Fanfic: Schwarzes Schicksal - No. 5
verworrenes Muster bildeten. Hohl klangen die Schritte der vier Personen unter die hohe Decke hinauf, keiner sprach, die Gäste bestaunten die monumentale Architektur. Ilea hatte immer geglaubt das Schloss ihrer Familie sei riesig, aber gegen diesen Palast war es winzig, dafür aber heller. Licht spendeten nur vereinzelte Feuerschalen zwischen den Säulen, sodass riesige Schatten an den Wänden tanzten. Beängstigend.
Der König führte sie eine lange Treppe hinauf und noch eine und noch eine und natürlich noch eine. Jede Etage schien die nächste an Prunk übertreffen zu wollen. Der Saiyajinkönig schien viel auf das Repräsentieren von Macht zu halten. In einem der obersten Stockwerke ging es einen weiteren langen Gang hinunter. Die Wände waren mit rötlichem Holz vertäfelt, der Boden mit filigran gewebten Teppichen ausgelegt. Sicher kein Werk der Saiyajins spekulierte Ilea. Auf niedrigen Säulen standen Statuen und Büsten früherer Herrscher. Stolze Krieger, deren Augen selbst in diesen Abbildern dieses wilde Strahlen zu haben schienen.
Vegeta Oû stoppte vor einer großes, zweiflügeligen Tür. „Die Gemächer meines Sohnes.“, stellte er fest und öffnete eine der Türen. Ilea trat hinter ihm in den, im Gegensatz zum Rest des Palastes, eher spartanisch eingerichteten Raum. Leora und Farima blieben draußen, denn zu viele Anwesende gleichen Blutes würden die Prinzessin nur verwirren und ihr die Arbeit erschweren.
Ilea trat langsam zu Fußende des Bettes. Da lag er tatsächlich. So, wie sie ihn in Erinnerung hatte, aber dennoch friedlich. Wieso sollte sie ihn retten? Er hatte sie töten wollen! Nein, er hatte ihr ganzes Volk auslöschen wollen! ‚Es besiegelt den Frieden!‘, schalt sich Ilea selbst. Vegeta Oû hatte die Frau genau beobachtet und ihr Gesicht zeigte ein Wechselspiel aus verschiedensten Gefühlen, wie es ihm bis dahin noch untergekommen war. Konnte er ihr vertrauen? Einer Fusu-jin?
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„Kommandant? Das Zielobjekt ist jetzt in Sichtweite. Sollen wir beidrehen?“ – „Noch nicht. Wir bleiben noch eine Weile im Schutz der Sonne.“ – „Ja, Kommandant.“
„Papa!!! Mama! Papa kommt!“ Barfüßig rannte der kleine Saiyajin auf die staubige Straße. Die Wege zwischen den Häusern der Unterklasse waren nur behelfsmäßig eingestampft und während der Trockenzeit hing der Staub öfters in der Luft, als das er auf den Wegen lag. Auch der Kleine wirbelte Mini-Staubwolken auf, während er die Straße entlang auf seinen Vater zurannte. Hinter sich hörte er seine Mutter: „Raddiz, sei vorsichtig! Du fällst noch!“, rufen, da hatte er seinen Vater schon erreicht und sprang an ihm hoch, wie ein kleines Hündchen. „Papa, Papa, was hast du mitgebracht? Was für mich? Oder was zu essen?“
Lachend nahm ihn sein Vater auf die Schulter und ging dann weiter auf das niedrige Haus zu, das er sein Eigen nannte. Durch die etwas schiefe Tür trat er ins Innere, wo es angenehm duftete. Die Hütte hatte wenige Fenster, um es möglichst kühl zu halten, deshalb mussten sich seine Augen erst an die Dunkelheit gewöhnen. Seine Partnerin wuselte an dem herum, was man hierzulande als Herd bezeichnen würde. Sie tauschten einen Blick, eine Begrüßung, die mehr aussagte, als tausend Worte und Berührungen zusammen.
