren. Nicht nur weil er
ausgepowert war, sondern auch wegen der neuen schmerzhaften Zerrung an seiner
Schulter. Also war er duschen gegangen und zog sich nun an.
Grübelnd starrte er Löcher in die Luft.
Es war schon seltsam. Jetzt, da er darüber