Fanfic: Schuld
Behandlungsräume, riesig wie ganze Hallen waren vollgestopft mit computergesteuerten Geräten und das leise Surren der Tower wurde zum immerwährenden Begleiter durch Zeiten von Krieg und Frieden.
Hinter einem Meditank unterhielt sich Bardock mit einem etwa meterhohen grünen Arzt im Körper einer Echse. Malogga wandte sich ab und gab Befehle in den Computer ein. Zum vierten Mal flimmerten rote Tabellen und Statistiken über den blauen Bildschirm. Der Arzt nickte langsam und wandte sich wieder dem Saiyajin zu. Bis zuletzt waren seine Augen auf die Anzeige gerichtet, dann sah er zu Bardock auf und schüttelte bekräftigend den Kopf, „Ich kann nichts ungewöhnliches Entdecken. Dein physischer Zustand ist vortrefflich und alle anderen Werte sind im grünen Bereich. Du bist vollkommen gesund, Bardock.“
Bittend legte er die Hand auf Maloggas Schulter, „Kannst du es nicht noch einmal versuchen? Irgendetwas stimmt nicht mit mir. Ich kann es fühlen.“
Der Arzt sah Bardock lange und prüfend an. Es war sehr ungewöhnlich, dass ein Saiyajin seine Unfehlbarkeit anprangerte. Aber dann würde sie der Meditank wieder regenerieren... aber der Ausdruck in Bardocks Augen jagte, die selbst dem routinierten Arzt einen Schauer über den Rücken. Die Art wie er ihn immer wieder gebeten hatte, die Werte noch einmal zu überprüfen, ihn noch einmal zu testen und dass er mit ein paar kleinen Schrammen in den Meditank wollte. Der Saiyajin wandte sich ab und ließ sich leise schnaufend auf einen Hocker fallen. Seine Augen starr auf den Boden gerichtet, schien er dort nach einer Antwort zu suchen. „Bardock!“; er hob den Blick und suchte nach der neuen Gestalt.
Die rosigen Hände hinter dem breiten Rücken verschränkt und mit dem Gesicht eines gutmütigen Großväterchens stieß er zu den Anderen. „Planctor“, grüßte Malogga seinen Kollegen und deutete auf den Saiyajin an seiner Seite, „Ihr kennt euch?“
Trotz des buschigen Bartes im Gesicht des alten Mannes, konnte Malogga deutlich ein Lächeln erkennen, „Mhm“, schmunzelte er, „Ich hab dich ganz schön oft wieder zusammengeflickt“
Bardock bemühte sich um eine Art Lächeln, aber es gelang ihm nicht. Nicht jetzt. Nicht heute.
~*~
Zarbon blinzelte entgeistert, „Meister Freezer, ich fürchte… ich verstehe nicht?“, für einen Augenblick vergaß er seine Position, „Ihr wollt, dass das Symbol der Königsfamilie an eine öffentliche Wand gemalt wird? Aber wäre das nicht eine Geste der Nachgiebigkeit? Die Saiyajin werden denken, ihr würdet sie respektieren“
Freezers Gesicht verzog sich zu einer Art eisigem Lächeln, er amüsierte sich über seinen eigenen bösen Plan. Wie eine Katze, die mit der verzweifelten Maus spielt, wandte sich Freezer an seinen Untergebenen „Zarbon... Weißt du, was der Unterschied zwischen Königen und Steuern ist?“. Seine Stimme klang kalt wie immer, aber seine Mundwinkel waren gespannt – er unterdrückte ein Lachen.
„Meister?“, Zarbon schüttelte langsam den Kopf und zog eine schmale Braue nach oben, „Was ist der Unterschied?“
Alsob Freezer es nicht erwarten könne, brach er in schallendes Gelächter aus, „Steuern... wehren sich nicht, wenn man sie absetzt!“
Kapitel 2 – Sturm
„Zweifelst du an meiner Entscheidung?“
„Verzeiht, Meister“
„Aber ich werde es so erklären, dass selbst du es verstehst, Zarbon. Wir werden ihren König nicht einfach nur töten. Wir werden an ihm ein Exempel statuieren! Töte den König eines Volks und ein Neuer wird folgen, aber wenn du ihren König zerbrichst – zerbrichst du ihren Kampfgeist. Die Saiyajin werden so gefügig sein wie nie zuvor.“
~*~
Bardock war zuhause, wie ein Fisch im Ozean oder auch in einem Aquarium zuhause ist- solange es Wasser gibt.
Draußen war es schon lange dunkel geworden. Stockfinster.
<i>„Komm in ein paar Tagen wieder, dann werden wir mehr erfahren“, Planctors Stimme echote immer wieder in Bardocks Kopf. Er hatte nach dem warum gefragt. Was wäre übermorgen anders? – Aber das väterliche Lächeln des Arztes verweigerte ihm die Antwort. „Geh jetzt“, hatte er höflich gedrängt, „Und schlaf. Egal was dich quält – Ein bisschen Ruhe schadet nicht.“</i>
Wie unrecht der Arzt doch hatte. Schlaf war die Hölle und Ruhe das Fegefeuer; jedes Mal, wenn Bardocks Kopf die Kissen berührte und er seine Augen schloss fühlte er sich wie auf der Streckbank. Der erste klare Gedanke, den er versuchte zu fassen, löste eine Kettenreaktion aus und noch bevor er seine schweißnassen Hände gegen die pochenden Schläfen pressen konnte, wurde er von einer gleißend-hellen Welle aus Schmerz überrollt und mitgerissen. Wie ein Stein versank er trotz aller Bemühungen in der Flut aus düsteren und erklärlichen Gefühlen.
