Fanfic: Team X 21
Kapitel: Team X 21
Remember: Ranchi erzählt ihrem Team die Legende der Feuergöttin Sun, die in einer grauen Welt für das gute kämpfte, doch zum Bösen überlief und unter tausend anderen ihre eigene Familie gnadenlos tötete. Außerdem bekannte sie sich zu ihrer Reinkarnation. Daher gab sie sich an allem die Schuld, was bisher geschehen war. Der schwarze Tod komme wegen ihr ...
Base scheint verändert, er leidet scheinbar mehr als die anderen unter der Projektion die Penelope dem Team X als die mögliche Realität vorgaukelte.
Also begaben wir uns wieder in Richtung Speisesaal. Sean ging neben mir.
“Das hast du gut gemacht”, sagte er leise.
“Ja, nur wer weiß, wie es weiter geht?”, entgegnete ich.
“Du lebst in Angst”, sagte Sean: “In Angst vor dir selbst und dem, was du anrichten kannst. Aber du kannst viel Gutes tun, selbst Sun war einmal gut.”
“Ich weiß nicht, ob es schlimmer ist, böse geboren zu werden oder zum Bösen überzulaufen”, ich lies es meiner Stimme anhören, dass ich letzteres bejahen würde.
“Aber du bist nicht Sun, sondern nur ihre Wiedergeburt, sie hat keinerlei Gewallt über dich.”
“Noch nicht”, sagte ich.
“Vertraue mir und vertraue auf dich selbst.”
Dann hatten wir das Esszimmer auch schon erreicht. An den Speisen und Köstlichkeiten gab es wieder nichts auszusetzen, doch so munter wie am Vortag saßen wir nicht beieinander. Die Stimmung war bedrückt, jeder dachte darüber nach, was eben gesagt wurden war. Doch ich war erleichtert, dass die anderen mich unterstützen wollten, anstatt mir Vorwürfe zu machen.
Team X 20 - Ende
Team X
Teil 21 - Der Abschied
Als wir gegessen hatten, stand ich als erste auf und sagte: “Am besten wir machen uns sofort auf den Weg. Wir können nicht schnell genug handeln, um in einem Jahr so viele ATs wie möglich erledigt zu haben - wenn wir es schaffen ...”
“Wartet”, hörte ich eine vertraute Stimme neben mir. Mich überkam wieder dieses Gefühl der Geborgenheit, doch gleichzeitig wurde mir in jeden Moment klar, was ich verlieren konnte. Die anderen schienen geblendet, sie sahen Penelope zum ersten Mal.
“Es stimmt, desto eher ihr mein Haus verlasst, desto besser”, sagte sie. Sie war wunderschön in ihrem langen weißem Kleid. Das Licht schien nicht mehr durchs Fenster einzufallen, sondern allein von ihr auszugehen. Es hatte etwas magisches. “Doch seit darauf gefasst, was euch dort draußen in der Welt nun erwartet. Ihr müsst euer Vorhaben so lange wie möglich geheim halten, sollte dies möglich sein. Aber gelingt es euch nicht mehr, seit auf der Hut, denn diejenigen, die ihr zu schützen versucht, könnten eine Bedrohung ihrer eigenen und vor allem eurer Existenz darstellen”, fuhr sie fort und sah dabei von einem zum anderen. Ich setzte mich wieder und lauschte gebannt. Als ihr Blick auf mich fiel, spürte ich, dass sie wusste, was ich den anderen erzählt, aber auch, was ich ihnen verschwiegen hatte. Es war ein eisiges Gefühl, als friere sie das Feuer in meinem Innersten ein. Es war fast beängstigend.
“Ich schlage euch nun vor, einen unumstrittenen Anführer zu bestimmen, denn ich sehe, dass euch schwere Entscheidungen bevor stehen, die ihr ohne ihn vielleicht nicht lösen könnt, oder zu viel Zeit verlieren würdet. Es ist wichtig, doch die Entscheidung kann ich nicht treffen, sie liegt allein bei euch.”
Wir sahen uns an. Chan schien verunsichert, als fürchtete sie, selbst gewählt zu werden. Ich wusste, sie hätte eine gute Anführerin sein können, doch dazu waren ihre Führerqualitäten und ihr Selbstbewusstsein zu schwach. Dragon sah mich an. Ich ergriff das Wort, ein Schweigen brachte uns an dieser Stelle nicht weiter. “Base”, sagte ich: “Ich würde dich als Anführer wählen.” “Und das höre ich ausgerechnet von dir”, grinste er. “Warum schlägst du dich nicht selbst vor?”, fragte Dragon. Ich wollte es nicht erklären, aber ich ahnte, dass Penelope meine Verwandlung andeutete und mein Team jemanden brauchte, der die anderen dazu trieb, mich zu ...
Ich schüttelte den Kopf und wandte mich wieder den anderen zu. Chan hatte wohl erraten, was in mir vorging und meinte: “Ja, lasst Base das machen.”
“Einverstanden”, nickte Dragon.
“Gute Wahl!”, sagte Base ironisch, wurde dann aber ernst: “Ich werde mein bestes geben und hoffe darauf, dass wir nie in Situationen kommen, in der ich über euer Schicksal bestimmen muss.”
“Eure Entscheidung ist gefallen”, sagte Penelope: “Möget ihr Recht behalten und eueren Weg meistern. Doch hoffe auch ich, dass sich ein Schicksal nicht erfüllen wird.”
Es war, als hätte mir jemand einen kräftigen Schlag gegen die Rippen versetzt. ‘Möge sich ein Schicksal nicht erfüllen ...’ Sie hatte es bereits vorausgesehen, ich würde Suns Erbe antreten und die Kontrolle verlieren.
