Fanfic: Tödliches Wiedersehen - V (Beyblade)

mit dir bin. Doch einen weiteren Bruch deinerseits werde ich nicht dulden.“

„Ja Herr. Aber sagt, wie soll ich dem entkommen? Es zerfrisst mir das Herz.“

„Das Herz? Du hast kein Herz.“

„Was ist es dann, was mir so weh tut?“

„Du bildest dir das ein. Es ist ein Hirngespinst deines Wirts, er glaubt daran und du damit auch. Befreie dich. Du hast keine Seele, kein Herz, welche dir weh tun könnten.“

„Aber Herr, es ist so real. Kann ich mich davon befreien? Ich habe immerhin einen Geist und der krümmt sich in Schmerzen.“

„Das kommt, weil du noch nicht die volle Kontrolle hast. Das wird kommen, habe Geduld. Doch wir beide wissen, was du tun musst, um ganz befreit zu sein.“

„Ja, aber es ist noch zu früh. Ich bin noch nicht gewillt.“

Lautes Lachen. „Gewillt? Gewillt! Du beliebst zu scherzen! Was hält dich ab?“

„Einiges. Unter anderem ein anderes Versprechen.“

„Tu‘ was du meinst, aber komm mir nicht mehr mit irgendwelchem Schmerz! Dem musst du dann selbst entgegen stehen.“

„Ja Herr.“

„Doch denke immer daran: Du bist der Oberste meiner dunklen Wächter, voll meiner Gnade, also enttäusche mich nicht mehr.“

„Nein Herr, nie mehr.“



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„Sein oder nicht sein!“, rief Tyson aus und turnte dabei über den gräulichen Sand der Küste. Chris lachte. „Das war Hamlet! Aber nah dran.“ Tyson ließ sich neben sie auf den Bauch fallen und schmollte. „Na und. War auch ein König.“

„Ein Prinz.“, verbesserte Ray, der zur anderen Seite Chris‘ lag, „Sein Stiefvater und Onkel Claudius war König.“ Tyson sprang wieder auf. „Ja, ja, zeigt mir ruhig, dass ich nur minimal literarisch gebildet bin. Geht einer mit schwimmen?“

Chris streckte sich in der Sonne und erwiderte: „Das Wasser hat höchstens 15 Grad, aber bitte, tu‘, was du nicht lassen kannst.“ Ein Volleyball krachte zwischen den dreien in den Sand. Cheetah rannte ihm hinterher. „Sorry!“ Sie, Max, Kenny und Leo spielten Beachvolleyball.

„Wo habt ihr euren Griesgram vom Dienst gelassen?“, wollte Chris wissen. Ray streckte sich neben ihr aus und sah den Wolken nach, die träge über den blauen Himmel zogen. „Keine Ahnung. Hab ihn schon den ganzen Nachmittag nicht gesehen. Heute morgen wollte er in die Bibliothek.“

„Dann sitzt er sicher da. Es ist gemütlich dort und bei einem guten Buch verfliegt die Zeit.“, erwiderte Chris halb schlafend. Friedlich lagen sie nebeneinander im Sand. Ray genoss die Wärme der Sonne auf seiner Haut und die Wärme in seinem Herzen, die von Chris‘ Gesellschaft herrührte. Sie lagen gemeinsam auf einer Decke. Ihr so nahe zu sein machte den jungen Mann vollends glücklich, fast schon bis hin zum Rausch.

Chris neben ihm rührte sich, warf sich schwungvoll herum, sodass sie auf dem Bauch lag. Ohne die Augen zu öffnen, fragte sie: „Cremst du mir den Rücken ein?“ Ray stockte der Atem. Er durfte, er sollte... sie ungestraft berühren. Den holden Engel, der ihm zahlreiche schlaflose Nächte bescherte. Nun würden es noch mehr werden. Er rührte sich nicht, starrte weiter atemlos den Himmel an. ‚Reiß dich zusammen!‘, schallt er sich und setzte sich auf.