Seinen Sohn stellte er auf seine eigenen Füße, bekam ihn aber zunächst los. „Was hast du gemacht, Vater? Warst du beim König? Hast du gekämpft? Wie war der Planet auf dem du warst?“ Seine Mutter gesellte sich mit einer dampfenden Schüssel zu den beiden. „Lass deinen Vater doch erst einmal nach Hause kommen!“, schalt sie das Kind. Bardock lachte. „Schon gut, Raiya, ich war ja auch lange weg.“
„Ja,“, seufzte sie, „zu lange.“, und lächelte. Bardock schenkte ihr ein eben solches Lächeln und berührte dann sanft mit der Hand die Wölbung ihres Bauches. „Wie geht’s dem Kleinen?“ Raiya legte ihre Hand auf seine. „Er tritt kräftig.“ Sie lachte und fügte hinzu: „Ich weiß nur nicht, welcher von beiden.“
Bardock blickte überrascht und verwirrt zugleich zu ihr hoch. „Welcher?...“ Raiya nickte. „Der Doktor sagte, es werden Zwillinge.“ Bardock erstrahlte sogleich über das ganze Gesicht und sprang auf. „Zwei... äh... Zwillinge? Wow! Ich meine... Wow.“ Er wollte sie fest an sich drücken, aber sie hielt ihn zurück. „Langsam, langsam. Du hebst dir an mir Tonne nur nen Bruch.“ Bardock schüttelte den Kopf. „Unsinn! Für mich bist du die schönste Saiyajin des ganzen Planeten. Wann ist es denn nun so weit?“
„Du müsstest dich mal hören! Jeder halbwegs vernünftige Saiyajin würde dich auslachen! Der Arzt sagt, dass es jeden Tag soweit sein kann.“ Sie lächelte. Bardock drängte sie zum sitzen. „Weißt du was? Mir ist egal, was die denken.“ Raiya strich ihm mit der Hand über die Wange. „Du solltest dir wie jeder eine zweite Frau suchen, die für dich da ist, wenn die erste außer Form gerät.“ Sie sah an sich hinab. Seufzend fügte sie hinzu: „Ich sehe ja nicht mal mehr meine Füße.“
Bardock kniete vor ihr und sah sie so treu an, das ihr Herz einmal mehr dahin schmolz. „Mein Kampf gehört allein dir und das weißt du. Nie könnte eine andere deine Stelle einnehmen.“ Raiya verdrehte die Augen. „Na schön, wie du meinst.“
Plötzlich stürmte Raddiz von draußen herein. „Vater! Komm schnell mit raus, das musst du sehen!“, und er rannte wieder auf die Straße. Bardock folgte ihm gemächlich. Sein Sohn starrte gebannt zum Himmel und draußen schien es dunkler zu sein. Da hob auch Bardock den Blick. Eine der beiden Sonne wirkte seltsam, so als stände etwas davor, aber eine Sonnenfinsternis war zur Zeit nicht in Aussicht. Der Mond Vegetas befand sich momentan auf der anderen Seite des Planeten. So schnell die Erscheinung gekommen war, so schnell verschwand sie wieder.
„Bardock!? Bardock! Ich glaub, es geht los!“, ließ sich auf einmal Raiyas Stimme vernehmen und schon war der Schatten vergessen. Bardock rannte zurück ins Haus. Da saß Raiya noch immer auf dem Stuhl, mit verkniffenem Gesicht atmete sie eine kleine Wehe weg. „Schon gut, ich dachte erst, dass es nur normale Schmerzen wären, als ich heute morgen aufwachte, aber so wie sich das jetzt anfühlt, sind es wohl doch schon die Wehen.“, beruhigte sie ihren etwas verdattert dreinblickenden Partner. Bei Raddiz Geburt war er nicht da gewesen, deshalb reagierte er jetzt wie jeder werdende Vater: panisch.