“Es ist alles gesagt. Nun verabschiedet euch und brecht auf. Am besten ihr wendet eure Wege nach Süden. Ich wünsche euch viel Glück, vielleicht werden wir uns eines Tages wieder sehen.”
Wir nickten und erhoben uns. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter und sah in Seans wunderschöne Augen, als ich mich umdrehte.
“Hey”, sagte er leise: “Ich hab noch etwas für dich. Er hielt die rechte Hand hoch und lies ein Silberkettchen heraushängen.
“Meine Kette!”, rief ich: “Wo hast du sie her?”
“Mein Geheimnis. Ein Symbol aufrechter Freundschaft. Hier, nimm sie zurück”, er band sie mir um und gab mir dabei einen unerwarteten Kuss auf die Wange. Dann sah er mir tief in die Augen und sagte langsam: “Gib gut Acht auf dich, Ranchi, versprich es mir.”
“Das werde ich. Hab Dank für alles und lebe wohl, Sean. Ich hoffe, wir werden uns noch einmal wieder sehen.”
An diesem Tag schien alles so endgültig, als wäre unser Versagen schon vorprogrammiert. Wir verließen das Anwesen und gingen auf besagtem Wege nach Süden. Es war schon nach Mittag und keiner mochte sich wirklich vorstellen, vielleicht schon vorm Abendessen, das es wahrscheinlich nicht einmal geben würde, von den Lunchpaketen der Auraträger abgesehen, auf einen neuen Feind zu treffen. Jeder war auf seine Art in Gedanken versunken. Besonders bei Base fiel es mir auf, einmal glaubte ich sogar eine kleine Träne in seinem Auge aufblitzen zu sehen. Dachte er an seine Rolle als Anführer? Die Zukunft? Oder an seinen Traum? Was mochte ihn nur so sehr beschäftigen?
Ich wog die Go-checks in der Hand und konnte mir beim besten Willen keinen Reim darauf machen, wie sie funktionierten. Würden sie aufleuchten, wenn ein AT in der Nähe war? Aber hätte dazu nicht ein einzelner gereicht? Doch wenn ich ehrlich war, versuchte ich nur, mich abzulenken. Ich sah auf meine Kette herab, die in der Sonne glitzerte. ‘Ein Symbol aufrechter Freundschaft.’ Mein Vater hatte sie mir vor Jahren zur Konfirmation geschenkt. Damals hing nur ein kleines Kreuz daran, doch nach und nach wurden es immer mehr Anhänger. Zuerst schenkte mir Mitz einen Anker dazu, er symbolisierte die Hoffnung. Von Cheesie bekam ich ein Herz, als Zeichen der Liebe einer besten Freundin. Nox gab mir einen halben Anhänger und behielt die andere Hälfte für sich, dadurch sollten wir für immer miteinander verbunden sein. Das Kleeblatt war von meiner Mutter. Leider hatte ich sie vor einiger Zeit verloren und nicht wieder gefunden. Jetzt vermisste ich diese Menschen so sehr und wünschte mir, mich noch einmal bedanken und entschuldigen zu können. Sie wenigstens wieder zu sehen, denn vielleicht würden wir dazu später Gelegenheit mehr haben. Mama, Papa, Mitzi, Cheesie, Nox, wenn ihr wüsstet, wie sehr ihr mir fehlt! Ich umklammerte das Kettchen. Es brachte Erinnerungen zurück und gab mir Kraft, doch verstärkte es Gleichzeitig den Schmerz. Liebe, Glaube, Hoffnung, Freundschaft und Glück, gerade davon hatte ich viel zu wenig.
Dann fiel mir ein neuer Anhänger auf; ein kleiner Vogel. War es eine Friesendtaube? Symbolisierte er die Freiheit? Fest stand nur, dass Sean ihn hinzugefügt haben musste. Oh Sean ...
“Ranchi?”, fragte Dragon, der neben mir ging: “Hast du was?”
“Nein”, antwortete ich: “Alles bestens.”
“Wenn du darüber reden möchtest, ich ...”
“Nicht nötig, danke Dragon!”, unterbrach ich ihn: “Ihr habt es auch nicht leichter als ich, also was soll’s?”
“Das stimmt nicht und das weißt du auch”, sagte er, nannte aber ein eher nichtigeres Beispiel: “Wenn du diese Bilder von damals in jedem deiner Träume siehst, dann ...”
“Schon okay!”, würgte ich ihn ab. Meine Alpträume waren kein schönes Thema und seit ich ihm davon erzählt hatte, waren sie noch grausamer geworden.
“Tut mir Leid, wenn ich was falsche gesagt habe ...”
“Hast du nicht!”, sagte ich schnell.
“Gut ...”, meinte er: “Aber eine Frage hab ich noch.”
“Schieß los!”, entgegnete ich gespielt gleichgültig.
“Du hast in deiner Version ausgelassen, dass Sun eine Göttin war. Warum? Ich meine, das ist sicher der Punkt, an dem sich die meisten am ehesten halten oder den meisten Wert drauf legen. Du hast gesagt, du glaubst es nicht. Aber ich versteh nicht warum. Natürlich musst du nicht antworten, wenn du nicht willst.”
Das war eine direkte Frage, er musste sich wirklich Gedanken darüber gemacht haben, das fiel mir direkt auf. Und gerade die Antwort auf eben diese Frage, machte mir Angst.
“Nein, nein”, sagte ich: “ Weißt du, vielleicht liegt es einfach daran, dass ich es nicht wahrhaben will. Götter sollten gute Geschöpfe sein und nicht durch ihre Kraft definiert werden ...”
Er sah mich ungläubig an und ich erwiderte seinen Blick. Er hatte durchschaut, dass ich