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Ich holte schnell meinen Mantel aus dem Schrank und ging dann die Treppe hinunter zum Gemeinschaftsraum.

"Draci, da bist du ja! Ich hab dich schon vermisst!" Bei Merlin, die hatte mir gerade noch gefehlt!

"Wie schön für dich, Parkinson. Ich hab dich nur leider gar nicht vermisst."

"Jetzt sei doch nicht so gemein, Draci! Und außerdem hab ich dir schon hundert mal gesagt, du sollst mich Pansy nennen." Bis hundert kannst du doch nicht einmal zählen.

"Ich muss jetzt weg, also lass mich in Ruhe!" Pansy starrte gespannt auf den Brief, den ich in der Hand hielt. Jetzt fehlte bloß noch, dass...

"Draciiii, für wen ist dieser Brief???" Ich habs ja geahnt... Aber lügen konnte ich schon immer gut, also war eine kleine Lüge kein großes Problem für mich.

"Für meine Mutter und jetzt lass mich endlich gehen."

"Ich könnte dich zur Eulerei begleiten."

"Ja nicht! Bleib du lieber hier und mach was intelligentes..." Hatte ich das etwa gerade wirklich gesagt? Als ob Pansy auch nur im Ansatz dazu in der Lage wäre etwas intelligentes zu machen.

Ich schüttelte verwundert den Kopf... Doch als ich sah, dass Parkinson schon wieder zur nächsten Frage ansetzte ergriff ich die Flucht. Noch mehr von ihrem dummen Gequatsche hätte ich wirklich nicht ertragen! Da war es ja noch angenehmer mit Potter zu reden.

..... Das hab ich nicht wirklich gedacht, oder? Wie war das noch mal mit dem verrückt werden?





****~****





Harrys Sicht:



Ich saß in Gedanken versunken am Fenster unseres Schlafsaales, als ich eine Eule auf mich zufliegen sah.

Es war eine Eule von Hogwarts... Ich frage mich für wen sie wohl ist.

Nach einigen Sekunden flog die große, braune Eule durch das offene Fenster an mir vorbei in den Schlafsaal. Sie drehte einige Runden und ließ sich dann neben meinen Füßen nieder. Den Brief, den sie im Schnabel gehabt hatte, ließ sie fallen. Bevor ich den Brief überhaupt erst aufheben konnte war sie auch schon wieder flügelschlagend aus dem Fenster verschwunden.

Ich nahm den weißen Brief in die Hand und las die Aufschrift: Harry Potter



Wer konnte mir um diese Zeit noch einen Brief schicken und dann auch noch mit einer Schuleule? Die Schrift kannte ich jedenfalls nicht...

Neugierig riss ich den Brief an der Oberseite auf und begann die mit grüner Tinte geschriebenen Worte zu lesen:



/Triff mich um 12 Uhr auf der Lehrertribüne des Quidditchfeldes.

D. Malfoy/



Nicht schon wieder... Hatte ich denn heute nicht schon genug ertragen müssen? Anscheinend nicht, aber da ich doch interessiert daran bin, was der Slytherin zu sagen hatte werde ich wohl hingehen.

Komisch wie oft wir zwei uns in letzter Zeit gesehen haben. So etwas wäre früher nie passiert...





****~****





Dracos Sicht:



"Du bist spät, Potter." Ich saß jetzt schon seit geschlagenen 15 Minuten auf einer kalten Bank der Tribüne. Es war immerhin Winter und ich muss sagen, dass auch wenn sich das vielleicht keiner vorstellen kann, ich diese eisige Kälte nicht unbedingt mag... Gut, besser als 30° C im Schatten ist es bestimmt, aber darum ging es ja gar nicht.

"Entschuldige mal, es ist nun einmal nicht so einfach mitten in der Nacht durch Hogwarts zu schleichen."

"Wer von uns beiden hat denn einen Tarnumhang? Da dürfte es dir doch ein leichtes sein in Hogwarts zu so einer Zeit umherzuwandern... Was du, wie ich wetten könnte, auch schon unzählige male getan hast." Ich strich mir eine meiner blonden Strähnen aus dem Gesicht, sodass Potter meinen kalten Blick auch deutlich sehen konnte.

"Ach, du bist doch bloß neidisch, dass ich mal was habe, was du nicht hast. Dein Stolz verträgt das nicht."

"Was weißt du schon über meinen Stolz? Und außerdem, wenn ich so einen dummen Tarnumhang haben wollte, dann wäre es eine Leichtes für mich in nur wenigen Tagen einen zu bekommen."

"Natüüürlich. Was immer du sagst, Malfoy." Jetzt hatte ich mich doch wirklich hier mit diesem Idioten getroffen um mir seine dummen Sprüche anzuhören. Er sah wohl immer noch nicht, wie ernst die Lage war, oder sollte ich eher sagen, dass er es nicht sehen wollte?!



"Was willst du überhaupt von mir? Du siehst die ganze Geschichte doch ganz locker! ,Das ist ein Problem`."

"Du hast nicht gerade probiert mich zu imitieren, oder Potter?" Denn wenn er das getan hatte, dann müsste ich ihm jetzt leider eine reinschlagen, auch auf die Gefahr hin, dass mich dieser Potter-Godric Gryffindor-Verschnitt vielleicht wieder abknutschen könnte.

