Fanfic: Vegeta der Untergang Kapitel 51-55
Kommunikation und nun sollten es vielleicht seine letzten Worte sein. Immer noch zitterte der kleine Körper, bebte von der Schwanzspitze, über die schwarzen Fingernägel bis zur mit etwas Blut verdreckten Nasenspitze. Er hatte der Welt leb wohl gesagt, der Welt die er als Paradies sah. Er liebte sie doch so sehr, und so schmerzte es ihn bis ins tiefste Knochenmark, diese verlassen zu müssen. Sicher war er nie von Qualen verschont geblieben, stellte sich immer wieder seinen bestialischen Gegnern, die ihm das Schicksal zum Spielen anbot. Und jedes Mal hatte er sich diesem gestellt, niemals floh er von einem Gegner. Ob es Wahn- oder Schwachsinn war, wusste er selbst nicht so richtig, aber er hatte sein Schicksal geliebt. So wie diese Welt.
Vier schnelle Schritte. Tap, tap, tap. Zwei Schatten. Sie hatten es wohl sehr eilig, die beiden. Huschten wie schwarze Blitze durch das dumpfe Licht, welches sich durch eine defekte Lampe zu einem wilden Geflacker verwandelt hatte. „Sei ja still, er darf uns auf keinen Fall bemerkten!“, rief der eine Blitz. „Ich weiß, aber was, wenn er es trotzdem tut, Bardock? Ich glaube nicht, dass der merkwürdige Typ ihn wirklich fertig gemacht hat.“ „Dann müssen wir den Job übernehmen!“ Stille. Bardock meinte dies wirklich ernst. WIR. Wie sollten sie, zwei ohnehin schon geschwächte Saiyajin, einem ihnen vollkommen übermächtigen Gegner gegenübertreten. Und doch, seine Macht schien nur noch ein vor sich hin sterbender Energieklumpen geworden zu sein. Nutzlos und unbedeutend. Ja, sie hatten wirklich eine Chance, zumindest glaubten sie das. Waren voller Überzeugung, dass Freezer im Sterben lag. Dass er nur noch ein blutendes Stückchen Elend war, das sich am Boden vor Schmerzen zusammenkrümmte und das Gesicht in die eigene Blutpfütze legte. Wie Unrecht sie doch haben sollten.
Und nun? Was sollte Youku tun? Mit einer solchen Reaktion hatte er wirklich nicht im entferntesten gerechnet. Von Kuron hätte er erwartet, dass er sich mit aller Kraft wehren würde. Wie ein wildes Tier würde er kratzen und beißen und um seine Freiheit kämpfen. Mit flammenden Augen seinen Peiniger anstarren, die blanken Reißzähne ihm zeigend, während der lange rote Schwanz im Hintergrund die Luft auspeitschen würde. Er hätte einen langen verbissnen Kampf erwartet, viel Blut und Tränen. Ja, diese süßen Flüssigkeiten flossen, aber sie waren still. Hatten kaum Leidenschaft in ihrem Innersten und wurden mit einer immer weiter schwinden Gier aufgesogen. Wieder hüpfte die feuchte Zunge über die blutige Brust, die nun einen ruhigen Takt gefunden hatte. „Sag, mein Liebster, warum willst du dich mir nicht wiedersetzten?“, fragte Youku schließlich in seinem gewohnt sanften Ton ohne sein Spielchen zu unterbrechen. „Warum willst du dich mir einfach hingeben? Willst du mich deine Angst nicht einmal kosten lassen?“ Es folgte keine Reaktion. Sogar dieses Wort, „Liebster“, ließ ihn kaum zusammenzucken. Ja, es war wirklich das erste Mal, dass Youku Kuron so genannt hatte. Nie hatte er zuvor sich einer solchen Äußerung bedient, selbst wenn die Anziehung, die beide füreinander empfanden, wie ein donnernder Sturm ihn ihnen loderte. „Liebster“.