„Geh und hol die Nachbarin. Sie hat auch schon deinem anderen Sohn auf die Welt geholfen.“, stellte Raiya ihn an. „Nicht den Arzt?“, wollte der Mann wissen. Raiya schüttelte den Kopf. „Können wir uns den leisten?“ Bardock verneinte und verschwand. Kurz darauf kehrte er mit einer stämmigen Saiyajin zurück.
Draußen wurde ein dumpfes Dröhnen laut. Bardock trat mit gerunzelter Stirn wieder hinaus und sah gerade noch einen riesigen Schatten über die Stadt schweben. Kurze Zeit herrschte Ruhe, dann kehrte der Schatten zurück und diesmal identifizierte er ihn als Schiff. Mit seinem als Raumhafentechniker geschulten Blick erkannte er, dass es sich um einen Aufklärer handelte. Nur keiner ihrer eigenen. Raddiz stand eng neben seinem Vater. „Was war das?“
„Ein fremdes Raumschiff.“, antwortete Bardock. Hinter ihm erklangen die erstickten Schreie seiner Partnerin. Mit strengem Blick sagte Bardock: „Raddiz! Du bleibst draußen!“, und ging zurück ins Haus. (A/N: <i>Bei mir sind SJ die glücklichsten Frauen, die liegen nicht stundenlang in den Wehen! Da geht’s hinter ‘nander weg! *g*</i>)
So verpasste er, wie ein Geschwader kleinerer Schiffe über die Stadt hereinbrach wie ein vernichtender Sturm, den Palast, das Zentrum und die umliegenden Häuser mit einem Regen aus Feuer bedeckten und dann wieder abdrehten. Saiyajin-Krieger folgten ihnen, holten einige vom Himmel, kehrten aber dann schnell zurück, um bei den Löscharbeiten zu helfen. Immer wieder flogen die fremden Schiffe Angriffe, bis endlich eine Gegenwehr aufgestellt war. Den Palast erreichten minütlich Nachrichten aus anderen Teilen Vegeta-seis, die dringend um Hilfe baten, aber der König konnte nichts tun, denn auch in der Hauptstadt loderten die Flammen.
In Bardocks Haus war das Geschrei groß. Zwei kerngesunde Babys, sich ähnelnd wie ein Ei dem anderen, lagen in den Armen der stolzen Eltern. Aber die plagten andere Sorgen, denn die Angriffe fanden ihre Ziele immer häufiger auch in ihrem Viertel. Raiya fasste Bardock fest am Arm. „Ich habe sie nicht geboren, damit sie gleich wieder sterben.“, zischte sie. Ihr verschwitztes Gesicht glänzte im Licht der Flammen, das durch die Tür herein fiel. Bardock dachte krampfhaft nach, dann fielen ihm die QD-Kapseln ein. Er nahm ihr beide Kinder aus den Armen und trug sie in den zweiten Raum.
„Was hast du vor?“, hörte er Raiya rufen. „Die QD-Kapseln! Ich programmiere sie so, dass sie erst ins All und dann nach drei Tagen wieder zurück fliegen. Bis dahin sollte das hier geklärt sein.“, antwortete er, während er jeden Säugling in eine Kapsel packte, jede programmierte und sie dann abschoss.
Als er zurück kam, richtete sich Raiya langsam im Bett auf. „Sie schaffen es.“, beantwortete er die Frage in ihren Augen. Sie lächelte. „Dann geh und tu was für diesen verdammten Planeten.“ Bardock ging zu ihr, setzte sich auf den Rand des Bettes und schüttelte den Kopf. „Ich werde dich nicht hier zurück lassen.“ – „Doch du wirst.“ Ein Knall zerriss die Luft, Raiya flüchtete sich in Bardocks Arme, die sich schützend um sie schlossen. „Ich bleibe bei dir.“, bestand Bardock.
Die nächste Angriffswelle legte die einfachen Behausungen am Stadtrand in Schutt und Asche. Flammen