Fanfic: Destiny of an Angel on Earth (nicht DB(Z) oder GT)
Kapitel: Destiny of an Angel on Earth (nicht DB(Z) oder GT)
Destiny of an Angel on Earth
Die Sonne senkte sich langsam dem Boden entgegen. Der Himmel wurde in ein rosa-rotes Licht getaucht. Die schwüle Hitze der Sonne lag noch immer schwer auf der Stadt. Die wenigen Leute, die noch um diese Uhrzeit draussen waren, waren nur leicht bekleidet. Seit Tagen hatte es nicht mehr geregnet und die Sonne schien ziemlich kräftig, was das Arbeiten an diesen Tagen besonders erschwerte. Als auch das letzte Licht hinter dem Horizont verschwand, war die Strasse leer. Die Lichter der Häuser in dieser Strasse waren aus, bis auf in einem Haus. In einem Zimmer, hoch oben im 7. Stock war noch Licht. Eine Gestalt zeichnete sich ab. Allein schon durch die Umrisse konnte man erkennen, dass es eine Frau war. Ihr Blick war leer. Sie kniete vor dem Kruzifix, Kopf gesenkt und die Hände gefaltet. Ihre Lippen bewegten sich und langsam, leise zuerst, fing sie an zu Sprechen.
"Herr", flüsterte sie. "Was habe ich getan, was nicht recht war? Warum strafst du sie so, wenn ich was falsch gemacht habe?? Was habe ich verbrochen, dass meine ganze Familie sterben musste, und nur ich überlebe?"
Ihre Stimme wurde hoch und schrill, Tränen der Verzweiflung bahnten sich ihren Weg über ihre Wange. Sie schluchzte leise, als sie von ihrer Erinnerung eingeholt wurde. Ihr Blick richtete sich nach innen. :
Autoscheinwerfer... Sie hellten plötzlich alles auf. Die Insassen des Busses wurden zu Boden geschleudert, als sie gegen das Fahrzeug fuhren. Der Bus kam aus der Bahn und dreht sich, als sie plötzlich am Abgrund standen. Vorne, beim Fahrer, war bereits Feuer ausgebrochen. Die Flammen fraßen sich langsam aber stetig nach hinten durch, zu dem Teil der gefährlich über dem Abgrund hing. Als einige Menschen aus Panik dann auch noch nach hinten flohen, konnten die Vorderreifen nicht mehr greifen und der Bus sank weiter nach unten. Die Flammen leckten an ihren Beinen hoch und sie wich geschockt zurück. Sie konnte noch die Schreie hören, als sie von hinten gepackt wurde. Das Fenster wurde eingeschlagen und starke Arme hoben sie hoch und schleuderten sie aus dem Fahrzeug. Sie hing an der Klippe und langsam hangelte sie sich empor. Da hörte sie hinter sich die Leute Kreischen. Sie drehte sich um und sah noch, wie der Bus hinabfiel. Am Fenster sah sie das Gesicht ihres Freundes und daneben,... daneben stand ihre kleine Schwester. Die Panik stand ihr ins Gesicht geschrieben. Sie klammerte sich an ihren Teddy, doch als sie ihre große Schwester sah lies sie ihn ungeachtet fallen und streckte nach ihr die Hand aus. Langsam schluckte Ryouko (die große Schwester), während sie weiterhin auf das grausame Szenario starrte, das sich ihr da unten bot. Der Bus erreichte den Abgrund und schlug auf dem Boden auf. Sie würde diese Gesichter nie vergessen. Ihre kleine Schwester, wie sich ihre Finger in den Pullover ihres Freundes krallten, ihre Augen weit aufgerissen, starrte sie Sie an. Ihr Mund formte die Worte:
"Grosse Schwester..."
Hinter ihr waren die Passagiere. Sie quetschten sich zusammen. Die meisten schluchzten. Einige waren ganz ruhig, so wie ihre Eltern und ihr Freund. Ihre kleine Schwester jedoch starrte auf den Boden, dann auf die Flammen und schließlich richteten sich ihre Augen anklagend gegen sie. Es stand eine stumme Anschuldigung in ihnen. Ihre Schwester; sie konnte sehen, wie das Feuer ihre Füsse hinaufkroch, die Haarspitzen erreichte, als... Es gab einen Knall und der Bus explodierte. Das Feuer verschlang ihre Schwester und nun hörte sie wie viele Schreie quälender wurden und schließlich verstummten. Einige hatten noch nach ihren Göttern gerufen. Doch sie wurden nicht erhört... Sie konnte Bilder der Vergangenheit vor sich sehen. Ihre Schwester, wie sie ihr glücklich in die Arme rannte und sie zu ihren Freunden zerrte. Ihre Schwester bei dem Schulfest, bei dem Fest der Mädchen (Japan: 5. Mai, das Hinafest-Hina heißt Puppe.) und ihr 7. Geburtstag. Dann sah sie ihre Mutter und ihren Freund. Bilder schossen ihr durch den Kopf und erst langsam realisierte sie, dass sie an der Schulter gerüttelt wurde.