„Tu... tu was du willst... ich werde mich nicht wehren.“, begann Kuron erneut in einem Ton, das eher einem verzweifelten Klagelied ähnelte, als einer Bitte. „Aber ich flehe dich an, tu es schnell...“ Nicht fähig, es länger mit ansehen zu können, drehte er sein verbittertes Gesicht zu Seite. Wollte zumindest seinen Augen dies nicht antun. Allein schon der Gedanke, an die feuchte, warme Zunge, die schmerzlich sanft über seine bebende nackte Brust glitt, trieb ihm einen Schauer über den Rücken und ließ ihn zusammenzucken. Aber nein, er konnte sich vor all dem nicht verstecken. Seine Gedanken in einen schwarzen Schleier hüllen, die ihn vor all dem bewahrten und ihn vergessen ließen. Jedoch gab es etwas, das eine ähnliche Wirkung auf seine grausamsten Erfahrungen hatte. Tief in seinem Innersten war es immer da. Immer bereit, ihn wie ein kleines Kind in die Arme zu nehmen und ihn in einem sanften Schlaf zu singen. Schlaf, Kuron, schlaf. Ja, er brauchte es nur zu rufen. Es würde schon kommen, die Dunkelheit, die seit er denken konnte, ewig sein Begleiter war. Er brauchte sie nur zu rufen. Aber n nein, er wollte nicht. Angst, erfüllte sein donnerndes Herz. Alles hatte seinen Preis. Auch das Vergessen. Was passieren würde, wenn er sie rufen würde, wusste er nicht, aber es wäre etwas Schreckliches. Etwas, das Youku treffen könnte. Und obwohl, dieser der Grund seines Hilfeschreis wäre, wäre es das Letzte, was er ihm wünschen würde. Nein, seine Taten würde er ihm nie verzeihen, aber Rache wäre keine Lösung. Youku hatte seine Gründe, welche Kuron jedoch zu diesem Zeitpunkt egal waren. Jedoch tickte die Uhr bereits in seinem Kopf. Wie lange würde es dauern, bis die Dunkelheit seines Seins auftauchen würde? Lange konnte er es nicht mehr ertragen, diese süßen Küsse und die blutigen Klauen, während eine leise Stimme die grausamsten Dinge wie ein Lied in sein Ohr wisperte.
Tick. Tick. Tick.
Schwarze Schwingen Kapitel 55
Da standen die beiden Schatten also. Triumphierend auf ihr ernanntes baldiges Opfe blickend, das sich ihnen zu Füßen am Boden vor Schmerz wand. „Langsam oder schnell?“, fragte Bardock kalt und ballte schon mal seine Faust, die fast schon vorfreudig zu kribbeln begann. „Laaaaangsam!“, war Sellers Antwort, als ihre vollen Lippen ein mörderisches Grinsen formten. Ihre blauen Augen genossen zwar den Anblick, den sie vor sich hatten – zwei Teile einer zutiefst verhassten Kreatur, die in ihrem eigenen Blut lag und einige Drohungen in die Welt mit seiner letzten Kraft brüllte – aber den Spaß, den sie noch haben würde, wäre sicher noch sehr viel köstlicher. „Ooooh... bitte! Tut mir nicht weh!“, begann Freezer plötzlich in einem vorgetäuscht flehendem Ton, während sich sein Gesicht zu einer amüsierten Fratze verzog. „Nein, wir werden ganz lieb sein!“, erwiderte Seller, das Spiel fortsetzend, während Bardock verwirrt eine Augenbraue nach oben zog. Er selber zog es vor, das ganze zu beobachten. Aber irgendetwas stimmte hier nicht. Was es allerdings war, wusste er nicht. „Tut mir Leid, aber so nett wie ihr, werde ich nicht sein!“ Es hätte ihr letzten Satz sein können, den sie hören würden, und sie wussten es nicht mal. Es hätte sein können, dass nur wenige Herzschläge sie vor dem letzten trennten. Nur ein paar Sekunden. Denn die pure Energie, in Freezers Innerem lauernd, kannte seinen Herrn und würde ihm folgen. So tat sie es an jenem schicksalhaften Tag und brüllte wie ein hungriger Löwe nach Fleisch und Blut.