Chris machte sich derweil am Verschluss ihres Oberteils zu schaffen und ließ die beiden Hälften schließlich auseinander schnappen. „Okay.“, meinte sie und zeigte auf die gelbe Flasche, die im Sand steckte. Ray griff danach und wunderte sich, warum seine Hand nicht zitterte. Bei seinem momentanen Herzschlag und dem dazugehörigen überhöhten Blutdruck müssten alle seine Finger in einer andere Richtung zucken. Aber er ergriff die Falsche ganz ruhig und schaffte es auch noch grinsend zu fragen: „Soll ich dir ein nettes Muster auf den Rücken malen?“

Chris knurrte: „Wehe ich hab heute abend einen weißen Smile im Kreuz.“ Sie lachte, Ray kippte einen Schwung Sonnenmilch auf ihre dunkle Haut und begann ihn vorsichtig zu verreiben.

„Was soll das denn? Bin ich etwa aus Zucker? So dauert das natürlich ewig!“, beschwerte sich Chris kurze Zeit später, sodass Ray das Blut in den Kopf schoss und er einer reifen Tomate locker Konkurrenz machen konnte. Er dankte heimlich allen höheren Mächten, dass Chris ihn so nicht sah und massierte schnell die restliche Sonnencreme in ihre Haut.

Chris dankte, schloss ihr Oberteil wieder und setzte sich auf. „So, jetzt du. Bei deinem Teint wäre ich vorsichtig mit der Sonne.“, meinte sie und schnappte sich die Flasche. Das Volleyballspiel war zu Ende und von der Jugend souverän gewonnen. Die vier Spieler gesellten sich zu Chris und Ray. „Na ihr zwei? Habt ihr Spaß?“, fragte Cheetah mit Seitenblick auf ihre Schwester.

Chris blieb ungerührt. „Wenn du eincremen als solches bezeichnest. Ja.“, und sie balsamierte den langsam eine ungesund rote Farbe annehmenden Rücken Rays ein. Cheetah runzelte die Stirn, bekam aber keine Gelegenheit mehr zu grübeln, denn plötzlich wurde sie gepackt, über die Schulter geworfen und gen Meer geschleppt.

„Tyson!“, kreischte sie, „Lass das! Ich war heute morgen erst beim Friseur! Wage es auch nur daran zu denken!“, giftete sie, bevor sie zu Tysons Füßen gluckernd im Wasser verschwand. Schnell war sie jedoch wieder auf den Füßen und rief schlotternd: „Scheiße ist das kalt! Tyson, ich töte dich!“ Schnell war sie aus dem Wasser und dem Mann hinterher, welcher lachend den Strand entlang sprintete.

Das Grüppchen am Strand sah ihnen etwas verdutzt nach. „Ist das normal?“, wollte Max wissen. Leo zuckte mit den Schultern und grinste breit. „Zwischen den Zweien schon. Sie sind wie Hund und Katz, jeder versucht dem anderen möglichst oft eins auszuwischen.“

„Wie die Kinder.“, meinte Chris.

Währenddessen hatte Cheetah Tyson erwischt, konnte aber nicht so richtig was gegen ihn ausrichten, denn zu ihrem Leidwesen war er eben doch um einiges stärker. So blieb ihr nur die letzte Attacke: Kritzeln. Lachend stapften sie schließlich wieder den Strand hinauf, beide von Kopf bis Fuß mit Sand eingepudert.

