Fanfic: Kagomes Kraft 3

Begleiter sah Sesshoumaru aus großen Augen an.

„Wir gehen.“

Rin kam an seine Seite gesprungen und tänzelte neben ihm her. Gelegentlich blickte sie lachend zu ihm auf. Bewunderung lag in ihrem Blick. Es kümmerte ihn nicht weiter.

„Sesshoumaru, ich brauche deine Hilfe.“

Für einen Moment glaubte er sich verhört zu haben. Aber natürlich waren seine Ohren perfekt. Er verhörte sich niemals. Langsam drehte er sich herum und sah seinen unnützen Bruder an.

„Warum sollte ich dir helfen? Wenn du nicht stark genug bist um mit deinen Gegnern allein fertig zu werden, ist das dein Problem. Der Stärkere überlebt, der Schwächere stirbt. Ein ganz einfaches Gesetz. Und das du der Schwächere bist, ist mir unlängst bekannt.“

Inuyasha unterdrückte seinen Zorn. Es war nicht die Zeit um sich über Sesshoumarus Überheblichkeit aufzuregen. Es gab Wichtigeres. Er blickte wieder zu Kagome. Er würde sie zurückholen. Niemals würde er zulassen, dass sie starb. Auch Sesshoumaru konnte ihn davon nicht abhalten. Er blickte seinen Bruder entschlossen an.

„Kein Gegner. Dafür brauche ich deine Hilfe nicht. Ich bin stärker als du glaubst.“

Sessshoumaru drehte sich wieder um.

„Offenbar nicht stark genug. Warum sonst bräuchtest du meine Hilfe?“

Unnützer Wurm. Es war ihm schleierhaft, warum dieser hanjou überhaupt noch unter den Lebenden weilte. So schwach wie er war, hätten schon längst andere Dämonen ihn vernichten müssen. Es ekelte ihn, das Menschenblut zu riechen. Es war eine Schande, die sein Vater über diese Familie gebracht hat. Ihn mit einem solchen Bastard zu bestrafen. Er gab Jaken ein Zeichen und sie gingen weiter.

„Ich kann jeden Gegner besiegen. Tetsaiga ist eine mächtige Waffe. Was ich jedoch nicht kann, ist den Tod besiegen.“

Sesshoumaru blieb erneut stehen. Rin, die hinter ihm gelaufen war, prallte an seine Beine.

„Gomen nasai!“, meinte sie lächelnd und hüpfte dann wieder summend durch die Gegend. Menschen! Warum eigentlich ließ er Rin bei sich?

„Den Tod?“ Es konnte nicht Inuyashas Ernst sein. Er war idiotischer als er gedacht hatte, wenn er wirklich annahm, Sesshoumaru würde seine Begleiterin ins Leben zurückholen. „Ein Mensch. Nicht mehr, Inuyasha. Es macht für mich keinen Unterschied, ob sie lebt oder nicht. Nur ein Mensch. Wozu sich darum kümmern?“

Menschen waren derartig schwache Lebensformen. Sie verdienten es früh zu sterben. Sie waren einfach schwach. Sesshoumaru hasste wie alle Lebewesen die stärker waren die Schwächeren. Es war die natürliche Auslese, dass nur der Stärkere überlebte. Es war das Gesetz der Natur. Wozu daran etwas ändern?

„Du musst sie retten.“ Inuyasha klang entschlossen. Es kam selten vor, dass er ihn belustigte, doch in diesem Moment war es der Fall. Glaubte dieser Nichtsnutz wirklich, dass er ihn zwingen konnte. Inuyasha hatte die nicht die Macht, ihn zu zwingen. Er hatte ihm seinen Arm genommen, das war jedoch auch schon das Äußerste. Mehr würde er nie bekommen.

