Fanfic: Von Saiyajin und anderen Katastrophen

Kette hing sie sich um das Handgelenk. Dann ging sie zum Schrank, der in der Ecke stand, öffnete ihn und holte kniehohe Stiefel heraus und schlüpfte hinein. Durch die Absätze war sie fast so groß wie Jim. Er war der kleinere von beiden. „Na, wie gefalle ich euch?“ „Du siehst wirklich super aus. Also bei den Männern wirst du keinen Respekt verlieren.“ Sie lächelte die beiden an. „Dann lasst uns gehen. Sonst wird mir meine Mutter was erzählen.“ Sie wandte sich zum Gehen, doch dann drehte sie sich noch einmal um. „Der Tigerschwanz muss ab. Habt ihr ein Messer?“ „Warte einen Moment.“ Jim bückte sich zu seinem rechten Fuß und griff in den Stiefelschafft. Dort zog er ein Messer heraus. „Hier. Du brauchst ihn sowieso nicht zum Verwandeln.“ Sie griff nach dem Dolch und schnitt sich den Tigerschwanz ab. Er fiel zu Boden. Sie reichte Jim den Dolch, der ihn wieder wegsteckte. Dann machten sie sich auf den Weg. Draußen auf der Treppe hörten sie schon das Gesumm vieler Stimmen. Auf dem Treppenabsatz mäßigte Amber ihren Gang und setzte jeden Schritt elegant und wohlgewählt. Sie atmete noch einmal tief durch und dann betrat sie die Halle dicht gefolgt von Jim und Pierre.