„Bevor sich einer von euch hier her setzt, seht zu, dass ihr nicht mehr den halben Strand mit euch rum schleppt!“, schickte Chris die beiden wieder weg, zum Waschen. Cheetah sprintete hinunter ans Wasser, warf sich jauchzend hinein und rannte wieder hinauf, wo sie sich bibbernd in ein Handtuch kuschelte und es sich neben Max bequem machte. Als sich auch noch Tyson dazu gesellt hatte und alles fröhlich beisammen saß, fragte Cheetah: „So, wer erzählt mir, worum es bei Macbeth eigentlich geht?“

„Um einen schottischen Edlen, der von drei Hexen ins Verderben gestürzt wird.“, erwiderte Dizzy auf Kennys Knien stehend. Chris übernahm: „Macbeth ist am Anfang ein Feldherr des schottischen Königs. Er bekommt von drei Hexen weis gesagt, dass er König wird, aber seine Kinder keinen Thron bekommen, sondern die Kinder Banquos eines anderen Feldherren. Macbeths Frau erfährt von der Weissagung und drängt ihren Mann, den derzeitigen schottischen König zu ermorden. Er lässt sich überreden und sie lässt alles so aussehen, als seien es die Kammerdiener gewesen. Macbeth wird König, aber seine Frau strebt nach mehr. Sie will nicht, dass Banquos Söhne die nächsten Könige werden und drängt ihren Mann auch den zu ermorden. Macbeth schickt also drei Mörder, um Banquo und dessen Sohn Fleance zu töten. Banquo erwischen sie, Fleance flieht. Nach der Tat erscheint dem Macbeth der Geist Banquos. So heimgesucht, sucht er Rat bei den drei Hexen, die ihm allerdings nichts Gutes wollen. Sie lassen ihm Erscheinungen aufsteigen, die ihn in trügerische Sicherheit reden. Macbeth entwickelt sich mehr und mehr zu einem Tyrann und verfällt dem Wahnsinn. Am Ende lehnen sich die Thans Schottlands gegen ihn auf und ziehen mit Hilfe des englischen Heeres gegen Macbeth.“

„Und wie geht es aus?“, wollte Cheetah wissen. Dizzy erwiderte: „So wie die meisten Dramen: Tod wo man hinsieht. Macbeth wird der Kopf abgeschlagen und seine Königin legt selbst Hand an sich.“

„Und eure Theatergruppe kriegt das hin?“, wollte Max skeptisch wissen. Chris nickte. „Du würdest staunen, was die alles hinkriegen und wie! Marther ist die beste Theaterleiterin, die eine Schule haben kann.“

„Apropos Schule,“, Tyson zeigte auf die Treppe, die zum Strand herunter führte, „die ist aus und das heißt auch: aus mit der Ruhe.“ Tatsächlich wuselte eine Traube Kinder laut die Treppe herunter, rannte quer über den Strand und stürzte sich ins Wasser. Chris erhob sich währenddessen und ging über den Strand hinüber zu einer Gruppe älterer Schüler, die gerade ihr Strandlager aufbauten. Kurze Zeit später kam sie zurück und verkündete: „So liebe Leute, ich werde mich jetzt hinter meinen Schreibtisch klemmen und du, mein lieber Tyson, weißt, was heute für ein Tag ist und was das für deiner einer bedeutet.“

Tyson setzte ein nachdenkliches Gesicht auf, blinzelte in die Sonne und erwiderte: „Ich hab keine Ahnung.“ Chris packte ihn am Ohr und wetterte: „Du weißt genau, was ich meine! Also schwing deinen Hintern da rauf und tu‘, wofür ich dich bezahle!“ Tyson fuchtelte mit der Hoffnung auf Befreiung mit den Armen und rief: „Ja, ja, ich hab’s ja kapiert, aber lass mich los!“ Sie lockerte ihren Griff und meinte grinsend: „Gut. Mein kleines Faultier.“ Gelächter.

„Tja Tyson, sowas nennt man wohl: Unter dem Pantoffel stehen!“, rief Max lachend. Tyson verkniff sich eine Erwiderung, packte seine Sachen und verschwand gemeinsam mit Chris.



Am Abend fanden sich die Blader wie üblich im Bergfried ein. Die Profis wie immer ganz oben in der Spitze des Turms. Tyson und Max lieferten
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