Fanfic: Unnamed 1 bz Nihao (part ten)
Kapitel: Unnamed 1 bz Nihao (part ten)
So, lange hats gedauert.
Kurz isses und
ich bin zwei wochen weg.
Dennoch viel Lesespaß
Wir lesen uns in zwei Wochen
Matane
***
„AKANE!“
Mit einem Schrei stieß es Shampoo von sich. Die Amazone strauchelte gegen die Wand und fiel zu Boden. „Airen!“, sie schrie es in panischer Angst und Verzweiflung. In diesem einen Wort lag all ihr Kummer und ihr Schmerz über ihre endlich gewonnen geglaubte und doch ewig verlorene Liebe.
Aber ihr Ruf erreichte Ranma nicht mehr. Er war längst aus dem Zimmer gestürzt und durch ein geschlossenes Fenster auf die Straße gesprungen. Ohne den Schmerz zu achten, mit dem die Scherben ihn geschnitten hatten, rannte er durch die Nacht, panisch, halb nackt, die Lippen noch brennend von dem ungewollten, ungerechten, verfluchten Kuss. Hätte er zum Himmel gesehen, hätte er gesehen, dass die Sterne ihre Formationen verändert hatten.
„NETSCHRAK KA LA RIFRA KATA“
In einem ihnen uneigenen, fremden Licht strahlten sie in Leuchtenden Buchstaben den Fluch auf den Rücken des Jungen, der durch Tokios Straßen rannte, auf der Flucht vor etwas, dem er nicht entkommen konnte.
***
Stundenlang irrte Ranma durch die nächtlichen Straßen, ohne einer Menschenseele zu begegnen. Das Erlebte trieb ihn vor sich her, ohne Ziel und ohne Rast. Er hatte Shampoo GEKÜSST!!! Und mehr noch: es hatte ihm GEFALLEN!!!
Ranma schauderte. Wie hatte er sich nur dazu hinreisen lassen können. Er liebte Akane, nicht Shampoo. Er hatte Akane vergessen. Wie schon so oft an diesem Abend strich er sich mit der Hand übers Gesicht. Von der Stirn abwärts bis zum Kinn, als wollte er einen Schleier von Spinnweben, der sich auf seine Haut gelegt hatte, wegwischen. Aber das Spinnennetz der Erinnerungen lies sich nicht so einfach abstreifen. Es haftete an ihm, an seiner Seele und brannte sich wie in sein Herz ein wie ein glühender Draht. Aber nicht nur sein Herz war verletzt. Auch sein Körper. Ranma ekelte vor sich selbst. Er fand diesen Körper, den Shampoo umarmt hatte nur noch abstoßend und schmutzig. Ja genau, das war es, schmutzig fühlte er sich. Er hatte das kennen gelernt, das in ihm war und das nach außen kommen würde, wenn er sich selbst vergaß. Für einen Abend war er ein brutaler Kämpfer gewesen, der sich in der Geilheit seines Körpers von einem halbnackten Mädchen küssen ließ. Was wäre wohl passiert, wenn der Gedanke an Akane nicht gerade rechtzeitig zurückgekommen wäre, wie um ihm eine letzte Chance zu geben. Für einen Moment hatte Ranma eine entsetzliche Vision:
Er und Shampoo. Nackt auf dem Bett, diesem viel zu weichen Mädchenbett. Er sah ihre nackten schweißüberströmten Körper, er roch den Geruch nach Hitze, Parfum und Erotik, er fühlte, wie er in seiner so unechten, blinden Geilheit in Shampoo eindrang, sich in ihr bewegte, er hörte Shampoo stöhnen und sich selbst mit keuchender Stimme flüstern: „Ich liebe dich, Shampoo!“ Er sah, roch, fühlte, schmeckte...erlogene Liebe.
Er musste sich übergeben.
Als er sich kurz darauf nach Luft ringend wieder aufrichtete, ging es ihm, obwohl er von der bitteren Galle, die er gespuckt hatte, Halsschmerzen bekommen hatte, wieder gut.
Als er sich umsah, fand er sich in einer kleinen Gasse wieder. Er kannte sie nicht, wohl aber den Platz, auf den sie mündete. Er lehnte sich gegen eine Wand und blickte verträumt auf den im Nachtlicht so fremden Platz hinaus. Hier war er oft mit Akane gewesen. Immer wenn er oder sie verwundet war, mussten sie diesen Platz überqueren, um zu Dr. Tofus Haus zu gelangen. Es war gar nicht weit. Ranma schloss kurz die Augen. Und war es die Nähe des Hauses oder einfacher Zufall, das freundliche, bebrillte Gesicht des Arztes erschien vor seinem inneren Auge und er hörte deutlich diese freundliche Stimme: „Sie ist ein sehr süßes Mädchen. Irgendwann wirst du es schon verstehen.“
Ja, Dr. Tofu hatte Recht gehabt. Wie hatte es Kazumi noch am selben Tage ausgedrückt: „Sie ist wirklich ein sehr süßes Mädchen sie ist nur eine brutale Verrückte.“
Damit hatte auch sie recht gehabt. Akane war süß, aber ein brutales Machoweib. Aber war sie dass wirklich. Ranma erinnerte sich plötzlich an eine, der ersten Lektionen, sie sein Vater ihm beigebracht hatte und die Ranma schon so manchen Sieg eingebracht hatte. „Beobachte deinen Gegner genau. Wenn er sich mit vielen Drohgebärden, Geschrei und Scheinangriffen vorbereitete, will er damit meistens nur seine eigene Unsicherheit überspielen.“
War das möglich, das Akane nur so brutal tat, weil sie sich schämte, sich so zu geben, wie sie war. Vielleicht dachte sie, dass sie dadurch schwach erscheinen würde und versuchte darum durch ihre Brutalität eine Art Mauer um sich zu errichten. Wieder tauchte ein Bild vor ihm auf. Und nicht nur eines, immer wieder Bilder auf denen er Akane beschimpfte, beleidigte, auslachte oder kränkte. War es nicht mit ihm genau das selbe. Er liebte Akane über alles, das war ihm nun bewusst geworden. Warum behandelte er sie dann so. Schämte er sich nicht auch selbst seiner Gefühle und überspielte sie erfolgreich mit einem Übermaß an Grobheit und Kälte? Was war, wenn sie andauernd an einander vorbeiliefen, ohne es zu merken.
Und auf einmal wusste er, was er zu tun hatte. Er musste Akane um Hilfe bitten.
Irgendwie war sie an dieser Sache beteiligt. Ranma erinnerte sich zurück, an den Beginn des ganzen, an seinen Traum. In diesem Traum hatte er die eigenartigen Worte, die ihn seither verfolgten, zum erstem Mal gehört. Und was immer danach schlimmes passiert war, sie hatten es bewirkt oder waren erschienen. Auf dem Ehering, auf dem Abdruck des Kusses und schlussendlich auf seiner Stirn, bevor er Akane vergessen hatte. Und dann der eigenartige Bericht im Fernsehen. Er musste mit Akane sprechen und vor allem musste er sich bei ihr entschuldigen. Und es würde ihm nichts helfen wenn er es noch länger hinauszögerte.
Mit einer entschlossenen Bewegung stieß er sich von der Wand ab, verlies den Platz seiner Erinnerungen und machte sich auf den Wag zum Tendo-Anwesen.
***
Ro be continued