„Inuyasha, es wird Zeit, dass du endlich lernst. Ich muss überhaupt nichts. Warum sollte ich sie retten? Wozu? Sie ist schwach. Sie ist tot, das ist das beste Zeichen. Es gibt nichts, was du mir anbieten könntest.“

Inuyashas Zorn wurde größer. Natürlich rührte er nur daher, dass er die Wahrheit der gesprochenen Worte erkannte. Sesshoumaru musste überhaupt nichts tun. Er war es, der etwas wollte und er hatte nichts anzubieten.

„Du kannst mich töten.“, schlug er versuchsweise vor.

Sesshoumaru zog eine Augenbraue hoch und sagte damit sehr deutlich was er davon hielt. Natürlich, in seiner Überheblichkeit dachte er sowieso, er könnte Inuyasha einfach töten. Sein Tod war somit kein Angebot. Er dachte angestrengt nach. Es musste einfach etwas geben.

Sesshoumaru wartete, als jedoch kein weiteres Angebot erfolgte. Drehte er sich um und ging.

„Menschen sind schwach und so bist du. Mich um etwas so idiotisches zu bitten, zeigt das sehr deutlich.“

Damit verschwand er wieder in der Dunkelheit. Inuyasha blieb zurück und sah ihm verzweifelt nach. Das konnte doch nicht sein. Warum war er nur ausgerechnet auf diesen Idiot angewiesen? Er sah seine Freunde an. Sie hatten wohl auch gehofft, ihm würde etwas einfallen, doch jetzt waren sie genauso unglücklich wie er.

„Chikuso!“, fluchte er. Er ging zu Kagome und blickte auf ihr Gesicht. Eigentlich sah sie aus, als würde sie schlafen. Er strich ihr sanft über die Wange. Sie war kalt.

„Ich werde das nicht zulassen.“, meinte er entschieden. Er hob sie auf und rannte Sesshoumaru hinterher.

„Armer Inuyasha.“, meinte Sango leise.

Miroku nickte.





„Sesshoumaru!“, schrie Inuyasha wütend. Er baute sich vor seinem Bruder auf und sah ihm ins Gesicht. Kagome lag leblos auf seinen Armen.

„Du wirst sie zurück ins Leben holen.“, erklärte er entschieden.

„Du bist lästig.“, entgegnete Sesshoumaru nur. Er wollte an dem Hanyou vorbei gehen, doch plötzlich blieb er stehen. Konnte das sein? Er wollte es erst nicht glauben und dachte sich geirrt zu haben, doch als er einen weiteren Schritt tat, fühlte er erneut Tensaigas Pulsschlag. Er blickte auf sein Schwert. Konnte das sein? Wollte Tensaiga, dass er dieses Mädchen rettete.

Er blickte auf die tote Person. Sie sah nicht viel anders aus als alle anderen Menschen schwach. Er glaubte ihre Schwäche beinahe zu fühlen. Und doch irgendetwas musste an diesem Menschen dran sein, wenn Tensaiga reagierte. Nachdenklich blieb er stehen und verharrte. Der Pulsschlag wurde deutlicher. Es gab keinen Zweifel. Tensaiga wollte dieses Mädchen ins Leben zurückholen.

„Sesshoumaru?“ Der Angesprochene blickte in das Gesicht seines Bruders. Er hörte Rin etwas weiter entfernt summen.

Sesshoumaru folgte Tensaigas Anweisungen. Sein Schwert dachte sich etwas dabei. Warum also sollte er das Mädchen nicht retten. Offenbar konnte sie doch noch von Nutzen sein. Er zog Tensaiga aus der Scheide.

Inuyasha wäre seinem Bruder vor lauter Erleichterung beinahe um den Hals gefallen. Natürlich unterließ er es. Gespannt sah er zu, wie Sesshoumaru mit Tensaiga unsichtbare Geister von Kagome zu schneiden schien. Mehrmals schwang er sein Schwert. Schließlich steckte er es zurück und schüttelte seinen Kopf.

„Aligato.“, flüsterte Inuyasha. Er hörte Kagome atmen. Es war beinahe ein Wunder. Nein, es war ein Wunder. Sie atmete. Bei Gott sie lebte wieder.