>Lass mich gehen… schenke mir deine Freiheit. Dann wird es enden, dafür werde ich sorgen. NIE wieder wird er dir etwas antun. Ich werde dich rächen!< Kalt wisperte wieder die Stimme in seinem Herzen, bettelte um Freiheit und sehnte sich nach Rache. Sehnte sich nach Blut und Mord. >Lass mich gehen!< Ja, er wusste, dass die Stimme rechte hatte, glaubte ihr sogar, aber das was sie ihm vorschlug, wollte er nicht. All das Blut, nie wieder wollte er es an den Händen seines schwarzen Engels sehen. Egal was noch folgen würde, er wollte der Stimme nicht nachgeben. Er wollte kein Blut, das an den Federn des Engels kleben würde, sehen. Jeder Engel würde leiden, jeder für seine Taten büßen und dieser würde wohl für die seine in der Hölle landen, falls er dort nicht ohnehin schon zuhause war, aber so sollte es nicht enden. Noch wollte er das schwarze Gefieder beschützen, es vor allem Bösen, dass es selber in sich trug, wahren. >>Nein, ich werde ihn nicht verraten.<< Ewige Treue hatte er ihm geschworen, sogar Liebe, still und heimlich, die in seinem Herzen pochte. Diese Liebe gehörte nun schon so lange seinem liebsten Engel mit dem Gefieder der Reinheit und leuchte wie eine kleine Kerze zwischen den drei Farben seiner Seele. Schwarz behütete diese Liebe, Rot erstickte sie und Gold erhielt sie. Aber was war diese Liebe? Es war ein Wunsch der totalen Hingabe, für diesen Engel, dessen Flügel ihn weich umhüllen wie auch erschlagen könnten. Dieser Wunsch konnte ihn verletzten und ihn heilen. Er konnte geben und schenken. Und doch war es nur ein kleiner Wunsch: Sein Lächeln zu sehen. Es war eine Liebe, die einem Engel galt, welcher nun seine Flügel ausbreitete und sich und ihn in die Hölle stürzte. Aber er würde seiner Liebe folgen, obgleich sie seine Hölle oder sein Himmel sein würde. Er würde ihr folgen. Bis in den Tod.
„Erwache.“
Ein lauter, stürmischer Takt begann in der brennenden Brust zu toben. Brüllte wie ein lautes Dschungelgetrommel, das mit jedem Schlag lauter und lauter wurde. Kuron hatte so lange versucht, ihn zu zügeln und zu halten. Selbst die Dunkelheit opferte all ihre Kraft, um ihn vor sich selber zu schützen, aber nun war alles zu spät. Das Siegel der Finsternis brach in tausend Splitter, die in einer Fontäne aus Licht und Farben verschwand. Er war frei!
Ein letztes Mal pochte sein Herz, ein letztes Mal erblickten die Pupillen das mörderische Grinsen Youkus, ein letztes Mal holte er tief Luft, dessen Geruch von seinem Blut getränkt war. Dann folgte er seiner Liebe. Und fiel.
„Solange warst du mein Licht. So lange warst du mein Lehrer. So lange warst du meine Liebe. Du hast meinen Weg erleuchtet, mir mein eigenes Leben gezeigt und gabst mir so unglaublich viel Wärme, wie ich sie noch nie gekannt hatte. Lodernd branntest du am jedem Ende eines neuen Pfades. Warst immer an meiner Seite. Ja, du warst mein Engel. Mein Engel, mit den rubinroten Haaren, den samtenen Händen und dem liebsten Lächeln. So lange warst du es. Aber irgendwann werden