Der Saal war gefüllt mit vielen Saiyajin und Norenas. Ganz vorne bei ihrer Mutter stand ein großer Saiyajin mit roten Haaren, er erinnerte sie an den Typen vom Nachmittag. Sie konnte nicht wissen, dass dieser Fremde der König war, denn sie hatte ihn nie gesehen. Als sie weiter in den Saal hineinging, sahen ein paar Männer ihres Volkes auf, viele lächelten ihr zu, denn sie hatten Amber nie so gesehen. Viele machten ihr Platz und sie zog durch ihr Auftreten mehr Aufmerksamkeit auf sich, als beabsichtigt. Vorne sah ihre Mutter auf und lächelte sie zufrieden an. „Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, du weigerst dich dieses Kleid anzuziehen.“ Amber hatte diese Worte kaum gehört, denn sie starrte auf einen jungen Mann, der nur wenige Meter entfernt mit einem anderen Saiyajin redete. Es war der Typ von heute Nachmittag und er sah sie genauso perplex an. Er war ebenfalls herausgeputzt und trug ein schwarzes Hemd und eine schwarze Hose. „Was machst du denn hier?“ Er lächelte sie überheblich an und erwiderte: „Das gleiche könnte ich dich auch fragen.“ Da schaltete sich Ambers Mutter ein. „Wie ich höre, kennt ihr euch schon.“ „Ja, aber wir haben uns nicht direkt bekannt gemacht.“ „Nun“ Der rothaarige Saiyajin ergriff das Wort „das ist mein Sohn Vegeta. Und du musst Amber sein, die Tochter der Königin.“ Fassungslos starrte Amber den Prinz an. „Amber, wo bleiben deine Manieren? Gib ihm eine Antwort.“ „Entschuldigt bitte. Das bin ich. Und ihr müsst der König der Saiyajin sein.“ Ihre Gefährten neigten kurz den Kopf, doch dann starrten sie weiter den Prinz an, der es ihnen gleichtat. So langsam wurde es ihren Eltern etwas peinlich, denn die Blicke, die sich ihre Kinder zuwarfen, waren mehr als intensiv. Sie schienen sich gegenseitig umbringen zu wollen. Dann verbeugte sich Amber noch einmal und wandte sich von ihrer Mutter und dem König ab und mischte sich unters Volk. Die drei gingen zu einer Gruppe von Männern, die in einer Ecke stand und sich rege unterhielt. Als sie sie erreichten begrüßten sie Amber. „Was ist denn mit dir passiert? Sieht ja echt komisch aus! Jede könnt ich mir in dem Fummel vorstellen, nur nicht dich!“ „Ich habe mich der Übermacht gebeugt.“ Sie deutete auf ihre Mutter. „Da lässt sich nichts machen, wie? Wenn die genauso stur ist wie du, dann kann ich mir das bei euch vorstellen.“ „Da lerne ich doch, mich gut durchzusetzen!“ „Das lernst du eher bei uns.“ „Hast Recht! War echt schwer, mir bei euch Respekt zu verschaffen!“ „Ja. Ist eben so Tradition bei uns! Wir hören auf niemanden, der schwächer ist als wir.“ „Ach, du gehorchst deiner Freundin?“ Die Männer ringsum lachten. Ihr Gesprächspartner rieb sich mit der Hand den Hinterkopf. „Nun ja, dass ihr auch schon davon wisst...“ „Hey, ist doch halb so schlimm! Endlich hat mal ne Frau das Sagen!“ „Hör auf dich über mich lustig zu machen! Sonst lach ich dich auch aus, wenn du gleich tanzen musst!“ Sie sah ihn völlig schockiert an. Schnell blickte sie nach links und rechts dann grinste sie. „Ich tanzen? Spinnst du?“ „Also ich hab gehört, dass du tanzen musst. Eins der Mädchen hat’s mir gesagt. Sie wollte es dir gar nicht mitteilen, denn sie wusste, wie du reagieren würdest.“ „Das ist nicht dein Ernst? Du verarscht mich doch?“ „Nein. Deine Mutter winkt schon nach dir!“ „Shit. Bitte lass das nicht wahr sein.“ Sie drehte sich um und sah ihre Mutter tatsächlich, wie sie ihr winkte. Dann wandte sie sich noch einmal um und sagte zu Jim und Pierre: „Einer von euch muss dann mit mir tanzen.“ Die Beiden sahen sie verdutzt an und sie erkannte, dass die beiden Jäger genauso unbeholfen tanzten wie sie. Sie hatte sich nie um so etwas gekümmert, da sie hauptsächlich mit Kriegern verkehrte und sich immer verzogen hatte, als ihre Mutter ihr etwas über die Sitten und Bräuche erzählen wollte. Jetzt bereute sie es. „Na geh schon! Das kriegen wir schon hin!“ Sie lächelte Jim an, machte kehrt und ging zu ihrer Mutter. Die sah sie etwas höhnisch an. „Sooo Amber, jetzt wird getanzt. Keine Angst, die anderen werden auch tanzen. Schau mich nicht so an! Du musst eben.“ „Jaja, is schon gut.“ Amber winkte Jim zu sich, der sie immer noch unsicher ansah. Doch die Königin rettete ihn, sehr zum Leid Ambers. „Nein nein, du musst mit dem Prinz tanzen.“ Diesmal machte sie Anstalten, eine Revolution anzuzetteln. „ICH soll mit IHM tanzen? Geht’s noch? Ich kenn den ja gar nicht!“ „Du sollst ja auch nicht mit ihm ins Bett gehen! Es geht doch nur um’s Tanzen!“