„Bedanke dich nicht. Du stehst in meiner Schuld und eines Tages werde ich diese auch fordern.“

Inuyasha hielt Kagome sehr vorsichtig. Er blickte seinen Bruder an.

„In bin bereit. Wann immer du möchtest, bin ich bereit, die Schuld zu bezahlen.“

Sesshoumaru wandte sich zum Gehen.

„Du weißt nicht einmal wie hoch die Schuld ist.“, warnte er ihn.

Inuyasha war das egal. Es gab nichts das so teuer war wie Kagomes Leben. Sie lebte, das allein zählte.

„Mein Leben bedeutet nichts, wenn sie dafür nicht tot ist.“, meinte er im Brustton seiner Überzeugung. Sesshoumaru drehte sich ein letztes Mal noch einmal um. Es kam selten vor und es wirkte beängstigend, wenn es geschah, doch genau in jenem Moment fing Sesshoumaru an zu lächeln.

„Anta baka, Inuyasha. Ich gab ihr ihr Leben. Ich kann es ihr jederzeit wieder nehmen. Der Tag wird kommen, da werde ich genau das tun.“

Inuyasha dachte, sein Herz würde stehen bleiben.

„Niemals! Eher wirst du mich töten müssen.“

Sesshoumarus Blick machte deutlich, dass er darin nicht wirklich ein Hindernis sah.

„Tensaiga wollte, dass deine Gefährtin lebt. Nur deswegen tat ich es. Du solltest wissen, dass mir ein Menschenleben nichts ausmacht. Wenn ich entscheide, wird sie sterben. Vergiss das besser nicht. Du stehst in meiner Schuld.“ Er blickte auf Kagome.

„Sie steht in meiner Schuld.“ Damit verschwand er wieder in der Dunkelheit.

„Sesshoumaru-sama.“, schrie Jaken und rannte hinter ihm her.

„Sesshoumaru-sama.“, rief auch Rin und rannte wieder an seine Seite. Inuyasha sah noch wie sie ihm kurz zuwinkte. Seltsam dieses Mädchen. Wieso nur war es bei seinem Bruder? Nun, das tat nichts zur Sache. Er blickte Kagome an. Nun schlief sie wirklich. Nein, niemals würde er zulassen, dass sein Bruder das rückgängig machte. Er würde einen Weg finden um Sesshoumaru zu besiegen. Wenn er erst die Splitter alle hatte, könnte er ein richtiger Dämon werden und dann würde er seinen Bruder töten. Dann wäre Kagome sicher. Genau das würde er tun. Kagome würde nur noch einmal über seine Leiche sterben.





Kagome erwachte langsam. Sie kam sich vor, als hätte sie gerade 100 Jahre geschlafen. Sie fasste sich träge an den Kopf. Was war geschehen? Schwach erinnerte sie sich an Kikyo und an das was Inuyasha alles gesagt hatte. Was sollte sie deswegen tun. Er hatte sehr deutlich gemacht, dass er sie nur für eine unvollkommene Kopie hielt. Das hatte geschmerzt. Doch natürlich wusste er nicht, dass sie das alles gehört hatte. Sollte sie es ihm erzählen. Und wenn sie es tat, was dann? Es würde nichts an dem Gesagten ändern. Es würde nur alles verändern. Am besten behielt sie es für sich. So war es wohl am besten. Langsam richtete sie sich auf und öffnete die Augen. Sie war wohl wieder im Dorf. Wie viel Zeit war wohl vergangen? Hm, es war ja auch egal. Sie blickte an sich hinunter. Sie trug wieder die Gewänder einer Miko. Richtig, ihre eigenen Sachen waren durch Inuyasha erst zerfetzt worden und dann durch ihr Blut ruiniert. Wieder eine neue Uniform. Ihre Mutter wäre sicher sich begeistert. Ein Seufzer entrann ihrer Seele. Vorsichtig stand
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