Fanfic: Von Saiyajin und anderen Katastrophen
Kapitel: Von Saiyajin und anderen Katastrophen
Von Saiyajin und anderen Katastrophen
nur Probleme
... hängt keinem Irrtum nach:
Wir sind nicht scheu und kümmerlich:
Wir sind sehr hell und wach,
Der Mond und ich!
Part 1
Die Sonne streckte ihre ersten Strahlen zaghaft über der großen Stadt aus. Am Himmel zeigten sich die gelben und orangen Farben des Sonnenaufgangs. Die prachtvolle Schönheit der aufgehenden Sonne war immer noch ein so schönes Schauspiel, für das es sich lohnte, frühmorgens aufzustehen, doch kaum jemand tat dies. Der Morgen war kaum fortgeschritten, doch die Jäger der Königin waren schon auf den Beinen. Die Straßen waren leer und die beiden Gestalten, die in Richtung Palast schritten, wirkten wie geisterhafte Schatten. Die Stadt erhob sich auf zwei Hügeln und glitzerte in ihrer weißen Farbe im jungen Sonnenlicht wie Diamanten. Eine friedliche Stille herrschte und niemand würde auch nur den kleinsten Gedanken an Krieg verschwenden, wenn er diese Stadt das erste Mal sah.
Doch genau dieser herrschte schon seit Jahrhunderten zwischen zweier Völker, die diesen Planeten besiedelten. Es war ein grausamer Krieg, der zwischen dem Volk der Tiermenschen und der Norena geführt wurde. Die Jäger, die Krieger der Norena, hatten das gegnerische Volk nun fast schon ausgerottet, denn nur noch wenige von ihnen versteckten sich in den Höhlen, tief in den Wäldern von Delinos. Das andere Volk hatte keinen Namen und es war auch keiner bekannt, den sie für sich selbst benutzen, deshalb nannten die Jäger sie einfach die Mischlinge. Denn sie hatten nicht eine eindeutige Gestalt, sondern waren eine Mischung zwischen Raubkatze und etwas, das wohl einmal ein Norena werden sollte. Allein schon diese Tatsache ließ sie abschreckend wirken und keiner der Jäger würde es dulden, ihnen einen richtigen Namen zu geben. Das Volk der Norena konnte sich durch die Strahlung des Mondes in Raubkatzen verwandeln, aber die Mischlinge hatten beide Gestalten zugleich. Wahrscheinlich führten diese beiden Völker Krieg, da beide intolerant waren und sich deshalb gegenseitig ausrotten wollten. Keine der beiden rivalisierenden Gruppen hatte jemals auch nur einen Schritt aufeinander zugemacht, doch die Norena waren die dominierende Volksgruppe und vertrieben die anderen aus ihrer angestammten Heimat, den Wäldern. Die Mischlinge waren schon seit der Besiedlung dieses Planeten eine Minderheit gewesen. Deren Art war durch den Krieg nun nah an der Schwelle des Vergessens und konnte sich kaum noch gegen die Jäger wehren. Aber es hatte auch Zeiten vor den Streitigkeiten gegeben, Zeiten in denen die Völker friedlich nebeneinander gelebt hatten, denn einst hatten diese beiden die gleichen Vorfahren gehabt, doch die Vorväter der Norenas waren aus den Wäldern herausgekommen und hatten gelernt, die Strahlung des Mondes zu nutzen und sich so zu verwandeln.
Über all die Jahre, in denen die Norena nun schon diesen Planet beherrschten waren sie zu einer Hochkultur gelangt, die aus dem Pflegen der Bräuche und erschließen neuer Techniken bestand. Doch der derzeitig in seiner ganzen Stärke neu entflammte Krieg hinderte das Volk daran ihre Kultur voll auszuüben.
Eine Frau hatte sich unter all den starken Kriegern hervorgetan und führte die Jäger in viele Schlachten und trug damit glorreiche Siege davon. Sie war eine unglaublich starke Frau mit kaum 18 Jahren und hatte so viel Kampferfahrung, dass sie mit jedem anderem älterem Krieger wetteifern konnte. Zur Volljährigkeit fehlten ihr noch sieben Jahre und doch durfte sie schon in die Schlachten ziehen, obwohl sie dank ihrer Größe meist über ihre Kraft hinwegtäuschte. Sie war ein relativ kleines Mädchen mit Bärenkräften. Sie hatte die Fähigkeit sich in einen Tiger zu verwandeln und überragte in dieser Gestalt jede andere Raubkatze. Ihr Fell war dann blau, schwarz und weiß gestreift, als Tiger hatte sie strahlende blaue, unergründliche Augen obwohl sie in ihrer wahren Gestalt nachtschwarz waren. Ihre Abstammung war nicht reinblütig, denn sie hatte schwarze Haare und trug kurz über ihrem Hinterteil einen Tigerschwanz. Ihr Vater war einer jener Saiyajin, die seit ungefähr siebzehn Jahren mit ihrem Planeten Handel trieben. Zuerst hatten sie versucht, ihren Planeten auszurauben. Wieder einmal hatten die Saiyajin ein gegnerisches Volk vollkommen unterschätzt und erlitten eine fast schon vernichtende Niederlage. Die Norena hatten ihre Gegner in die Wälder gelockt und sie dort in ihrer Katzengestalt erbarmungslos getötet. Ein Jahr lang herrschte Frieden, dann tauchten sie abermals auf und boten den Norena ein Bündnis an. Nach nur kurzen Verhandlungen hatte die Königin eingewilligt und seitdem halfen sie sich gegenseitig in den vielen Kriegen die ihre Völker bestritten.
Die Jäger kehrten mit dem ersten Sonnenstrahl in den Palast zurück.