Amber wandte sich um und ging geradewegs zu Vegeta, der so aussah, als hätte er die Nachricht auch gerade erhalten und genauso begeistert davon war. Sie stellte sich vor ihn hin und sagte mit einigermaßen freundlicher Stimme. „Also, das bringen wir jetzt hinter uns und versuche, mir nicht die Füße zu Brei zu zertreten.“ Er nahm sie nur an die Hand und zerrte sie auf den freien Platz, den die Menge gebildet hatte. Dann setzte die Musik ein und Amber seufzte gequält. Sie spielten doch tatsächlich so was wie ein Streichorchester. Trompeten, Geigen und wo was. Sie hasste diese Musik. Die war ihr eine Spur zu langsam und zu brav. Zu allem Überfluß kam auch noch so ein Stück, bei dem man total affig aussah. Trotz allem tat sie ihr bestes. Ihr gelang es, ihm nicht auf die Füße zu treten und nach den ersten Takten tanzten auch andere. Doch mit ihrem Tanzpartner redete sie kein Wort. Doch dann brach er ihr Schweigen. „Hätte nie gedacht, dass du die Tochter der Königin bist. Ehrlich gesagt, hab ich dich für so nen normalen Krieger gehalten.“ „Ich geh halt nicht mit der Tatsache hausieren, dass ich von höherer Abstammung bin.“ „Das ist deine Sache. Aber die ganzen Typen starren dich alle so an, als wärst du ne Erscheinung. Du ziehst dir wirklich nicht oft Kleider an.“ „Tja, ich bin eine Kriegerin. Mit Kleidern kämpft es sich schlecht.“ „Du hast doch nicht mal halb so viel drauf, wie du mir weismachen willst.“ „Soll das eine Herausforderung sein?“ „Natürlich, was denn sonst? Ich hab noch nie gegen eine Norena gewonnen.“ „Freu dich nur nicht zu früh. Du wirst dein blaues Wunder erleben.“ „Das glaub ich nicht.“ „Du kommst in einer halben Stunde an den Waldrand. Der ist fünf Minuten von diesem Palast entfernt.“ „Du wirst verlieren.“ Sie tanzten noch eine Minute, dann endete der Tanz. Amber löste sich von ihm und bahnte sich den Weg durch die Menge zurück in die Ecke, in der immer noch ihre Freunde standen. Durch ihr Grinsen sahen Jim und Pierre, was los gewesen war. „Du hast ihn wohl dazu gekriegt, dass du gegen ihn kämpfen kannst. Man kann dir die Vorfreude richtig ansehen.“ „Ich hab schon lange nicht mehr gekämpft.“ „Wann und wo?“ „In einer halben Stunde am Waldrand.“ „In den Klamotten?“ „Natürlich nicht!“ „Wäre eigentlich von Vorteil. Wenn der dir die ganze Zeit in den Ausschnitt starrt, wird er wohl nicht mehr so richtig konzentriert sein...“ Während er dies sagte, warf er einen demonstrativen Blick in ihren Ausschnitt. „Ey, lass das!!“ „Boah, du trägst ja nichts drunter!“ Die umstehenden Männer traten einen Schritt näher. „Echt? Lass sehen!“ Amber machte eine energische Geste mit der rechten Hand und fast jeder der Spanner hatte den Abdruck einer Hand im Gesicht. Jim rieb sich über die Backe. „War doch nicht so gemeint!“ „Ja, das weiß ich auch. Aber lasst uns jetzt gehen.“ Sie drehte sich um und zu ihrem Vergnügen folgten sie ihr. Sie ging geradewegs in die Eingangshalle und blieb stehen. „Soooo jetzt werd ich euch mal was zeigen. Da ihr doch alle solche Spanner seid, könnt ihr jetzt mal staunen.“ Sie schloss die Augen. In der gesamten Halle breitete sich Schweigen aus. Nach einer Minute geschah nichts, Amber stand vollkommen still. Langsam wurden die Männer ungeduldig und genau in dem Moment, in dem einer von ihnen schon etwas sagen wollte, geschah etwas. Ein Licht ging von Amber aus, das kurzzeitig blendend hell wurde. Dann herrschte wieder das graue Dämmerlicht in der Halle. Alle starrten Amber an. „Hey, du hättest die anderen Klamotten anlassen sollen!“ „Mehr sagt ihr nicht dazu? Na ja ich kämpfe mit diesem vorlauten, verzogenen Bengel von den Saiyajin. Ich werde ihm mal die Flügel stutzen und ihm zeigen, wie ein echter Krieger kämpft.“ „Du meinst, den Prinz?“ „Jep.“ „Ja und wann?“ „In genau 25 Minuten, ihr könnt ja mitkommen.“ „Sicher, was hältst du von uns?“ „Dann kommt.“

Amber führte sie mit Jim und Pierre an der Seite aus dem Gebäude.

Sie trug nun wieder die Sachen, die
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