"Das würde ich doch niemals tun, Meister Malfoy größter aller Zauberer." Ich zog eine meiner Augenbrauen hoch. Potter kannte diese Geste schon gut genug, schließlich machte ich ihm nicht zum ersten mal deutlich, dass ich über seinen kindlichen Sprüchen stand.

"Ich weiß ja, dass du dich nicht mit dem Inhalt des Buches abfinden kannst, aber durch deine dummen und vor allem grottenschlechten Witze wird es auch nicht besser."

"Aber durch dein Gerede, oder was?!" Gut erkannt. Wenn ich etwas sage, dann kann alles nur besser werden.

"Ich konnte doch noch nicht einmal richtig anfangen zu reden!"

"Was vielleicht auch besser so ist."

"Warum bist du überhaupt hier, wenn du eh nicht mit mir sprechen willst?"

"..." So schnell kann man den großen Harry Potter also zu schweigen bringen. Wie einfach...

"Oh, da fällt dir wohl nichts mehr zu ein, was? Um so besser, jetzt kann ich endlich mal ein bisschen reden." Und so konnten wir endlich das eigentliche Gespräche beginnen...



"Ich habe zwei Fragen an dich und ich will, dass du sie mir beantwortest."

"Und was ist, wenn ich nicht will?"

"Dann wärst du nicht hier her gekommen." Die smaragdgrünen Augen des Gryffindors funkelten mich böse an. Er wusste, dass ich recht hatte und das machte ihn wütend... oder war es nur wegen dem Grinsen, das ich auf den Lippen hatte?

"Gut, dann kommen wir jetzt wohl zu den Fragen... Erstens wer hat dieses merkwürdige Buch geschrieben?"

"Und zweitens?" Musste der schwarzhaarige Junge eigentlich immer alles so genau wissen? Konnte er Sachen nicht einfach mal so hinnehmen, wie sie waren?

"Beantworte mir zuerst erstens. Ich denke damit bist du eh schon überfordert, also bemüh dich nicht unnötig über zwei Fragen gleichzeitig nachzudenken."

"Du bist mal wieder zu reizend, Malfoy." ...Gutaussehend hast du noch vergessen.

"Ich weiß, so kennt man mich nun mal. Mir liegt nicht umsonst halb Hogwarts zu Füßen."

"In deinen Träumen vielleicht... Die Schüler liegen dir höchstens zu Füßen, weil sie sich übergeben müssen." Ich schluckte hart. Seit neustem war ich nicht mehr so immun gegen Potters Sprüche und deshalb machte ich ihm am besten schnell klar, dass er so etwas lieber lassen sollte.



"Wenn wir den Anhänger irgendwann wieder abbekommen wollen, dann wäre es wohl besser, wenn du nicht mehr so mit mir sprechen würdest." Dieses mal war der Gryffindor wieder an der Reihe still zu sein. Er war offensichtlich ziemlich verwirrt von meinem letzten Satz. Ich war es auch, doch ich ließ es mir das nicht anmerken. Mein leerer Blick konnte auch durch so etwas nicht aus der Fassung gebracht werden.

"Ich weiß auch nicht wer das Buch geschrieben hat." Oh, jetzt kann er auf einmal also doch meine Frage beantworten, immerhin.... hat ja auch lange genug... WAS?

"Warum weißt du das nicht???"

"Ich habe Hermine nicht gefragt. Ich fand dieses Detail wäre nicht so wichtig."

"Das ist es aber!" Komisch, auch wenn unsere Streiterein doch so typisch für uns waren... langsam wurden sie mir zu anstrengend, zu langweilig, zu...

"Woher hätte ich wissen sollen, dass du mit deinem verdrehten Verstand ausgerechnet ,das` wissen willst."

"Wenn du deinen Verstand überhaupt mal eingeschaltet hättest, wüsstest du vielleicht selbst, dass dieses Detail wichtig ist!"

"Ach und wozu?" Hm, wozu ist dieses Detail wohl wichtig... und wozu sind unsere Streiterein noch wichtig?

"Denk doch selbst nach! Oder hast du wirklich keinen Verstand?" Wir schauten uns eine ganze Weile ruhig in die Augen... beruhigten uns wieder. Erst jetzt fing der Gryffindor an zu reden.



"Wie lautet die zweite Frage?" Komisch früher endeten unsere Streitereien entweder in einer Schlägerei, oder in einem Zaubererduell... Und jetzt lenkte man also nur noch vom Thema ab.

"Was...was denkst du ist mit ,ein Moment wahrer Liebe` gemeint?"

Es war still. Ich ahnte, wusste sogar vielleicht, dass Harry sich im Moment Gedanken über unsere Probleme mit dem Anhänger machte. Er kannte anscheinend genauso wenig wie ich die Antwort auf meine Frage... Die Ruhe war bedrückend, man spürte wie aussichtslos die ganze Situation mittlerweile geworden war.

Meine Gedanken schweiften unterdessen vom eigentlichen Thema erneut ab... Schon wieder hatte ich den Gryffindor Harry genannt. Könnte es sein, dass mir das in ,gefühlvollen` Momenten neuerdings öfters passierte? Ich wollte nicht, dass so etwas passierte und dennoch gab es keine Möglichkeit für mich zur Gegenwehr.

"Ich habe mir heute schon ziemlich oft diese Frage gestellt, doch ich bin nicht wirklich