Sie waren nur zu zweit, doch genossen sie höchstes Vertrauen seitens der Königin und gehörten zu den besten Männern ihrer Armee. In ihrer normalen Gestalt sahen sie recht furchterregend aus. Der Name des einen war Jim. Ein sehr ungewöhnlicher Name für dieses Volk, doch seiner Mutter war es egal. Dem Rest eigentlich auch. Unter den Norenas war es Brauch, dass der Name des Kindes immer mit dem Anfangsbuchstaben beginnen sollte, mit dem auch der Name des Tieres begann, in das sie sich verwandelten. Nur bei den ganz Wilden war es nicht so, da sich manche später einen eigenen Namen gaben. Jim war schon seit er laufen konnte ein Kind das überall Unruhe stiftete und hatte mehr angestellt, als manch ein Norena in seinem ganzen Leben. Er war erst seit kurzem 25 geworden und erweckte mit seinem ungewöhnlichem äußerlichen Erscheinungsbild viel Aufsehen. Er hatte dunkelrote Haare mit schwarzen Strähnen und Flecken. Sie waren kurz geschnitten und standen ihm ab, als wollten sie den Gesetzen der Schwerkraft nicht gehorchen. Er trug links sechs Ohrringe, rechts keinen. Das hatte durchaus seinen Grund. Es war nicht so, als wäre dies aus reiner Willkür, oh nein. Die Norenas tragen Zeichen ihrer Siege und Niederlagen. Rechts ist die Seite der Niederlagen gegen übermächtige Gegner, Links die Seite der Siege, in denen man keinen einzigen Kratzer abbekommen hat und der Gegner dennoch gleich stark oder stärker war. Um den Hals trug er eine Kette mit den Klauen der getöteten Mischlinge. Viele seines Volkes hielten das für geschmacklos und distanzierten sich von ihm. Seine Bekleidung bestand zum Großteil aus dem, was die Menschen auf der Erde als Punkkleidung bezeichnen würden. Seine Hose war kunstvoll zerschnitten und sein ärmelloses T- shirt war an allen Enden ausgefranst. Am Arm trug er ein Lederband mit Nieten. Seinen rechten muskelbepackten Oberarm zierte das Abbild eines furchterregenden Jaguars, der mit gebleckten Zähnen zum Betrachter hinblickt. Ja, Jim konnte sich in einen Jaguar verwandeln. Er war fast genauso groß wie Amber in ihrer Tigergestalt. Sein Fell war sandfarben mit schwarzen Streifen und Punkten während seine grünen Augen immer mordlustig blitzten, wenn er sich in eine Schlacht begab. Sein Gefährte hieß Pierre. Er hatte wildes, dreifarbiges Haar. Silber, Braun und Rot waren ungezügelt miteinander vermischt und standen wirr wie Unkraut auf seinem Kopf. Er hatte beinahe die gleiche Kleidung wie Jim und verwandelte sich in einen Panther. Auch an seinem Ohr hingen links fünf Ohrringe doch rechts eines. Es war ein Zeuge seiner Niederlage gegen Amber. Sie hatte ihn nach kurzem Kampf besiegt und sie waren seitdem gute Freunde. Sie selbst trug links ebenfalls fünf, doch rechts keine.
Die Beiden traten durch den weitläufigen Garten, der um den Palast herum gut gepflegt wuchs. An den Wegsäumen standen Statuen, die die Helden und Vorfahren des Volkes darstellten. Jim und Pierre schritten den Weg entlang zum Hauptgebäude. Es war schon seit Jahrtausenden der Hauptsitz der Königsfamilie. Es war ein großes Gebäude von weißer Farbe mit zwei Türmen. Es sah aus, als wäre es aus einem einzigem Stück gemacht worden. Zum Eingang führte eine breite Treppe die am Absatz von zwei weißen Statuen flankiert war. Die Beiden blickten auf und musterten im vorbeigehen die beiden Großkatzen. Es waren die Urväter des Volkes, die ersten starken Krieger, die die Königsfamilie gegründet hatten. Das ganze Volk kannte und verehrte ihre Schicksalsnamen wie den Großen Gott der Jagd. Sie lauteten Silberkralle und Schimmerauge. Silberkralle war die erste Königin gewesen, sie hatte die Gestalt eines weißen Löwens mit silbernen Krallen. Schimmerauge war ein männlicher Löwe mit matt silbernem Fell und grünen, schimmernden Augen. Der Schicksalsname war ein großer Bestandteil im Leben eines jeden Norenas. Er wurde ausschließlich benutzt, wenn sie sich verwandelt hatten und er beschrieb die Eigenschaften oder das Aussehen ihrer Gestalt. Er wurde beim ersten Vollmond bestimmt, von den Weisesten in einem Dorf. Der genaue Ablauf der Zeremonie war strengstens geheim und wurde gehütet wie ein Schatz. Die Namensgebung wurde mitten im Wald am Tempel des Ursprungs abgehalten und nur ein Elternteil als Zeuge und die Weisen durften anwesend sein. Bis zu diesem Zeitpunkt blieb das Kind ohne Schicksalsnamen. Die Kleinen verwandelten sich meist schon vor der Zeremonie das erste Mal, aber sie durften sich nicht in der Öffentlichkeit als Katze zeigen. Es gab schon einige wenige Fälle, die sich erst mit 25 oder älter verwandelt hatten. Nicht einmal unter den Norena war alles perfekt.
Die Beiden Jäger gingen also zwischen den Standbildern hindurch und schritten lässig die Treppe hinauf, so, als wären sie irgendwo in einer Bar und nicht am Sitz der Königin. Am riesengroßen Portal standen rechts und links ebenfalls zwei Wachen, die ihnen überschwengliche Grußworte sagten. „Na, ihr beiden Streuner, was macht ihr schon um diese Zeit hier draußen?“ Jim