"Hey, Mädchen, ist alles okay? Ich habe die Polizei benachrichtigt. Die sind gleich hier und bringen dich nach Hause. Schlimme Sache. Ich hab`s von da oben gesehen, weißt du?"
Er deutete noch ein bisschen weiter nach oben. Sie waren auf dem Fujiyama gewesen und dann hier hinunter gefahren... Der Mann war 2 Strassen über ihnen gewesen. Langsam liefen ihr die ersten Tränen über sie Wangen. Sie schluchzte und ihre Hände bohrten sich in den Boden. Immer mehr Tränen verließen ihr Gesicht und fielen zu Boden. An ihrem Kleid haftete noch der Gestank von Schweiß, Angst, Rauch und Feuer. Sie guckte nach unten und konnte einen kleinen angekohlten Teddybärkopf entdecken, der sie sofort an ihre Schwester erinnerte. Ihre Augen konnten den Anblick nicht ertragen und ihr Blick richtete sich nach oben, gen Himmel. Ihre Nase nahm erhöht den Geruch von verbranntem Fleisch wahr.
"KAYOKO!!!!"
(Der Name ihrer kleinen Schwester.)
"Nananmi... Etsuya...!"
( Der Name ihrer Mutter. Etsuya ist der Name ihres Vaters.)
"Warum...? Warum musste ich überleben...? WARUM GRADE ICH???? Ihr hättet es eher verdient. Vor allem du, Kayoko. Vor allem du..."
Sie rief sich das engelsgleiche Gesicht ihrer kleinen Schwester in Erinnerung, der schon immer die Jungs nachliefen. Ihre blonden, lockigen Haare (die sind in Japan sehr selten, die blonden Haare.) umrahmten ihr Gesicht. Ihre dunkelblauen Augen strahlten stets so eine Lebenslust und Freude aus. Sie hatte immer allen geholfen und an sich selber hatte sie erst als letztes gedacht. Sie hatte ihr mal gesagt, wenn sie die freundlichen und fröhlichen Gesichter sah, dann freute sie sich immer so. Sie hatte gesagt, dass sie ihnen gerne half, weil sie sich dann bei ihr bedanken und jedes kleine Lächeln mache sie bereits glücklich. Dabei hatte sie verträumt geguckt und dann fröhlich gelacht und damit steckte sie immer alle an. Mit ihrem glockenhellem Lachen. Genau das, was man sich unter einem Engel vorstellte. Sie seufzte. Das genaue Gegenteil von ihr. Langsam stand sie auf. Vielleicht war es eigensüchtig und falsch, doch das war ihr momentan egal. Sie ging, bevor die Polizei sie sehen konnte. Schnell verschwand sie in dem offensichtlichen Tumult. Oh, wie hätte sie sich gefreut, wäre sie gestorben und nicht ihre Schwester! Doch das Schicksal hatte nicht mitgespielt...
Sie kehrte in die Gegenwart zurück. Es war mittlerweile Mitternacht vorbei und die Schwärze der Nacht legte ihr samtiges Kleid über die Stadt. Langsam rappelte sie sich hoch. Ihr linkes Bein tat noch weh von den Brandverletzungen. Das lag jetzt ungefähr einen Monat zurück. Sie setzte sich auf`s Bett und schloss die Augen. Weitere Tränen rannen ihr über`s Gesicht. Leise schluchzte sie. Sie guckte auf`s Kreuz, fasste sich und stand mit einem traurigen Lächeln auf.
"Mutter hatte recht. Ihr Götter bringt nichts. Weder Amaterasu, (Sonnengöttin) noch Kagutsuchi (Feuergott), noch Ama no Usume (Himmelstänzerin) oder sonst irgendeine Gottheit konnte mir helfen! Ich pfeife auch euch. Wenn es euch doch geben sollte, so schickt Engel, die mich in euer Reich bringen. Zu meiner Familie..."
Sie war während ihres `Gebets` auf das Fenster zugegangen. Langsam öffnete sie es. Ein leises Knarren und es war offen. Ihre Augen starrten traurig hinaus. Bevor sie sprang, flüsterte sie noch etwas:
"Mein Name war wirklich gut getroffen! Ryouko!"
Sie spuckte den Namen förmlich aus. Ihr Name bedeutet Dämonenruferin. Mit einem Satz lies sie sich fallen. Ihre Füsse verliessen den sicheren Boden des Fenstersims und lösten sich davon. Sie breitete die Arme aus lies sich vom Wind tragen. Sie spürte einen kurzen Schmerz in den Schultern und dann glitt sie gen Himmel.
Zeitungsausschnitt:
Eine junge Frau sprang in der Nacht aus dem Fenster des 7. Stocks eines Hochhauses. Anscheinend bewohnte sie dieses Zimmer. Sie war die einzige Überlebende des Busunglücks vor einem Monat. Augenzeugenberichten zufolge fiel die junge Frau zuerst auch, aber dann sein ihr plötzlich Flügel gewachsen... Schwarze Flügel. Sie sei in den Himmel geflogen, sagt man.