~*~
Geistesabwesend zog er die metallische Schiebetür hinter sich ins Schloss. Der grüne Scouter fiel unsanft aufeinen kleinen Tisch. Die zerklüftete Bettdecke zog er zurück und rutschte darunter.
Kaum, dass sich ihre Augen einen Spalt weit geöffnet hatten, rutschte er ein ganzes Stück näher heran, schob sein Gesicht an ihrem vorbei und sein warmer Atem strich über ihr Ohr bis sie ein wohliger Schauer überlief; Gleichzeitig kroch seine Hand geschickt unter dem dünnen Nachthemd empor und schob es bis unter ihr Kinn nach oben. Kurz darauf lag er zwischen ihren geöffneten Schenkeln.
<i>Ein heftiger Schlag mit der Faust explodierte an der Schläfe des Königs und schleuderte seinen Kopf zur Seite und brachte den ganzen Körper zum Wanken. Taumelnd stolperte er ein paar Schritte zurück. Blut hinterließ eine flüchtige Spur an der sonst makellos weißen Wand. In einer erhabenen Geste hob der König die Hand und wischte mit dem Rücken einmal über seinen Mund. Der metallische Geschmack seines eigenen Blutes schien ihn wieder zu beleben. </i>
Hier zusein und das zu tun, was er gerade tat war eine Möglichkeit, der Realität zu entfliehen. Wenn sie mit diesen rotglühenden Wangen unter ihm lag und er spüren konnte, wie ihre Fingerkuppen sich langsam tiefer in seine Schultern gruben, sich ihr ersticktes Röcheln in einen lauten Schrei- in seinen Namen verwandelte... dann vergaßen sie beide gelegentlich, dass man nachts schlafen sollte.
<i>“Ich hoffe, du weißt genau, was du hier tust!“, seine dunkle Stimme hallte durch den riesigen Thronsaal und warf ein kleines Echo auf ihn zurück. Vom Kinn zum Kiefer zog sich ein verwischter, roter Streifen.
Ein dreist arrogantes Lächeln trat auf Zarbons Gesicht, „Ihr habt ja keine Ahnung wie genau ich das weiß, König Vegeta“.
Der Saiyajin schien sofort zu begreifen. Schockiert und wütend gleichzeitig riss er die Augen weit auf und seine Pupillen wurden zu winzigen Punkten „Freezer!“ – „Da soll jemand behaupten, ihr wärt kein kluger Mann“, Zarbon lachte höhnisch auf, schien sich aber sofort wieder zu fangen. Entschlossen machte er einen Schritt auf den König zu und bei jedem Schritt schaukelten seine kreisrunden Ohrringe und die Kugel an seinem Stirnschmuck.</i>
Vielleicht war es aber auch die Art, wie er sie dazu bringen konnte seinen Namen zu schreien...
<i>Ein Schlag explodierte wie eine Granate an seinem Schädel.</i>
...Wieder...
<i>Ein weiterer Schlag in den Magen ließ den König vornüberkippen. Er hielt sich nur mit knapper Not mit den Knien vom Boden entfernt.</i>
...und wieder.
<i>“Vor dir werde ich niemals knien!“, schwor der König durch aufgeplatzte und blutige Lippen, „NIEMALS!“</i>
Und wenn er dann seinen Blick hob, nur für einen Atemzug um in ihre halbgeöffneten, glasigen Augen zu blicken, gab ihm das ein Gefühl von Sicherheit, ein Gefühl von Stetigkeit und einen Beweis dafür, dass er noch immer der Selbe war.
<i>Eine weitere Salve von Schlägen prasste auf den Körper des Königs ein, und obwohl er unglaublich stark für die Maßstäbe eines Saiyajin war, schien er für Zarbon kein Gegner zu sein. Unermüdlich schlugen harte Faustschläge auf seinen Körper ein und ließen ihn erzittern. Er versuchte sich zu wehren, aber es war zwecklos, der König richtete den Blick auf das runde Amulett, dass er um den Hals trug. Es schien ihm kein guter Talisman zu sein... Sein Blick wanderte hinauf zu Zarbons Augen.</i>
Sie schloss die Augen und erinnerte sich an die erste Nacht, die sie auf diese Weise zusammen verbrachten. Es war erst ein paar Monate her, da war zu ihr gekommen. Schweißgebadet und einem kalten Blick, der das Wasser in ihre Augen trieb. Fragend hatte sie ihn angesehen – aber er hatte sie bereits an den Schultern gepackt und an sich gezogen. Jede noch so winzige Bewegung von ihm schien so vollkommen verändert.
<i>Vielleicht hätte Vegeta in einem Kampf gegen einen Gegner unterliegen können, aber der höhnische Blick seines Angreifers ließ eine Welle von purer Wut in ihm losbrechen. Er ballte die Fäuste am Ende seiner scheinbar bleiernen Arme und verpasste Zarbon einen gewaltigen Fausthieb - genau ins Gesicht. Den Teufel würde er tun, und sich so einfach Geschlagengeben... man hatte ihn viel zu lange in Sicherheit gewogen!</i>
Ein leichter Biss in die Unterlippe holte sie aus den Gedanken und alles was sie ausstoßen konnte als sie ihn tief in sich aufnahm war ein leises Seufzen gegen seine warmen, speichelnassen Lippen.
<i>“Ganz wie ihr wollt“, lächelte Zarbon und warf gelangweilt seinen grünen Zopf